Der Zweitligathread 2020/21 - in den Farben getrennt, gegen Corona vereint!


Gelingt dem Hamburger SV diesmal der Aufstieg?


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John Lennon

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In gut drei Wochen geht es auch schon los!

Die Zweitligasaison startet am 18.09. mit den Knallerspielen HSV-Fortuna Düsseldorf und Regensburg-Nürnberg. Wenn es dabei bleibt...denn es ist davon auszugehen, dass Corona eine große Rolle in dieser Saison spielen und Vorbereitung und Spielplan gehörig durcheinander wirbeln wird/kann. Bochum hat es schon erwischt und das Trainingslager musste abgesagt werden.

Sonderlich viel Bock habe ich nicht auf die Saison, da ich davon ausgehe, dass ein Großteil der Spiele ohne oder mit nur sehr wenigen Zuschauern ausgetragen werden wird, aber hilft ja nix. Oder wie man im Pott sagt: "Muss ja"

Saisonvorschau:

Eintracht Braunschweig
Würzburger Kickers
1. FC Nürnberg
Karlsruher SC
FC St. Pauli
VfL Osnabrück
SSV Jahn Regensburg
Holstein Kiel
SV Sandhausen
SpVgg Greuther Fürth
VfL Bochum
Erzgebirge Aue
Hannover 96
SV Darmstadt 98
Hamburger SV
1. FC Heidenheim
SC Paderborn
Fortuna Düsseldorf

So gehts aus:

1. HSV
2. VfL Bochum
3. Hannover 96
4. Fortuna Düsseldorf
5. Darmstadt
6. Holstein Kiel
7. SC Paderborn
8. Nürnberg
9. Heidenheim
10. Sandhausen
11. Erzgebirge Aue
12. St. Pauli
13. Greuther Fürth
14. Karlsruher SC
15. VfL Osnabrück
16. Eintracht Braunschweig
17. Jahn Regensburg
18. Würzburger Kickers
 
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JamiLLX

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Gerade läuft HSV - VfB auf Servus.tv (0:2 nach 30min), vielleicht will Hamburg ja Badstuber für die Abwehr?
 

Vega

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Was findest du eine Frechheit? Wenn mich nicht alles täuscht, ist Thioune jetzt der dritte (?) Trainer, der Pollersbeck in dessen Karriere degradiert und dabei eher weniger sportliche, als vielmehr persönliche bzw. Einstellungsgründe anführt. Dann mag da wohl irgendwann auch mal was dran sein.
 

JamiLLX

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Wundert mich eh dass Pollersbeck bei manchen so hoch angesehen ist. Die NM Leistung in allen Ehren, aber was er in der Liga seitdem gezeigt hat war nichts überdurchschnittliches, eher das Gegenteil. Degradiert wurde er ja auch nur weil er nach nem anderen Verein Ausschau hält
 

Deutsche Eiche

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Unabhängig vom Umgang mit Pollersbeck, finde ich seine Spielweise auch ganz komisch.
Eigentlich ist es ja lobenswert mitspielen zu wollen, aber er steht ja einfach nur viel zu hoch, ohne dem Team einen Mehrwert zu bringen.
Und scheint sich selbst dabei als Revolutionär des Torwartspiels zu sehen.
Allerdings habe ich auch nicht so viele Spiele in voller Länge gesehen.
 

thedoctor46

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Was findest du eine Frechheit?
Die Formulierung der Aussage von Thioune. Geht so gar nicht mMn. Explizite Entscheidung GEGEN Pollersbeck. So formuliert man das in der Öffentlichkeit nicht. Hätte auch einfach sagen können die anderen beiden sind 1 und 2. So kommst so rüber als obs egal wäre wer die anderen beiden überhaupt sind. Sonst sinds auch immer Entscheidungen für irgendwen.
 

theGegen

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Emma Iyoha fehlt der Fortuna auf unbestimmte Zeit. Bei ihm wurde pfeiffersches Drüsenfieber diagnostiziert.
Das schwächt die Abteilung Attacke und der Kader ist eh' noch ein Konstrukt.
 

theGegen

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Unabhängig vom Umgang mit Pollersbeck, finde ich seine Spielweise auch ganz komisch.
Eigentlich ist es ja lobenswert mitspielen zu wollen, aber er steht ja einfach nur viel zu hoch, ohne dem Team einen Mehrwert zu bringen.
Und scheint sich selbst dabei als Revolutionär des Torwartspiels zu sehen.
Allerdings habe ich auch nicht so viele Spiele in voller Länge gesehen.

Lennart Grill ist auch so ein Fall. (das nur am Rande, weil Ex Kaiserslautern, jetzt Leverkusen und 1. Torwart der deutschen U 21.)
Für jeden "guten Fuß" und einer tollen Parade hat er oft auch einen Bock drinne. Und zwar nicht der Sorte "kann immer mal passieren" sondern auf konstant gleichem Niveau namens " was macht denn der Torwart da? :crazy:"
 

DaLillard

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Gersbeck die neue Nr 1 beim KSC. Freut mich für ihn und dann auch noch ausgerechnet im ersten Spiel gegen Union :clowns:
 

John Lennon

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Auch wenn die Saisonvorschau in diesem Jahr vermutlich etwas kürzer ausfallen wird, da nahezu bei jedem Verein noch zahlreiche personelle Veränderungen zu erwarten sind, kommt hier Teil 1 von insgesamt 18 Teilen. Ich wünsche euch viel Spaß und bedanke mich schonmal bei allen, die sich den Quatsch durchlesen :wavey:

Eintracht Braunschweig
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Eintracht Braunschweig legte einen sehr guten Start in die letzte Saison hin. An den ersten sieben Spieltagen gab es lediglich gegen den MSV aus Duisburg eine deutliche 0:3 Niederlage, alle anderen Spiele konnten gewonnen und sich nach der enttäuschenden Saison 2018/19, in der man beinahe abgestiegen wäre, an die Tabellenspitze der 3. Liga gesetzt werden. Danach lief aber nur noch wenig zusammen, so dass nach einem 1:1 gegen den späteren Absteiger Preußen Münster Christian Flüthmann (Geburtsort ist übrigens Münster) nach geradeeinmal 15. Spieltagen den Cheftrainersessel auch schon wieder räumen musste. Flüthmann hatte den Posten im Sommer 2019 übernommen, nachdem Andre Schubert einen überraschenden Blitzwechsel zu Holstein Kiel hinlegte. Flüthmanns Nachfolger wurde mit Marco Antwerpen ein bekanntes Drittligagesicht. Antwerpen, der zuvor anderthalb Jahre in Münster arbeitete und Preußen jeweils ins Mittelfeld führte, übernahm Braunschweig auf Platz 5 liegend und konnte die ersten beiden Spiele siegreich gestalten. Es folgte jedoch auch unter Antwerpen eine längere schwächere Phase von sechs sieglosen Spielen. Man konnte sich danach zwar wieder aufrappeln, aber es fehlte weiterhin die Konstanz, um einen der Aufstiegsränge einzunehmen. Nach einer Niederlage gegen Hansa am 27. Spieltag sah es so aus, als habe sich Braunschweig so langsam aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. Zwar war man nur einen Punkt hinter dem damals Vierten Meppen, aber der Trend war eher kein Friend der Eintracht und andere Vereine schienen stabiler. Dann kam die Coronapause. Danach legte Braunschweig einen atemberaubenden Lauf hin und verlor nur zwei Spiele, darunter das unbedeutende Spiel gegen Meppen am letzten Spieltag. Unbedeutend war das Spiel, weil man schon am 37. Spieltag die Rückkehr in die 2. Liga klarmachte. Dann kam der Paukenschlag. Eintracht Braunschweig und Antwerpen konnten sich trotz des Aufstieges nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen und so ist das Kapitel Antwerpen schon nach wenigen Monaten auch schon wieder beendet.

Das Unternehmen Klassenerhalt in Liga Zwei wird nun mit Daniel Meyer an der Linie angegangen. Meyer machte seine ersten Schritte als Trainer im Erwachsenbereich bei Erzgebirge Aue, wo er mit dem Ligaverbleib 2019 einen ordentlichen Start schaffte. In der Saison 2019/20 war dann trotz dreier Siege aus den ersten vier Saisonspielen dennoch Schluß für ihn. Die genauen Umstände, die den Ausschlag für die Entlassung gaben, sind immernoch nicht ganz klar, aber am wahrscheinlichsten ist, dass Meyer mit Aues "Herrscher" Helge Leonhardt aneinandergeriet und deshalb gehen musste. Ist aber auch nicht mehr wirklich relevant. Durch die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Antwerpen wird Meyer in Braunschweig unter stärkerer Beobachtung stehen. Mißlingt der Start, werden sicherlich Stimmen laut, warum man Antwerpen nicht behalten hat.

Nicht nur auf der Trainerbank gab es im Sommer einige Veränderungen, auch der Kader wurde ordentlich durcheinander gewirbelt. Merveille Biankadi und Marvin Pourié, die als Leihspieler ihren Anteil an der starken Saisonendphase hatten, sind nicht mehr Teil der Braunschweiger Offensive und laufen in der neuen Saison für Heidenheim bzw. Kaiserslautern auf. Noch größer ist der Umbau in der Defensive. Hier wurden durchaus überraschend die Verträge mit Robin Becker und Steffen Nkansah nicht verlängert. Während Becker in Zukunft bei den Düüünamos seine Qualitäten einbringen wird, ist der 24jährige Nkansah noch ohne neuen Verein. Mit Stephan Fürstner, Marc Pfitzner und Bernd Nehrig mussten gleich drei sehr erfahrene defensive Mittelfeldspieler den Verein verlassen. Hier hat man aber schon gemerkt, dass sie deutlich abgebaut haben und die Löcher vor der Abwehr nicht mehr dauerhaft stopfen können.

Bei den Neuzugängen liegt der Fokus auf der Defensive. Mit Felix Dornebusch kam ein neuer Herausforderer für den Posten im Tor, Michael Schultz (Waldhof Mannheim) und Dominic Wydra (Aue) dürften in der Dreierkette, die Meyer spielen lässt, gesetzt sein. Schultz gehörte zu den besten Drittligaverteidigern, Wydra spielte schon in Aue unter Meyer und bringt u.a. die Erfahrung von fast 100 Zweitligaspielen mit. Ebenso wie Jannis Nikolaou, der aus Dresden kam, ist der Österreicher Wydra sowohl in der IV als auch auf der Sechs einsetzbar. Zusammen mit Yassin Ben Balla (vorher beim MSV) könnte Nikolaou ein gutes Duo im zentralen Mittelfeld bilden. Ebenfalls Kandidat fürs zentrale Mittelfeld ist der junge Ex-Wolfsburger Iba May, dessen Spielweise aber deutlich offensiver ist. Da mit Patrick Kammerbauer und Danielo Wiebe zwei bewährte Kräfte aus der Aufstiegssaison weiterhin im Kader stehen und mit Felix Kroos (Union Berlin) ein weiterer Startelfkandidat hinzugefügt wurde, darf man das zentrale Mittelfeld durchaus als Prünkstück betrachten. Anders sieht es in der Offensive aus. Hier wird viel davon abhängen, dass Martin Kobylanski, Marcel Bär und Neuzugang Fabio Kaufmann (Würzburg) ihre starke Drittligasaison auch eine Liga höher bestätigen können. Darauf, dass Rückkehrer Suleiman Abdullahi nach einem enttäuschenden Jahr bei Union Berlin zündet, würde ich nicht vertrauen und Nick Proschwitz wird wohl keine große Rolle mehr spielen.

Nach einer ungewöhnlichen Sommerpause mit einem Trainerwechsel steht Braunschweig vor einer spannenden Saison. Die Defensive ist neuformiert und muss sich schnell finden, weil eine gute Defensive überlebensnotwendig sein wird. In der Offensive gibt es nämlich sehr viele Fragezeichen. Kobylanski gilt als schlampiges Genie und muss sich beweisen. Keiner der Offensivspieler hat bisher bewiesen, dass er auch in der zweiten Liga konstant abliefern kann. Hier muss eigentlich noch was gemacht werden. So oder so wird der Klassenerhalt eine sehr enge Angelegenheit. Eine Prognose, welcher Platz es am Ende werden wird, gibt es aber von mir erst, wenn ich alle Vereine durchgearbeitet habe, da ich mir selbst erstmal einen Überblick über die Kader der Konkurrenz machen muss.



Merke gerade, dass das mit dem "diesmal aber nur kurz" ja hervorragend geklappt hat. :LOL:
 
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John Lennon

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Würzburger Kickers
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Sind aller guten Dinge wirklich drei, dann kann man den Kickers schon zum Klassenerhalt gratulieren. Schließlich gehen die Rothosen in die dritte Zweitligasaison ihrer Geschichte. Weder 1977/78 noch 2016/17 konnte man die Klasse halten und musste direkt den Gang in die Bayern- bzw. dritte Liga antreten. Dass es in dieser Saison überhaupt zu einer dritten Chance kommen würde, konnte man im Winter noch nicht erahnen. Nach einem katastrophalen Start mit drei Niederlagen in den ersten vier Saisonspielen konnte man sich zwar im Mittelfeld stabilisieren, aber ein 12. Platz und ein negatives Torverhältnis nach 19 Spieltagen schreien nicht unbedingt "Aufstiegskandidat!" Dank einer überragenden Rückrunde, in der nur Bayern Zwo mehr Punkte holte, konnte man sich aber nach und nach oben arbeiten und letztlich den Aufstieg feiern. Entscheidend war hierfür die deutliche verbesserte Defensive, die nur 21 Gegentore kassierte (in der Hinrunde waren es noch 39).

Beim Versuch, sich diesmal nicht sofort wieder zu verabschieden, muss Trainer Michael Schiele, der seit dem Oktober 2017 Cheftrainer der Kickers ist, u.a. auf Sebastian Schuppan verzichten. Der Routinier beendete seine aktive Karriere. Seine quasi letzte Aktion als aktiver Fußballer sicherte den Aufstieg. In der Nachspielzeit der Begegnung gegen Halle verwandelte er nervenstark einen Elfmeter zum Endstand von 2:2 und ermöglichte so, dass der benötigte Punkt für den Aufstieg geholt wurde. Man kann auch schlechter von der Bühne abtreten. Mit Fabio Kaufmann wechselte der beste Scorer der Aufstiegssaison zum Mitaufsteiger aus Braunschweig. Mit Simon Rhein (Nürnberg) und Albion Vrenezi (Regensburg) verließen zwei Leihspieler, die häufig zur Startformation gehörten, den Verein. Dave Gnaase schloß sich nach seinem Vertragsende dem KFC Uerdingen an und wird ab sofort dort das zentrale Mittelfeld beackern.

Patrick Sontheimer und Robert Herrmann, die zuvor von Fürth bzw. Aue ausgeliehen waren, konnten in diesem Sommer fest verpflichtet werden. Sontheimer verpasste nur wegen einer Gelbsperre eine Partie, ansonsten stand er in jedem Spiel auf dem Platz. Linksaußen Herrmann war mit neun Vorlagen hinter Kaufmann zweitbester in dieser Kategorie. Dass man diese beiden halten konnte, ist also sehr positiv. Nach Bayern II waren die Würzburger die zweitjüngste Mannschaft der letztjährigen Drittligasaison. Beim Unternehmen Klassenerhalt setzt man aber auch auf Erfahrung, wie die Neuzügänge Fabian Giefer (Augsburg), Arne Feick (Hoffenheim) und Douglas. Der 32jährige Innenverteidiger Douglas kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken - CL, EL und eine Dopingsperre. 2017 wurde er in Diensten von Sporting Lissabon erwischt, als er ein auf der Dopingliste stehendes Mittel zum Abnehmen einnahm. Danach absolvierte er auch nach Ablaufen der Sperre kein einziges Pflichtspiel mehr. Wundertüte nennt man das wohl. Wenn er sein früheres Niveau erreicht, hat man den Jackpot. Wahrscheinlicher ist aber, dass er einiges an Rost mit sich rumschleppt. Giefer wird den jungen Torhüter Vincent Müller, der mit 19 zum Stammtorwart wurde, ablösen, während Feick hinten links gesetzt sein dürfte.

Da man den Verlust von Kaufmann nicht 1zu1 kompensieren kann, möchte man sich in der Offensive breiter aufstellen. Mittelstürmer Luca Pfeiffer, der mit 15 Toren erfolgreichster Torschütze der Aufstiegssaison war, soll von den Neuzugängen David Kopacz (letztes Jahr in Polen, ursprünglich: VfB Stuttgart), Florian Flecker (1. FC Union Berlin) und Keanu Staude (Arminia Bielefeld) gefüttert werden. Problem: Staude konnte sich bei der Arminia nicht durchsetzen, Flecker ist bei Union komplett außen vor gewesen und hat letzte Saison genau null Minuten gespielt und Kopacz hat als Offensivspieler gerademal einen Scorerpunkt bei 23 Einsätzen vorzuweisen.

Abstiegskandidat Nr. 1. Die Defensive hat durch die Neuzugänge Erfahrung hinzugewonnen, aber ist mit vielen Fragezeichen behaftet und hat zum Teil jahrelang kaum gespielt. Giefer ist seit drei Jahren praktisch raus, Douglas habe ich angesprochen und Feick hat in der letzten Saison bei Heidenheim auch nur fünf Einsätze gehabt. Dazu die schwache Offensive. Wer außer Pfeiffer, der auch erstmal beweisen muss, dass das letzte Jahr kein positiver Ausrutscher war, soll regelmäßig treffen? Interessant wird, was auf der Trainerbank passiert, wenn der Start in die Hosen geht. Wird Head of FLYERALARM Global Soccer Felix Magath dann die Füße stillhalten oder Spezi Hollerbach zurückholen?
 

John Lennon

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1. FC Nürnberg
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Der Club stand schon mit 1,98 Beinen in der dritten Liga, dann traf Fabian Schleusender in der 96. Minute des Religationsrückspiels in Ingolstadt zum 1:3 aus Sicht der Nürnberger und sorgte so in buchstäblich allerletzter Sekunde für den Klassenerhalt. Das war aber auch das einzig Positive in einer Saison zum Vergessen, in die die Nürnberger mit ganz anderen Ambitionen gestartet waren. Doch irgendwie kriegte man die PS nie auf die Straße. Das war so unter Damir Canadi, der nach dem 12. Spieltag und einer Niederlage in Bochum entlassen wurde und setze sich auch unter seinem Nachfolger Jens Keller fort. Immer, wenn man dachte, dass man jetzt die Kurve gekriegt hat und den entscheidenden Schritt aus dem Tabellenkeller machen konnte, kam der nächste Rückschlag. Höhepunkt in dieser Hinsicht ist sicherlich der Wahnsinn, der sich an den Spieltagen 32 und 33 abspielte. An Spieltag 32 überrollte man den SV Wehen-Wiesbaden mit 6:0 und verbesserte seine Ausgangsbasis erheblich. Drei Punkte Vorsprung und das bessere Torverhältnis sollten doch eigentlich reichen, um den größten Konkurrenten um Platz 15, den KSC, auf Abstand zu halten. Dann kam Spieltag 33 und ein 0:6 zuhause gegen den VfB Stuttgart. Torverhältnis wieder versaut, aber noch zwei Punkte Vorsprung. Gegen Kieler, für die es um nichts mehr ging, verspielte man eine 1:0-Führung und da der KSC zeitgleich das Spiel in Fürth drehte und gewann, fand man sich auf einmal doch in der Relegation wieder. In diese ging man mit Michael Wiesinger als Cheftrainer, der den glück- und ratlosen Keller ersetzte. Im Hinspiel erarbeitete man sich durch ein 2:0 eine gute Ausgangsbasis fürs Rückspiel, aber im dort zeigte sich dann das schlechte Gesicht des Clubs in der letzten Saison. Ingolstadt traf zwischen der 53. und 66. Minute dreimal und alles war bereitet für den nächsten "der Club is a Depp"-Kapitel, dann kam Schleusener.

Da Wiesingers Rückkehr auf den Trainerposten nur als kurzes Intermezzo angelegt war (er leitet weiterhin die Nachwuchsabteilung, musste ein neuer Trainer her. Diesen fand man in Leipzig. Der 35jährige Robert Klauß, der zuvor in der Jugend und als Co-Trainer von Nagelsmann von RasenBallsport gearbeitet hat, soll für eine entspanndere Saison sorgen. Hierbei steht ihm mit Sportdirektor Dieter Hecking ein erfahrener Mann zur Seite. Mit 10 Abgängen ist die Fluktuation im Kader relativ groß, allerdings muss man relativieren, dass eigentlich lediglich Patrick Erras weiterbeschäftigt werden sollte. Erras entschied sich aber für einen Wechsel zu Werder Bremen. Alle anderen Abgänge spielten in der letzten Saison keine große Rolle und/oder enttäuschten wie Ishak und Kerk auf ganzer Linie, so dass ihnen keine Träne nachweint. Anders könnte dies aber bei Robin Hack aussehen. Dieser wird schon länger mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht und spätestens wenn Cordoba vom Rhein an die Spree wechselt, dürfte die Geschichte wieder Fahrt aufnehmen. Der 20jährige Hack war einer der wenigen Lichtblicke der letzten Saison und mit zehn Saisontoren treffsicherster Spieler im Kader. Sollte er gehen wird man sicherlich einen Teil der Ablöse nutzen, um auf dem Transfermarkt nachzulegen.

Bisher liegt der Fokus hier eindeutig auf der Verstärkung der Offensive, was bei nur 45 Treffern in der Vorsaison auch nicht verwundern sollte. Mit Manuel Schäffler (Wehen-Wiesbaden) und Pascal Köpke (Hertha) hat man zwei neue Stürmer verpflichtet. Gerade der 31jährige Schäffler dürfte als Schlüsselspieler bezeichnet werden. Trifft er auch nur annähernd wie in der letzten Saison (18 Tore), hätte man viel hinzugewonnen. für Belebung auf der offensiven Außenbahn soll der junge Australier Sarpeet Singh sorgen. Dieser kommt ebenso wie Torwart Christian Früchtl vom FC Bayern und wurde wie dieser ein Jahr ausgeliehen. Früchtl scheint erstmal das Duell im Tor gegen Mathenia verloren zu haben, aber nach dem gestrigen Pokalspiel und dessen suboptimalen Auftreten gibt es schon Stimmen, die diese Entscheidung von Krauß hinterfragen. Apropos Krauß...so heißt auch das 19jährige Mittelfeldtalent Tom Krauß mit Nachnamen. Krauß, der meines Wissens nach nicht mit dem Trainer Krauß verwandt ist, kommt für zwei Jahre aus der Nachwuchsabteilung der Roten Bullen und spielte im Pokal schonmal durch. Er scheint damit u.a. Hanno Behrens den Rang abgelaufen zu haben. Ebenfalls im zentralen Mittelfeld daheim ist Rückkehrer Simon Rhein, der in Würzburg überzeugen und sich so für eine Chance beim Club empfehlen konnte.

Nürnberg hat genug Potential, um eine mehr als ordentliche Runde zu spielen. Aber das hatte man auch in der letzten Saison und da kam es fast zum Supergau. Die Defensive bleibt mit Ausnahme einiger kleinerer kosmetischer Eingriffe nahezu unverändert. Mit 58 Gegentoren war man dort aber nicht immer sattelfest und die aufkommende Torwartdiskussion dürfte die Lage nicht beruhigen. Vorne musste man was machen und das hat man auch. Schäffler weiß, wo die Bude steht und sollte auch beim Club zweistellig treffen. Köpke könnte im vertrauten Umfeld aufblühen. Dazu hat man mit Dovedan, Singh, Schleusener und Hack - falls dieser widererwarten bleiben sollte - eigentlich genug Firepower, aber auch hier die Frage, ob sie das Potential ausschöpfen können. Spannend finde ich die Konstellation Trainer/Sportdirektor. Kann sich Krauß als Neuling gegen den alten Hasen Hecking behaupten?
 

John Lennon

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Karlsruher SC
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Wie gerade schon angerissen, konnte sich der KSC am letzten Spieltag an den Nürnbergern vorbeischieben und den direkten Klassenerhalt sichern. Dabei sah es nach einem völlig verkorksten Start in die Rückrunde so aus, als müsste man sich immer größere Sorgen um den Traditionsverein machen. Nachdem man schon am letzten Spieltag der Hinrunde mit 1:5 gegen Fürth auf den Sack bekam, brachte auch die ersten drei Rückrundenspiele keine Punkte, so dass man auf Platz 17 abrutschte. Hier zog der Vorstand dann die Reißleine und entließ den langjährigen Trainer Alois Schwartz, der den KSC zurück in die 2. Liga geführt hatte. Nachfolger wurde Christian Eichner, der schon als Spieler in Diensten des KSC stand. Dessen Start mißlang aber auch völlig. Das Aus im Pokal war irrelevant, aber nur vier Punkte aus den ersten fünf Ligaspielen waren sicherlich weniger als man sich erhofft hatte. Dennoch hielt man an Eichner, der offiziell als Interimslösung bezeichnet wurde und erst im Sommer auch offiziell befördert wurde, fest. Dies sollte sich in der Endphase der Saison auszahlen. Durch einen starken Lauf (u.a. ein Sieg gegen Stuttgart und ein Unentschieden gegen Bielefeld) an den letzten vier Spieltagen konnte man sich retten. Allerdings muss man dazu sagen, dass das auch durch die Schwäche der Konkurrenz möglich war. In der Rückrundentabelle war man 17. und Eichners Bilanz von 17 Punkten aus 15 Spielen ist ok, aber nicht atemberaubend.

Stammtorwart Benjamin Uphoff hat den Verein verlassen und spielt ab sofort für den SC Freiburg. Seinen Platz im Tor nimmt die bisherige Nr. 2 Marius Gersbeck ein. Dieser konnte sich im internen Zweikampf gegen Neuzugang Markus Kuster (SV Mattersburg) durchsetzen. Von der letztjährigen Stammformation haben neben Uphoff auch Daniel Gordon und Manuel Stiefler keine Vertragsverhältnis mit dem KSC mehr. Hier gibt es jedoch Gerüchte, dass man sich eventuell doch noch auf einen neuen Vertrag einigen kann. Linksverteidiger Damian Roßbach verlor in der Schlußphase der Saison seinen Stammplatz und wechselte im Sommer zu Hansa Rostock. Die weiteren Abgänge wie etwa Anton Fink, der seine Karriere beim SSV Ulm fortsetzt, kamen über den Status Ergänzungsspieler nicht hinaus und sollten daher nicht so schwer wiegen.

Auf der Seite der Neuzugänge tat sich bisher nur wenig. Kuster habe ich gerade ja schon erwähnt. Zudem konnte Jerone Gondorf, der zuvor ausgeliehen war, im Sommer fest verpflichtet werden. 500.000 Euro gingen dabei an seinen Ex-Verein SC Freiburg. In der Innenverteidigung setzt man in Zukunft auf Robin Bormuth (vormals Fortuna Düsseldorf), der gesetzt sein dürfte. Um den Platz neben den großgewachsenen Bormuth konkurrieren Routinier David Pisot und Christoph Kobald. Hier deutet sich ein Generationwechsel an. Der 23jährige Kobald erhielt im Pokalspiel den Vorzug und machte seine Sache gut. Kobald kann aber auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden, so dass durchaus denkbar ist, dass alle drei zusammen auf dem Platz stehen. Auf der linken Abwehrseite setzt man auf Philipp Heise, der bei Norwich unter Vertrag steht und für ein Jahr ausgeliehen wurde. Heise soll nicht nur seine Seite abdecken, sondern auch das Offensivspiel über Außen beleben. Dies gilt auch für Benjamin Goller (geliehen von Werder Bremen). Goller kann sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Außenpositionen eingesetzt werden. Bisher ist ihm der Sprung in den Profibereich aber nicht wirklich geglückt. So wird vermutlich die Hauptlast im Sturm wieder bei Philipp Hofmann liegen. Hofmann gehörte mit 17 Treffern zu den besten Torschützen der letzten Saison und war die Lebensversicherung für den KSC.

Es wird wieder ein langer Kampf um den Klassenerhalt. Entscheidend wird sein, dass man die unter Eichner entdeckte Defensivstärke (nur 17 Gegentore) beibehalten, aber auch Offensiv mehr Akzente setzen kann. Bisher ist das alles sehr ausrechenbar und extrem abhängig von Hofmann. Die bisherigen Neuzugängen beheben dieses Problem nicht wirklich. Hier sollte man, wenn irgendwie möglich, nochmal nachlegen. Vielleicht ergibt sich was zum Ende der Transferperiode, wenn Spieler ohne Perspektive bei einem Erstligisten auf den Markt kommen. Allerdings lauern da 90% der Zweitligisten drauf. Was man auch nicht unterschätzen sollte, ist der weiterhin laufende Stadionumbau. Momentan mag das nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil keine oder nur wenige Zuschauer zugelassen sind, aber wenn irgendwann der Normalbetrieb wieder laufen sollte, kann dies ein Nachteil sein.
 

John Lennon

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FC St. Pauli
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Am 29. Juni wurde offiziell, was eh schon alle Spatzen nicht nur in Hamburg von den Dächern pfiffen, der FC St. Pauli gab die "einvernehmliche Trennung" von Jos Luhukay bekannt. Zuvor rumpelte man sich durch die Saison 2019/20, in der man deutlich hinter den eigenen Erwartungen blieb. Nicht nur punktemäßig war das eine maue Saison, auch das spielerische Niveau war häufig unterirdisch. Nachdem man die Hinrunde auf Platz 15 abgeschlossen hatte, lief die Rückrunde nicht berauschend, aber immerhin konnte man sich langsam vorarbeiten. Nach dem 26. Spieltag und einem 1:0 Sieg gegen Nürnberg stand man mit 33 Punkten auf Tabellenplatz 10 und schien sich im Mittelfeld einzurichten. Danach lief aber so gut wie gar nichts mehr zusammen, so dass man am Ende froh sein konnte, dass man die Saison als 14. beenden konnte. Zwei Spieltage mehr und man wäre vermutlich abgestiegen.

Nachfolger von Luhukay wurde Timo Schultz. Schultz spielte selbst jahrelang am Millerntor und war danach in verschiedenen Positionen für den Verein tätig. Zuletzt trainierte er die U19 des Vereins und konnte dort mit seiner Arbeit die Verantwortlichen überzeugen. Nach dem Seuchenjahr wurde nicht nur auf der Trainerbank durchgefegt, auch der Kader wurde stark verändert. 14 Spieler haben den Verein verlassen, darunter mit Waldemar Sobota (Slask Wroclaw), Johannes Flum, Marc Hornschuh und Jan-Philipp Kalla vier langjährige Kiezkicker. Die drei letztgenannten hatten allerdings nur noch kleine Rollen inne und lassen ihre Karrieren unterklassig ausklingen. Anders sieht es bei den Leihspielern James Lawrence, Leo Östigard und Viktor Gyökeres aus. Alle drei haben durchaus signifikanten Einsatzzeiten bekommen und man hätte sie gerne gehalten. Allerdings konnte man sich mit ihren Stammvereinen Anderlecht bzw. Brighton & Hove Albion nicht einigen, so dass sie zurückkehren mussten. Auch Linksverteidiger Matt Peney musste zurück auf die Insel und spielt nun für Sheffield Wednesday in der Championship. Die größte Lücke hinterlassen die beiden Stürmer Henk Veerman (für 1,5 Millionen zu Heerenveen) und Dimitrios Diamantakos (ablösefrei zu Hajduk Split). Sowohl der 2,01 Meter große Veerman als auch der fast zwanzig Zentimeter kleinere Grieche trafen in der letzten Saison elfmal. Somit waren sie für mehr als die Hälfte der gemachten Tore direkt veranwortlich. Nimmt man noch die sieben Tore von Gyökeres und die drei von Sobota dazu, sieht das noch übler aus.

Für Tore sorgen sollen die beiden Neuzugänge Simon Makienok (Dynamo Dresden - wie Veerman 2,01 groß) und Daniel-Kofi Kyereh (SV Wehen Wiesbaden). Makienok kam im letzten Winter nach Dresden und sah bei seinem Einstand direkt die rote Karte. In neun Spielen gelangen ihm danach immerhin noch drei Treffer, was den Dresdener Abstieg aber nicht verhindern konnte. Kyereh kann vorne so ziemlich jede Position bekleiden und kam in der letzten Saison immerhin auf dreizehn Scorerpunkte. Ebenfalls aus Wehen an die Elbe wechselt Maximillian Dittgen, der vornehmlich die linke Außenbahn beackert und zusammen mit dem neuen Linksverteidiger Leart Paqarada (SV Sandhausen) für Betrieb sorgen soll. Während Paqarada seine Zweitligatauglichkeit in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen hat und zu den besten seiner Zunft gehört, konnte Dittgen bisher seinen Durchbruch nicht schaffen. Aufwand und Ertrag stehen dort in keinem guten Verhältnis. Da kann man von Lukas Daschner, der vom MSV Duisburg für 350.000 Euro geholt wurde, mehr erwarten. Daschner gehörte in der letzten Drittligasaison zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern und will nun den nächsten Schritt machen. Alternativen für das (defensive) zentrale Mittelfeld sind die beiden 20jährigen Rodrigo Zalazar (ausgeliehen; Eintracht Frankfurt ) und Afeez Aremu (spielte zuletzt bei Start Kristiansand in Norwegen). Dort ist Marvin Knoll weiterhin gesetzt, der Platz daneben ist aber ziemlich offen. Im Tor wird sich Neuzugang Dennis Smarsch (Hertha BSC) erstmal mit dem Platz auf der Bank anfreunden müssen, da Robin Himmelmann weiter als gesetzt gilt.

St. Pauli hat nicht nur auf der Trainerbank einen Wechsel vollzogen, der Kader wurde deutlich verjüngt. Himmelmann und Buballa sind mit 31 bzw. 30 Jahren schon die Alterspräsidenten. Dieses frische Blut kann dem Verein nach der letzten Saison nur guttun. Allerdings fehlt es weiter an Torgefahr. In der Offensive ist man extrem dünn aufgestellt und nur eine Verletzung vom Supergau entfernt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Defensive sieht dagegen gut aus. Paqarada ist ein Glücksgriff und ermöglicht, Buballa dauerhaft in die Innenverteidigung neben Averor zu ziehen. Ein Feuerwerk sollte man nicht erwarten, aber ich denke, dass Schultz der Mannschaft ein Gesicht geben kann. Unter Luhukay stand man für nix, außer Rumpelfußball. Das sollte unter Schultz anders aussehen. Ein Platz im Mittelfeld sollte drin sein.
 

John Lennon

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Dass es trotz nur zwölf Punkten in der Rückrunde für den Klassenerhalt reichte, zeigt wie gut die Hinrunde vom VfL Osnabrück war. Mit 26 holte man nur vier Punkte weniger als die späteren Aufsteiger aus Bielefeld und Stuttgart. Diese sehr gute Hinrundenausbeute lag in erster Linie an der starken Defensivleistung - man kassierte in den ersten 17 Spielen nur 16 Gegentore und stellte damit die beste Defensive der Liga. Doch mit dem Ende der Hinrunde, die man acht ungeschlagenen Spielen abschloß, setze ein Bruch ein. Die ersten zehn Rückrundenspiele konnte man nicht einen Sieg holen und schmierte in der Tabelle auf Platz 13 ab. Der Vorsprung auf Platz 17 betrug nach dem 27. Spieltag lediglich zwei Punkte. Danach gelang der wichtige Auswärtssieg bei Greuther Fürth, der die Wende brachte und den Klassenerhalt brachte.

Einer der Hauptprotagonisten des Aufstiegs und dem anschließenden Klassenerhalt war Daniel Thioune. Thioune übernahm den VfL auf einem Abstiegsplatz in Liga 3 und führte ihn in seiner Amtszeit, die gut 1000 Tage andauerte, bis in Liga 2. Dort soll nun unter dem neuen Trainer Marco Grote das gelingen, was den Osnabrückern zuletzt 1993 gelang, die Wiederholung des Klassenerhalts. Grote kommt aus dem Jugendbereich des SV Werder Bremen und macht nun seine ersten Schritte als Cheftrainer einer Profimannschaft. Dabei wird er ohne den besten Torschützen der Vorsaison auskommen müssen. Marco Alvarez wechselte in diesem Sommer nach Krakau in die polnische Liga. Ebenfalls nicht mehr Teil des Kaders sind Offensivspieler Anas Ouahim (SV Sandhausen) und Linksverteidiger Felix Agu (Werder Bremen). Agu machte ordentlich Betrieb auf seiner Seite und kam auf immerhin sechs Vorlagen. Innenverteidiger Joost van Aken kehrte nach Ablauf des Leihgeschäfts zu Sheffield Wednesday zurück. Ihn hätte man gerne behalten. Benjamin Girth und Assan Ceesay kehren ebenfalls zu ihren Stammvereinen Holstein Kiel bzw. FC Zürich zurück. Beide konnten in ihrer Zeit an der Bremer Brücke keinen großen Eindruck machen. Nils Körber verlor auch aufgrund von Verletzungen seinen Platz im Tor im Laufe der Saison an Philipp Kühn und steht nun nach seiner Rückkehr an die Spree für Hertha BSC II in der Regionalliga zwischen den Pfosten.

Neuer Herausforderer für Kühn ist Moritz Nicolas, der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen wurde. Kühn hat aber momentan die Nase vorn und konnte seinen Platz verteidigen. Mit Timo Beermann kehrt ein bekanntes Gesicht zurück. Beermann spielte von 2004 bis 2013 beim VfL, durchlief dabei den Jugendbereich und machte seine ersten Spiele im Profibereich für Osnabrück, bevor er sieben Jahre Teil der Heidenheimer Defensive wurde. Neben Beermann wurde mit Ken Reichel (Union Berlin) ein weiterer erfahrerener Abwehrspieler geholt. Die Offensive sollen u.a. Maurice Multhaup (1. FC Heidenheim) und Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg) beleben. Beide kommen vornehmlich über außen und müssen deutlich mehr Ertrag bringen. Beide standen in der letzten Saison bei nur zwei Scorerpunkten bei zwanzig Einsätzen. Da muss also eine Steigerung her. Im Sturmzentrum setzt man einmal auf Erfahrung und einmal auf Jugend forscht. Der 20jährige Luc Ilhorst wurde für zwei Jahre von Werder ausgeliehen. Dort konnte er letzte Saison sogar ein paar Minuten Erstligaluft schnuppern. Deutlich mehr Erfahrung hat der 32jährige Deutsch-Venezulaner Christian Santos, der die letzten beiden Jahre in La Coruna unter Vertrag stand. Besonders freut mich, dass Ulrich Bapoh einen Vertrag in Osnabrück bekommen hat. Bapoh kommt aus der Bochumer Jugend und ist ein Duracell-Hase, der ordentlich Betrieb machen kann. Leider laboriert der Neffe von Samuel Eto'o noch an einem Kreuzbandriss, den er sich kurz nach seinem Profidebüt zuzog und wird daher erst im Laufe der Saison einsatzbereit sein.

Für Osnabrück geht es wieder nur um den Klassenerhalt. Mit Alvarez fehlt der beste Torschütze, aber ich glaube, dass man das durchaus kompensieren und die Last auf mehr Schultern verteilen kann. Schwerer wiegt der Abgang von Thioune, der mMn eine hervorragende Arbeit gemacht hat. Hier tritt Grote in große Fußstapfen. aber in den letzten Jahren hatte man beim VfL ein gutes Händchen bei der Trainerwahl. Sowohl Enochs als auch Thioune konnten überzeugen. Die Defensive dürfte sich wieder verbessert zeigen, da mit Beermann Qualität dazukam und Maurice Trapp und Konstantin Engel nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen.
 

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SSV Jahn Regensburg
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Seit drei Jahren zeigt Jahn Regensburg den Experten wie mir die lange Nase. In jedem Jahr seit dem Aufstieg 2017 prognostiziere ich einen Abstieg und die Regensburger wollen einfach nicht auf mich hören. Auch wenn man mit 43 Punkten und Platz 12 im Vergleich zu den Vorjahren einen kleinen Schritt zurückmachte, war der Klassenerhalt eigentlich nie wirklich in Gefahr. Gut, nach einer Serie von sieben sieglosen Spielen im Verlauf der Rückrunde kam man etwas ins Straucheln, aber selbst da betrug der Vorsprung auf die Abstiegsregion halbwegs komfortable sechs Punkte, so dass das Team von Mersad Selimbegovic, der im letzten Sommer in die großen Fußstapfen von Erfolgstrainer Achim Beierlorzer trat, nie wirklich zittern musste.

Wie in jedem der drei Zweitligajahre muss man einige Abgänge verkraften. In diesem Jahr ist der Aderlass aber besonders groß. Kapitän und Rekordtorschütze des SSV Marco Grüttner lässt seine Karriere in der Oberliga beim SGV Freiberg ausklingen. Mit sieben Toren war er auch in seiner letzten Saison in Regensburg einer der besten Torschützen, nur Sebastian Stolze netzte häufiger. Grüttner wollte näher an seinem Heimatort sein und übernimmt in Freiberg parallel zu seiner Spielertätigkeit den Posten als sportlicher Leiter. Ebenfalls nicht mehr Teil des Kaders sind die Leistungsträger Marcel Correia (SC Paderborn) und Andreas Geipl (1. FC Heidenheim), die sich der finanzkräftigeren Konkurrenz anschlossen. Neben dieser zentralen Achse muss Selimbegovic außerdem auf Linksverteidiger Chima Okoroji verzichten. Dieser spielte in der letzten Saison in jedem Spiel und zeigte dabei zumeist eine ansprechende Leistung. In der neuen Saison wird er allerdings für den SC Paderborn spielen. Sein Stammverein SC Freiburg sieht dort bessere Entwicklungsmöglichkeiten.

Beim Thema Neuzugänge bleibt man sich beim SSV Jahn Regensburg treu und setzt wieder auf Spieler aus den unteren Ligen. Sowohl Andre Becker (FCA Walldorf) als auch Kaan Caliskaner (Köln II) haben bisher keinerlei Erfahrung oberhalb der Regionalliga gemacht. Beide sind im Sturm zuhause und somit designierte Grütner-Nachfolger. Becker kommt mit der Empfehlung von zwanzig Saisontreffern, während Caliskaner immerhin sechs Tore in der Regionalliga West erzielen konnte. Ebenfalls ohne Einsatz in einer höherklassigen Liga ist Jan-Niklas Beste. Der zweifache U20-Nationalspieler kommt leihweise von Werder Bremen und ist der neue Linksverteidiger der Regensburger. Für die Innenverteidigung kommen die Neuzugänge Jan Elvedi (SC Kriens) und Scott Kennedy (Austria Klagenfurt) infrage. Beide sind großgewachsen und mit 23 Jahren sicherlich noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. Fürs zentrale Mittelfeld wurde Routinier Christoph Moritz verpflichtet. Moritz kam die letzte Saison beim HSV kaum mehr zum Einsatz, aber das muss nichts heißen. In Regensburg hat man noch andere Ansprüche als der große HSV und so sollte Moritz auf und neben den Platz extrem wichtig für die Regensburger werden.

Diesmal ist es so weit. Der Abstieg ist nicht zu vermeiden, dafür wiegen die Abgänge zu schwer und man kann echt nicht jedes Jahr praktisch nur Volltreffer auf dem Transfermarkt landen. Dies wäre aber abermals nötig, um den Klassenerhalt zu schaffen. Man wird sich aber mit Anstand aus der Liga verabschieden und bis kurz vor Saisonende zumindest in Schlagdistanz bleiben. Am Ende fehlt einfach ein Fünkchen Qualität.
 
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