Deutsche Boxnews- und diskussions-Thread


BriscoCountyJr

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Öner tritt gegen das Geschäft bzw. den Geschäftsbereich nach in dem er gescheitert ist. Sicherlich kein guter Stil, aber für den Zuhörer ganz interessant. An den einzelnen Geschichten ist sicherlich etwas dran, nur ob alles 100% stimmt muss auch sehr bezweifelt werden.
Im Grunde sind ja immer die anderen Schuld egal ob, Kohl, Sturm, Froberg, Kretschmann, Gamboa, Bönte, Airich usw

Mit anderen Worten, es war genau wie jedes andere Öner-Interview. Nur viel länger. Dass das Profiboxen so korrupt ist wie ein neapolitanischer Stadtrat, war sowieso jedem klar. Das nochmal von einem erzählt zu bekommen, der genauso korrupt war wie die Konkurrenz, nur halt weniger kompetent und deswegen letztendlich erfolglos, hebt mich nicht wirklich an.
 

Lord Krachah

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Das war schon sehr interessant. Öner war auch durchaus selbstkritisch und hat differenziert. Das hat das Interview ein wenig von vergleichbaren Interviews abgehoben.
 

buta

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Naja, auch der Hinweis auf Schriftverkehr und Kontoauszüge, die er beim Interview anscheinend vorlegte, gehen meiner Ansicht nach über den Rahmen "normaler" Interviews hinaus. Daher erwarte ich auch, dass die ein oder andere Partei ihre juristischen Geschütze bereits in Stellung gebracht hat.

Sehr interessantes Gespräch jedenfalls, wobei man einige Dinge sicherlich mit Vorsicht behandeln sollte. Wenn er die Sachen allerdings nachweisen kann, reden wir hier über einen Skandal - und dass die Reaktionen hier im Thread so verhalten und abgestumpft ausfallen, zeigt meiner Meinung nach nur, wie sehr man sich als Freund des Sports mit dessen Schattenseiten arrangiert hat.
 

Tony Jaa

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Öner ist aber auch ein komischer Typ.
Auf der einen Seite sind "Ehre, Korrektheit" wichtig und Handschläge bindend. Auf der anderen Seite ist es aber normal Boxer zu betrügen.
Er wurde halt genauso abserviert, wie er es mit Anderen im Geschäft gemacht hat.

Die Geschichte an sich ist aber glaubhaft. Es würde doch auch Niemand, der es gut mit Sturm meint, zu einem Kampf mit GGG raten. Seine Leute werden ja im Zweifelsfrei auch nicht weniger Ahnung haben als wir hier im Forum.
 

Buster D

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Mit anderen Worten, es war genau wie jedes andere Öner-Interview. Nur viel länger. Dass das Profiboxen so korrupt ist wie ein neapolitanischer Stadtrat, war sowieso jedem klar. Das nochmal von einem erzählt zu bekommen, der genauso korrupt war wie die Konkurrenz, nur halt weniger kompetent und deswegen letztendlich erfolglos, hebt mich nicht wirklich an.

Genau so ist es:thumb: Kleinganove Öner ist beleidigt und enttäuscht, dass es nicht so geklappt hat wie er sich das vorgestellt hat und tritt jetzt halt nach (wobei nicht anzweifle was er sagt, auch wenn er natürlich bedacht ist, sich ins rechte Licht zu rücken). Das er sich selbst für nichts zu schade und auch bereit ist, zu krummen Mitteln zu greifen, hat er mehrmals unter Beweis gestellt. Von daher sind solche "Abrechnungen" stets mit Vorsicht zu genießen und schon gar kein Grund für Applaus oder gar Jubel.

Ps: Ein wenig gebechert hat er anscheinend auch, jedenfalls lallt er an manchen Stellen etwas.
 
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beachbulette

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Der Ganove Öner wurde also vom Ganoven Sturm überlistet.

Das ist jetzt auhc nichts neues und man mußte ja kein Insider schon damals sein, um erahnen zu können, wie das damals gelaufen ist.

In diesem Sinne find ich das Interview jetzt nicht skandalös oder sonst was.

Lustig eigentlich nur, dass Öner ständig sagt "der und der will nichts mit mir zu tun haben"....sollte er sich vielleicht mal überlegen warum.

Und seit wann biedert er sich so bei den Klitschkos an?
 

xEr

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Ganz starkes Interview von Öner.
Meinetwegen könnte Öner wirklich 1x im Monat eine Stunde lang über aktuelle oder nicht aktuelle Boxereignisse/geschehen erzählen. Das ist jedesmal spannend. :jubel:

:thumb:


Das Interview ist eine einzige Zerstörung von Sturm. Zahlt sogar Geld um vor Golovkin zu fliehen! :D


"Hearns, Lorenzo und der ganze Schrott" :jubel:
 

Chancho

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Die Story um Felix Sturm ist sehr interessant und bestätigt eigentlich alles, was hier im Forum schon seit Jahren diskutiert wird. Nämlich u.a. dass er Golovkin duckt und gegen handverlesene Gegner pro Kampf mindestens 2 Millionen einstreicht während er mit Hillfe seines Senders versucht hat, sich als lebende Box-Legende darzustellen. Dafür war der laut Öner gekaufte Superchamp-Gürtel natürlich Gold wert. Was bin ich froh, dass ich mir diesen Dreck auf Sat1 noch nie angeschaut habe.

Die Sache mit den geschmierten Punktrichtern hat Öner ja bestätigt und dabei ehrlicherweise auch zugegeben, dass er selber auch nicht die geringsten Skrupel hatte, die wie er es ausdrückte "richtigen" Punktrichter auszusuchen. Auch das ist ja ein Dauerthema hier im Forum, besonders nach Sauerland-Veranstaltungen. Trotzdem hat es mich irgendwie schockiert, dass Öner als Promoter das praktisch ganz offen zugegeben hat. Mal sehen, wie lange die bei der ARD diese (und andere) Machenschaften noch schönreden und tolerieren wo praktisch jeder weiß, was da in Wirklichkeit von den Sauerländern abgezogen wird.
 

Buster D

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Das Interview ist eine einzige Zerstörung von Sturm. Zahlt sogar Geld um vor Golovkin zu fliehen!

Aber eben auch eine Selbstzerstörung (sofern das bei Öner noch möglich ist), weil er damit eingesteht, sogar vom - ich zitiere Öner sinngemäß - "nicht gerade schlauen" Ganoven Sturm überlistet worden zu sein und nicht in der Lage war, beim Konzert der Großen in Deutschland mitzumischen. Sturm bzw. seine Berater waren also die gewiefteren Ganoven und den Punkt an dem Öner noch behaupten kann, dass er nicht alles mitmacht, hat er bereits lange überschritten. Er sagt es in dem Interview ja mehr oder weniger deutlich, in dem er die Schlangenzungen für ihre Arbeit und ausdrücklich auch für ihre Mittel lobt und keinen Zweifel daran lasst, dass er ähnlich handeln würde.

Wie gesagt, das Interview liefert vielleicht einen interessanten Einblick in die Halbwelt des Boxsports, aber Öner ist eigentlich nur ein Kronzeuge, der jetzt aus verletzter Eitelkeit und Frust darüber, dass es nicht so gelaufen ist, wie er sich das ausgemalt hat, auspackt.
 

Raging Bull

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Öner ist aber auch ein komischer Typ.
Auf der einen Seite sind "Ehre, Korrektheit" wichtig und Handschläge bindend. Auf der anderen Seite ist es aber normal Boxer zu betrügen.

Das muss kein Widerspruch sein, man muss da den kulturellen Hintergrund bedenken.

Menschen mit vergleichbarer Sozialisation wie Öner haben häufig einen besonderen Fokus auf Korrektheit zumindest gegenüber nahestehenden, gut bekannten Menschen. Das ist Teil ihrer "Ehre".

Damit einher geht automatisch aber auch, dass man die eigenen Leute gegenüber anderen übervorteilt.

Da spielt Zusammengehörigkeitsgefühl eine große Rolle.
 

xEr

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Das muss kein Widerspruch sein, man muss da den kulturellen Hintergrund bedenken.

Menschen mit vergleichbarer Sozialisation wie Öner haben häufig einen besonderen Fokus auf Korrektheit zumindest gegenüber nahestehenden, gut bekannten Menschen. Das ist Teil ihrer "Ehre".

Damit einher geht automatisch aber auch, dass man die eigenen Leute gegenüber anderen übervorteilt.

Da spielt Zusammengehörigkeitsgefühl eine große Rolle.


Genau so ist es. Ich sehe den Widerspruch auch nicht. Handschläge und Worte haben grade in der Halbwelt eine große Gewichtung (Ehre).

Dass die Boxer verarscht werden und da viel getrickst wird, ist ja nur Teil des Spiels bzw. Geschäfts.

Selbstzerstörung von Öner sehe ich auch nicht. Er hat ja nie behauptet ein super sauberer Geschäftsmann zu sein. Er ist im Geschäft nun mal sehr erfolgreich mit seiner Art, auf welche Weise auch immer.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1443

Guest
Aber eben auch eine Selbstzerstörung (sofern das bei Öner noch möglich ist), weil er damit eingesteht, sogar vom - ich zitiere Öner sinngemäß - "nicht gerade schlauen" Ganoven Sturm überlistet worden zu sein und nicht in der Lage war, beim Konzert der Großen in Deutschland mitzumischen. Sturm bzw. seine Berater waren also die gewiefteren Ganoven und den Punkt an dem Öner noch behaupten kann, dass er nicht alles mitmacht, hat er bereits lange überschritten. Er sagt es in dem Interview ja mehr oder weniger deutlich, in dem er die Schlangenzungen für ihre Arbeit und ausdrücklich auch für ihre Mittel lobt und keinen Zweifel daran lasst, dass er ähnlich handeln würde.

Wie gesagt, das Interview liefert vielleicht einen interessanten Einblick in die Halbwelt des Boxsports, aber Öner ist eigentlich nur ein Kronzeuge, der jetzt aus verletzter Eitelkeit und Frust darüber, dass es nicht so gelaufen ist, wie er sich das ausgemalt hat, auspackt.

Versteh nicht wieso Du die ganze Zeit so darauf rumreitest? Was ist schlimm daran wenn einer der gescheitert ist Klartext redet? Er versucht sich ja auch nicht reinzuwaschen. Klar sollte man es auch kritisch betrachten aber vieles ist glaubhaft und niemand hier hält Öner für den großen Stecher, für den er sich selbst hält (Sturm im Training verhauen, alle meiden ihn weil er der große Boxguru ist und ihm das nicht zugestehen wollen und neidisch auf seine mediale Beachtung sind:laugh2:).

Insgesamt ist das Interview echt gut und sehr unterhaltend. War witzig als er dann am Ende meinte er sei ja nicht Gott oder so. Es fällt ihm einfach schwer zu verbergen wie geil er sich findet:)
 

Buster D

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niemand hier hält Öner für den großen Stecher, für den er sich selbst hält (Sturm im Training verhauen, alle meiden ihn weil er der große Boxguru ist und ihm das nicht zugestehen wollen und neidisch auf seine mediale Beachtung sind:laugh2:).

Da wäre ich mir nicht so sicher;) Das mit "seiner Körperlichkeit" war allerdings auch ein Höhepunkt des Interviews. Da suhlt er sich mit Wampe und Doppelkinn auf der Couch herum und hält sich offenbar immer noch für den trainierten Boxer der er mal vor vielen Jahren war:D

Grundsätzlich ist es aber immer problematisch, wenn man Gaunern zu viel Respekt dafür zollt, dass sie offen über die eigenen und die Gaunereien anderer plaudern. Das macht die Gaunereien auch nicht ungeschehen und so etwas wie Reue konnte ich bei Öner nicht erkennen. Wenn überhaupt ärgert er sich darüber, dass sein "Temperament" ihm vielleicht das eine oder andere Geschäft versaut hat.
 
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Lord Krachah

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Wenn er die Sachen allerdings nachweisen kann, reden wir hier über einen Skandal - und dass die Reaktionen hier im Thread so verhalten und abgestumpft ausfallen, zeigt meiner Meinung nach nur, wie sehr man sich als Freund des Sports mit dessen Schattenseiten arrangiert hat.

Guter Punkt. Letztlich bestätigt es halt nur das, was man schon immer vermutet hatte. Schon interessant zu hören, dass man sich für ein paar Euro den Superchamp-Gürtel einfach so kaufen kann. Tja, so ist dann wohl der Boxsport...

Aber auch sehr spannend und hier bislang überhaupt nicht diskutiert ist doch der Punkt, dass Öner andeutet, dass die WBA durch die naive "dumme" Vorgehensweise von Sturm, den Fehler - da wohl Zahlungen ausblieben - Sturm den Supertitel zu geben, gegen Geale korrigiert hat. Genau das deutet Öner doch an, wenn er sagt, dass solche Kämpfe ja auch gerne in die andere Richtung ausgehen. Hier war die Überraschung über die Niederlage ja auch sehr groß.

Öner ist aber auch ein komischer Typ.
Auf der einen Seite sind "Ehre, Korrektheit" wichtig und Handschläge bindend. Auf der anderen Seite ist es aber normal Boxer zu betrügen.

Jo, wobei Öner ja auch sagt, dass das halt einer der Gründe ist, warum er eben auch keinen Bock mehr auf das Geschäft hat und der Grund, warum z.B. auch Wilfried Sauerland seiner Meinung nach über den Hernandez Kampf nicht glücklich war. Es ist halt nicht so einfach schwarz/weiß wie es hier im Forum gerne dargestellt wird, sondern einfach die Spielregeln, die man befolgen muss, wenn man im Boxsport sein Geld verdienen möchte. Glücklich damit scheint nach Öners Auffassung selbst Sauerland - an dem er an anderer Stelle kaum ein gutes Haar lässt - nicht zu sein.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Gleich zu Beginn: dieser Ahmed Oener ist EIN TYP. Keine Frage. Es macht Spass, dem Mann einfach nur zuzuhören. Er könnte auch aus einem Telefonbuch vorlesen.

Wenns ihn nicht schon gäb, man müsste ihn erfinden. Ein Mann der Ehre? Huch, irgendwie wohl schon, aber irgendwie ist er auch wirklich jemand, der mal zwischendurch ne Runde mit nem gezielten und wohlgetimeten :laugh2::laugh2: Glockenschlag beendet. Der Mann hat viele Brüche in seinem Leben und wohl auch viele Widersprüche.

Er ist ein Fabulierer, ein Schwätzer, ein Unterhalter und macht wohl, was und wie ers kann. Immer ein bisschen windig, immer ein bisschen übers Ziel hinaus, mit einem Gerechtigkeitssinn, den er mitunter ziemlich dreist selber definiert.

Wichtige Punkte lässt er weg. Er spricht von "Investoren", aber nennt nie Namen. Oener ist schon interessant, wenn er was sagt, aber noch viel interessanter ist, was er NICHT sagt. Ich werde das unangenehme Gefühl bei Oener nicht los, dass die Kacke dann erst richtig zum Dampfen käme, aber kann das nur vermuten.

Und, machen wir uns nix vor: Im "normalen" Business wird auch mit Haken und Oesen gearbeitet. Da muss ich schon ein wenig schmunzeln, wenn da von Skandal und schlimm gepostet wird. Aber hallo! Was meint ihr läuft ab, wenn Firmen ihre Gewinne am Steueramt vorbeischleusen, wie Bauunternehmer zu Staatsaufträgen kommen, wenn in der Schweiz Flieger beschafft werden müssen, wenn Architekten zu kalkulieren beginnen und Arbeiter pauschal bezahlt werden und Spesenabrechnungen nicht in jedem Fall das ausweisen, was der Realität entspricht, wenn Arbeiter auf Lohnlisten aufgeführt werden, welche nie gelebt haben.

Wenn da jemand meint, in D, in Oesterreich, in der Schweiz doch nicht!, dann wacht er besser aus dem Tiefschlaf auf. :saint:
 
O

osmaniac

Guest
Bin mal gespannt wie dann der Film von Fatih akin wird , die Richtung geht eher auf Movie als eine art Doku
 
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