Bestechungen/Schiebungen/erkaufte Siege


Kuchen

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Also oft wird ja davon gesprochen bzw geschrieben das nicht immer alles absolut neutral abläuft usw.. wie z.B in dem Thread "Klitschko Siege erkauft?" Jetzt wollte ich fragen ob es belegte Fälle von Betrug im Boxsport gibt oder ob Skandalurteile bisher nur reine Spekulation waren.
 

timeout4u

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Gibt es! Z.B. Thomas Williams und sein Mittleman oder die Sache mit den "Phony"-Names bei den Boxern. Wurde aber schon mal früher hier diskutiert. Also einfach mal suchen. :D ;)
 

Kuchen

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timeout4u schrieb:
Gibt es! Z.B. Thomas Williams und sein Mittleman oder die Sache mit den "Phony"-Names bei den Boxern. Wurde aber schon mal früher hier diskutiert. Also einfach mal suchen. :D ;)

Daürber weiss ich nichts. kannst du mehr dazu sagen?
 

Jünter

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Tom68 schrieb:
DAS X Righthook X -thema und der ist nicht da. :confused: schade!
Das glaub' ich nicht, er liest mit Sicherheit hier mit, du musst ihn nur entsprechend aus der Reserve locken, z. B. mit dem Thread "Verschwörung im internationalen Boxsport - Dichtung oder Wahrheit ?"...:D
 

Tony Jaa

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also erkaufte siege um den rekord ein wenig aufzublähen sind nichts außergwöhnliches.
als wirklich freches beispiel nehme ich mal den weißen büffel francois, der an einem einzigen abend gg 12hws geboxt und gewonnen hat. bei boxrec sind leider nur 3 von diesen kämpfen aufgezählt. die besagte veranstaltung fand in oklahoma am 19.11.92 statt und botha hat alle gegner überraschend in der ersten runde ko geschlagen :jubel:
 

timeout4u

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@Kuchen

Früher war es vor allem in den Staaten leicht möglich, unter verschiedenen Namen zu boxen. Ein Beispiel ist z.B. Craig Houk, der auch als Tim Bennett oder Gary Meyers kämpfte. Hatte z.B. diese Vorteile, dass man Sperren umgehen und mehr kämpfen konnte. Zudem konnte man sich einen sog. Hauptrekord aufbauen, um einmal als sog. Contender nen größeren Zahltag zu bekommen und die Nebenrekorde dazu benutzen, als Verlierer eingekauft zu werden. Diese Art von Clubfighter und Journeymen halfen sich auch gegenseitig bei ihren Rekorden aus oder sie dienten einfach zur Sicherung diverser Boxevents.

Den Boxer Thomas Williams und sein Manager Mittleman hat man dagegen überführt, einen Kampf für 10.000 Dollar absichtlich verloren zu haben. Ich glaube, das war der Fight gegen Richie Melito Jr. und sowohl Boxer als auch Manager wurden vor Gericht verurteilt. Vermutlich hat man sie deswegen überführt, weil der Kampf gegen Milito unter der Aufsicht der Nevada Kommission passierte. Das zeigt, dass es sehr riskant ist, Kämpfe auf größeren Veranstaltungen zu faken und die sog. erkauften Siege kommen mehr bei Clubfights, auf indianischem Gebiet in den USA oder in Ländern vor,die noch nicht so von der Boxaufsicht oder der Öffentlichkeit kontrolliert werden, wie Teile Afrikas, Osteuropa etc. Ist aber nicht unbedingt so, dass man die Siege erkauft, sondern Teamkollegen etc. treten unter einander an, um den Rekord aufzublähen. Manche Fights bzw. Niederlagen lässt man dann unter den Tisch fallen und ein Mann mit nem Rekord von vielleicht 5-8-2 hat in Wahrheit schon doppelt so viele Kämpfe bestritten und so weiter und so fort.

Aber wie gesagt: je wichtiger die Kämpfe und je mehr Medieninteresse, desto weniger werden Kämpfe auf diese "billige" Art manipuliert. Dann treten andere Faktoren wie Hinauszögern der Unterschrift bei Verträgen, Outmatching, Beeinflussung durch andere Faktoren etc. in den Vordergrund. Zudem gibts ja die auslegbaren Boxregeln und ab einem gewissen Niveau geht es um so viel Geld. Wenn du da den Boxer bezahlen willst, um sich hinzulegen, verdient man so wenig, dass sich das Risiko kaum lohnt. Dann schon lieber den nächsten Hype aus dem Ärmel ziehen.

So in etwa die Kurzform eines langen Kapitels zu diesem Thema. ;)
 

Tony Jaa

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timeout4u schrieb:
@Kuchen

Früher war es vor allem in den Staaten leicht möglich, unter verschiedenen Namen zu boxen. Ein Beispiel ist z.B. Craig Houk, der auch als Tim Bennett oder Gary Meyers kämpfte. Hatte z.B. diese Vorteile, dass man Sperren umgehen und mehr kämpfen konnte. Zudem konnte man sich einen sog. Hauptrekord aufbauen, um einmal als sog. Contender nen größeren Zahltag zu bekommen und die Nebenrekorde dazu benutzen, als Verlierer eingekauft zu werden. Diese Art von Clubfighter und Journeymen halfen sich auch gegenseitig bei ihren Rekorden aus oder sie dienten einfach zur Sicherung diverser Boxevents.

Den Boxer Thomas Williams und sein Manager Mittleman hat man dagegen überführt, einen Kampf für 10.000 Dollar absichtlich verloren zu haben. Ich glaube, das war der Fight gegen Richie Melito Jr. und sowohl Boxer als auch Manager wurden vor Gericht verurteilt. Vermutlich hat man sie deswegen überführt, weil der Kampf gegen Milito unter der Aufsicht der Nevada Kommission passierte. Das zeigt, dass es sehr riskant ist, Kämpfe auf größeren Veranstaltungen zu faken und die sog. erkauften Siege kommen mehr bei Clubfights, auf indianischem Gebiet in den USA oder in Ländern vor,die noch nicht so von der Boxaufsicht oder der Öffentlichkeit kontrolliert werden, wie Teile Afrikas, Osteuropa etc. Ist aber nicht unbedingt so, dass man die Siege erkauft, sondern Teamkollegen etc. treten unter einander an, um den Rekord aufzublähen. Manche Fights bzw. Niederlagen lässt man dann unter den Tisch fallen und ein Mann mit nem Rekord von vielleicht 5-8-2 hat in Wahrheit schon doppelt so viele Kämpfe bestritten und so weiter und so fort.

Aber wie gesagt: je wichtiger die Kämpfe und je mehr Medieninteresse, desto weniger werden Kämpfe auf diese "billige" Art manipuliert. Dann treten andere Faktoren wie Hinauszögern der Unterschrift bei Verträgen, Outmatching, Beeinflussung durch andere Faktoren etc. in den Vordergrund. Zudem gibts ja die auslegbaren Boxregeln und ab einem gewissen Niveau geht es um so viel Geld. Wenn du da den Boxer bezahlen willst, um sich hinzulegen, verdient man so wenig, dass sich das Risiko kaum lohnt. Dann schon lieber den nächsten Hype aus dem Ärmel ziehen.

So in etwa die Kurzform eines langen Kapitels zu diesem Thema. ;)


angeber :jubel:
 

eiro

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Ich denke, es ist in keiner Sportart so schwer zu manipulieren wie beim Boxen.
Ein Fußballspieler kann mal über den Ball treten , er fällt hin...ein Tennisspieler erreicht in der entscheidenden Situation den Ball nicht mehr....
Das alles fällt nicht so auf, als wenn sich ein Boxer hinfallen lässt. Es sei denn er läßt sich voll treffen. Aber dazu gehört schon einiges. Beim Boxen gibt es aber die Möglichkeit einen "richtigen" Gegner zu verpflichten.
In den 60er Jahren gab es mal ein paar Kämpfe von dem Schwergewichts-EM aus Spanien Manuel Ibar Urtain. Die Gegner fielen damals schon reihenweise in den Anfangsrunden. Da war man ziemlich sicher, daß es nicht mit rechten Dingen zuging. Aber beweisen konnte man es nicht.
Unter den Aufbaugegnern waren auch die Deutschen Kurt Stroer - war eigentlich ein Halbschwergewichtler und Karl-Heinz Brunnhölz aus Frankfurt - er kam aus dem Halbmittelgewicht. Womit ich jetzt aber nicht sagen möchte, daß diese Kämpfe manipuliert waren.War auch nicht nötig, denn die Kilos, die der Spanier mehr auf den Rippen hatte, waren doch ausschlaggebend für die Siege. So wurden schon immer Boxer, die als Amateure Spitzenklasse waren, bei den Profis verheizt.
 

Cânhamo

Von uns geschieden im Jahr 2015
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eiro schrieb:
Unter den Aufbaugegnern waren auch die Deutschen Kurt Stroer - war eigentlich ein Halbschwergewichtler und Karl-Heinz Brunnhölz aus Frankfurt - er kam aus dem Halbmittelgewicht.

Urtain-Brunnhölz war 1970 ( Karos letzter Profikampf).
Er boxte schon 1968 um die DM im Mittelgewicht, war also schon 2 Jahre vor dem Urtain-Fight dem Halbmittelgewicht entwachsen! :belehr:
1969 boxte er nur ein zweimal Mal ( zwei vorzeitige Niederlagen, auch gegen Conny Velensek, der bestimmt kein Halbmittelgewichtler war) und absolvierte seinen letzten Kampf gegen Urtain, vermutlich um noch einmal gehörig Zaster zu kriegen.
3 Kämpfe in 2 Jahren: das kann durchaus eine Gewichtssteigerung bewirken! :belehr:
Und Chris Byrd war ja auch am Anfang Mittelgewichtler!

Kurt Stroer boxte bereits 1965 mit 171 US-Pound (Mittelgewicht) den belgischen Schwergewichtler Lion Ven und gewann nach Punkten (Ven wurde 1964 belgiszcher Schwergewichtsmeister). Weshalb sollte er 1969 nicht gegen einen spanischen Schwergewichtsbpxer boxen?
 

eiro

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Urtain-Brunnhölz war 1970 ( Karos letzter Profikampf).

Rohanff, lass doch bitte die Finger unten......
Ich wollte doch nur sagen aus welcher Gewichtsklasse die beiden gekommen sind..und sie waren sehr gute Amateure...Kurt Stroer hätte ich im Profiring sogar noch mehr zugetraut ......
Aber was Anderes: Wie hast du damals die Kämpfe von Urtain gesehen...also ich denke, daß sie nicht alle astrein waren.....
 

Jünter

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Kuchen schrieb:
Also oft wird ja davon gesprochen bzw geschrieben das nicht immer alles absolut neutral abläuft usw.. wie z.B in dem Thread "Klitschko Siege erkauft?" Jetzt wollte ich fragen ob es belegte Fälle von Betrug im Boxsport gibt oder ob Skandalurteile bisher nur reine Spekulation waren.
Belegt ist auf jeden Fall die Manipulation der Punktrichter bei der Olympiade in Seoul, erst nach etlichen Jahren kam heraus, dass ein südkoreanischer Waffenschieber die Punktrichter reihenweise bestochen hatte. Das (verlorene) Finale von Roy Jones Jr. war dabei nur der Höhepunkt einer Kette von manipulierten Entscheidungen, selbst Fritz Sdunek bekommt heute noch Albträume...:)
 

diabolo

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Ralf schrieb:
Belegt ist auf jeden Fall die Manipulation der Punktrichter bei der Olympiade in Seoul, erst nach etlichen Jahren kam heraus, dass ein südkoreanischer Waffenschieber die Punktrichter reihenweise bestochen hatte. Das (verlorene) Finale von Roy Jones Jr. war dabei nur der Höhepunkt einer Kette von manipulierten Entscheidungen, selbst Fritz Sdunek bekommt heute noch Albträume...:)

Das rückt ja die Leistung des 12 Sekunden Fights von Ulli Kaden in ein ganz neues Licht ... ;)
 
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