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Power 94 of 376 - 25%
Von denen 70% auf den Körper gingen. Sieg von Broner absolut verdient.
Power 94 of 376 - 25%
Der Sieg geht natürlich vollkommen okay. Grundsätzlich hat Malignaggi mit seiner Kritik ja Recht, dass im Zweifelsfall (engen Kämpfen) immer die mit den besten Connections gewinnen. Aber er muss da eigentlich ganz ruhig sein, schließlich war sein 'Sieg' gegen Cano um ein mehrfaches kontroverser als das gestrige Urteil. Ich bin mir auch relativ sicher, dass wenn es eine UD ist und Broner im post-fight-interview nicht so despektierlich daherlabert, dass Malignaggi dann nicht so 'ausgetickt' wäre und sich so beschwert hätte...
Glaube ich auch, finde aber, unabhängig von diesem Kampf (hatte es selbst 115-113 Broner), dass man Paulie prinzipiell Respekt zollen muss, da er wirklich einer der einzige in Nordamerika ist, der sich in Post-Fight Interviews über Politik im Boxen und dazugehörende Scorecards aufregt und dann auch immer detaillierter als "ich hätte den Kampf gewinnen sollen". Ja, gestern war das nicht so ganz angebracht und gegen Cano kann er sich selbst nicht beschweren, aber er hatte ja auch selbst schon gegen Diaz damals die Punktrichter aus Texas zu spüren bekommen. Finde es einfach mal wieder gut, dass überhaupt mal ein Boxer auf größerer Bühne so ein Thema an die Öffentlichkeit trägt.
lol
laut compubox hatte banks im ganzen kampf mehr treffer als mitchell
[...]
meines erachtens nach werden auch tupfer und streifer als treffer gezählt was die statistik stark verzerren kann da der computer ja nicht abwägen kann wie effektiv oder genau der jeweilige treffer war
dann kann öfter mal eine statistik zustande kommen die nicht das kampfgeschehen wiederspiegelt
das menschliche gehirn ist eben intelligenter,flexibler und uneingeschränkter als jeder computer
das sollte man nicht vergessen
Was ein Treffer ist und was ein Wischer, ein geblockter Schlag oder ein vorbei fliegender Schlag, das entscheidet auch bei Compubox kein Computer, sondern das unterscheiden zwei Beobachter.
Die beiden sitzen am Ring und haben vor sich vier Knöpfe zu drücken. Dabei wird jeweils ein Boxer von einem der Knöpfe-Drücker beobachtet. Diese drücken dann jeweils bei Jab Hit, Jab Miss, Power Punch Hit oder Power Punch Miss.
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Aus ihren Aktionen errechnet sich dann eine Statistik. CompuBox hat seinen Namen einfach nur dadurch, dass eine Statistik errechnet wird ("to compute" engl. für berechnen) ... und nicht dadurch, dass ein Computer irgendeine Unterscheidung treffen würde, ob ein Schlag ins Ziel ging.
Bedeutet das, dass CompuBox fehleranfällig ist? Aber klar ... es sind schließlich auch nur Typen, die Knöpfe drücken. Sicherlich, die CompuBox-Statistiken sind eine nette Information und geben häufig auch einen recht guten Blick auf das Geschehen. Aber es ist durchaus auch möglich, dass hier zwei Leute den Kampf beobachten und unterschiedlich beurteilen.
Man denke zum Beispiel an das Amateur-Boxen. Hier sitzen 5 Leute am Ring, drücken einen Knopf, wenn sie bei einem der Boxer einen Treffer gesehen haben und wenn 3 der 5 Leute innerhalb eines gewissen Zeitraumes (mehr oder weniger) gleichzeitig den entsprechenden Knopf gedrückt haben, dann wird das als Treffer gezählt.
Fehleranfällig ist so ein System auch ... so manche Trefferstatistik in Peking und London (z.B. bei Ogogo) sorgte ja auch für Verwunderung.
Nun sind die CompuBox-Zahlen nicht permanent während eines Kampfes eingeblendet, sondern werden für die jeweiligen Runden veröffentlicht. Entsprechend sieht man nicht "live" (wie beim Amateurboxen), wenn ein klarer Treffer übersehen wird.
Dennoch bleibt ganz klar festzuhalten, dass es durchaus sein kann, dass zwei CompuBox-Tastendrücker am Ring sitzen, welche ein unterschiedliches Urteilsvermögen haben, was als Treffer zu sehen ist ... und was nicht.
Ganz zu schweigen davon, dass eine Aktion bei einem anderen Blickwinkel ganz anders aussehen kann ... erstrecht, wenn sie am anderen Ende des Ringes stattfindet und eines der Boxer einem den Rücken zudreht.
Ich denke da zum Beispiel an Pacquiao vs Bradley.
Die HBO-Crew sah es 119:109 für Pacquiao und auch laut der CompuBox-Statistik konnte man denken, dass Bradley mehr oder weniger verhauen wurde.
Ich hatte es beispielsweise 115:113 für Pacquiao (hätte auch 114:114 bis 117:110 voll ok gefunden) und fand, dass es ein sehr knapper Kampf war.
Bei YouTube hatte sich auch jemand die Mühe gemacht und ein Video dazu gemacht, dass die HBO-Kommentatoren ziemlich voreingenommen waren und sich bei ihren Kommentaren entsprechend stark "pro Pacquiao" äußerten (insbesondere Lederman und Lampley).
http://www.youtube.com/watch?v=qW-9w-IYoMA
Das soll nicht ausdrücken, dass Bradley hochverdient gegen Pacquiao gewonnen hätte, nein ... aber es soll ausdrücken, dass eine Voreingenommenheit - wie man sie bei jenem Kampf bei HBO sah ... oder hierzulande bei den ganzen SE/UBP/SES/Sturm/etc.-Boxern - nicht nur bei Kommentatoren auftreten kann, sondern ebenso gut auch bei den Leuten, die bei CompuBox die knöpfe drücken.
Natürlich bleibt immer zu sagen, dass die Mehrzahl der Treffer nie die Garantie für einen Sieg sein kann.
Boxer A kann 250 Treffer setzen und davon jeweils 50 in 5 Runden ... während er 7 Runden lang garnicht trifft.
Boxer B kann 70 Treffer in diesen 7 Runden setzen (jeweils 10 pro Runde) und damit den Kampf 115:113 gewinnen ... obwohl er insgesamt 180 Mal öfter getroffen wurde.
Ich hatte es 115:113 für Broner, aber Paulie hat meinen Respekt. Die Leistung hätte ich ihm gar nicht mehr zugetraut. Er hat nach dem Kampf gesagt, dass er Broner vor sieben Jahren geschlagen hätte und damit wahrscheinlich sogar recht.
Ich will Broner jetzt mal gegen einen Puncher a la Provodnikov oder Maidana sehen. Er ist einfach extrem statisch. Broner dreht seinen Oberkörper nur von Links nach Recht, aber er hat gar kein Up-and-Down-Movement wie Mayweather. Gegen einen Body-Puncher wird er Probleme kriegen...
Die unfairen Aktionen des Herrn Broner sind letztlich ja auch noch mal ne Erwähnung wert. Das hatte schon Potenzial für mindestens 1 Punktabzug. Vorallem das in die Eier treten und direkt danach der Schlag auf den Hinterkopf muss eigentlich zwingend einen Punktabzug nach sich ziehen. Danach hat er sich ja auch einen Ellbogenschlag und eine ganz komische Aktion Ende der 10. oder 11. Runde geleistet ( irgendwie so hampelmann mäßig nach hinten geboxt)
Ich hatte es 114-114, aber abgesehen von dem etwas langweiligen Fight, hatte ich nie das Gefühl, dass Paulie Broner in ernste Schwierigkeiten bringen konnte. Adrien musste nicht das A-Game bringen, um knapp gegen Malignaggi zu gewinnen. Broners D. war gegen einen sehr häufig schlagenden Paulie absolut ausreichend, kaum ein Bodyshot kam durch. Sehe schlechte Karten für die technisch schwachen Powerpuncher a la Maidana. Würde Broner lieber gegen Marquez sehen, vorausgesetzt ein ordentlicher Ringrichter ist dabei.