VvJ-Ente
Verdammter Wohltäter
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https://www.dfb.de/die-mannschaft/n...chend-unterschiedliches-leistungsbild-196749/
Interessante Einblicke hinter die VAR-Kulissen.DFB.de: Auch in der Partie Berlin gegen Frankfurt blieb der Strafstoßpfiff durch Schiedsrichter Daniel Schlager nach einem strittigen Zweikampf zwischen den Spielern Jovic und Grujic aus. Hätte es hier nicht ebenfalls zwingend zu einem On-Field-Review kommen müssen? Oder blieb eine Überprüfung durch Video-Assistentin Bibiana Steinhaus schlichtweg aus?
Drees: Schiedsrichter Daniel Schlager hatte einen freien Blick auf den Zweikampf und erkannte ein gegenseitiges Halten der beiden Spieler Jovic und Grujic. Das Fallen des Frankfurter Spielers Jovic war nach seiner Auffassung nicht zweifelsfrei strafstoßwürdig, weswegen er sich dafür entschied, das Spiel weiterlaufen zu lassen. Wie bei allen Zweikämpfen innerhalb des Strafraums, die potenziell zu einem Strafstoß führen können, ist auch in dieser Szene eine sofortige Sichtung der Bilder von der Video-Assistentin Bibiana Steinhaus im Video-Assist-Center in Köln erfolgt. Im Anschluss fand eine Kommunikation mit dem Schiedsrichter statt, wonach sich keine klare und offensichtliche Diskrepanz zu der Wahrnehmung von Daniel Schlager und den entsprechenden Kameraeinstellungen im VAC fand. Da die Video-Assistenten nur eindeutig falsche Entscheidungen des Schiedsrichters korrigieren und eben nicht eine bessere Entscheidung am Bildschirm treffen sollen, liegt hier eine hohe Eingriffsschwelle für den Video-Assistenten vor. Dies war auch der Grund dafür, dass es in dieser Szene zu keinem On-Field-Review kam, auch wenn es nach den TV-Bildern gute Argumente für einen Strafstoß gibt.
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Drees: Beim Spiel Berlin gegen Frankfurt hatte Schiedsrichter Daniel Schlager, wie bereits geschildert, eine klare, eigene Wahrnehmung des beschriebenen Zweikampfes. Beim Spiel in Freiburg konnte Schiedsrichter Tobias Welz den Zweikampf, da er sich außerhalb des Sichtfeldes und vom Ball entfernt abspielte, gar nicht sehen, geschweige denn beurteilen. Aus diesem Grund ist aus Video-Assist-Sicht das Eingreifen beziehungsweise "Nicht-Eingreifen" richtig und nachvollziehbar. Vergleicht man nun aus öffentlicher Sicht die beiden Vorgänge, dann würde auch ich sagen, dass der Vorgang in Berlin regeltechnisch deutlicher als in Freiburg gewesen ist und damit auch als strafbar zu beurteilen gewesen wäre. Diese Sicht darf aber für den Video-Assistenten keine Rolle spielen. Andernfalls wäre die Konsequenz, dass die Eingriffshäufigkeit der Video-Assistenten schlagartig steigen würde und wir uns künftig auf zahlreiche Spielunterbrechungen zur (Wieder-) Beurteilung von Zweikämpfen und Handspielen einstellen müssten.