Heftig. Das muss man erstmal sacken lassen - positivsten aller denkbaren Sinne.
Mein Interesse für die NBA wurde noch vor Dirk geweckt. Ich habe ganz zu Beginn den Knicks und besonders Patrick Ewing die Daumen gedrückt. Die haben es nie geschafft und nach dem Trade von Ewing ist auch meine Leidenschaft für die Knicks schnell abgekühlt. Dann kam da die Nachricht von einem (weiteren) Deutschen in der NBA.
Da habe ich mich extra vors TV geklemmt, um mir anzuschauen, was der so hinbekommt im direkten Duell mit Schrempf. Das sah alles sehr "clumsy" aus. Der Rest ist Geschichte und harte Arbeit. 2006 habe ich mir dann mit dem schlechtest denkbaren Stream auf einer miesen Internetverbindung sowohl fast meine Augen als auch meine Nerven ruiniert.
Diese Finals mit ihrem ekelhaften Beigeschmack waren einfach nur hart, besonders wenn ein Typ wie Dirk der "Gelackmeierte" ist. In den letzten drei Jahren ist für die NBA immer weniger Zeit geblieben, weil sich das mit dem Beruf und Familie/Partnerschaft kaum vereinbaren lässt.
Als Dirk dann die Fahne tragen sollte, habe ich dafür überall dafür geworben, weil ich wirklich schon den (schändlichen) Gedanken hatte, dass diese Ehrung nicht nur eine lange überfällige Anerkennung seiner Leistungen durch die Heimat sein könnte, sondern auch eine kleine Entschädigung für einen geraubten NBA-Titel.
Ich habe nicht mehr damit gerechnet, dass es für die Mavs und Nowitzki noch reichen könnte. Hier zeigt sich, dass auch ein großer Bewunderer kaum ermessen kann, wieviel Feuer und Hingabe in Dirk wirklich brennt. Dass er das geschafft hat, dieses Team zum Titel zu führen - um nicht zu sagen, zu zwingen, ist wirklich großartig.
Ich verneige mich vor Dirk und gratuliere den vielen Mavericks-Fans hier im Thread, sich die viele Häme angehört haben und im Gegensatz zu mir, immer daran geglaubt haben. Letztlich schließe ich mich MadFerIt an: Was Nowitzki in der NBA und in der Nationalmannschaft geleistet hat, das sucht in der (deutschen) Sportwelt seinesgleichen.
Wenn man bedenkt, was für ein herausragender Botschafter Nowitzki als Mensch und Sportler seit mehr als einem Jahrzehnt in den USA ist, dann ist das Verdienstkreuz in der Luxusausführung hoffentlich das Mindeste, was man ihm an Ehrungen zu Teil werden lassen muss. Natürlich wird Dirk das - zurecht- egal sein. Aber ich wäre sehr traurig, wenn es dieses Land nicht schafft, diesen großen Sportler halbwegs angemessen zu ehren.
Es gibt viel, dass man noch schreiben könnte, letztlich empfinde ich einfach große Genugtuung. Dass einer wie Dirk es mit Ehrlichkeit, harter Arbeit und Fairness zum Titel schaffen kann, ist großartig. Mit diesem Titel hat sich bestätigt, wovon ich schon länger überzeugt bin: Obwohl ich größerer Fussballfan bin, ist mir klar, dass ich meinen Kindern irgendwann aus vollem Herzen nur einen Sportler als Vorbild empfehlen können werde:
Dirk Nowitzki.