rohanff schrieb:
Der Threaderoeffner meldet sich zu Wort:
Interessant zu lesen, was so Eure Meinung(en) sind.
Ich finde, daß man eigentlich kenen Boxer als "bedeutungslos" abkanzeln kann.
Denn es gehoert schon eine ganze Menge Mut dazu, in einen Boxring zu klettern und dort in sportlich geregeltem Faustkampf sich einem Gegner zu stellen. Deshalb gehoert sogar (und eventuell sogar speziell) den ewigen Verlierern groeßter Respekt. Auch sie haben dazu beigetragen, daß sich Boxkarrieren entwickeln konnten und daß die Zuschauer auf ihreKosten kamen. Das sollte man nie vergessen.
Die als "bedeutungslos" erwaehnten Weltmeister Seldon, Hide und Bentt haben diese Beschimpfung bestimmt nicht verdient. Im Gegensatz zu anderen WeltmeisterInnen haben sie ihren Titel in sportlich fairem Kampf kaempfend errungen undum WM zu werden hat z.B. Bentt immerhin Tommy Morrison vorzeitig besiegt (was z;B. der Boxlegende George Foreman nicht gelang), Hide hat nicht nur eben diesen Bentt vorzeitig besieg, sondern als er zum zweiten Male WBO-WM wurde auch Tony Tucker vorzeitig geschlagen und Bruce Seldon auf seine Blitz-Niederlage gegen Tyson zu reduzieren, das koennen nur Boxlaien tun. Immerhin hat Seldon seinen WBA-Totel auch gegen Tony Tucker gewonnen und auch Greg Page geschlagen.
Summa summarum, ich wuerde keinen Boxer als "bedeutungslos" darstellen, schon gar nicht jemand der einen WM-Titel errungen hat.
Zunächst einmal folgendes: Selbstverständlich gehört eine gewisse Portion Mut dazu, sich in einem Boxkampf mit anderen zu messen. Das will hier sicher auch niemand den Protagonisten absprechen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß für die Fans und/oder den Boxsport bzw. die Geschichtsbücher des Profiboxens einige Champions weitaus bedeutender waren, als andere. Leute wie John L. Sullivan, Jack Johnson, Jack Dempsey, Joe Louis, Floyd Patterson, Muhammad Ali, Mike Tyson oder Evander Holyfield haben Ihre Kapitel in den Boxgeschichtsbüchern sicher und haben dem Boxsport aus verschiedenen Gründen zweifellos ihren Stempel aufgedrückt.
Gemessen an diesem Maßstab sind meiner Ansicht nach nun einmal Seldon, Hide und Bentt die bedeutungslosesten Champs der, sagen wir mal, letzten 15 Jahre. Meiner Meinung nach haben diese 3, gemessen an anderen Champs dieser Zeit, keine allzu nennenswerten Leistungen erbracht. Siege gegen alternde Ex-Champs (Tucker, Page), die weit über ihren Zenit hinaus sind, nur noch ein Schatten früherer Tage darstellen und lediglich noch vom Namen und dem Ruhm eben jener Vergangenheit leben, kann ich beim besten Willen nicht als herausragende Leistungen einstufen. Oder ist etwa Kevin McBride plötzlich ein Überboxer, weil er einen kaputten, alternden Tyson besiegt hat? Niemand reduziert beispielsweise Bruce Seldon nur auf seine Niederlage gegen Tyson. Nur kann ich erwähnenswerte Leistungen in seiner gesamten Profikarriere nicht erkennen. Wenn dies jedoch deiner Meinung nach auch nur "Boxlaien" tun können, dann wird der fachkundige Boxexperte Rohanff sicher noch die eine oder andere aussergewöhnliche boxerische Meisterleistung Bruce Seldons zum besten geben können, die sowohl mir als wahrscheinlich auch vielen anderen irgendwie entgangen sein muß.
Ich bleibe dabei. Gemessen an anderen Champs der letzten 15 Jahre und deren Bedeutung in der Boxhistorie sind diese 3 meiner Ansicht nach nun einmal die bedeutungslosesten.