Die Giftliste


emkaes

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Hinter der Stirn
Der Name ist Programm.

Bücher, die man nicht ausgelesen bekommen hat, oder von denen man wünscht, dass man sie nie gelesen hätte.

Bei mir ganz oben auf der Liste ein deutsches Kulturgut:

Die Blechtrommel von Grass

Ich schaffe es einfach nicht über die ersten dreißig Seiten hinaus. Jedes mal bin ich sowas von gelangweilt und empfinde das Buch als furchtbar behäbig, als wenn ein zentimeterdicke Staubschicht auf dem Wälzer liegen würde. Hinzu kommt, dass mir der Inhalt des Buches auch ohne Lektüre inzwischen recht bekannt ist, so dass das Lesen bald nur noch nachvollziehenden Charakter hätte.

Generell bin ich gegenüber Grass recht kritisch, ironischerweise kann ich nur mit dem (zweiten) "Nachklapp" der Danziger Trilogie (dem Krebsgang) etwas anfangen - der ist nämlich bedeutend flüssiger geschrieben und kommt teilweise mal weniger bedeutungsschwanger daher.
 

tal

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Ich mochte die Blechtrommel.

Nicht auslesen konnte ich Ulysses und Mason & Dixon, vielleicht versuche ich da irgendwann noch mal nen neuen Anlauf. Auf die Giftliste gehören sie aber nicht, da es mehr meiner Faulheit als der Qualität der Bücher geschuldet war, dass ich sie weggelegt habe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 534

Guest
Ulysses hab ich auch entnervt aufgegeben. Gleiches gilt für Herr der Ringe. War allerdings ein anderes "entnervt".
 

Limitless

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"Weiter leben" von Ruth Klüger. Haben wir in der 11. Klasse gelesen - bzw. ich bis heute nicht. Ich kann mich nur noch schemenhaft an die paar Seiten, die ich gelesen habe, erinnern, aber ich hielt es für grauenhaft geschrieben und konnte es als eines von zwei Büchern nicht fertig lesen. Als die Frau letztens ein neues Buch rausgebracht hat und Interviews in SPIEGEL und Co. gegeben hat, habe ich schon in den Interviews wieder gemerkt, warum mir das Buch nicht gefallen hat.

Das andere war irgendein Harry Potter-Buch, das meiner Schwester gehört. Da hab ich mal reingeschaut und nach gut 15 Seiten gemerkt, dass mich das einfach nicht interessiert, da wollte ich mich dann nicht durchquälen.
 

KronosVD

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"Game Over" von Steve Kerr habe ich nach nichtmal 30 Seiten wieder weggelegt. Sicher vorschnell, vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal.

Allerdings:
Bei "Das Foucaultsche Pendel" war ich die kompletten ersten 80 Seiten drauf und dran das Buch für immer zuzuklappen. Ich habe durchgehalten und das Buch ist in der Folge zu einem meiner absoluten Lieblinge avanciert. Ich kann also jedem nur dazu raten, bei diesem Buch durchzuhalten ;)
 

The Great

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Alles von Chuck Palahniuk. Absolut grauenhaft. Ich habe Fight Club nicht gelesen, kann mir aber vorstellen, dass da das Buch auch nur ansatzweise so gut ist wie der Film (ja, richtig gelesen).

Auch ******e: Bret Easton Ellis. American Psycho ging ja noch, aber die anderen Bücher sind schlichtweg unerträglich. So verdammt langweilig, aber klar ... es ist ja ein Stilmittel. panik:
 

Cânhamo

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"Das blaue Buch" der Anonymen Alkoholiker.

Sektär, intolerant, schädlich.
So als die Welt der Trinker 1935 mit der Gründung der "Anonymen Alkoholiker" stehen geblieben wäre und zwei amerikanische Trunkenbolde die Wahrheit gepachtet hätten. (Inzwischen gibt es "kontrolliertes Trinken" und der französische Arzt Dr Olivier Ameisen hat die Wirkung von Baclofen auf das Truinkverhalten der Alkoholiker gefunden).

Gefährlich für diejenigen, die diese "Lehre" befolgen und auf dem Weg zur "Erlösung" irgendwann nicht mehr weiter wollen/können.
 

twinpeaks

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Vielleicht könntest du deine ausschweifenden Ausführungen noch etwas konkretisieren, dann gäbe es zumindest eine Gesprächsgrundlage.

Nun, meiner Meinung nach sind Brechts Werke vom sprachkünstlerischen Standpunkt aus reichlich mittelmäßig, inhaltlich dazu häufig auf Holzhammer-Art banal (der vermeintlich großartige "Verfremdungseffekt"). Das Konzept des epischen Theaters mag in didaktischer Hinsicht damals seinen Sinn gehabt haben, aber die gesellschaftliche Situation, für die Brecht schrieb, exisitiert doch schon längst nicht mehr.
Ich persönlich würde jedem davon abraten, Brecht zu lesen - man kann seine (Lese)Zeit weitaus sinnvoller verbringen.
 

Lendenschurz

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Allerdings:
Bei "Das Foucaultsche Pendel" war ich die kompletten ersten 80 Seiten drauf und dran das Buch für immer zuzuklappen. Ich habe durchgehalten und das Buch ist in der Folge zu einem meiner absoluten Lieblinge avanciert. Ich kann also jedem nur dazu raten, bei diesem Buch durchzuhalten ;)

:thumb: Ein Riesenbuch.


Zum Thema: Döblin - Berlin, Alexanderplatz.
Mehr als 40 Seiten hab ich ums Verrecken nicht geschafft. Es ging nicht.
 

vinz

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Alles von Chuck Palahniuk. Absolut grauenhaft. Ich habe Fight Club nicht gelesen, kann mir aber vorstellen, dass da das Buch auch nur ansatzweise so gut ist wie der Film (ja, richtig gelesen).

Auch ******e: Bret Easton Ellis. American Psycho ging ja noch, aber die anderen Bücher sind schlichtweg unerträglich. So verdammt langweilig, aber klar ... es ist ja ein Stilmittel. panik:

Alles von Chuck Palahniuk ist blöd, aber du hast es nicht gelesen?:D

Ich finde 'Fight Club' hat auf der Giftliste definitiv nichts verlohren, das Buch ist schon aufgrund seiner Andersartigkeit lesenswert.

Auch das Vorwort von C. Palahniuk ist sehr gut geschrieben und eines der besten die ich je gelesen hab, auch wenn es den Mythos des 'grauenhaften Gewaltbuches' etwas entzaubert, denn nach Palahniuk ist 'Fight Club' ein Liebesroman und er hat überzeugende Argumente dafür.

Zudem liest sich 'Fight Club' schnell runter, da Palahniuk nach eigenen Angaben versucht hat ein Buch aus Höhepunkten, welche nur durch eine immer wieder auftretenden Sachverhalt (den Fight Club selber), zusammengehalten werden.

Sprich : Höhepunkt - Fight Club - Höhepunkt - Fight Club etc.

Meine auch bei Wikipedia gelesen zu haben, dass das Buch an einigen Universitäten interpretiert und durchgenommen wird.

Finde den Vergleich zwischen Buch und Film grundsätzlich unsinnig, kann aber trotzdem sagen, dass das Buch mit dem Film mithalten kann, da es, wie immer bei Büchern, doch etwas ausführlicher und trotzdem extrem fesselnd geschrieben ist.
 

theGegen

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"Game Over" von Steve Kerr habe ich nach nichtmal 30 Seiten wieder weggelegt. Sicher vorschnell, vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal.
.....

:confused: Meinst Du vielleicht "Game Over" von Philip Kerr?
Also ich fand dieses Buch gar nicht übel. Ein duchaus spannender Thriller, gut als Urlaubslektüre, wenn auch nicht mit übermäßigem Tiefgang zwischen den Zeilen.
"Das Wittgensteinprogramm" von ihm fand ich doof.
Aber ganz große Klasse ist "Der zweite Engel" - metaphysischer Sci-Fi-Thriller.
 

speedclem

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Nun, meiner Meinung nach sind Brechts Werke vom sprachkünstlerischen Standpunkt aus reichlich mittelmäßig, inhaltlich dazu häufig auf Holzhammer-Art banal (der vermeintlich großartige "Verfremdungseffekt"). Das Konzept des epischen Theaters mag in didaktischer Hinsicht damals seinen Sinn gehabt haben, aber die gesellschaftliche Situation, für die Brecht schrieb, exisitiert doch schon längst nicht mehr.
Ich persönlich würde jedem davon abraten, Brecht zu lesen - man kann seine (Lese)Zeit weitaus sinnvoller verbringen.

du vergisst, dass brecht auch ein lyriker war. die besten von brechts gedichten sind auch mit die besten, die es in der deutschen sprache gibt
 

theGegen

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Zum Thema: etliches, das ich in der Schule lesen musste.
Schiller fand ich nicht zum Aushalten grauenhaft. Klar, dass man als Gymnasiast mit diesem historischen deutschen Megastar zu rechnen hat. Aber wir haben zuviel von dem Geschwurbel serviert bekommen: gleich dreimal Schiller und dazu natürlich auch noch Goethe. Im Vergleich zu Schiller war Goethe jedoch wirklich gut, gerade im direktem Vergleich stinkt Schiller komplett ab.
Francoise Sagan - Bonjour Tristesse. Furchtbar fand ich das. Ein Roman mit den Gedankengängen einer jungen Frau, da konnte ich ja mal nu überhaupt nichts mit anfangen. Kommt selten vor, dass mir die Ich-Person eines Buches so dermaßen unsympathisch war. Erwürgen hätte man diese Trotzkuh gleich im ersten Kapitel und dann einen Thriller draus machen, durch einen anderen Autor/Autorin.
Anette v. Droste Hülshoff - Die Judenbuche sowie Jeremias Gotthelf - Die schwarze Spinne. Musste ich ebenfalls lesen als Lehrplansbestandsteil des gymnasialen Deutschunterrichts. Das habe ich aber nicht hinbekommen. Zu ätzend das. Tests (Inhaltsangaben) darüber natürlich verhauen (4), aber besser das, als mit dem Zuendelesen dieser Kacke unnötig Zeit verschwendet zu haben.

Dann habe ich noch ein paar Bücher hier rumliegen, die ich mal gekauft oder geschenkt bekommen habe, aber nicht zuende gelesen.

Ich bin zum Beispiel großer Anhänger von Michael Chabon. Fand zwei Bücher absolut großartig (Geheimnisse von Pittsburgh und Wonder Boys), also kaufte ich auch seinen ambitionierten Megawälzer "Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay".
Total misslungen fand ich das. Immer wieder weitergekämpft, bis ca zur Hälfte, aber nee: bei dem Ding hat er sich vergaloppiert.
 

Rhaegar

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Das mit Schiller und Goethe sehe ich genau umgekehrt. Ich halte Schiller für den weitaus begabteren Dichter und seine Werke für ungleich lesenswerter. Durch wieviele Goethe-Werke ich mich während meines Studiums gequält habe, kann ich kaum mehr zählen.
 
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