Das Dumme ist halt nur, dass sich die Negativbeispiele in der Öffentlichkeit oft besser einprägen als die positiven Beispiele oder interessanter sind. Es heißt ja auch immer, dass viele Champions am Ende doch wieder ohne alles dastehen. Leute wie Jack Dempsey, Gene Tunney, Max Schmeling, Ingemar Johannson, Floyd Patterson, George Foreman, Larry Holmes etc. belegen das Gegenteil.
Nichts desto trotz lässt sich natürlich auch ein ganzes Buch mit Namen von Boxern füllen, die der Alkohol schon mal flachgelegt hat. Jake La Motta, Sweat Pea, Hector Camacho, Stanley Ketchel, Teofil Stevenson, Carlos Monzon u.s.w.
Dass gerade Boxer vielleicht zu Drogenabhängigkeit neigen, ist auch nicht so besonders verwunderlich, zumal der gute Tropfen gesellschaftlich ja leider angesehen und gewünscht ist. Die meisten kommen bereits aus einem schlechten Umfeld und sind in dieser Hinsicht halt schneller verwundbar. Dazu der monotone Gymalltag, der schnelle Ruhm, die falschen Freunde, der Stress, das intensive Leben und was weiß ich alles, da braucht man sich nicht wundern, wenn ein Boxer zur Flasche greift. Alkohol kann manchmal halt auch beflügeln.
In München habe ich jedenfalls mal gehört, dass Extrainer Max Merkel beim Training der Löwen einmal die Abstinenzler gegen die Trinker spielen ließ. Die Trinker gewannen haushoch. "Sauft s weiter", soll er damals gesagt haben und die Löwen wurden Deutscher Meister. Obs stimmt, keine Ahnung.
Ist halt alles relativ mit dem Alkohol. Schlimm wirds eigentlich erst dann so richtig, wenn Dritte darunter leiden müssen.