@Kuchen
Früher war es vor allem in den Staaten leicht möglich, unter verschiedenen Namen zu boxen. Ein Beispiel ist z.B. Craig Houk, der auch als Tim Bennett oder Gary Meyers kämpfte. Hatte z.B. diese Vorteile, dass man Sperren umgehen und mehr kämpfen konnte. Zudem konnte man sich einen sog. Hauptrekord aufbauen, um einmal als sog. Contender nen größeren Zahltag zu bekommen und die Nebenrekorde dazu benutzen, als Verlierer eingekauft zu werden. Diese Art von Clubfighter und Journeymen halfen sich auch gegenseitig bei ihren Rekorden aus oder sie dienten einfach zur Sicherung diverser Boxevents.
Den Boxer Thomas Williams und sein Manager Mittleman hat man dagegen überführt, einen Kampf für 10.000 Dollar absichtlich verloren zu haben. Ich glaube, das war der Fight gegen Richie Melito Jr. und sowohl Boxer als auch Manager wurden vor Gericht verurteilt. Vermutlich hat man sie deswegen überführt, weil der Kampf gegen Milito unter der Aufsicht der Nevada Kommission passierte. Das zeigt, dass es sehr riskant ist, Kämpfe auf größeren Veranstaltungen zu faken und die sog. erkauften Siege kommen mehr bei Clubfights, auf indianischem Gebiet in den USA oder in Ländern vor,die noch nicht so von der Boxaufsicht oder der Öffentlichkeit kontrolliert werden, wie Teile Afrikas, Osteuropa etc. Ist aber nicht unbedingt so, dass man die Siege erkauft, sondern Teamkollegen etc. treten unter einander an, um den Rekord aufzublähen. Manche Fights bzw. Niederlagen lässt man dann unter den Tisch fallen und ein Mann mit nem Rekord von vielleicht 5-8-2 hat in Wahrheit schon doppelt so viele Kämpfe bestritten und so weiter und so fort.
Aber wie gesagt: je wichtiger die Kämpfe und je mehr Medieninteresse, desto weniger werden Kämpfe auf diese "billige" Art manipuliert. Dann treten andere Faktoren wie Hinauszögern der Unterschrift bei Verträgen, Outmatching, Beeinflussung durch andere Faktoren etc. in den Vordergrund. Zudem gibts ja die auslegbaren Boxregeln und ab einem gewissen Niveau geht es um so viel Geld. Wenn du da den Boxer bezahlen willst, um sich hinzulegen, verdient man so wenig, dass sich das Risiko kaum lohnt. Dann schon lieber den nächsten Hype aus dem Ärmel ziehen.
So in etwa die Kurzform eines langen Kapitels zu diesem Thema.