Blick zurück ohne Zorn


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Yaxolo

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Das sind tolle Erinnerungen und sowas bekommt man mit Sicherheit nicht überall zu lesen. :thumb:
 
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Employee #41283

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@ Yaxolo, Jörg

Freut mich, dass Euch meine Erinnerungen Spaß machen!:cool3:
 

Roberts

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Das machen Sie. Sie bieten einen herrlichen Einblick in den einst (und immer noch) schönen Profi-Boxsport auf lokaler Ebene.

Wohltuend mit Augenzwinkern präsentiert, ist es wirklich ein schöner Kontrast zu den immer gleichen Threads der Anti-/Pro-Kl...-Fraktion. :thumb:

Roberts
 
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Employee #41283

Guest
IDEALISTEN UND SCHMAROTZER
Dies ist auf Luxemburg bezogenn, damit hier nicht wieder das Gezetere von anderen Kampfrichtern :)wavey: Referee) oder Betreuern :)wavey: Vitali) losgeht!:D :saint:

Ein Problem für jeden Veranstalter war, dass sämtliche Leute, die eine Lizenz des Boxverbandes hatten, damit automatisch auch freien Eintritt zu den in Luxemburg stattfindenden Veranstaltung zu haben hatten.:saint:
Das war zwar kein geschriebenes Gesetz, wurde aber so angewandt.
Die armen Veranstalter (meistens Amateurboxvereine, denn meistens finden in Luxemburg gemischte Veranstaltungen statt: Profis/Amateure und aus steuerlichen Gründen sind es fast immer die Amateurvereine die veranstalten) drehten jeden Pfennig und Heller in ihrer Tasche um, um die Kosten zu decken, denn wenn man einen Verein aus Polen (Slupsk), aus Frankfurt (CSC), Mannheim (BS Waldhof) oder Witten anreisen lässt (andere liessen Bayer Leverkusen, BC Troisdorf, Vfb Dinslaken/BC Wehofen kommen) , dann summieren sich die Kosten (Reise, Aufenthalt, Entschädigungen für Boxer und Funktionäre:saint: usw.). Das macht einen Groðteil des Budgets eines Amateurboxvereines aus.
Deshalb verzichteten einige Kampfrichter auch bewusst auf ihre Entschädigung um dem geplagten Veranstalter wenigstens diese Kosten zu ersparen. Viel Geld war das zwar nicht, aber dieser symbolische Akt wurde dennoch vom Veranstalter besonders geschätzt, umsomehr diese Kampfrichter auch vor dem Kampfabend, während der Pausen und nach dem Kampfabend gerne noch den einen oder anderen Franken am Getränke-und Erfrischungsstand zurück liessen.:saint:

Andere sahen die Sache anders. Um Freunden, Kollegen oder Trinkkumpanen es zu ermöglichen, gratis den Boxveranstaltungen beizuwohnen, liessen sie diesen Leuten dann auf Vereinskosten Betreuerlizenzen ausstellen. Mancher Verein hatte am Ende der Saison mehr Betreuer-Lizenzen als aktive Faustkämpfer! Diese neuen Lizenzträger halfen selbstverständlich NIE mit, waren NIE in einer Ringecke am Werk, aber konnte kostenlos JEDE in Luxemburg stattfindende Boxveranstaltung besuchen!:mad: und die Veranstalter konnten nur wortlos den Kopf schütteln!

So ist es nun mal im Leben:
es gibt Idealisten und es gibt Schmarotzer!:belehr:
 
E

Employee #41283

Guest
WITTEN SPIELT FALSCH

Grob unsportlich war in meinen Augen der Wittener BS Ende der 70ger Jahre.

Der Verein inserierte im Fachblatt BOXSPORT und suchte einen Gegner für einen Vereinsvergleichskampf.

Witten gab an eine Reihe von Boxern zu haben, die erst weniger als 5 Kämpfe hätten.

Fein, dachte ich, die kann ich spielend besetzen und nachdem ich mit den Wittenern einig war, reiste ich mit einer Auswahl an, die bis auf zwei Ausnahmen, aus lauter jungen Kerls bestand, die eben erst mit dem Boxen anfingen, pure Anfänger also!

In Witten angekommen, stellen wir dann beim Wiegen fest, dass die dortigen Kämpfer zwar im DABV-Startausweis erst wenige Kämpfe hatten, aber ..... es waren britische Soldaten, die in ihrer Heimat unter dortiger Lizenz schon zigmal geboxt hatten!panik:

So verbrachten unser Trainer und ich den Abend damit, Handtücher in den Ring zu werfen, um unseren jungen Bengel Prügel zu ersparen.

Witten gewann deshalb 11-0, Publikum und Vereinsführung waren zufrieden, aber um die eventuellen gesundheitlichen schäden, die die vorgesehenen Opfer bei diesem abgekarteten Spiel von Wittener seite davongetragen hätten, darum scherten sich diese Herrschaften keinen Deut!:mad:

Der trip in erich schöppners Heimatstadt bleibt mir stets in schlechtester Erinnerung!:cry:


MONGELEMAS STEINGUT

Der Höhepunkt jeder Slomke-Boxveranstaltung ist weder ein besonders hochqualifizierter Boxkampf;) noch das aparte Nummerngirl;) , sondern die Verlosung wertvollen Westerwälder Steinguts:teufel: .

So auch, als ich mit meinem Ex-Schwager und zukünftigen EM-Challenger im Mittelgewicht, André Mongelema, in Königswinter-Oberpleis war.

Da der Zeitnehmer kurzfristig ausfiel und ich einspringen musste (ich hatte ja eine gültige luxemburgische Lizenz und drer diensttuende BDB-Offizieller nahm den Vorschlag Helmut Slomkes an), hatte Mongelema nicht viel zu tun, um sich die zeit tot zu schlagen, bis Joseph Kossmann und Esperno Postl den Hauptkampf bestritten.
Also kaufte er jede Menge Tombolalose und harrte da der Ziehung der Gewinner!

Und siehe da! Fast jedesmal, wenn Ringsprecher Gerd Riethenauer die Nummer des gezogenen Loses nannte, sprang Mongelema auf und nahm wieder ein Stück in Empfang!:cool3:

Am Ende der Ziehung hatte er fast 20 verschiedene Töpfe, Vasen, Schüsseln und Krüge besten Westerwälder Steinguts;) und begann darüber nachzudenken, ob er nicht nach Abschluss seiner Karriere sich als Verkäufer solcher Keramikartikel rezyklieren sollte!:cool3: ;)
 
E

Employee #41283

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DA SCHMERZTE DER GELDBEUTEL

hanffro war nicht nur Boxmanager, Boxfunktionär, Sportjournalist oder Punktrichter!
Von Zeit zu zeit half er seinem Verein auch finanziell aus, um Boxveranstaltungen zu organisieren.
Manchmal blieb Geld übrig (bei McCoy-Mongelema z.B, dank der Herrn US-Botschafters:cool3: ), manchmal nicht.

Am 30.11.1979 fand in Luxemburg im Festsaal der Eisenbahnergewerkschaft ein Großkampftag statt mit mehreren Profikämpfen.
Der spätere EM-Challenger André Mongelema machte dort sein erfolgreiches Profidebüt und u.a; boxte auch ein anderer unserer Kongolesen Ibelo Moano. Der Junge war talentiert, aber nur im Training, im Kampf verliess ihn sein Mut und er verlor gegen Leute, gegen die er eigentlich mit verbundenen Augen hätte gewinnen müssen.
Diesmal versuchten wir ihn besonders zu motivieren und verpflichteten - um seiner Karriere endlich einen gehörigen Ansporn zu geben- einen Klassemann für teures Geld: den französischen Halbschwergewichtsmeister Robert Amory, ein bekannter Mann, der im Kampf zuvor um die EM gegen Hollands Rudi Koopmans geboxt hatte, zwar verlor, aber eine gute Figur machte. Dennoch war Amory schon im Spätherbst seiner Karriere und wollte vor allem Geld sehen. Ein guter Name= eine gehörige Packung Geldscheine! Und die erhielt er auch!:(
Im Kampf kam es, wie es kommen musste. Ibelo boxte schön, aber nach dem ersten Treffer Amorys verlor er den Mut. Er schaffte es dennoch über die Runden zu kommen und Luxemburgs K+K Fraktion schenkte ihm ein Unentschieden, das man später vermarkten konnte (immerhin hatte er es gegen einen -noch- amtierenden französischen Meister erzielt!
Traurig stimmte unsjedoch die Zuschauerresonanz! Da keiner Ibelo kannte war der Saal halbleer (oder halbvoll, um die Sache positiver zu gestalten) und aufgrund der hohen Börse Amorys war ein gehöriges Loch in der Kasse, das der Manager und hanffro als Bürgen des veranstaltenden Amateurvereines schnellstens zu bezahlten hatten!
Für hanffro blieb nichts anders übrig, als das Sparschwein, das er in seinen 22 Lebensjahren gemästet hatte, umgehend zu schlachten und den ganzen Zaster herauszurücken!
Eine Erfahrung, an die ich noch heute mit großer Trauer denke!:cry: :cry: :cry: :cry:
 
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Mike_Tyson

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Deine Beiträge sind wirklich immer eine Bereicherung fürs Forum Hanffro! Freut mich immer wieder deine interessanten Ereignisse im Laufe der Jahre zu lesen!

ciao :)!
 

JamalRamal

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Ort
Berlin
Wer ist Hanffro eigentlich?
Ah, hier steht´s:
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hanffro war nicht nur Boxmanager, Boxfunktionär, Sportjournalist oder Punktrichter!
Von Zeit zu zeit half er seinem Verein auch finanziell aus, um Boxveranstaltungen zu organisieren.
---------------------------
Ist echt interessant für mich hier solche Sachen zu lesen, bin 17 und erst seit einigen Jahren aktiv beim Boxen, klar. Interesse ist schon seit ca. 7 Jahren vorhanden (was man bei einem 10 Jährigen für Interesse halten kann).
Aber Jemand, der solche Erfahrung hat und selber so aktiv war, hätte ich nicht gedacht, dass ich so einen im Internet auf einer Box-Seite finde. Oder ist das womöglich ein Fake? Wenn es keiner ist, sorry, nichts gegen dich, aber interessiert mich halt...
Scheinst ja ein wandelndes Box-Lexikon zu sein.
Da ich nur selten wegen Zeitmangels reinschaue, war es mir nicht klar, warum Hanffro manchmal von ,,seinen" Boxern gesprochen hat... Da bin ich ja jetzt um einiges schlauer...
 
E

Employee #41283

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@ JamalRamal

Nein, das ist wahrlich kein Fake.
Das sind Erfahrungen, die ich während mehr als 20 Jahren im Boxsport gesammelt habe: schmerzhafte und angenehme!
 
E

Employee #41283

Guest
RINGRICHTER UND PRESSE

Eine Zeitlang war ich auch Boxjournalist und schrieb in der "Zeitung vum Letzebuerger Vollek":)wavey: mescalero) .
Der spätere EM Georg Steinherr ("Hammerschorsch") boxte Ende der 70ger Jahre in Luxemburg gegen den Belgier Eric Seys und knockte Seys mit einem Ellenbogenschlag zu Boden.
Das geschah vor meinen Augen und ist dem Ringrichter nicht aufgefallen!:confused:
Ich gab die Situation so wie ich sie sah in der Zeitung wider.
Tags darauf erschien besagter Ringrichter in der Redaktion und empörte sich beim Chefredakteur und sagte, das wäre kein Ellenbogenschlag gewesen, er sei immerhin internationaler Ringrichter und das hier grenze an Rufmord usw.usf.:idiot:
Der Chefredakteur ließ sich einschüchtern und veröffentlichte eine Gegendarstellung!:mad:
Mir versagte er dies jedoch, da ich klarstellen wollte, daß mein Artikel sich auf der Realität basierte und es für den Boxverband besser wäre, kompetente Ringrichter für nationale und internationale Einsätze vorzusehen!:laugh2:

Man merke: der Sportjournalist hat zwar öfters Recht, aber beim Chefredakteur kriegt er nicht immer recht!:D
 
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Employee #41283

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SUGAR SILEX

Eigentlich ist der richtige Name Silas Antonio Fonseca.
Fast 2 Meter groß, kam er in den frühen 70ger Jahren von den Kapverdischen Inseln nach Spanien und da er schon in seiner Heimat geboxt hatte, verdiente er sich dort sein erstes Geld als Profiboxer.
Im Baskenland fand er auch sein privates Glück und im Boxring stand er u.a. gegen Schwergewichtsgrössen wie Urtain, Lucien Rodriguez, "Pantera" Rodriguez (alles Europameister), Lorenzo Zanon (ehemaliger Foreman-Gegner) und gegen den Halbschwergewichtsweltlasseboxer Avenamar Peralta und stand stets seinen Mann im Seilgeviert.
Als ich ihn am 10.1.1992 zum ersten Mal traf, sprachen wir stundenlang über Boxen und Boxer! Gerne erinnere ich mich daran!
Am 10.1.1992 war er nach Luxemburg gekommen, um heute vor 11 Jahren, bei meiner Hochzeit mit seiner Schwester dabei zu sein!
Gestern, am 9.1.2003, in aller frühe wurde er, mein Schwager,als er seine Diskothek abschliessen wollte, bei einem Raubüberfall ermordet!

Ehre seinem Andenken!
 
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Yaxolo

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Ich habe im letzten Jahr selbst 2 Angehörige verloren und kann mir gut vorstellen, wie Du Dich jetzt fühlen mußt.

Mein aufrichtiges Beileid. :(
 
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Employee #41283

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Danke für die Beileidskundgebungen!
Es ist wahrlich nicht leicht für die witwe mt 2 Kindern (der Aelteste ist Medezinstudent- wer bezahlt jetzt das Studium-, der Jüngste macht gerade Abitur) und auch für meine Frau, die zum ersten Male bewusst mit einem tragischen Todesg-fall im engeren Familienkreise befasst ist (sie war erst 3, als ihr Vater starb).

Aus gegebenem Grunde - und ich habe ja per PN die meisten Kollegen, von denen ich annehme, dass sie diesen Thread lesen, davon unterrichtet (NICHT ABER @ COMPETITION, DESSEN MAILBOX VOLL IST:wavey: )- wäre ich jetzt dafür den Thread zu schliessen und ihn später bei gegebenem Anlasse ins Archiv zu verfrachten!
 
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Employee #41283

Guest
@ Righthook

Vielen Dank an Dich und hiermit auch an alle, die mir PNs geschickt haben, für die Anteilnahme.
Meine Gattin, unsere Kinder und ich wissen dies sehr zu schätzen!:thumb:

Und jetzt sollte der Thread aber wirklich geschlossen werden!:belehr:
 
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