Mein größter Wunsch wäre eine Nettospielzeit. Das Wundliegen ab Minute 70 war heute wieder kaum zu ertragen.
Kann man machen, aber eigentlich ist die Lösung doch noch viel einfacher. Es bräuchte nur Schiris, die den Kasperkram nicht mitmachen und Zeitspiel endlich konsequent ahnden.
Gestern gab es so viele Beispiele aus dem Playbook des Zeitspiels. Vorweg, das ist kein Hertha-Spezifikum sondern betrifft alle Mannschaften.
Belfodil hat Aua im Oberschenkel, weil er platt ist...setzt sich erstmal schön am Strafraum der Hamburger hin. Statt den da solange sitzen zu lassen, bis ihm von alleine einfällt, dass er die paar Meter zur Auslinie vielleicht doch alleine schafft, läuft Ayetekin über das halbe Spielfeld zu ihm und redet eine halbe Minute mit ihm. Natürlich kann Belfodil dann doch ohne Behandlung weiterspielen, er will ja schließlich die Unterzahl bei einer Behandlungpause vermeiden. Fehlte nur noch, dass er sich nach zwei Minuten wieder hinlegt und das Spiel von vorne anfängt. Unterbrecht das Spiel nur noch bei Kopftreffern und Notfällen, wo sofort reagiert werden muss, aber nicht mehr, wenn jemand für jeden offensichtlich den Weg zum Physio auch alleine schaffen könnte.
Christensen legt sich nach jeder abgefangenen Flanke erstmal mit dem Körper auf den Ball und jeder Abschlag/Abwurf aus der Hand braucht gefühlt ne Minute. Das macht der einmal und spätestens beim zweiten Mal gibt es gelb und indirekten Freistoß für den HSV. Was denkt ihr, wie oft der Abschlag dann im Anschluss 60 Sekunden dauert? Genauso bei Freistößen, Einwürfen (da muss der Einwurfspezialist aus 80 Meter Entfernung langsam antraben, weil nur er den Wurf über 50 Zentimeter hinbekommt) und Ecken.
Wenn ich aber natürlich fast alles durchwinke, brauche ich mich auch nicht wundern, wenn die letzten 15 Minuten nur noch aus Wundliegen, Schauspiel und Spielern, die mit 2 km/h zur Auswechslung laufen und dabei von meiner Oma mit dem Rollator überholt würden, bestehen. Und dann komme ich wieder zu meinem Freund Aytekin, der das ganze Theater vorher mitmacht und dann Toussart in der 96. Minute gelb/rot zeigt, weil er das Spiel um zwei Sekunden verzögert. Da entdeckt er dann plötzlich, wo das Spiel praktisch vorbei ist, seine "erzieherische" Ader, während er vorher beide Augen zugedrückt hat.