Wofür ist dann eigentlich das Konglomerat Eberl/Freund/Topmöller zuständig?
Was hat Topmöller mit Bayern zu tun?
Eberl ist Sportvorstand (also quasi Sportchef), Freund Sportdirektor, mit Schwerpunkt Jugendentwicklung, wenn ich das richtig sehe.
Ich frage mich wirklich ob das ganze Tamtam das man um Eberl und Freund gemacht hat, die Mühe überhaupt wert gewesen ist? Damals hieß es man holt sich Visionäre mit dem Blick für Talente der Zukunft. Heute weiß man das es wohl nicht ganz so visionär ist wie erwartet und erhofft wurde.
Ich finde, dass man im Jugendbereich einen guten Job macht. Im Campus wurde wohl einiges versäumt, was man da aber jetzt so an Trainern hat, gefällt mir recht gut. Aber das braucht eben Zeit, die Spieler altern ja nicht schneller, nur weil man Resultate möchte. Die ganzen Leihgeschäfte finde ich gut, nur die wenigsten Talente werden direkt den Sprung schaffen.
Mit Olise und eigentlich auch Ito wurden in der ersten Transferperiode des Duos gute Transfers gemacht, auf wen Palhinha jetzt genau geht, keine Ahnung. Dazu hatte man Tah und Doué an der Angel, aber da kam die Geldschei..er-Aussage. Mit Kompany hat man einen passenden Trainer eingetütet. Den Tuchel-Fehler, nicht mit Stanisic zu planen, hat man zudem korrigiert.
In der zweiten Transferperiode kamen bisher Tah und Bischof, beides finde ich gut, dazu wurde mit Davies, Musiala und Kimmich verlängert, was für mich persönlich passt, aber grade Kimmich sehen auch einige kritisch. Wenn es stimmt, dass Eberl großer Fan von Barcola und Williams ist, geht das auch in die richtige Richtung, auch wenn man an die Spieler vermutlich nicht ran kommt.
Dass Spieler wie Goretzka, Coman oder Gnabry bisher nicht abgegeben werden konnten, mache ich den beiden nicht zum Vorwurf. Die Spieler würden woanders deutlich weniger verdienen und wollen deshalb nicht weg und "dann setzt man sie halt in Trainingsgruppe 2" ist nichts, was ich sehen möchte.
Rein sportlich machen Eberl und Freund für mich einen guten Job. Ich habe eher den Eindruck, dass sie eine gute Strategie haben, aber der Aufsichtsrat da quer schießt. Das - vor allem spontane - öffentliche Auftreten von Eberl finde ich hingegen schwierig, das habe ich ja neulich schon thematisiert. Zu viele Aussagen, bei denen er dann zurückrudern muss.
Das ist jetzt nur meine Meinung: Ein starker Sportvorstand mit eigenem Kopf wird es bei Bayern eher schwer haben. Brazzo war ja recht nahe an Uli und hatte dadurch dessen Wohlwollen. Bezeichnenderweise hat ihm dann eine Aktion den Posten gekostet, die er selbst durchgezogen hat, ohne Hoeneß (Nagelsmann-Entlassung).
Ich glaube, solange Hoeneß was im Verein zu sagen hat, kann auf der Position Sportvorstand sitzen wer will, es wird immer schwierig werden, eigene Fußstapfen zu setzen.