Der Wahnsinn! Piratenserie schockt Formel 1


Werdet Ihr die neue Piratenserie verfolgen?


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TraveCortex

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http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/06/Der_Wahnsinn_Piratenserie_ist_beschlossen_09061901.html

Eine echte Überraschung.:eek: Hätte ich nicht gedacht. Aber wie ich schon sagte: sollte es tatsächlich so sein, dann wechsle ich mit den Herstellern die Rennserie und schau mir kein F1-Rennen mehr an.

Denn auf die FIA, Mosley und Bernie kann ich gern verzichten, auf Ferrari, McLaren, usw. aber nicht. Die FIA hat die Teams für dumm verkaufen wollen: "schreibt euch ein und dann reden wir darüber". So etwas Lächerliches! Hätte die FIA nie gemacht und weiter ihrer Forderungen ohne Zustimmung der Teams durchgedrückt, daher ist das die logische Folge, die ich voll unterstütze. Laut einer Umfrage von motorsport-total.com (über 13.000 Leute) stehen über 70 % einer Piratenserie offen gegenüber.
 
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Fuffie

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Piratenserie schockt Formel 1

Trave hat die Neuigkeiten schon im F1 gepostet...

TraveCortex schrieb:
http://www.motorsport-total.com/f1/n..._09061901.html

Eine echte Überraschung. Hätte ich nicht gedacht. Aber wie ich schon sagte: sollte es tatsächlich so sein, dann wechsle ich mit den Herstellern die Rennserie und schau mir kein F1-Rennen mehr an.

Denn auf die FIA, Mosley und Bernie kann ich gern verzichten, auf Ferrari, McLaren, usw. aber nicht. Die FIA hat die Teams für dumm verkaufen wollen: "schreibt euch ein und dann reden wir darüber". So etwas Lächerliches! Hätte die FIA nie gemacht und weiter ihrer Forderungen ohne Zustimmung der Teams durchgedrückt.

...da es aber doch ein größeres Thema ist und für reichlich Gesprächsstoff sorgen wird, bin ich mal so frei und öffne hier den offiziellen Piratenserien Thread :D

Gestern Abend/Nacht gab es ausführliche Gespräche zwischen der FIA und der Fahrergewekschaft FOTA in Silverstone. Thema war die umstrittende Kostengrenze für alle Teams, die ab nächster Saison eingeführt werden soll um den Sparkurs der Formel 1 weiter fort zusetzen.

motorsport-total.de schrieb:
Unglaublich - es ist tatsächlich passiert! Die Formel 1 wird gespalten. Nachdem die Teams der Vereinigung FOTA bis in die Nacht hinein über das letzte Kompromissangebot von FIA-Chef Max Mosley beraten haben und keinen Konsens fanden, wird die "Piratenserie" kommen. Das gaben das BMW Sauber F1 Team, Brawn, Ferrari, McLaren-Mercedes, Red Bull, Renault, Toro Rosso und Toyota am frühen Morgen bekannt.[...]

Die Teams haben sich auch über Strukturen, Aufbau etc. ausgelassen

motorsport-total.de schrieb:
"Diese Serie wird eine transparente Führung beinhalten, nur ein einziges Reglement haben, neue Teilnehmer akquirieren, den Wünschen der Fans nachkommen und unter anderem günstigere Preise für die Zuschauer, Partner und Teilhaber weltweit bieten", erklärte die FOTA. "Die besten Fahrer, Stars, Marken, Sponsoren, Promoter und Unternehmen, die immer schon mit dem höchsten Level des Motorsports verbunden waren, werden in der neuen Serie vertreten sein."

Ich kann Trave nur zustimmen. Mosley und Ecclestone haben diesen Schritt der FOTA selbst zu verantworten. Schon sehr dreist, wie man versucht, unter dem Deckmantel von Kompromissbereitschaft die nächste Saison mit allen Zugpferden des Sportes vollzubekommen.
Ich werde wohl auch zur "Piratenserie" wechseln und die Formel 1 kann sich nächste Saison warm anziehen. Mit Ferrari und McLaren sind die zwei bekanntesten Teams weg und mit BMW, Brawn, Toyota, Red Bull, Renault und Rosso verlassen nun auch nicht grade Graupen Teams die Formel 1. Alle 8 Teams haben viel Erfahrung und sind teilweise schon sehr lange im Geschäft. In der Formel 1 hingegen werden zur nächsten Saison einige Teams nachrücken, die natürlich nicht das Niveau der etablierten Teams haben können/werden. Insgesamt ist ein Leistungsgefälle zwischen beiden Serien abzusehen.

Irgendwie doch schade, dass es die Formel 1 jetzt so treffen wird. Viele Fahrer der 8 Teams würden auch gerne weiter in der Formel 1 fahren (Prestige, Bekanntheitsgrad der Serie) aber sie stehen vollkommen hinter ihren Teams und fahren in der anderen Serie.


Anbei ist auch eine Umfrage, welche ebenfalls auf motorsport-total.de zur Zeit gestellt ist.

Edit: Ich hab' die Umfrage mal nicht öffentlich gemacht, wer abgestimmt hat und möchte, kann ja seine Einstellung zur neuen Serie auch hier posten.
 
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TraveCortex

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Gute Idee, Fuffie, hätte auch gleich nen neuen Thread aufmachen sollen.

Aber: die Sache scheint noch nicht durch zu sein, denn trotz protziger Ankündigungen von Bernie und Mosley ("wir brauchen weder Ferrari noch McLaren, die Formel 1 überlebt auch so"), sind die Hosen nun gestrichen voll:

http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/06/Spaltung_Noch_nicht_das_letzte_Wort_gesprochen_09061915.html

Aber damit muss das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, denn wie man hört, endet die eigentliche Deadline nicht heute Abend, sondern erst am kommenden Mittwoch.
Dann nämlich soll in Paris eine Notsitzung des Motorsport-Weltrats der FIA stattfinden, um die Krise auf den letzten Drücker doch noch zu entschärfen.

Die Teams haben sich eiskalt und entschlossen gezeigt und das war, egal wie die Sache ausgeht, eine hervorragende Entscheidung.
Bernie meinte ja auch vor ein paar Tagen, dass die neue Rennserie keine Streckenverträge hätte- aber mir fallen alleine in Europa mindestens 7 Strecken ein, die nicht auf dem F1-Kalender stehen und dennoch bereit wären. Und nach den unverschämten Knebelverträgen von Bernie bin ich sicher, dass so mancher Streckenbetreiber Bernie gerne Eins auswischen würde und außerdem: es wäre günstiger als unter F1-Maßstäben und dennoch die gleiche Attraktivität (da gleiche Teams), also ist auch die Attraktivität für die Streckenbetreiber höher.
 
G

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Guest
2009 das Jahr der Piraten.

Piratenpartei, Piratenserie im Motorsport... :D

Mosley und Ecclestone haben die F1 mit Wumms an die Wand gefahren. Ich werd mir nur die Piratenserie anschauen. :jubel:
 

TraveCortex

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Ja, das hat auch alles nichts mit Schadenfreude zutun, ganz im Gegenteil, aber wer die Formel 1 in den letzten Jahren verfolgt hat, dem ist klar, dass die FIA die Hauptschuld trägt.Wie oft haben sie Regeln gegen den Willen der Teams durchgedrückt? So oft wurden die Teams ohne auch nur ein Fünkchen Mitspracherecht vor vollendete Tatsachen gestellt. Sooft haben sich Mosley und Bernie freche Kommentare und Extrawünsche rausgenommen. Das alles ist nicht auf Grund einer Budgetobergrenze eskaliert, das ist nur der Auslöser, die Ursache ist eine Ereigniskette der letzten Jahre.
Letztendlich sind es die Teams, die die Kohle reinholen und daher wollen sie auch mitentscheiden dürfen. Die Arroganz, gegen die ich grundsätzlich nix habe, mit der sich die FIA präsentierte, hat das alles auch nicht leichter gemacht und man hat leichtsinnig die Zusammenarbeit mit den Teams blockiert: Mosley ist auf den letzten Kompromissvorschlag der FOTA schon gar nicht mehr weiter eingegangen und das spricht schon Bände...
 
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Fuffie

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TraveCortex schrieb:
Aber: die Sache scheint noch nicht durch zu sein, denn trotz protziger Ankündigungen von Bernie und Mosley ("wir brauchen weder Ferrari noch McLaren, die Formel 1 überlebt auch so"), sind die Hosen nun gestrichen voll:
Die Geschichte um das geheime Ablaufdatum der Liste für die nächste Saison habe ich vorhin auch gelesen. Wäre natürlich noch ein gutes Ende, wenn doch alles bei der guten, alten Formel 1 bleibt. Dann muss nur noch Mosley endlich weg (Ecclestone gleich mit) und schon könnte man eine Art Neuanfang mit neuem FIA Chef und Formel 1 Promoter starten und die Teams dann ab 2010 wieder mehr einbinden.

Aber ich denke (und ein bisschen hoffe ich es auch), dass die 8 Teams diese Idee jetzt gemeinsam durchziehen werden. Unbenutzte und fähige Strecken gibt es Einige und wie du bereits gesagt hast, kann das neue Paket für viele Streckenbetreiber attraktiver sein, als die Pakete der Formel 1.
 

desl

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Das wird dann ein ähnlicher Wettkampf wie in den USA zwischen der IRL und der CART Series, wo am Ende auch eine der Open Wheel Rennserien auf der Strecke blieb (die lange Zeit berühmtere CART).

Das kann ne interessante Zukunft geben.
Nun kann man sagen "Endlich raus aus der Diktatur von Mosley und Ecclestone." ... aber die hatten auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen, um gewisse Schritte durchzuziehen.

Die Formel1 wird vielleicht nicht DIE Top-Serie der Open Wheel Wagen in Zukunft sein. Man wird günstiger Fahren als die neugeschaffene Konkurrenz.
Die Privatteams werden sich freuen und es gibt genug Interessenten für die Formel1.
Williams, Force India, USF1, Manor und Campos sind ohnehin dabei.

Mit Lola, Prodrive/Aston Martin, Litespeed/Lotus, Euskadi, ART, March, Superfund und diversen anderen Interessenten kriegt man das Starterfeld mit 26 Autos gewiss zusammen.


Und wie wirds in der anderen Rennserie aussehen?
Werden hier die Teambudgets erheblich höher sein? Davon ist auszugehen. Wird es spannend werden? Kann man sicher gehen den unterhaltsameren Motorsport zu bieten und nicht nur Teams mit bekannteren Namen?
Der Start wird nicht leicht sein. Ecclestone hat TV-Verträge über Jahre hinweg. RTL und BBC werden weiter zahlen. Sie bekommen, wie versprochen, mindestens 18 Autos ... ich glaube nicht, dass was von den Teamnamen im Vertrag steht.

Die "Piratenserie" wird anfangs kleinere Brötchen backen ... denke ich. Mit TV-Stationen die erstmal weniger bieten, weil man sich in Konkurrenz zur Formel1 begibt und damit in ne unsichere Quoten-Zukunft. Vielleicht ist Eurosport wieder dabei...

Inwiefern kriegt die "Piratenserie" Nachwuchs? Die FIA hat eine breite Basis, aus der die F1-Teams schöpfen können. GP2, die kommende GP3, die neue Formel2, die Formel3 Euroseries, Tourenwagen, LMP, GT, etc.
Gerade jetzt kommen in die Formel1 Teams, die vorher in anderen Serien aktiv waren. Manor und Campos sind da schonmal Beispiele.

Wo kommen die weiteren Teams und Fahrer für die Piratenserie her? Aus dem nichts?
Die FIA wird, denke ich, Fahrer und Teams von "Nachwuchsserien" versuchen an sich zu binden.


Wie auch immer. Die Zukunft des Formel-Motorsports wird damit nicht uninteressant. Allerdings erwarte ich ein ähnliches Schicksal wie in den USA ... eine Serie wird auf der Strecke bleiben ... wenn auch erst in einigen Jahren. Und ich vermute, dass es die Piratenserie sein wird ... da die FIA wie gesagt die breitere Basis hat.
Bernie meinte ja auch vor ein paar Tagen, dass die neue Rennserie keine Streckenverträge hätte- aber mir fallen alleine in Europa mindestens 7 Strecken ein, die nicht auf dem F1-Kalender stehen und dennoch bereit wären. Und nach den unverschämten Knebelverträgen von Bernie bin ich sicher, dass so mancher Streckenbetreiber Bernie gerne Eins auswischen würde und außerdem: es wäre günstiger als unter F1-Maßstäben und dennoch die gleiche Attraktivität (da gleiche Teams), also ist auch die Attraktivität für die Streckenbetreiber höher.
Strecken gibt es gewiss genug.
Die A1GP, die ja nicht Teil der FIA ist, fährt ja auch auf mehreren tauglichen Strecken.
Brands Hatch, Zandvoort, Estoril, Lausitz, Kyalami usw.

Imola wird derzeit saniert, Montreal würde für weniger Kosten sicher gerne wieder mitmachen.

Apropos Kosten. Man liest viel davon, dass die Piratenserie für Streckenbetreiber und Zuschauer vor Ort günstiger sein will. Aber was macht die Formel1 teuer, wo die Piratenserie Kosten sparen will und können soll?
 

Omega

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Letzteres ist einfach. Ecclestone und die Fia.

Diese bekommen reichlich Geld in den Rachen geworfen. Fallen diese Positionen weg, weil die Teams die Verwaltung finanzieren, dafür Einnahmen untersich aufteilen, besteht eine Menge Einsparpotential
 

Fuffie

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Guter und ausführlicher Post Deslizer :thumb:

Bei deiner Einschätzung

Deslizer schrieb:
Allerdings erwarte ich ein ähnliches Schicksal wie in den USA ... eine Serie wird auf der Strecke bleiben ... wenn auch erst in einigen Jahren. Und ich vermute, dass es die Piratenserie sein wird ... da die FIA wie gesagt die breitere Basis hat.

kann ich nicht so wirklich mitziehen.

Es ist richtig, dass die Formel 1 kein Nachwuchsproblem an Teams haben wird, weil halt wie gesagt, genügend untere Klassen vorhanden sind, aus denen man rekrutieren kann (sei es durch vertragliche Regelungen oder weil die Teams unbedingt in der Formel 1 mitfahren wollen).
Bei den Piraten sieht das anders aus. Starke Teams dabei, gibt es andere Teams mit ähnlichen finanziellen Mitteln und Know-How, die sich dem Kampf stellen können/wollen?

Aber wie sieht es mit der zahlungskräftigen Fanbasis aus? Ferrari ist in Italien fast schon eine Religion (vielleicht heute nicht mehr so stark wie zu M. Schuhmachers Zeiten und unzähligen Titelgewinnen) und auch im Rest der Welt ein großer Fanmagnet. Die anderen Crewmitglieder der Piratenbande können ebenfalls auf eine große Fanbasis bauen. Die etablierten/bekannten Teams/Fahrer holen die großen Zuschauermassen zur Rennstrecke bzw. vor den Fernseher.

Ich habe bedenken, dass eine Formel 1 Saison mit Teams, die aus den unteren Klassen nachgerückt sind, ordentliche Zuschauerzahlen schafft (an der Strecke sowie vor dem Fernseher). Die Nachrücker sind vielen Zuschauern, vorallem den Gelegenheitsguckern, kaum ein Begriff; dafür bekommen die unteren Klassen zu wenig bis gar keine Auftritte im Fernsehen. Ok, bei Teams wie Lotus könnte Interesse bestehen, aber dann auch nur, weil Lotus für relativ schnittige Wagen bekannt ist und man mit dem Namen auch ein Rennauto assoziieren könnte.

Große Fernsehanstalten mögen momentan noch vertraglich an die Formel 1 gebunden sein, aber wenn RTL z.B. merkt, dass Zuschauerschwund aufgrund von fehlender Attraktivität jeden Samstag/Sonntag ansteht, dann werden die Programmchefs einer anstehenden Vertragsverlängerung sicherlich ablehnend gegenüber stehen bzw. nach Ausstiegklauseln im Vertrag suchen. (obwohl ich arg anzweifle, dass Raffhals Ecclestone überhaupt das Wort "Ausstiegsklausel" kennt :D )

Das die Piratenserie zu Anfang kleinere Brötchen backen muss, sehe ich genauso wie du. Wenn man etwas Neues entstehen lässt, geht man ein Risiko ein und muss Geduld aufbringen. Im Sport braucht man sicherlich 1 oder 2 Jahre um erstmal die bestehenden Fans zu überzeugen, neue Teammitglieder bzw. Teams für sich und seine Sache zu gewinnen. Werbepartner und Sponsoren und vorallem Streckenbetreiber müssen vom neuen Konzept überzeugt werden.
Es ist eine Chance, kann aber auch nach Hinten losgehen, wenn man falsche Ansichten vertritt.

Das es längerfristig nur eine Serie geben wird, glaube ich auch. Für zwei highend Motorsportklassen ist der Markt einfach nicht da; eine Serie ist vollkommen ausreichend.
Ich bin allerdings der Meinung, dass sich die Piratencrew längerfristig durchsetzen wird :)



Hier ist übrigens das erste Promovideo der Piratencrew (sailor durch Bernie ersetzen ;):D)
 

Parnis

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Ach ist doch alles nur grosses gelabere. Morgen soll es die endgültige Liste der Teams für 2010 geben und beschlossene Sache ist die Piratenserie auch noch nicht.

Ich wette mit euch, dass heute noch irgendeine Seite den Schwanz einzieht und die Formel 1 auch 2010 noch die Formel 1 ist!
 

PhilIvey

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Дюссельдорф
Sehr schöner Denkanstoß von Deslizer :thumb:

Meiner Meinung nach sollten sich die Herren der FIA und die FOTA so schnell wie möglich hinsetzen und nach einem Kompromiss suchen. Auch wenn die überwiegende Mehrheit der Fans sich auf der Seite der FOTA stellt, die FOTA wird es sehr schwer haben, ihre angekündigte Piratenserie a) auf die Beine zu stellen, b) zu etablieren und c) die Formel 1 an Medienpräsenz und Zuschauerinteresse zu überbieten.

Den Weltmeister kürt nach wie vor die FIA und daran wird sich nichts ändern. Die Spaltung führt ebenfalls dazu, dass wieder Privatteams in der Formel 1 eine echte Chance haben. Auch wenn die Formel 1 sicherlich darunter leiden wird, dass Teams wie Ferrari oder McLaren nicht mehr dabei sind, vermisse ich Teams wie Toyota, BMW, Renault etc. kein bisschen, denn die Entwicklung der letzten 10-15 Jahre, dass nur noch Werksteams eine echte Chance haben und die Privatteams immer chancenloser wurden (Williams), ging mir persönlich gegen den Strich und ist auch nicht im Sinne des Geistes der Formel 1.

-> kurze Anmerkung: Nehmen wir die Kräfteverhältnisse der Saison 2009 außen vor. Auf Grund der ganz anderen Budgetierung McLarens und Ferraris im Gegensatz zu Brawn oder Red Bull sehe ich 2010 wieder die "größeren" Teams vorne, falls sie unter den aktuellen Voraussetzungen antreten würden, egal welche Serie.


Es ist leicht zu sagen, Ecclestone und Mosley seien geldgierige Raben und hätten das ganze Schlamassel zu verantworten. Ob da die großen Automobilwerke nicht mit dran Schuld sind am übermäßigen Gigantismus, der sich in den letzten Jahren entwickelt hat, darüber denkt so gut wie keiner nach.

Welche Serie ich letzten Endes interessanter finden werde (falls es tatsächlich dazu kommen sollte, ich glaub persönlich noch an eine Einigung), wird alleine davon abhängen, wie die Fahrer reagieren werden. Der eine wird bei einem der FOTA Teams bleiben, der andere wiederum geht zur Formel 1 zurück. Mal sehen....
 

TraveCortex

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@Omega

Das stimmt. Die Firma CVC, die 2005 die Formel 1 kaufte, dürfte einer der Hauptgründe dafür sein: wenn ich das mal richtig gelesen habe, hat die Formel 1 noch einige Schulden bei dieser Firma.

Die Verträge, die Ecclestone mit den Rennstrecken schloss, sind teilweise sehr hart: jedes Jahr erhöht sich die ohnehin hohe Grundgebühr um einen bestimmten Prozentsatz- es ist kein Zufall, dass Strecken wie Magny-Cours oder Nürburgring / Hockenheim weg sind bzw. abwechselnd an der Formel 1 teilnehmen: selbst in großen Märkten wie Frankreich oder Deutschland, lässt sich das nicht mehr kompensieren. Und das trotz heftiger Preise beim Merchandising und bei den Karten, hohen "Tourismus-Einnahmen" (Hotels, Bars. usw.) und gerne mal ausverkauften Strecken.

Im Prinzip presst Bernie die Strecken aus, bis es nix mehr zu holen gibt: er ist auch nur wie die gefürchteten "Heuschrecken" in der freien Wirtschaft, die aus Unternehmen so viel wie möglich an Rendite rausholen und dann weiterziehen.

Warum funktioniert das? Ganz einfach: die Formel 1 galt als Königsklasse und es kann eine Region sehr pushen, wenn ein sportliches Großereignis ausgetragen wird, daher sind viele Regionen auch so scharf drauf und stürzen sich in Schulden. Desweiteren hat Ecclestone ein Druckmittel, von dem er seit jeher gebraucht macht: "gut, wenn ihr nicht wollt, dann finde ich einen Betreiber in Asien, der mir den Preis zahlt". Ecclestone konnte es sich leisten, andere Strecken zu verprellen, er hatte das Monopol, wenn man so will, denn Dank globaler Öffnung entwickeln sich immer mehr begeisterte Rennsportregionen auf der ganzen Welt und damit eben auch Strecken.

Jetzt ist erstmals Konkurrenz da und die ist heftig, da sie die attraktiveren Marken beinhaltet und: wie schon gesagt, wird die neue Piratenserie sicherlich erstmal kleinere Brötchen backen und daher auch keine überzogenen Verträge mit den Strecken abwickeln und deswegen besteht für diese Strecken vielleicht die Möglichkeit, eine profitable Situation zu generieren, da sich die "neue Serie" vielleicht auch in Zukunft zur Königsklasse des Motorsports aufschwingt.

Und die Ersten sind schon da:

http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/06/EuroSpeedway_offen_fuer_neue_Hersteller-Serie_09061919.html

Wir sind grundsätzlich offen für jegliche Art von interessanten und vielversprechenden Veranstaltungen, die bisher noch nicht auf dem EuroSpeedway platziert sind", sagte Frank Poensgen, Assistent der Geschäftsführung, am Freitag dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Man sei "als Veranstaltungsort bestens aufgestellt, um Großveranstaltungen dieser Kategorie auszutragen, und konnte bereits in der Vergangenheit vielfältige Erfahrungen in diesem Bereich sammeln".




Deslizer schrieb:
Wo kommen die weiteren Teams und Fahrer für die Piratenserie her? Aus dem nichts?

Ich denke, dass das nicht so schwer ist: man etabliert mittelfristig Nachwuchsserien, die teilweise vor der Piratenserie fahren. Ich denke, wenn die Piratenserie erfolgreicher ist, dann werden die jungen Fahrer von alleine kommen, zumal auch heute schon viele Fahrer aus der "Produktion" von RedBull, BMW oder Mercedes kommen und diese könnte man mMn einfach "verlagern".

Die Finanzierung von Nachwuchsserien, muss kein Problem sein, denn die Marken werden wesentlich mehr Geld einnehmen, da sie den Gewinn nun unter sich aufteilen, ohne Beteiligung von Bernie, CVC und Co.

Im Idealfall schlägt man sogar 2 Fliegen mit einer Klappe: man vermarktet manche Nachwuchsserien fürs Fernsehen und es werden eben mehrere Rennen im TV gezeigt- damit gewinnen Hersteller, Fans und auch die Streckenbetreiber.


Deslizer schrieb:
Der Start wird nicht leicht sein. Ecclestone hat TV-Verträge über Jahre hinweg. RTL und BBC werden weiter zahlen. Sie bekommen, wie versprochen, mindestens 18 Autos ... ich glaube nicht, dass was von den Teamnamen im Vertrag steht.

RTL hat bis 2011 Vertrag mit der Formel 1, richtig. Aber danach? Sollten die Quoten massiv fallen, was nicht auzuschließen ist, dann wird RTL auch keinen Bock mehr haben.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Formel 1 dann mit einem Schlag fast ihre gesamte Tradition verliert und damit absolut gesichtslos dasteht.

EDIT:

PhilIvey schrieb:
Der eine wird bei einem der FOTA Teams bleiben, der andere wiederum geht zur Formel 1 zurück. Mal sehen....

Also Vettel, Kimi, Alonso und andere würden schonmal wechseln.

http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/06/Vettel_und_Webber_stehen_zu_Red_Bull_09061905.html

http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/06/Raeikkoenen_Verlust_der_Formel_1_waere_sehr_schade_09061908.html
 
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Eric

Maximo Lider
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Wer hätte gedacht, dass ein Frank Williams, nachdem die Hersteller ihn mit ihren Riesenbudgets plattgemacht haben, nochmal die Chance bekommt mit seinem Team Weltmeister zu werden.

Mal ehrlich, ich glaube nicht, dass da das letzte Wort gesprochen ist.
 

desl

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Bei den Piraten sieht das anders aus. Starke Teams dabei, gibt es andere Teams mit ähnlichen finanziellen Mitteln und Know-How, die sich dem Kampf stellen können/wollen?
Das Problem das ich bei den "Piraten" momentan sehe ist der längerfristige Erfolg.
Ok, man kann mit den momentanen 8 Teams auch gerne ein Starterfeld von 24 Wagen nächstes Jahr ins Rennen schicken. Aber ewig wird das nicht halten.

Wenn man sich bei der Piratenserie keine Überlegungen macht die Budgets zu begrenzen, dann wird ein Team wie Brawn über kurz oder lang ausscheiden. Auch bei den momentanen Erfolgen. Denn diese sind vornehmlich der radikalen Regeländergun geschuldet und der frühzeitlichen Entwicklungsarbeit des damaligen Honda-Teams.
Nächstes Jahr ist aber weniger Geld aus der Honda-Kasse da und der Brawn-Rennstall wird sicherlich zurückfallen ... egal in welcher Rennserie. Je nach dem mit welchen Budgets die Konkurrenz hantiert heißt es entweder "keine Dominanz mehr" oder "Abrutschen ins Mittelfeld" ... man vergleiche das gerne mit dem Williams-Team, als dieses Ende der 90ger in roter Lackierung startete und Mercedes ordentlich Geld in die McLaren-Entwicklung pumpte.

Und Renault? Da halten sich weiterhin Gerüchte um einen Ausstieg aus den Top-Klassen des Motorsports ... weil zu teuer. Und ähnlich flammen auch Gerüchte auf, dass Briatore das Team übernehmen will ... so wie Brawn mit dessem Rennstall.

Wieviel Tradition steckt dann eigentlich in der Piratenserie?
Der Formel1 wird ja nun nachgesagt, dass mit dem Wegfall von Ferrari und McLaren ein großer Teil abhaut. Andererseits wird der Piratenserie mit Williams ein Traditionsrennstall fehlen.
Sonstige Tradition in der Piratenrennserie? Toyota ist eher ein Traditionsrennstall in der Rally-WM ... gewesen. Das Brawn-Team wird ganz sicher nicht als Traditionsrennstall verstanden, auch wenn BAR/Honda/Brawn schon ne Weile in Brackley werkeln und Ross Brawn ein Veteran in der F1 ist.
Red Bull und Toro Rosso sind keine Traditionsrennställe sondern ganz einfach nur fahrende Werbefläche und Spielzeug eines Getränkeherstellers. Da spielt es keine große Rolle, dass jene Teams aus den Rennställen Jaguar/Stewart und Minardi hervorgingen ... letzteres seinerzeit dank Stoddart noch mit etwas Arrows-Technologie gefüttert.
Und BMW? Nunja, man erhält sich noch nen Funken Tradition in dem man den Namen "Sauber" noch mit im Teamnamen führt ... aber auch nur sekundär.
Das wars auch schon.

Klar, die Piratenserie wird mit Ferrari und McLaren-Mercedes ihre Aushängeschilder haben. Aber die Formel1 steht auch nicht viel schlechter da, wenn Williams gegen klangvolle Namen wie Aston Martin, March und Lotus fährt ... auch wenn das beispielsweise im Falle von Lotus nur was mit dem Besitzen der Namensrechte und wenig mit dem früheren Team zu tun hat.


Die Formel1 kriegt, so die Piratenserie tatsächlich gegründet wird, einen ordentlichen Schlag versetzt. Einen richtig derben Dämpfer.
Ja ... keine Frage.
Die Zuschauerzahlen werden zurück gehen. In der Türkei war dieses Jahr ja schon kaum wer auf den Tribünen. Aber es wird weiterhin Privatteams geben, die sich mit einer Budgetobergrenze anfreunden können. Und Ecclestone wird weiterhin im asiatischen Raum genug Leute finden, die sich über ne kleine Rennstrecke in ihrem Sandkasten freuen.
Der Einnahmentopf wird schrumpfen, die Sponsoren zahlen weniger usw.
Aber Formel1-Interessierte Streckenbetreiber gibt es genug und mit ner Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro haben die kleinen Teams wohl auch nicht so große Probleme mit den "größeren" mitzuhalten.

Und in der "Piratenserie"? Man mag erklären, dass man sich in der FOTA in den letzten Jahren mit darum bemüht hat, eine Kostenminimierung anzustreben. Aber wie wird das in Zukunft aussehen? Geht man den Weg der FIA und schafft Kosten, aber nicht unbedingt nötige Dinge, wie Tankstopps und Heizdecken ab oder geht man den anderen Weg und macht die Serie zu dem, was die Formel1 in den vergangenen Jahren war ... ein mächtiger Geldstrudel für die Investitionen der Werksteams.

Man mag bedenken, dass Anfang der 90ger (wo Ferrari das einzige Werksteam war, glaube ich) ein Budget von 100 Millionen D-Mark die Obergrenze war und auch nur Rennställe wie McLaren und Ferrari darüber dank Marlboro- & Fiat-Millionen verfügten. Heutzutage muss ein Williams-Rennstall sinnbildlich jeden Cent zwei Mal umdrehen, wenn man mit 60 Millionen € (oder so) mit den Werksmannschaften mitreden will.

Die FOTA muss in ihrer Serie sehr aufpassen, dass die Privatteams eine Chance haben werden. Sollte es so sein wie in den vergangenen Jahren der F1, dass die Werksteams aufgrund finanzieller Macht die Privatteams ausstechen, dann wird man in der Piratenserie eben diese früher oder später verschmähen. Zu Brawn kann man dann "Auf Wiedersehen" sagen und bei Red Bull will man die Investitionen in die F1-Teams ja auch zurück fahren ... u.U. schlecht für die Konkurrenzfähigkeit.

Wenn die FOTA mit ihrer Serie nicht aufpasst, dann sind in ein paar Jahren von den heutigen 8 Teams nurnoch Ferrari, McLaren, Toyota und BMW-Sauber übrig. Privatteams schauen sich lieber woanders um und große Autofirmen würden auch nicht viel geneigter sein einzusteigen.
Eine Open-Wheel-Top-Serie bei der es nur wenige unterschiedliche Wagen gibt, wie man es von Tourenwagen- oder GT-Meisterschaften kennt? Schwer vorstellbar.
Wenns böse läuft, schwinden die Teilnehmer und die FOTA-Serie stürzt von weit oben genauso ab wie die Sportwagen-WM anfang der 90ger.


Gewiss, die FOTA-Serie hat gute Chancen erfolgreich zu sein. Man hat die Top-Teams an Board. Es gibt genügend Strecken die um einen buhlen werden. Man ist unabhängig von der FIA und CVC/Ecclestone.
Aber es wird vielleicht nicht leicht sein sich untereinander einig zu sein. Ich denke die FOTA wird noch merken, dass eine demokratische Führung einer Rennserie kompliziert werden kann.

Naja ... mal abwarten was kommen wird.

Vielleicht entwickelt sich die FOTA-Serie gar zu einer 2-Klassen-Rennserie mit Werks- und Kundenteams, wie man es z.B. von der Rally, der WTCC oder dem Motorradrennsport kennt.

Ich persönlich würde jedenfalls beide Rennserien verfolgen. Die Formel1, als auch die FOTA-Rennserie.
Sofern es tatsächlich und entgültig zu der Spaltung kommt.


... und wenn keine davon im DSF läuft.
 

Big d

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Ich denke nicht das es zu der spaltung kommt. Es wird im letzten moment zu einer einigung kommen.

Gerade in zeiten der wirtschaftkrise würden beide serien darunter leiden. Insegesamt wird das interesse abnehmen, da es sich auf beide ligen verteilt.

Die F1 kann natürlich nicht ohne Ferrari und Mercedes, aber auch diese profitieren von der Marke F1.
 

GitcheGumme

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Irgendwie doch schade, dass es die Formel 1 jetzt so treffen wird. Viele Fahrer der 8 Teams würden auch gerne weiter in der Formel 1 fahren (Prestige, Bekanntheitsgrad der Serie) aber sie stehen vollkommen hinter ihren Teams und fahren in der anderen Serie.

Das ist das beste, was dem Motorsport passieren konnte. Die gerechte Quittung für die FIA und deren schwachsinnige Regeln der vergangenen ca. 10 Jahre.
 

GitcheGumme

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Große Fernsehanstalten mögen momentan noch vertraglich an die Formel 1 gebunden sein, aber wenn RTL z.B. merkt, dass Zuschauerschwund aufgrund von fehlender Attraktivität jeden Samstag/Sonntag ansteht, dann werden die Programmchefs einer anstehenden Vertragsverlängerung sicherlich ablehnend gegenüber stehen bzw. nach Ausstiegklauseln im Vertrag suchen. (obwohl ich arg anzweifle, dass Raffhals Ecclestone überhaupt das Wort "Ausstiegsklausel" kennt :D )

RTL könnte aber bspw. keine Live-Rennen mehr zeigen, sondern nur zeitversetzt zu einer zeit, wo eh nicht viel los ist, oder gar als Zusa, um da Quoten zu holen, wo sie ansonsten schwach sind. Wenn gar nichts mehr geht, in der Nacht. Ich denke mal, daß man zumindest nicht daran gebunden ist, Rennen live zu übertragen, geschweige denn zeitlich gebunden ist. :D

Das wäre dann der Supergau für die Formel 1.
 
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