Die Giftliste


Gast1512

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Ja, Kafka ist literarisch definitiv ein Gott und ziemlich weit oben anzusiedeln unter deutschen Autoren. Gewiss auch ueber einem Hermann Hesse. Aber seine Buecher, egal ob Prozess oder Verwandlung, gehen mir, obwohl sehr gut geschrieben, herausragend chiffriert und mit Symbolen versehen, nicht gut rein. Weiss auch nicht warum >__>

Was haltet ihr von Eichendorff? Absolut grosssartig imo. Taugenichts ist ein sehr nettes Buch und die Gedichte finde ich ebenfalls sehr angenehm. Muss mir mal das Marmorbild und seinen anderen Roman da (Namen habe ich gerade vergessen) besorgen.
Finde die Epoche der Romantik literarisch sowieso sehr, sehr geil. Haben jetzt Eichendorff abgearbeitet, fand ich top, ebenso E.T.A. Hoffmann mit dem Sandmann und Adelbert von Chamisso mit Peter Schlemihl. Adam Mickiewicz ist in Polen ja sowieso eine Kultfigur. Heine hab ich noch nix gelesen. Nur Heinrich v. Kleist ist imo eine eruH. Diese Halbseiten-Hypotaxen gehen mir so auf den Geist. ******* AUF ELABORIERTEN CODE >___>

Aber grundsaetzlich waren fast alle Buecher aus der Romantik empfehlenswert.
 

speedclem

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effie briest ist ein gutes buch. eine herrliche frauenfigur in der literatur des augehenden 19.jhrds. die welt, die fontane schildert wird plastisch und lebendig. fast aschon ein krimi am ende. duell, liebestod...
nur weils im unterricht gelesen werden MUSSTE, ist es nicht schlecht. bei mir top 10 der besten deutschspachigen romane. und nicht nur bei mir, auch die größten deutschen kritiker sehen fontanes größe...
 

vinz

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Durchaus, aber ich kann meine Zeit besser nutzen, als ein Buch über die Probleme einer Frau zu lesen, die den falschen Mann geheiratet hat.
 

KGZ49

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Thomas Mann: Tonio Kröger
Eine Lektüre aus der Schulzeit und einfach langweilig.

Marquis de Sade: Die 120 Tage von Sodom
Ca. 30 bis 40 Seiten geschafft - vor etwa 20 Jahren. Der Typ hat viele Jahre in der Klapsmühle verbracht, zurecht wie ich nach diesem nun buchstäblich sadistischem Geschreibsel meine.

ich fand das Buch und auch den Film von Pasolini dazu, sehr interessant.
Zeigt es doch auf was passiert wenn Menschen über Menschen absolute Macht besitzen.
Auch die Bücher Justine bzw. Juliette von deSade sind sehr interessant.
Jeweils der unterschiedliche Blick zweier Schwestern auf das Laster, einmal aus Sicht der Tugendhaften, einmal der Blick der Lasterhaften.
 

Starkstrom

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man muß solche Bücher aber auch lesen können. Habe selbst die 120 Tage gelesen und richtig wohl war mir nicht dabei:skepsis:
Aber es ist erstaunlich wie Menschen ihre Macht bis zum exess ausleben, wenn sie nur die Möglichkeit dazu haben.
 

Kali

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Jean Paul Sartre: Der Ekel (habe ich zweimal abgebrochen, weil es mir zu düster war und mich runtergezogen hat)

Max Frisch: Stiller (habe mich da durchgequält, mit Unterbrechungen war ich ein Jahr an dem Buch; irgendwie fand ich es langweilig)

Hermann Hesse: Der Glasperlenspiel (einfach nur :confused:, werde es vielleicht aber noch mal versuchen)

Samuel Beckett: Warten auf Godot (für mich unbegreiflich, wieso dieses Drama so populär ist; finde ich einfach nichtsagend)

Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita (begann für mich sehr interessant, doch dann kam immer mehr der "Russe" durch und mit deren komplizierter, hochtrabender Prosa habe ich es nicht so, obwohl ich Dostojewskis Schuld und Sühne sehr ansprechend fand.)
 
Zuletzt bearbeitet:

twinpeaks

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Jean Paul Sartre: Der Ekel (habe ich zweimal abgebrochen, weil es mir zu düster war und mich runtergezogen hat)

Solche Aussagen werde ich nie verstehen - das ist jetzt im Zusammenhang mit deinem ursprünglichen Threadtitel "Literarische Enttäuschungen" zu lesen. Gut, dass man ein Buch nicht fertig liest, weil es einem zu deprimierend/düster ist, meinetwegen - aber warum ist das Buch dann eine Enttäuschung?

PS: Ohnehin schade, dass der andere Thread dichtgemacht wurde, denn sonst hätte ich da nochmal meiner Brecht-Abneigung freien Lauf lassen können (hab' ich hier ja schon getan) ... :D
 

theGegen

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Ich finde es gut, wenn es hier z.B. gegen gehypte Säcke geht.
Von mir aus ist Hesse außen vor. Den mag ich. Brecht kenne ich nicht viel von, fand das meiner Kenntnis aber gut. Böll geht bei mir auch gut, während ich Max Frisch langweilig finde.
Schiller aber gehört vom Sockel gestoßen. Das ist doch gequirlte Kacke.
 

theGegen

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Den stecke ich mir an. Ich bin lieber ein gottverdammter Kultur-Banause, als einen weiteren unprickelnden Mist wie Maria Stuart oder Wilhelm Tell nochmal oder zusätzlich freiwillig zu lesen.
 

De Dreier

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Also Wilhelm Tell hat mir damals in der Schule richtig gut gefallen. Ist aber auch schon etliche Jährchen her. "Die Räuber" war auch gut.:)
 

Kali

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Solche Aussagen werde ich nie verstehen - das ist jetzt im Zusammenhang mit deinem ursprünglichen Threadtitel "Literarische Enttäuschungen" zu lesen. Gut, dass man ein Buch nicht fertig liest, weil es einem zu deprimierend/düster ist, meinetwegen - aber warum ist das Buch dann eine Enttäuschung?

Es war für mich eine Enttäuschung, weil es die Erwartungen, die ich hineinprojizierte nicht erfüllen konnte.

Ich hatte für mich eine unterhaltsame, schön geschriebene und mit aufbauenden Lebensweisheiten gepflasterte Geschichte erwartet, statt dessen zog mich das Werk nur runter, und ich wurde noch deprimierter als ich es damals ohnehin schon war. Mit seiner literarischen Darlegung des Existenzialismus konnte ich nichts anfangen. (Vielleich sollte ich es mit Camus probieren?)
Kann aber sein, dass ich einfach noch nicht so weit war, so dass ich es womöglich irgendwann mal wieder versuchen werde.

Was mir aber postiv in Erinnerung geblieben ist, ist der sinngemäße Satz: "Ich spürte eine Enttäuschung im Schwanz." :cool3:
 

D-One

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Schiller aber gehört vom Sockel gestoßen. Das ist doch gequirlte Kacke.

Gequirlte Kacke ist vielleicht Ghetto-Rap von 13jährigen Migrantenkindern, aber doch bitte nicht jemand wie Schiller, der bei allem Talent niemals die Handlung aus den Augen verloren hat. Die Jungfrau von Orleans war sehr gut zu lesen, Maria Stuart ist vielleicht nicht "actionlastig" genug, aber wenn man über Schiller meckern will, dann höchstens über die Braut von Messina, weil das Chor-Format ungewöhnlich ist (obwohl die Handlung grandios in den Klassizismus passt).

Gegen gequirlte Kacke verweigere ich mich entschieden. Die Aussage hat einfach kein Fundament. Nenn' es meinetwegen langweilig oder uninteressant, aber gequirlte Kacke ist einfach nur diskreditierend.
 

theGegen

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Nun gut, das ist sicher unpassend ausgedrückt. Vielleicht würde ich auch als gereifter Mensch heutzutage anders darüber denken, aber der angemahnte Ausdruck spiegelte meinen Abscheu wider, den ich damals in der Schulzeit hatte, als wir "Wilhem Tell" und "Maria Stuart" als Lektüre bekamen.
Fand ich extrem unprickelnd und ich werde 'nen Teufel tun, die Dinger nochmal anzufassen.
Mit den Goethe-Lektüren hatte ich wiederum kein Problem, da war mehr Action und Komik drin.

Aber Du hast schon Recht: diesen Ausdruck nehme ich zurück - möglicherweise sind andere Werke von Schiller auch prickelnder und er hat wahrscheinlich nicht ganz umsonst einen guten Ruf in der deutschen Literaturgeschichte. Für mich war das allerdings nix.
 

Gast1512

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Es ist immer die Frage, wie man ein Buch objektiv zu bewerten hat und wie es einem subjektiv gefällt. Das ist übrigens nicht nur in Literatur der Fall. So kann ich doch guten Gewissens behaupten, dass ich Metallica für ihre überkrassen Gitarrensoli und Doublebase-Einlagen - die sie ohnehin haben - Respekt zolle, mir die Musik aber einfach nicht anhören kann, weil ich sie ******e finde.

Genauso ist es bei mir mit Schiller. Ich respektiere und lobe ihn als zeitgenössisch hervorragenden und zeitlosen Autor, aber ich finde es gleichzeitig recht langweilig und anstrengend zu lesen. "Kabale und Liebe" ebenso wie "Maria Stuart" waren ein einziger Horrortrip. Nichtsdestotrotz erkenne ich natürlich an, dass Schiller ein ganz Großer seiner Zunft war (alles andere wäre ja auch falsch).
 

speedclem

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schiller hat ja auch einige der schönesten deutschen balladen geschrieben :belehr:
und seine stücke sind auf einer theaterbühne (in einer guten, interessanten inszenierung) immer noch gut anzuschauehn, anzuhören.
 

vinz

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Ich fand 'Kabale und Liebe' einfach schlecht, und habe bis jezt auch noch nichts großartiges von Schiller gelesen.
Insofern beurteile ich ihn, zumindest bis jezt, als keinen allzu guten Autor, und seinen Person als zu stark verehrt.
Speziell 'Kabale und Liebe' kam mir wie ein amerikanischer Kitschfilm in Buchform vor, unglaublich seichter Kitsch.
 

Gast1512

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Naja, wenn man Schiller eine gewisse Klasse absprechen will, befindet man sich nunmal auf dem Holzweg. Er war sicherlich kein Überautor, aber für seine Zeit sehr stark und nachhaltig prägend.
 

theGegen

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Ich fand 'Kabale und Liebe' einfach schlecht, und habe bis jezt auch noch nichts großartiges von Schiller gelesen.
Insofern beurteile ich ihn, zumindest bis jezt, als keinen allzu guten Autor, und seinen Person als zu stark verehrt.
Speziell 'Kabale und Liebe' kam mir wie ein amerikanischer Kitschfilm in Buchform vor, unglaublich seichter Kitsch.

:D :thumb:

Und aus dem Tell hätte man einen für damalige Verhältnisse guten Actionthriller machen können. Aber nein, selbst bei der spannendsten Stelle, ab Geller durch die hohle Gasse kommend und danach Tell den Appel vom Kopp schießend, kam nur Langeweile auf.
Und Maria Stuart war bodenlos schnarchig. Der Goethe hätte aus beiden ganz sicher mehr rausgeholt.
 

speedclem

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was hier über schiller geschrieben wird :crazy:
da halt ich mich lieber raus... überschätzt, kein besonders guter autor :crazy:
wenn man keine ahnung hat ...

und überhaupt: giftliste ... ******begriff und dann tauchen hier sachen wie schiller, effie briest und anderes auf :crazy:
 
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