Im Endeffekt geht's halt da um Sachen wie "Stilbildung", "Innovationskraft", "Musikalische Gewandtheit" u.ä. Dinge (die sehr wohl auch musikwissenschaftlich begründet werden können!) - und aus diesem Blickwinkel betrachtet finde ich die Liste (ich spreche wohlgemerkt ausschließlich von den ALBEN!!) ziemlich gut getroffen.
Genau das!
Aber dieser Blickwinkel ist möglicherweise für zuviele Leute schwer zu vermitteln. Natürlich lässt sich - vor allem geschmacklich - endlos darüber streiten, ob Album X so weit nach hinten oder nach vorne gehört.
Immerhin ist positiv anzumerken, dass manches Erwähnung findet, was von den reinen Verkaufszahlen gesehen niemals auch nur in eine Top 5000-Liste Einzug gefunden hätte.
Ob es nötig war, ganze zwei ähnlich rumplige Punkklassiker der Clash in den Top 100 aufzulisten oder gleich zwei erfolglose Alben von Nick Drake reinzunehmen, möchte ich auch bezweifeln.
Da hätte sogar ich eher noch "Be here now" von Oasis auf ca. Platz 450 noch reingenommen.
Wobei ich im Zweifelsfall "Get the Knack" von The Knack aus dem Jahr 1979 bevorzugt hätte.
Jedoch halte ich gerade die musikalische Vielfalt in der Auflistung für gegeben. Und so Aspekte wie "Stilbildung" und "Innovationskraft" werden dort maßlos überbewertet, was aber angesichts der üblichen reinen Verkaufslisten mal ein ordentliches Kontra gibt.
Denn was die (beiden) Hardcore-Oasis-Fans hier scheinbar nicht verstehen wollen (und der Grund für mein beharrliches Generve): Bezüglich der o.a. Kriterien haben die Gallaghers nichts und null musikhistorisch beigetragen.
Die haben stellvertretend für eine bestimmte Musikrichtung nur massige Verkaufszahlen geliefert und damit stellvertretend für viele innovativere Musiker den Rahm abgeschöpft. Was ihnen automatisch einen geschichtlichen Rang sichert (ähnlich Shakin' Stevens) und damit hätte es sich dann auch.