Dominic Thiem


Welches Ranking kann Thiem nach der Verletzungspause noch erreichen?


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gentleman

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Wie von mir vermutet entpuppte sich der aufstrebende Hardhitter Hurkacz als zu unangenehme Auftakthürde für Domi Thiem, der es ja eher vorzieht, sich Stück für Stück in ein Turnier zu spielen. Thiem erkannte die gute Leistung des Polen auch neidlos an, wenngleich es ihn doch ärgerte, dass er in beiden Sätzen mit Break führte und dies nicht nützen konnte:

Der Niederösterreicher erkannte die Leistung seines Gegenübers neidlos an. „Er hat gut gespielt. Der ist in einer guten Form, hat auch in Indian Wells sehr gut gespielt und auch davor schon in Dubai, zweimal Nishikori geschlagen. Bei mir war generell alles eine Klasse zu schlecht“, sagte Thiem, der nach seinem zwölften ATP-Titel seit Montag zum zweiten Mal Nummer vier im Ranking ist.

Thiem fehlt die Konsequenz
Dabei war Österreichs Hummer eins ein Start nach maß gelungen. „Ich habe gleich mit einem Break begonnen, was natürlich super ist zum Start in die Partie und dann gleich das Rebreak bekommen. Das darf nicht passieren“, ärgerte sich Thiem. Den schlechten Start seines Gegners hätte er besser nutzen müssen. „Danach war er einfach der ein bisserl bessere Spieler.“ Auch im zweiten Durchgang gelang Thiem ein frühes Break zum 2:1, das er zum 3:1 bzw. 4:2 ausbaute, dann machte Thiem aber kein Game mehr.

Weder an den anderen Bedingungen, noch an der Müdigkeit nach der Vorwoche habe es gelegen, versicherte Thiem. „Die Bedingungen waren eigentlich gut für mich und ich habe mich wohlgefühlt beim Spielen.“ Der Weltranglisten-54. aus Polen hat damit nach sechs Duellen mit Top-Ten-Spielern eine 3:3-Bilanz aufzuweisen. Der 22-Jährige trifft nun auf den kanadischen Qualifikanten Felix Auger-Aliassime, der den Ungarn Marton Fucsovics mit 6:4 4:6 6:0 nach Hause schickte.

Wertvoller Titel in Indian Wells
Auch für Thiem heißt es Koffer packen. Nach fast zwei Monaten geht es für den 25-Jährigen wieder nach Österreich. „Ich war sehr lange unterwegs, das ist glaube ich, die achte Woche. Ich freue mich auf zu Hause, muss ich auch sagen“, gestand Thiem. Er werde sich ein paar Tage erholen, dann beginnt die Vorbereitung auf die europäische Sandplatz-Saison. „Ich habe jetzt fast zwei Wochen Zeit für Monte Carlo. Das ist einige Zeit, um mich wieder schön auf Sandplatz zu gewöhnen. Dann hoffe ich, dass ich einen guten Start in den neuen Jahresabschnitt finde.“

Nach einem Jahr, das für ihn „zum Vergessen angefangen“ hat, hatte sich Thiem mit dem ersten 1000er-Titel aus dem Sumpf gezogen. „Dieser Titel bedeutet mir natürlich sehr viel. Ich finde es schade, dass ich es hier in Miami nicht bestätigen habe können.“ Dennoch fährt der Österreicher mit einem guten Gefühl nach Hause. „Ich habe gute Punkte gesammelt, mit denen ich das Jahr gut aufbauen kann. Ich habe natürlich auch einiges zu verteidigen in der Sandplatz-Saison“, sagte Thiem.

Mit den 1.000 Zählern von Indian Wells habe er sich einen guten Polster geschaffen. „Ich bin jetzt auf dem vierten Platz, das ist auch gut für die Setzungen.“ Dies kann sich aber schon in Miami noch ändern, Roger Federer kann ihn mit einem Viertelfinale überholen. Kevin Anderson müsste das Turnier gewinnen. Der nächste Turniereinsatz ist in Monaco, wo in der Osterwoche Mitte April schon das nächste 1000er-Event beginnt.

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Hans Meyer

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Mir wurde gestern auf YouTube das Finale von Madrid zwischen Nadal und Thiem vorgeschlagen, draufhin hab ich mir die Highlights vom Duell 2018 angeguckt

Bin echt gespannt wie Thiem sich dieses Jahr auf Sand präsentiert
Gegenüber vom letzten Jahr hat er den Vorteil das er fit in die Sandsaison startet, letztes Jahr hatte er sich ja in IW verletzt und musste in Miami absagen
Er sollte mit einer besseren Form und auch mit mehr Selbstvertrauen in die Sandsaison gehen, zudem hat er jetzt nicht den Druck unbedingt endlich sein 1. Masters gewinnen zu müssen
Ich erwarte von ihm dieses Jahr wieder einen Schritt nach vorne, vor allem in RG hat er sich jetzt zuletzt 2 Mal seinem Schicksal ergeben gg Nadal
2017 war Nadal selber noch sehr stark, aber 2018 schon nicht mehr so, dennoch reichte es locker, gg den 33-jährigen Nadal sollte man sich langsam doch mehr zutrauen

In MC wird Thiem in den Top 4 sein, in Madrid muss man abwarten, das hängt zum einen davon ab wie Federer in Miami punktet, Federer reicht das VF um an Thiem vorbeizuziehen, aber Thiem muss in MC und Barcelona nicht so viele Punkte verteidigen
Bei einer HF oder Finalteilnahme von Federer würde es schwieriger werden für Thiem
Mit dem VF in MC und Barcelona und dem R2 Aus in Rom hat Thiem eigentlich nur in Madrid sehr viele Punkte zu verteidigen
In Lyon gewann er, falls er wieder teilnimmt wäre er Favorit, aber ob er nicht lieber eine Pause machen sollte vor RG?
 

gentleman

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Mir wurde gestern auf YouTube das Finale von Madrid zwischen Nadal und Thiem vorgeschlagen, draufhin hab ich mir die Highlights vom Duell 2018 angeguckt

Bin echt gespannt wie Thiem sich dieses Jahr auf Sand präsentiert
Gegenüber vom letzten Jahr hat er den Vorteil das er fit in die Sandsaison startet, letztes Jahr hatte er sich ja in IW verletzt und musste in Miami absagen
Er sollte mit einer besseren Form und auch mit mehr Selbstvertrauen in die Sandsaison gehen, zudem hat er jetzt nicht den Druck unbedingt endlich sein 1. Masters gewinnen zu müssen
Ich erwarte von ihm dieses Jahr wieder einen Schritt nach vorne, vor allem in RG hat er sich jetzt zuletzt 2 Mal seinem Schicksal ergeben gg Nadal
2017 war Nadal selber noch sehr stark, aber 2018 schon nicht mehr so, dennoch reichte es locker, gg den 33-jährigen Nadal sollte man sich langsam doch mehr zutrauen

In MC wird Thiem in den Top 4 sein, in Madrid muss man abwarten, das hängt zum einen davon ab wie Federer in Miami punktet, Federer reicht das VF um an Thiem vorbeizuziehen, aber Thiem muss in MC und Barcelona nicht so viele Punkte verteidigen
Bei einer HF oder Finalteilnahme von Federer würde es schwieriger werden für Thiem
Mit dem VF in MC und Barcelona und dem R2 Aus in Rom hat Thiem eigentlich nur in Madrid sehr viele Punkte zu verteidigen
In Lyon gewann er, falls er wieder teilnimmt wäre er Favorit, aber ob er nicht lieber eine Pause machen sollte vor RG?
Gebe dir vollkommen Recht. Thiem macht einen deutlich besseren Eindruck, scheint endlich fit zu sein (seine Anfälligkeit für Krankheiten haben wir ja schon öfter angesprochen, da scheint er noch anfälliger als Zverev zu sein) und mit dem 1000er in IW ist sicher einiges an Last von ihm abgefallen. Auch ich bin der Meinung, dass es dieses Jahr keine "Ausreden" gibt, um nicht tolle Resultate auf Sand zu erreichen. Die Frage ist natürlich schon auch immer, was macht die Konkurrenz - insbesondere Nadal, aber auch Djokovic wird dieses Jahr auf Sand deutlich stärker sein als vor einem Jahr. Zudem kommen aufstrebende Spieler wie FAA oder Tsitsipas, die auf Sand sehr unangenehm sein können und werden. Und natürlich nicht auf Zverev zu vergessen, der trotz seiner Formkrise immer in der Lage ist, auf Sand stark zu spielen.
Ich hoffe vor allem auch dass er in Paris (da wo es "zählt" für Thiem) auch nicht in die Hälfte von Nadal gelost wird, alles andere wäre schon beinah egal und muss man so hinnehmen. Klar könnte Rafa wieder einen Ticken schwächer sein als in den JAhren zuvor, wobei mir Rafas Form auch nicht linear bergab zu gehen schien, sondern insbesondere 2017 und 2018 machte er einen sehr sehr guten Eindruck auf Sand, auch schon besser als zuvor.

Die Frage ist natürlich auch: Welche Maßstäbe legt man dieses JAhr an Thiems Sandplatzsaison an? Da er letztes Jahr im Final war, kann wohl "der nächste Schritt" wie du es nennst, wohl nur der GS-Titel sein. Dafür muss natürlich alles zusammenspielen, sonst ist das auch für Thiem auf Sand nicht realisierbar. Aber warten wir mal ab, die Sandsaison verspricht sehr viel Spannung!
 

Hans Meyer

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Gebe dir vollkommen Recht. Thiem macht einen deutlich besseren Eindruck, scheint endlich fit zu sein (seine Anfälligkeit für Krankheiten haben wir ja schon öfter angesprochen, da scheint er noch anfälliger als Zverev zu sein) und mit dem 1000er in IW ist sicher einiges an Last von ihm abgefallen. Auch ich bin der Meinung, dass es dieses Jahr keine "Ausreden" gibt, um nicht tolle Resultate auf Sand zu erreichen. Die Frage ist natürlich schon auch immer, was macht die Konkurrenz - insbesondere Nadal, aber auch Djokovic wird dieses Jahr auf Sand deutlich stärker sein als vor einem Jahr. Zudem kommen aufstrebende Spieler wie FAA oder Tsitsipas, die auf Sand sehr unangenehm sein können und werden. Und natürlich nicht auf Zverev zu vergessen, der trotz seiner Formkrise immer in der Lage ist, auf Sand stark zu spielen.
Ich hoffe vor allem auch dass er in Paris (da wo es "zählt" für Thiem) auch nicht in die Hälfte von Nadal gelost wird, alles andere wäre schon beinah egal und muss man so hinnehmen. Klar könnte Rafa wieder einen Ticken schwächer sein als in den JAhren zuvor, wobei mir Rafas Form auch nicht linear bergab zu gehen schien, sondern insbesondere 2017 und 2018 machte er einen sehr sehr guten Eindruck auf Sand, auch schon besser als zuvor.

Die Frage ist natürlich auch: Welche Maßstäbe legt man dieses JAhr an Thiems Sandplatzsaison an? Da er letztes Jahr im Final war, kann wohl "der nächste Schritt" wie du es nennst, wohl nur der GS-Titel sein. Dafür muss natürlich alles zusammenspielen, sonst ist das auch für Thiem auf Sand nicht realisierbar. Aber warten wir mal ab, die Sandsaison verspricht sehr viel Spannung!

Die jungen werden natürlich spannend zu verfolgen sein, aber FAA sollte in Sachen Titeln an sich noch kein Konkurrent sein (oder etwa doch?)

Mit den nächsten Schritt meine ich nicht den Titel, aber letztendlich konnte Thiem bei keinem der 4 großen Turnieren zufrieden sein, mit dem letzten Spiel und das wäre der nächste Schritt, vor allem bei den FO, wenn er gg Nadal wieder in 3 verliert dann hat er den nächsten Schritt für mich bei den FO nicht gemacht, wenn er in 5 gg Nadal im HF verliert dagegen schon, davon ausgehend das Nadal selber jetzt keinen Blödsinn zusammengespielt hat
Einen GS Titel erwarte ich vor einem GS von keinem, erst recht nicht von Spielern die noch keine gewonnen haben

die Leistung von Rafa fand ich bei den FO 2018 nicht mehr auf dem Niveau wie bei den FO 2017, dennoch reichte es locker zum Titel

Auf Zverev kann man auch gespannt sein, wobei ich bei ihm in MC noch nicht so viel erwarte, München sollte wieder eine gute Möglichkeit sein Spiele und Selbstvertrauen zu holen
 

L-james

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Die Frage ist natürlich auch: Welche Maßstäbe legt man dieses JAhr an Thiems Sandplatzsaison an? Da er letztes Jahr im Final war, kann wohl "der nächste Schritt" wie du es nennst, wohl nur der GS-Titel sein.

Wenn Thiem wieder ähnlich stark und gut durchs Turnier kommt wie vergangene Saison in RG und dann Nadal einen härteren Fight liefert und zumindest einen Satz holt, dann wäre das aus meiner Sicht schon der nächste Schritt. Zu erwarten dass er nach den klaren 0-3 Klatschen aus den vergangenen 2 Jahren den besten Sandplatzspieler der Geschichte dann in RG schlägt, wäre des Guten zuviel. Wenn es passieren sollte, super, wäre aber in diesem Jahr noch eine ordentliche Überraschung, aber mindestens ein Satz erwarte ich dann bei einem möglichen Duell schon.
 

Jones

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Gebe dir vollkommen Recht. Thiem macht einen deutlich besseren Eindruck, scheint endlich fit zu sein (seine Anfälligkeit für Krankheiten haben wir ja schon öfter angesprochen, da scheint er noch anfälliger als Zverev zu sein) und mit dem 1000er in IW ist sicher einiges an Last von ihm abgefallen. Auch ich bin der Meinung, dass es dieses Jahr keine "Ausreden" gibt, um nicht tolle Resultate auf Sand zu erreichen. Die Frage ist natürlich schon auch immer, was macht die Konkurrenz - insbesondere Nadal, aber auch Djokovic wird dieses Jahr auf Sand deutlich stärker sein als vor einem Jahr. Zudem kommen aufstrebende Spieler wie FAA oder Tsitsipas, die auf Sand sehr unangenehm sein können und werden. Und natürlich nicht auf Zverev zu vergessen, der trotz seiner Formkrise immer in der Lage ist, auf Sand stark zu spielen.
Ich hoffe vor allem auch dass er in Paris (da wo es "zählt" für Thiem) auch nicht in die Hälfte von Nadal gelost wird, alles andere wäre schon beinah egal und muss man so hinnehmen. Klar könnte Rafa wieder einen Ticken schwächer sein als in den JAhren zuvor, wobei mir Rafas Form auch nicht linear bergab zu gehen schien, sondern insbesondere 2017 und 2018 machte er einen sehr sehr guten Eindruck auf Sand, auch schon besser als zuvor.

Die Frage ist natürlich auch: Welche Maßstäbe legt man dieses JAhr an Thiems Sandplatzsaison an? Da er letztes Jahr im Final war, kann wohl "der nächste Schritt" wie du es nennst, wohl nur der GS-Titel sein. Dafür muss natürlich alles zusammenspielen, sonst ist das auch für Thiem auf Sand nicht realisierbar. Aber warten wir mal ab, die Sandsaison verspricht sehr viel Spannung!

Schöne Beiträge von Hans und dir. Ich sehe es sehr ähnlich.
Auf Sand müssen Titel ran, er gilt als Nummer 2 auf Sand, aber steht bei 0 Titeln ab 500ern bei der Sand-Saison. Rio in den Nebensaison ohne Nadal mal ausgenommen. Es ist die 4. Sand-Saison seit dem Sieg in Buenos Aires über Nadal, wo die ersten begannen den Abgesang auf Nadal zu spielen. Langsam muss was kommen und der überraschende Titel in IW sollte den Druck etwas nehmen.

Der berühmte nächste Schritt geht über Titel, sollte der in Paris gelingen ist alles andere egal. Sollte er in Paris in einem guten Spiel an Nadal oder evtl auch Djokovic scheitern, dann kann man aber mit Titel in MC, Rom oder Madrid auch vom nächsten Schritt sprechen.
Er scheint ja bei den Sand ähnlichen Belägen in der Weltspitze angekommen zu sein, das macht mich optimistisch für Sand. Wenn er diese paar Prozent mehr transportieren kann und mental dem Druck gewachsen ist Favorit zu sein, nachdem er Nadal besiegt hat, dann gibt es den einen oder anderen Titel.

Man sollte nicht vergessen, dass der Kronprinz dem 30. Mittlerweile näher ist als dem 20. Geburtstag. Da kommen einige junge nach die Sand können. Zverev hat ihm schon Titel auf Sand gekostet, aber auch FAA, Tsitsipas, Khachanov oder Rublev können Sand. Auch da bin gespannt wie sie sich dieses Jahr schlagen, denn die Vorwerte (Ausnahme Rublev) sind deutlich besser als im vergangenen Jahr. Da bin ich schon gespannt wie die Jungs sich schlagen, die eine oder andere Überraschung wird es mindestens geben. Der Olle Federer will auch mitmischen und für Djokovic geht es um den 4. Slam in Folge. Mehr geht eigentlich nicht an Spannung.
 

gentleman

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Thiem hat heute bekanntgegeben, dass er per Zweijahresvertrag sowohl 2019 als auch 2020 in Kitzbühel antreten wird.

ÖTV-Star Dominic Thiem wird 2019 und auch 2020 beim Generali Open in Kitzbühel am Start sein. Das haben der Weltranglistenfünfte und die Veranstalter des ATP-250-Turniers am Montag bei einer Pressekonferenz im Bundessportzentrum Südstadt bekanntgegeben. Die diesjährige Auflage geht vom 29. Juli bis 3. August in der Gamsstadt über die Bühne.
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gentleman

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Na sowas will man doch von Thiem lesen. Hoffe es ist kein Aprilscherz.
Guter Punkt, davon ist aber nicht auszugehen ;) Die Rasensaison wird kurz ausfallen, das bedeutet für mich wohl maximal Halle vor dem Turnier in Wimbledon - wobei man abwarten muss, wie erfolgreich er in RG abschneiden wird. Letztes Jahr gab Thiem in der Rückschau unumwunden zu, dass er sich Halle hätte sparen sollen, in Wimbledon war er ja dann ob der Strapazen von RG + Halle bald darauf angeschlagen und verlor sang- und klanglos.

Damit übrigens auch klar dass Thiem die Olympischen Tennisspiele 2020 auslassen wird, da sich Kitz und Tokio überschneiden.
 

gentleman

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Oh, und noch eine Breaking News (die wohl nicht so überraschend kommt) von besagter PK:

Thiem wird bis mindestens Ende 2019 mit Massu und seinem Team (Fitnesscoach Duglas "EA7-Boy" Cordero) weitermachen. Das gefällt mir sehr, scheint die Truppe wohl die perfekte Ergänzung zu Bresnik zu sein, der ja insbesondere nicht mehr auf lange Weltreisen gehen kann und will.
 

Jones

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Guter Punkt, davon ist aber nicht auszugehen ;) Die Rasensaison wird kurz ausfallen, das bedeutet für mich wohl maximal Halle vor dem Turnier in Wimbledon - wobei man abwarten muss, wie erfolgreich er in RG abschneiden wird. Letztes Jahr gab Thiem in der Rückschau unumwunden zu, dass er sich Halle hätte sparen sollen, in Wimbledon war er ja dann ob der Strapazen von RG + Halle bald darauf angeschlagen und verlor sang- und klanglos.

Damit übrigens auch klar dass Thiem die Olympischen Tennisspiele 2020 auslassen wird, da sich Kitz und Tokio überschneiden.

Olympia wird wieder zu Diskussionen führen, aber da es im Tennis keine große Bedeutung hat bin ich da auf Thiems Seite.

Das olympische Turnier beginnt am 25. Juli, was normal der HF Samstag von Umag, Gstaad und Los Cabos ist. Neben Kitzbühel und Olympia findet auch noch Atlanta statt. Auch Washington in der Woche nach Olympia wird noch einige Absagen erhalten, da die Entfernung nicht gerade gering ist.

Nach Olympia, die alte Davis Cup Woche bleibt dann weiterhin frei. In der Woche hätten die Felder von Atlanta und Los Cabos sicherlich besser ausgesehen, aber mit Thiem hat das nichts mehr zu tun.
 

gentleman

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Oha, deutet sich da vielleicht gar ein Machtwechsel im Team Thiem an? Werden die Gebete von so vielen von uns erhört, dass Bresnik künftig nicht mehr die autokratische Vaterrolle einnimmt bzw. zumindest nicht mehr der Alleinherrscher ist? (was sich ja mit Massu schon von Anfang an etwas angedeutet hat...). Thiem nimmt zu den Gerüchten bei der heutigen PK Stellung:

Schon seit einigen Monaten wird in der Öffentlichkeit auch aufgrund so mancher Leistungsschwankung immer wieder mal über ein mögliches Ende der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Österreichs Tennis-Ass und dessen Erfolgs-Coach spekuliert.
(...)
„Bis jetzt ist alles vorübergegangen“, meinte Thiem über bisherige Meinungsverschiedenheiten, die bei so langjährigen Beziehungen nun mal nicht auszuschließen sind.

„16 Jahre sind eine sehr, sehr lange Zeit. Da gibt es nun mal Hochs und Tiefs. In dieser Zeit haben wir mehr Zeit miteinander verbracht als ich mit meinen Eltern und er wahrscheinlich mit seinen Kindern. Das ist wie in einer Ehe, da gab es auch gute und schlechte Zeiten.“

Jetzt ist es einmal gut, dass Massu das Team erweitert. Alles weitere werden wir sehen“, nimmt der Weltranglisten-Fünfte überraschend offen zu den Gerüchten Stellung.

Viel Lob für Neo-Coach Massu
Die Zusammenarbeit mit dem Chilenen laufe bislang ausgezeichnet. „Massu ist ein sehr netter Kerl, der eine sehr positive Ausstrahlung hat. Er geht bei den Matches sehr stark mit und das hat für mich eine positive Ausstrahlung“, so Thiem, der gleich beim zweiten gemeinsamen Turnier den bislang größten Erfolg seiner Karriere feiern durfte.

„Indian Wells war natürlich eine Riesenwoche für mich. Von ganz unten bin ich bis ganz oben gekommen. Für mich ist das der erste große Titel. Der ist vielleicht sogar ein bisschen höher einzuordnen als das Paris-Finale vom Vorjahr. Indian Wells ist fast ein fünfter Grand-Slam. Diesen Sieg kann mir keiner mehr nehmen“, streicht der Lichtenwörther den hohen Stellenwert des zwölften ATP-Titels seiner Karriere hervor.

Dementsprechend klar war auch eine Verlängerung des Vertrags mit Massu, mit dem Thiem bis Miami nur eine probeweise Zusammenarbeit vereinbart hatte.

„Die Zusammenarbeit mit Nicolas Massu wird bis Jahresende fortgesetzt. Bei welchen Turnieren ist aber noch offen“, erzählt Thiem, der auch weiterhin auf den von Massu vermittelten Fitness-Coach Duglas Cordero vertrauen wird.

„Den habe ich jetzt auch ins Boot geholt. Duglas ist eigentlich aus Kuba, wohnt aber in Miami. Er wird circa 15-20 Wochen im Jahr dabei sein“, erklärt Thiem. An der Zusammenarbeit mit Physiotherapeut Alex Stober wird sich deshalb aber nichts ändern. „Alex bleibt dabei, er ist Physio, Duglas macht die Fitness.“
Massu selbst erzählte erst vor eineinhalb Wochen, wie gut sich Cordero und Stober bei der Zusammenarbeit mit Thiem ergänzen.

„Nach Rio war ich körperlich einfach nicht fit, weil mir wegen der Infektion davor viele Trainingsstunden gefehlt haben. In Indian Wells und Miami habe ich mit Duglas gearbeitet und er hat mich körperlich wieder auf ein höheres Niveau gebracht“, erklärt Thiem die Stärken von Cordero, der bereits Massu als aktiven Spieler betreute und unter anderem bereits mit Fabio Fognini zusammenarbeitete.

„Es war alles ein ziemlicher Zufall“, sagte Thiem über die von Bresnik eingefädelte Zusammenarbeit mit Massu, der im Februar als Davis-Cup-Kapitän Chiles nach Salzburg kam und einige Zeit später als neuer Thiem-Coach vorgestellt wurde.

„Wir haben uns aber von Anfang an gut verstanden und Indian Wells war natürlich das absolute Highlight. Es gibt einige Dinge, die mir an ihm gut gefallen wie zum Beispiel die Emotionen am Platz. Ein weiterer Vorteil ist, dass er selbst noch gegen einige Gegner gespielt hat, gegen die ich auch noch einige Jahre spielen werde.“

Schon Massu strich vor Miami heraus, wie wichtig ihm die taktische Einstellung seines Schützlings vor einem Match ist. „Wir haben uns alle seine Waffen angeschaut und dann entschieden, wann er sie am effizientesten einsetzen kann“, erklärte der Chilene, der „eine ganz enge Verbindung zu Dominics Spiel“ fühle.

Quelle: Laola1.at

Dass Thiem da so kyrptisch und offen spricht, ist dann doch neu in dieser Hinsicht. Man darf gespannt sein wie die weitere Zusammenarbeit mit Team Massu dieses Jahr laufen wird.. ich könnte mir vorstellen dass davon viel abhängig sein wird, wie umfangreich die Zusammenarbeit mit Bresnik weitergehen wird. Könnte ja letztlich auch das eintreten was ich schon seit längerem befürworten würde: Er muss Bresnik ja nicht gleich in die Wüste schicken, aber da der ohnehin nur mehr wenig reisen möchte könnte er ja mehr eine Mentor-Rolle einnehmen oder man absolviert nur mehr gelegentliche Trainingsblöcke in der Südstadt. Wir werden sehen.
 

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Mir gefällt was ich von Bresnik höre und lese. Er wird Thiem nicht in Paris betreuen, sondern Massu + Team werden das dort übernehmen. Bresnik scheint sich zunehmend etwas zurückzuziehen und hat wohl selbst auch erkannt, dass etwas mehr Abstand zwischen ihm und Thiem momentan der richtige Weg ist:

Seit 16 Jahren arbeiten Tennis-Star Dominic Thiem und Günter Bresnik eng zusammen. Nun scheint der Erfolgstrainer aber etwas in die zweite Reihe rücken zu wollen. „Ich kann nicht alles abdecken, will nicht mehr dauernd mitreisen“, erklärt der 57-Jährige. Auch bei den French Open wird statt ihm Nicolas Massu dabei sein.

Von einem Streit, wie er gerüchteweise zwischen Thiem und Bresnik kolportiert wurde, will Letzterer nichts wissen. „Spannungen gibt es auch in jeder Ehe“, meinte schon Dominic. Sein Coach ergänzt: „Eine Ehe ohne Spannungen wäre tot.“ Aber für Dominic sei es besser, wenn er bei Turnieren abends von Leuten umgeben sei, mit denen es etwas lockerer zugeht. „Wenn sich da dauernd eine Person auf dem Prüfstand glaubt und der andere der Oberlehrer ist, ist das nicht förderlich.“

Mit Massu fühlt Dominic sich aktuell wohl. „Er hat eine positive Ausstrahlung“, bekräftigt Thiem. Genau das erhofft sich Bresnik, der den Chilenen ausgesucht hatte. „Er vermittelt Spielfreude und gute Laune. Da geht es um den Wohlfühl-Faktor. Sonst kann Dominic keine optimale Leistung abrufen.“ Freilich bleibt abzuwarten, wie sich die Arbeit mit Massu in den Ergebnissen niederschlägt. Die Sandplatz-Saison dient als Gradmesser. Bresnik bleibt aber Ansprechpartner: „Fragt mich Dominic etwas, sage ich ihm, was ich davon halte.“

Trainer-Vater Wolfgang stand zuletzt mit Dominic in der Südstadt am Platz: „Es gibt gewisse Abnützungserscheinungen, das kommt nach einer langen Beziehung vor. Nichts Dramatisches, aber momentan bin ich eine Art Puffer.“

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Ich denke der verpatzte Saisonstart mit der Überspieltheit und dem Virus (was auch immer das war in Australien) haben wohl das Fass etwas zum Überlaufen gebracht. Da wird auch Bresnik erkannt haben, dass er vielleicht überzogen hat und seine grantelnde Art (verstehen das Wort alle? -> grantig --> granteln) war da ebenso wenig förderlich. Spricht auch für Bresnik, dass er sich jetzt mal selbst etwas zurücknimmt und Thiem diese neue "Freiheit" lässt, ohne dass das Tischtuch gleich komplett zerschnitten sein muss. Eigentlich fast die Ideallösung wenn man mit fragt. Natürlich muss man jetzt auch sehen wie es längerfristig mit Massu und Anhang läuft. Die Erfolge Thiems auf Sand mit Bresnik waren ja unbestritten, da liegt die Latte durchaus hoch.
 

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@gentleman
Der liebe Günter macht es richtig wie du es auch ansprichst. Dominic hat mit seiner Mladen, der Familie und jetzt Massu genügend Leute die ihm helfen bzw. Einfluss haben. Günter wird sich mehr auf die Südstadt konzentrieren und eventuell auf die nächste Generation schauen.
Außerdem gab es wohl in letzter Zeit einige Probleme zwischen den 2 - vorallem wg. social Media, Turnierplanung (Domi will viel Zeit mit Mladen) und usw...
Ich hoffe das Dominic weiß, was er Günter zu verdanken hat und sich gelegentlich noch Ratschläge holt, bin aber froh das Domi & Günter für die Tour vorerst pausieren ;)
Ob ich den lieben Günter dann wieder in der Thiem Box in der Stadthalle sehe?

Whizzy
 

gentleman

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So, nun spricht auch Bresnik über den "Abnabelungsprozess" Thiems gegenüber ihm selbst und vice versa... wer nun noch immer glaubt, Massu sei einfach ein Blanco 2.0 der irrt gewaltig, hier ist eindeutig erkennbar (und auch von allen Seiten so kommuniziert), dass Thiem und Bresnik deutlich auf Distanz gehen:

Herr Bresnik, Dominic Thiem trainiert in Sichtweite, zwei Plätze entfernt. Ist das nicht eine ungewöhnliche Situation für Sie?
Günter Bresnik:
Ungewöhnlich ist es sicher, aber nicht unangenehm. Ich war es nicht, der auf Distanz gegangen ist, aber grundsätzlich ist das schon in Ordnung. Für Dominic ist es gut, dass er ein bisschen etwas anderes zu hören bekommt. Oder das Gleiche, das er von mir auch zu hören bekommt, bloß von einer anderen Stimme. Aus seiner Sicht war es ein notwendiger Schritt, damit er sich komplett freilaufen kann. Wenn du dich wie Dominic immer noch ein bisschen an der Kandare fühlst, dann ist das nicht gut.

Warum fühlt er sich an der Kandare?
Es liegt an meiner Persönlichkeit, wahrscheinlich ist es allein schon meine Anwesenheit, die bei fast allen Leuten einen gewissen Zustand hervorruft. Ein Zustand, den ich gar nicht möchte. Es ist ein bisschen mehr als Respekt, den Menschen vor mir haben. Niemand soll mir gegenüber etwas nicht sagen, weil er einen Spundus hat.

Das klingt mitunter nach zu viel Druck.
Ich weiß nicht, was Dominic denkt, aber wenn er das Empfinden hat, einen Druck von außen zu verspüren, dann bin ich der Erste, der ihm diesen ersparen möchte. Der Druck, den ich ausübe, der ist ja ungewollt. Wenn wie hier in der Südstadt sein Vater mit ihm trainiert, ist das auch schon etwas anderes, weil der überhaupt keinen Druck auf ihn ausübt, da ist das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ein ganz anderes. Würde ich jetzt genauso weitermachen, würde es immer wieder in die gleiche Richtung gehen. Wenn es anders auch funktioniert, ist mir das recht.

Nicht nur zu Dominic Thiem, auch zu Wolfgang Thiem pflegen Sie schon lange Zeit ein Nahverhältnis. Er arbeitet als Trainer in Ihrer Akademie.
Wolfgang ist genauso ein Zögling wie Dominic. Die Ausbildung, die Dominic als Spieler erfahren hat, hat Wolfgang von mir als Trainer erfahren. Für mich ist Wolfgang wie ein Klon, ein zweiter Günter. Was er sagt, wann er etwas sagt, wie er es sagt: Er macht das genau so, wie ich es will.

Sie sind ein Alphatier, auf und neben dem Platz. Haben sich über die Jahre schlichtweg die Rollenbilder in dieser Trainer-Spieler-Beziehung geändert? Ist Dominic Thiem nun auch ein Alphatier, das verstärkt eigene Vorstellungen hat und diese kundtut?
Dominic Thiem ist heute der Dominic Thiem aufgrund unserer Zusammenarbeit. Aber er ist nicht ein so leicht formbares Individuum, wie alle glauben. Er ist ein Granitblock, sehr hartes Material, den Zugang zu ihm findest du nur über die intellektuelle Schiene. In einem Einzelsport ist das Spieler-Trainer-Verhältnis bei einem Spieler zwischen acht und 18 Jahren sehr trainerlastig. Irgendwann, mit 22, 23 Jahren, sind die Aufgaben gleichmäßig verteilt. Jetzt ist Dominic 25, ein Rennpferd, das du nur noch in die Startblöcke führst, dann läuft es los. Da ist dann kein Trainer mehr dabei, wenn es läuft, ab dem Zeitpunkt geht es nur noch ums Ernten. Die Basis haben wir gemeinsam in den letzten zehn, 15 Jahren gelegt, aber Ernten tut der Sportler.

Sie trainieren Dominic Thiem seit 16 Jahren, sind auch eine Art Vaterfigur für ihn. Das klingt nach keinem einfachen Prozess.
Ich bin überhaupt keine Vaterfigur für ihn, ich bin nur eine wesentlich ältere Bezugsperson. Die Tatsache, dass es aber so dargestellt wird, verschärft das Problem wohl zusätzlich. Dominic ist 32 Jahre jünger als ich, man kann den momentanen Vorgang mit einem Abnabelungsprozess eines Kindes von einem Elternteil vergleichen. Wenn ich als wesentlich Älterer in dieser Beziehung diesen Prozess nicht begreifen würde, hätte ich einen Pecker. Problematisch ist es immer für den Jüngeren, weil der darunter leiden kann. Für ihn ist es ein wesentlicher Schritt in die Selbstständigkeit, nicht für mich.

Dominic Thiem (25) und Günter Bresnik (57) trennen 32 Jahre. Ist diese Altersdifferenz zunehmend eine Belastung?
Als ich Horst Skoff zu trainieren begonnen habe, war er 18, ich 25. Da waren sieben Jahre Unterschied zwischen uns, natürlich war das etwas anderes. Mit 30 hat es mich auch noch interessiert, wie es in der englischen oder deutschen Fußballliga steht oder wer das Formel-1-Rennen gewonnen hat. Das sind Dinge, die mich heute gar nicht mehr interessieren. Abgesehen vom Beruflichen habe ich mit Dominic wenige gemeinsame Gesprächsthemen, es gibt einfach unterschiedliche Interessen. Zu 90 Prozent habe ich mit Dominic beruflichen Kontakt, das war schon immer so, unabhängig vom Alter. Als er zwölf, 13 war, bin ich ja auch nicht mit ihm Eis essen gegangen oder ins Kino, nein, ich habe mit ihm trainiert. Wie blöd würde ich mir heute vorkommen, wenn ich mit ein paar 25-Jährigen Go-Kart fahre oder Paintball spiele? Ich möchte am Wochenende auch nicht mit Fußball spielen. Und wenn ich Abendessen gehe, dann lieber zu zweit als zu siebt.

Szenekenner hatten diese, nennen wir es Weggabelung nicht für möglich gehalten. Das Gespann Bresnik/Thiem schien stets unzertrennbar miteinander verbunden. Sind Sie nicht selbst etwas überrascht?
Für mich ist es keine Weggabelung. Wenn man seinen Job gut erfüllt, braucht man gewisse Dinge nicht mehr. Meine größte Spezialität ist es, einen Tennisspieler technisch auszubilden, aber genau in diesem Bereich herrscht bei Dominic momentan der geringste Bedarf.

Also haben Sie sich durch Ihre Arbeit in der Vergangenheit in der Gegenwart verzichtbar gemacht?
Ja. Es ist der ultimative Erfolg eines Coaches, wenn er sich in einem Einzelsport unnötig und verzichtbar gemacht hat. Dominic hat zehn Jahre lang jeden Tag drei, vier, fünf Stunden Dinge eingetrichtert bekommen, er hat wie ein Berserker sein Programm abgespult. In diesem Zeitraum darfst du dir als Trainer wenige bis gar keine Fehler erlauben. Ich habe Dominic wie ein Auto konstruiert, zusammengebaut, getestet und immer wieder verbessert, jetzt steht da ein 700-PS-Luxusrennwagen. In den vergangenen 15 Jahren hat niemand anderer auf sein Tennis Einfluss genommen, die Konstruktionsarbeit war ausschließlich meine Aufgabe.

Warum braucht er dann überhaupt noch einen Coach wie aktuell den Chilenen Nicolás Massú, der ihn vorerst bis inklusive der French Open in Paris bei den Sandplatzturnieren begleiten wird?
Kein Mensch möchte allein sein. Und auf der Tennistour allein zu sein ist ohnehin eine mühsame Geschichte. Wenn Dominic der Meinung ist, dass ihm der lockere Zugang von Massú hilft, dann ist das gut. Ich habe ihn ja nicht grundlos als Touring Coach ausgesucht, habe lange überlegt, wer infrage kommen könnte.

Was kann oder soll Massú bewirken?
Bei einem Spieler wie Dominic geht es in diesem Karrierestadium nicht mehr darum, die Vorhand um ein Prozent besser zu machen. Es geht um einen gewissen Wohlfühlfaktor, im Wettkampf genauso wie in der unmittelbaren Vorbereitung und nach dem Match. Massu ist 39, er ist nach wie vor ein sehr guter Tennisspieler. Das erleichtert zum Beispiel das Aufwärmen, Dominic kann auch mit ihm Bälle schlagen. Ich habe selbst das Gefühl gehabt, dass Dominic jemanden braucht, der ihn von der Tribüne aus pusht. Ich kann und will das nicht, ich bin kein Cheerleader. Bei den Turnieren selbst kannst du ohnehin relativ wenig trainieren, wenn du lange im Bewerb ist. Das ist nicht das, was ich als vernünftiges Training bezeichne.

Also ist Massú auch für Sie die aktuell richtige Lösung?
Momentan ist das eine gute Lösung, ja. Massú ist keiner, der Dominics Tennis verändern möchte, gar nicht. Das will auch Dominic nicht. Massú ist einer, der gute Laune verbreitet. Man muss bloß aufpassen, dass in den nächsten sechs Monaten Dominics Schläge nicht darunter leiden. Diese Leute sind, was die technische Ausbildung anbelangt, komplett blank. Das sind im herkömmlichen Sinn keine Trainer.

In der Vergangenheit haben Thiems Schläge von Zeit zu Zeit immer wieder etwas Korrektur und Feinschliff benötigt, also sind Sie mit ihm auf den Platz gegangen und haben stundenlang trainiert.
Vor zwei Jahren ist Dominic nach dem Finale gegen Nadal in Barcelona (4:6, 1:6, Anm.) zu mir gekommen und hat gesagt: „Günter, wenn mir der Nadal einen hohen Spin auf die Rückhand spielt, dann hab' ich ein Problem.“ Dann haben wir daran gearbeitet. Das sind Dinge, die ein Massú sicherlich nicht bereinigen kann. Aber: Dominic ist jemand, der ein Match selbst sehr gut und schnell analysieren kann, der genau weiß, was gut oder schlecht war. Du brauchst nach dem Match zumindest jemanden, der tennisaffin ist und bei dem du das Gefühl hast dass derjenige weiß, worüber er spricht. Das Wissen hat Massú.

Dominic Thiem lobte die positive und lockere Art Massus, auch die Emotionalität des Chilenen kommt bei Ihrem Schützling gut an. Dabei hatte man das Gefühl, dass auch Sie in den vergangenen eineinhalb, zwei Jahren bei Spielen verstärkt aus sich herausgegangen sind.
Es ist ein Unterschied, ob ich mich als Cheerleader oder Betreuer sehe. Auch ein Betreuer wird in den entscheidenden und wichtigen Momenten emotional mitgehen, das habe ich auch getan. Ich bin nur niemand, der nach dem zweiten Spielgewinn aufhüpft, als wäre das Match gerade zu Ende gegangen. Ich bin eher ein Freund situationsabhängiger Reaktionen. Aber ich kann mich ja nicht den Bedürfnissen anderer verschließen, nur weil ich es nicht so praktiziere.

Wie ist derzeit Ihr Verhältnis zu Dominic Thiem, tauschen Sie sich jeden Tag aus?
Nein, wir haben uns aber auch die vergangenen zehn Jahre nicht täglich ausgetauscht. Ich habe es immer schon forciert, andere Coaches mit ihm auf Turniere zu schicken: Joakim Nyström, Gary Muller, Galo Blanco - jetzt ist es Massú. Seit zwei, drei Jahren ist es meine Wunschvorstellung, dass er komplett unabhängig ist. Dominic ist so streng und hart ausgebildet worden, dass er, um seine Werkzeuge richtig einzusetzen, frei sein muss.

Dennoch, werden Sie sich in den nächsten Wochen mit Massu austauschen, Trainingsinhalte vorgeben - oder hat er freie Hand?
Ich sage Massu gar nichts, das sagt ihm schon der Dominic.

Was machen Sie in den nächsten Wochen, während Dominic Thiem auf Turnieren ist?
Ich weiß nicht, was morgen ist und schon gar nicht, was in einer Woche, einen Monat oder einem halben Jahr ist. Da ist ja nichts in Stein gemeißelt. Ich war schon in der Vergangenheit nicht auf 25 Turnieren im Jahr mit, es waren eher so zehn bis 15. Aber auf das Sportliche werde ich bei Dominic immer ein Auge haben. Ich sehe fast jedes Match von ihm, auch in Österreich.

Angenommen Dominic Thiem gewinnt in etwas mehr als zwei Monaten die French Open in Paris und schreibt Sportgeschichte: Wäre es nicht ein seltsames Gefühl, nicht in seiner Spielerbox zu sitzen?
Im Endeffekt wäre es eine Äußerlichkeit. Wo ich einen Grand-Slam-Sieg von Dominic miterlebe, ist mir relativ wurscht. Das werden zwar viele Leute nicht verstehen, aber für mich ist es nur wesentlich, dass es dieses Ereignis gibt. Ob es die Leute wissen oder nicht, dass ich Dominic Thiem ausgebildet habe, ist mir im Endeffekt egal, in Szenekreisen ist es ja sowieso unbestritten. Um mangelnde Anerkennung mache ich mir Null Sorgen.

Was haben Sie sich in der Vergangenheit gedacht, als in Fankreisen darüber diskutiert wurde, ob Dominic Thiem einen neuen Trainer braucht?
Diese Stimmen wird es immer geben. Wenn Marcel Hirscher drei Rennen in Folge nicht auf das Podest fährt, wird es auch Leute geben, die fragen, warum er überhaupt noch Ski fährt. Ich sage immer: Kinder, Besoffene und Depperte haben Narrenfreiheit. Wenn Leute etwas begründet kritisieren und auch Ahnung vom Fach haben, dann habe ich kein Problem damit. Aber jene, die sich in Sozialen Medien meist anonym herumtreiben, wenig bis keine Ahnung vom Tennis haben und dann so etwas schreiben, die sind mir relativ wurscht. Ich mache meinen Job schon lange genug, mit gutem bis sehr gutem Erfolg.

Gab es etwas, das Sie an an Ihrem Schützling zuletzt gestört hat, etwa das Einrichten seines eigenen YouTube-Kanals? Sie halten bekanntlich nichts von Sozialen Medien.
Nein, nicht einmal das hat mich gestört. Dominic hat mich damals sogar gefragt, was ich davon halte. Ich habe ihm gesagt: „Dominic, wenn du das machen willst, dann mach es." Ich werde so etwas nicht verbieten, ich verstehe es nur persönlich nicht. Wenn ich merke, dass etwas einen negativen Einfluss hat, dann sage ich es.

Hatte es denn einen negativen Einfluss?
Freilich. Alles, was dir Konzentration raubt, ist schlecht. Ich mag keine Ablenkung. Ablenkung ist kein erfolgsförderndes Element und Soziale Medien sind doch nur Ablenkung. Er hat jetzt drei Monate nichts gemacht, kein Video gepostet. Das hat sich auf jeden Fall nicht negativ ausgewirkt. In dieser Zeit hat er sich spielerisch wieder erfangen.

Vor wenigen Tagen wurde die Aktivität mit einem neuen Video wieder aufgenommen.
Das habe ich gehört, ich wurde angerufen. Okay, das ist kein Schaden, aber ich habe Dominic gesagt: „Mach das doch nicht fix an bestimmten Wochentagen. Wenn du etwas Interessantes hast, das du der Welt mitteilen möchtest, dann mach das. Wenn nicht, dann nicht." Sonst wird es zu einer unnötigen Verpflichtung, davon hat er schon sehr viele. Das Leben des Dominic Thiem ist nicht so einfach, wie viele glauben.

Worauf spielen Sie an?
Ich brauche mir nur seinen Terminplan in dieser Woche ansehen. Am Montag hat er mit Kunden der Bank Austria gespielt, dann war eine Pressekonferenz zum Turnier in Kitzbühel. Am Dienstag hat er acht Stunden mit Ausrüster Babolat gedreht, da ist der ganze Tag weg. Dann war die ATP da, die einen Film dreht, ServusTV war da, Kia hat Fotos gemacht, das geht jeden Tag so. Auf der einen Seite ist das schön, weil es eine Form der Anerkennung ist, gleichzeitig ist es aber nichts anderes als Energieraub. Niemand ist grenzenlos belastbar. Dominic ist voll fit, verfügt aber trotzdem nur über eine gewisse Menge an Energie, mit der er gut haushalten muss. Da muss man aufpassen.

Haben Sie mit Dominic Thiem bestehende Verträge oder hatte die Zusammenarbeit bislang Handschlag-Qualität?
Dominic und ich haben einen Vertrag, für gewisse Dinge muss man sich absichern. Trainer und Manager, beide Ebenen sind geklärt.

Ich nehme an, diese Verträge laufen nicht mit Jahresende aus.
Da läuft nichts mit Jahresende aus, nein. Wenn du so lange mit jemandem zusammenarbeitest, dann machst du keine Halbjahres- oder Jahresverträge.

Quelle: Presse am Sonntag
 

gentleman

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Bresnik ist auf jeden Fall ein spezieller Charakter, an Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht, er hat aber zweifelsohne gute Arbeit bei Thiem geleistet
Dort wo Thiem heute ist, da kommt es nur auf wenige Prozente an, der Weg dorthin der war weit
Ja so ist es. Wie er schon sagt: Ein Massu, ein Becker, wer auch immer, wird Thiem keine neue Vorhand beibringen. Für diese Fragen oder Feinschliffe an der Technik war und ist Bresnik der Fachmann, das ist auch unbestritten. Was Massu aber sehr wohl kann (hat er ja auch im Interview gesagt nach dem IW-Sieg) ist, dass er sich gewisse taktische Komponenten bei Thiem ansieht und ändert oder an den Gegner anpasst. Da war mir Bresnik immer generell zu stur ("Er muss nur sein Spiel spielen, dann kann er jeden schlagen..." usw). Nicht dass das nicht stimmen würde, aber manchmal muss man eben auch Adaptierungen vornehmen (auch während des Matches) im taktischen Bereich, da schien mir Thiem generell in IW recht gut zu sein. Aber okay, das war mal eine positive Momentaufnahme, nun wird sich die nächsten Monate zeigen wie sich die Arbeit mit Massu weiter auswirkt.
 

Hans Meyer

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Ja so ist es. Wie er schon sagt: Ein Massu, ein Becker, wer auch immer, wird Thiem keine neue Vorhand beibringen. Für diese Fragen oder Feinschliffe an der Technik war und ist Bresnik der Fachmann, das ist auch unbestritten. Was Massu aber sehr wohl kann (hat er ja auch im Interview gesagt nach dem IW-Sieg) ist, dass er sich gewisse taktische Komponenten bei Thiem ansieht und ändert oder an den Gegner anpasst. Da war mir Bresnik immer generell zu stur ("Er muss nur sein Spiel spielen, dann kann er jeden schlagen..." usw). Nicht dass das nicht stimmen würde, aber manchmal muss man eben auch Adaptierungen vornehmen (auch während des Matches) im taktischen Bereich, da schien mir Thiem generell in IW recht gut zu sein. Aber okay, das war mal eine positive Momentaufnahme, nun wird sich die nächsten Monate zeigen wie sich die Arbeit mit Massu weiter auswirkt.

Unsere Kritik wird Bresnik leider gar nicht interessieren 😢
Mit dem YT-Kanal hat er aber auf jeden Fall recht, hab es mir zwar nicht angeguckt, aber als Fan ist es auch ganz interessant mal hinter die Kulissen zu schauen, er sollte das aber nur machen wenn er wirklich Zeit hat und er Lust hat und es einfach passt und nicht es unbedingt zum Tag X durchziehen
Ansonsten kann man gespannt sein wie sich die Saison weiterentwickelt, das IW Niveau war echt hoch, die Saison ist auf HC auf jeden Fall schon ein Schritt nach vorne, aber wichtiger ist eigentlich auf Sand, wenn er auf Sand am Ende keine großen Titel hat, wird man nicht drumherum kommen und sagen müssen er hat seine Möglichkeiten nicht genutzt, sollte er dann 2 Mal die USO gewinnen wird es ihm herzlich egal sein nie ein großes Sandturnier gewonnen zu haben
Und wie ich schon geschrieben hab, sollte es zu Nadal-Thiem in Paris kommen, will ich mindestens 1, 2 Satzgewinne von Thiem sehen
 

chris☕

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Und wie ich schon geschrieben hab, sollte es zu Nadal-Thiem in Paris kommen, will ich mindestens 1, 2 Satzgewinne von Thiem sehen

Sehr interessantes Interview von Bresnik. Ja, Konkurrenzfähigkeit sollte das Mindestziel von Thiem dieses Jahr bei den FO sein wenn es gegen Nadal geht. Ich wäre sehr gespannt wie er in einer Finalauflage von 2018 dieses mal agiert. Mein Eindruck letztjährlig war richtig schlecht! Er ist mehr oder weniger untergegangen im Finale. War selber sehr nervös, gereizt, hat nie irgendeine Linie im Spiel gefunden. Da war viel mehr drin, v.a. in Satz1 war Nadal nicht übermächtig. Kann mich da noch an so einen superleichten Volley-Fehler von Thiem Ende von Satz1 erinnern. Ein Fehler Marke "darf halt net passieren wenn Du gegen Nadal gewinnen willst bei den FO".
In Indian Wells hingegen im Finale war Thiem mental das genaue Gegenteil. IW ist net FO, aber es war doch sein bisher größter Erfolg. Der Druck wohl auch nicht so groß, der FO Titel ist ja wohl ein sehr primäres Lebensziel von Thiem. Trotzdem auffällig wie cool er dort agierte, die Big Points machte, adaptierte, und dann auch den Sack zugemacht hat. Könnte schon ein Indiz einer mentalen Reifung sein, die man dann auch im Big Final in Paris sehen könnte. Ein cooler Thiem, der besonnen agiert, sein Potential abrufen kann, sollte für einen nicht jünger werdenden Nadal eigentlich höchstgefährlich sein.
 
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