Bester Center aller Zeiten?

[Gast00]

Wer damals Jordan vor Olajuwon haben wollte, war mit seiner Meinung in der krassen Minderheit, und nein, er wusste es nicht besser als alle anderen. Olajuwon war 1984 die todsichere, völlig logische Wahl, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Er war der beste verfügbare Spieler.
2. Er galt als der talentierteste Spieler.
3. Er war ein Center.
4. Er spielte an der Universität von Houston.

Dass die Rockets mit Olajuwon einen Center drafteten, obwohl ihr Rookie-Center Ralph Sampson gerade eine 21-11-Saison hinter sich hatte, sagt doch alles. Jordan hatte nicht den Hauch einer Chance auf den ersten Pick. Er wurde ja nicht einmal unabhängig von team needs von Portland an Platz 2 gewählt, und auch diese Entscheidung traf damals auf breite Zustimmung.

Olajuwon war der klare 1. Pick - so klar wie kaum ein anderer in der Geschichte des Drafts -, und Jordan war weit davon entfernt, ein Konkurrent zu sein, wie es heute Kevin Durant für Greg Oden ist. Ich würde eher sagen, er war Julian Wright zu Oden oder Anfernee Hardaway zu Chris Webber: sehr talentiert, aber keine wirkliche Gefahr im Rennen um den 1. Pick.

 

[AK84]

David Robinson? Dieses Weichei?? The Dream war auf jeden Fall eine Liga höher als er.

Da gab es ja die PO-Serie in dem Jahr als Robinson zum MVP gewählt wurde, in der Hakeem mit diesem Katz und Maus spielte.
Vom ganzen Skillset und der Tatsache, dass Hakeem gegen einige Top-Center in ihrer Prime dominiert hat (Kareem, Robinson, Ewing, Shaq[allerdings kurz vor seiner Prime], Moses Malone[eher nach dessen Prime]) her wäre Hakeem eigentlich auch meine Wahl für den besten Center aller Zeiten.

 

[TraveCortex]

und Jordan war weit davon entfernt, ein Konkurrent zu sein, wie es heute Kevin Durant für Greg Oden ist. Ich würde eher sagen, er war Julian Wright zu Oden oder Anfernee Hardaway zu Chris Webber: sehr talentiert, aber keine wirkliche Gefahr im Rennen um den 1. Pick.

Es ging mir auch nicht darum,den gleichen Abstand zwischen Swingmen und Bigmen darzustellen(84,03),sondern ich wollte lediglich zeigen,dass man in jedem Falle den Center nehmen würde-das Beispiel Durant/Oden habe ich nur deswegen gewählt,weil es mir als Erstes eingefallen ist und eben ziemlich aktuell is.

Meinst du wirklich,dass Jordan vs Akeem dem Duell Julian Wright vs Oden entspricht? Das glaube ich nicht so Recht,da J.Wright noch nirgends überhaupt als Nr. 1-Pick gehandelt wurde,was bei Jordan durchaus anders war,wie du ja auch schon selbst sagtest:

Wer damals Jordan vor Olajuwon haben wollte, war mit seiner Meinung in der krassen Minderheit

Zwar war man damals vielleicht in der krassen Minderheit,wenn man MJ bevorzugt hätte,aber es wurde wenigstens darüber diskutiert,was bei J.Wright noch nie ein Thema war.

 

[Gast00]

Sagen wir es so: Mir ist aus der damaligen Zeit niemand von Bedeutung bekannt, der tatsächlich von Houston forderte, die Rockets sollten Jordan draften (ich kann mich da natürlich irren). Bei Julian Wright ist es heute ebenso: toller Spieler mit immensem Potential, aber keine Konkurrenz für den 1. Pick. Was ich über die krasse Minderheit sagte, war rein theoretisch gesprochen.

 

[sonic00]

Sagen wir es so: Mir ist aus der damaligen Zeit niemand von Bedeutung bekannt, der tatsächlich von Houston forderte, die Rockets sollten Jordan draften

Mit deinen 40+ Jahren kannst du das ja auch mit so bestimmter Sicherheit sagen!

(ich kann mich da natürlich irren).

Halte ich auch für nicht ausgeschlossen.

ansonsten hätte ich wohl anstelle der Rockets auch Hakeem gedraftet, da Center in der damaligen Zeit noch einen ganz anderen Stellenwert im Game aus rein taktischer Sicht besaßen.
Basketball ala Rockets war damals an der Tagesordnung und ohne dominanten Center konnte man quasi in der NBA nichts holen.
Die Rockets haben doch sowieso alles richtig gemacht mit Olajuwon. Ich verstehe auch nicht warum das hier so in Diskussionen ausufert?
2 Titel sprechen doch wohl eine deutliche Sprache, oder?

 

[TraveCortex]

Die Rockets haben doch sowieso alles richtig gemacht mit Olajuwon. Ich verstehe auch nicht warum das hier so in Diskussionen ausufert?

Darum ging es auch gar Nicht,denn wir sind uns ja alle 3 diesbezüglich einig:

Olajuwon war 1984 die todsichere, völlig logische Wahl

ansonsten hätte ich wohl anstelle der Rockets auch Hakeem gedraftet

Selbst jetzt,23 Jahre später und mit dem Wissen über ihre Entwicklung und ihre Karrieren, würde ich in 100 von 100 Fällen Hakeem draften.

Ich hab mich nur Aufgrund von "melone"´s Beitrag eingemischt-also Alles kein Problem.

 

[Tuco]

Die Rockets haben doch sowieso alles richtig gemacht mit Olajuwon. Ich verstehe auch nicht warum das hier so in Diskussionen ausufert?
2 Titel sprechen doch wohl eine deutliche Sprache, oder?

Mit so guten Mitspielern wie Michael Jordan hätte er vielleicht auch 6 geholt. Insofern kann man absout nicht sagen dass Jordan vor ihm hätte gedraftet werden müssen, auch nicht aus heutiger Sicht.

 

[sonic00]

Also ich denke die Rockets hatten in beiden Jahren nicht viel schlechtere Mitspieler an Hakeems seite.
- Otis Thorpe war einer der besseren PF's der Liga
- Sam Cassell, Mario Ellie, Kenny Smith und Robert Horry extra Klasse role layer

Im Titelverteidigerjahr konnte man sich sogar noch einen 32 jährigen Superstar SG leisten.
Dieses Team stand den beiden Meisterschaftteams aus Chicago in wirklich nichts nacht. Die Last war nurmehr auf einige Schultern mehr verteilt.
Ein fader beigeschmack bleibt trotzdem, denn Jordan war ja in den beiden Meisterjahren der Rockets nicht ganz aktiv(zumindest im ersten und im zweiten noch nicht wieder auf der Höhe seines Könnens).

 

[JamalMashburn]

Also ich denke die Rockets hatten in beiden Jahren nicht viel schlechtere Mitspieler an Hakeems seite.
- Otis Thorpe war einer der besseren PF's der Liga
- Sam Cassell, Mario Ellie, Kenny Smith und Robert Horry extra Klasse role layer

Das sehe ich ganz und gar nicht so. Thorpe war ein guter Power Forward, aber nicht besser als Horace Grant oder gar Dennis Rodman. Sam Cassell war ein Rookie Point Guard... und Robert Horry ein Rollenspieler wie auch Toni Kukoc. Unterm Strich fehlt ein zweiter Star, wie es Scottie Pippen für die Bulls war.
Natürlich sind Meisterteams nie schlecht besetzt, aber die Rockets von 1994 hatten sicher einen der schwächeren Supporting Casts und die Bulls von 1996-98 einen der besten. Olajuwon ist einer der wenigen Superstars, die ohne zweiten All-Star an ihrer Seite Champion wurden. Tim Duncan ist der einzige andere, der mir in der Kategorie einfällt.

 

[sonic00]

Clyde Drexler war beim 2ten Titel dabei als Co-Star. Und jeder der die Serien damals gesehen hat der weiss, dass Cassell und Horry alles andere als wie nen paar Rookies gespielt haben.
Die Rockets hatten bei ihren Meisterschaften sehr tiefe Teams. Die standen den Bulls in nichts nach, sondern waren da sogar noch besser. Klar waren Rodman und Pippen individuell besser als der supporting cast der Rockets, aber dahinter kam doch ehrlich gesagt nichts weiter als ein Haufen Trash(Kukoc ausgenommen).

 

[stillwater]

Clyde Drexler war beim 2ten Titel dabei als Co-Star. Und jeder der die Serien damals gesehen hat der weiss, dass Cassell und Horry alles andere als wie nen paar Rookies gespielt haben.

Drexler war beim Titel so alt wie Pippen beim Letzten der Bulls. Ein Pippen in seiner Prime stand sicher über einem 32jährigen Drexler. Abgesehen davon, dass beim 2. Titel - der von dir so gelobte - Thorpe dafür nicht mehr dabei war.

Ad Cassell und Horry) Soweit ich mich an damals erinnern kann, war Cassel (weit) weniger wichtig als Smith und Horry eine Stufe unter Kukoc in seiner Prime.

[...] aber dahinter kam doch ehrlich gesagt nichts weiter als ein Haufen Trash(Kukoc ausgenommen).

:laugh2: Ja, klar. Ron Harper ein legitimer 20-Punkte-Scorer und toller Verteidiger. Die besten Schützen ihrer Zeit. Solide Center. Eine tiefe Banke. Aber klar, Trash.

Dafür war der aus Europa kommende Spätstarter Ellie mit seinen 10 Punkten "ein extra Klasse Rolleplayer". Achja, und wirklich tief war die Houston Bank nicht.

 

[Giftpilz]

Warum werden die Bulls eigentlich immer so viel schlechter gemacht als sie tatsächlich waren? Natürlich trugen Jordan, Pippen & der jeweilige Power Forward (Horace Grant, später Dennis Rodman als ziemlich beste Defensivspieler auf ihrer Position) sehr viel Last, aber der angebliche Trash war handverlesen für die Aufgaben, welche für ihre Positionen anfielen: John Paxson & Steve Kerr sollten nie viel mehr machen als die offenen Dreier extrem sicher versenken, und darin waren sie beide exzellent - Playmaking brauchte man von ihnen nicht, denn der Ball ging ja eh vor allem über Pippen & Jordan. Über die Center wird heute viel zu oft müde gelächelt, und sie waren sicherlich keine großartigen individuellen Spieler, übten aber sehr intelligent genau die Rolle aus, die in der Triangle Offense von ihnen erwartet wurde, und waren darin recht effizient. Und eben nicht zu vergessen, dass zudem immer noch weitere Spieler vorhanden waren, die zugunsten der Stars eben auch nur genau ihre Rolle einnahmen, obwohl sie sich unter anderen Umständen durchaus weit mehr in den Vordergrund spielen konnten (B.J. Armstrong war während Jordans Baseballauszeit immerhin All-Star und beim zweiten Threepeat-Team waren mit Ron Harper, der wie Stillwater richtig sagt früher ein guter Scorer war und dies auch bei den Bulls notfalls noch zeigte, ein sehr guter Defensivguard - gerade für die T.O. - und mit Toni Kukoc einer der vielseitigsten Spieler überhaupt noch im Kader).

Nochmal betont: Wenn man darüber nachdenkt, wie schwer es ist, für dieses System überhaupt die nötigen Spieler zu finden, die den nötigen I.Q. und die Fähigkeiten für ihre Rollen mitbringen, waren die Rest-Bulls alles andere als Trash.

 

[AktionJackson]

Wenn auch etwas off-topic, aber mal diesen Artikel vor einigen Tagen auf nba.com gelesen: http://www.nba.com/features/9596bulls_bestever.html?

^^ Neben den Grüden, warum dieses Team als eines der Besten aller Zeiten (wenn nicht als das Beste überhaupt) gilt, sprechen Pippen und Kerr über die Dominanz des Teams. Hier nur einige Auszüge:

Pippen über den backcourt: When Phil decided to go with our big guard lineup with myself, Ron and Michael, we had a huge size advantage from that standpoint and we were able to use that to our advantage. I mean spread the wingspans that we had across the court and it makes it very difficult for anybody to pass the ball or dribble around.

Pippen über die Bank: The bench play was extraordinary... I think our bench play that year was probably the most amazing bench play that I’ve dealt with for a whole NBA season. I am talking no complaints about playing time. Guys were just totally professional and it just made that season perfect.

Kerr über Kukoc: Toni because he was a matchup nightmare. He was too long for the guards and too quick for the forwards and there were very few people in the league who could cover him, particularly when you had to expend so much energy on Michael and Scottie. I thought Toni was really a key part of that team, kind of an x-factor. When he played well, we were pretty much unbeatable.

Kerr über die Bank: We did a good job. It is always easier to be a bench player when you have a great starting five because you establish a role. It is tough to be a bench guy on a bad team because there is not really a set rotation and the coach has to experiment all the time. The fact that we had such a great starting five and a great foundation made it easy for all of us to slide into our respective roles. We had a team full of veterans on our bench. We had guys who really understood what the league was about, understood that they might not play every night and accepted that and still worked hard and stayed prepared all the time. Jud Buechler was the perfect example of that. He came in in some huge playoff games and played really well for us, and that might have been after going five or six games without getting in at all. We had a lot of guys like Jud who were just pros, guys who understood what it meant to be part of a team.

Wer sagt die Bank der Bulls wäre trash gewesen, der hat schlichtweg keine Bulls Spiele gesehen. Und wie Giftpilz schon sagt, BJ und später Harper waren beide ausgezeichnete Temaplayer mit guten individuellen Skills. Und beide haben ihre offensive Leistung für das Team zurückgeschraubt. Generell war die Teamchemie ein sehr wichtiger Aspekt bei den Bulls. Selbst Rodman hat sich in Chicago mehr zurückgehalten, als in seiner ganzen Karriere zuvor und auch danach.