Dopingfälle, die keinen eigenen Thread verdienen


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Beispiele wie die von Bosman und Jaksche zeigen doch, warum es immer so weitergeht und weitergehen wird. Wer wirklich mal wahrhaftig auftritt und "reinen Tisch" macht, der wird zwar später zum Märtyrer, aber hat selbst nix davon; den Vorteil schöpfen die Nachgenerationen ab und der Rest heuchelt sich so dahin, um mitzunehmen, was mitzunehmen ist.
 

Lipfit2000

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Gibt es eigentlich eine Studie über die Benutzung von Epo und die Auswirkungen auf das Gehirn insbesondere Gedächtnisverlust? :clown:
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Jo, am Tag nachdem er das Rad abgstellt hat. Genau das ist es, was die Leute so nervt und dem Radsport ewig schaden und nachhängen wird.

Leute wie Zabel und Heppner sind mittendrin im Tagesgeschäft, die wollen da noch ein paar Jahre ihren Lebensunterhalt mit bestreiten.
 

Analyst

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Nehmen wir mal Armstrong.

Der ist mehrfacher Millionär (dank Doping.) Hätte er nie gedopt, wäre er jetzt eine arme Kirchenmaus. Ähnlich verhält es sich mit Ullrich.

Jetzt sind beide enttarnt. Müssen sie beide jetzt alles an ergaunerten Geld zurückgeben?

Es sieht wahrlich nicht so aus!

Die jetzigen Top - Radfahrprofis haben die gleiche Frage zu beantworten wie Armstrong und Ullrich damals.

Nicht dopen, unbekannt und arm bleiben oder dopen, Erfolge feiern, reich werden und evtl. in zehn Jahren des Dopings überführt werden. Diejenigen, die jetzt tatsächlich nicht dopen, kennen wir nicht, weil sie unter ferner liefen platziert sind und die jetzigen Radfahrheroes lügen genauso unverschämt wie z.B. Zabel damals(s. tränenreiches Geständnis gedopt zu haben).

Ich habe sogar den Eindruck, dass die jetzigen Radfahrprofis mehr Grund zum Doping haben als die Spitzenfahrer vor fünfzehn Jahren.

Schließlich sieht jeder z. Zt. aktive Radfahrprofi, dass es sich für Armstrong, Ullirch, Zabel, Stuart O`Grady usw. finanziell gelohnt hat, sich zu dopen und dass obwohl sie alle mittlerweile als Doper überführt wurden.

Jetzt kann sich ein Froome überlegen, ob er sauber werden oder weiter dopen soll. :D
 

Cybeth1

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Die Sponsoren haben auch ihren Teil dazu beigetragen, oder die Radsportvereine. Die tun immer so, als wenn sie von nichts ne Ahnung gehabt hätten.
 

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Die Sponsoren haben auch ihren Teil dazu beigetragen, oder die Radsportvereine. Die tun immer so, als wenn sie von nichts ne Ahnung gehabt hätten.

Die sind sogar schlimmer, weil sie subtil den Durck aufbauen und dann ahnungslos tun. So wie der Arbeitgeber, der seinem Mitarbeiter unterschwellig immer mit Kündigung droht und dann ganz entsetzt tut, wenn der mit burn-out umkippt. Die Schlimmsten sind natürlich wir Zuschauer - wir sind der Beginn der Kette; unsere Gier nach den Besten und dem "immer höher, weiter, schneller, schöner, jünger, toller..." und unser Unvermögen, sich mit den kleinen und bescheideneren Dingen zufrieden geben zu können, sind die Saat für die ganzen Betrügereien.

Selbst wenn Leute wie Armstrong alles zurückerstatten müssten - dafür hätten sie 10 Jahre lang paradiesisch gelebt und selbst sowas rechnet sich für einen 20j. (in dem Alter glaubt man ja noch, mit 40 ist man im Altersheim^^).
 

Aldis

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Die Schlimmsten sind natürlich wir Zuschauer - wir sind der Beginn der Kette; unsere Gier nach den Besten und dem "immer höher, weiter, schneller, schöner, jünger, toller..." und unser Unvermögen, sich mit den kleinen und bescheideneren Dingen zufrieden geben zu können, sind die Saat für die ganzen Betrügereien.

Ist das so? In meinen Augen nicht. Von mir aus muss eine Etappe nicht 298 Km lang sein und mit einem 45er Schnitt gefahren werden. Und wie würde es denn aussehen, wenn man die Etappen "menschlicher" gestaltet? Würde dadurch das Doping und der Druck der Sponsoren verschwinden? Nein, natürlich nicht. Es würde nach wie vor gedopt um sich einen Vorteil zu verschaffen, nur würden die Etappen dann halt noch schneller gefahren werden können, weil sie nicht mehr so schwer sind. Doping kommt doch nicht durch die Schwere der Etappen und die überzogene Erwartungshaltung der Fans zustande, sondern weil sich Fahrer einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten verschaffen wollen und dann im klassischen Strudel hängen, wenn dopen nicht mehr sooo viel bringt, weil es alle tun, aber nicht dopen ein klarer Nachteil ist.
 

TT#18

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Ist das so? In meinen Augen nicht. Von mir aus muss eine Etappe nicht 298 Km lang sein und mit einem 45er Schnitt gefahren werden. Und wie würde es denn aussehen, wenn man die Etappen "menschlicher" gestaltet? Würde dadurch das Doping und der Druck der Sponsoren verschwinden? Nein, natürlich nicht. Es würde nach wie vor gedopt um sich einen Vorteil zu verschaffen, nur würden die Etappen dann halt noch schneller gefahren werden können, weil sie nicht mehr so schwer sind. Doping kommt doch nicht durch die Schwere der Etappen und die überzogene Erwartungshaltung der Fans zustande, sondern weil sich Fahrer einen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten verschaffen wollen und dann im klassischen Strudel hängen, wenn dopen nicht mehr sooo viel bringt, weil es alle tun, aber nicht dopen ein klarer Nachteil ist.

Absolute Zustimmung. Da muss ein Mentalitätswandel her, es kommt nicht unbedingt von außerhalb. Solange die Vorstellung fest verankert ist, dass (nur) Doping einen an die Spitze bringen kann, wird sich im (Rad)sport nicht so viel ändern. Sehr guter Beitrag.

Nebenbei: Ich bin wieder da :rocky::D
 

Pacer #33

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Ich amüsiere mich ja immer, wenn all die Heuchler auffliegen, aber dass von Medienseite aus die Heuchelei weitergeht und man quasi nur den Radsport gerne mitaufarbeitet, während man bei anderen Sportarten oft Leistungen abfeiert und nicht in Frage stellt, ist wiederum dem Radsport gegenüber reichlich unfair. Der wird gewissermaßen dafür abgestraft, dass hier wie sonst nirgends noch im Nachhinein hinterfragt und aufgedeckt wird.

Stimmt auf jeden Fall, aber man muss auch so mal ehrlich sein: Der Radsport ist ein Skandal. Da gibt es nichts mehr zu relativieren wenn man sich die letzten 18 Jahre, in denen Doping mal mehr mal weniger gut dokumentiert wurde und nachweisbar war anschaut. Entweder man kommt als Fan damit klar oder nicht, verschiedene Fans haben verschiedene Wege damit zurecht zu kommen und es gibt verschiedene Argumente die jeder nutzen kann. Ich tue mich zurzeit sehr schwer eine Lösung zu finden diesen Sport noch zu akzeptieren, finde ich persönlich schade aber es ist halt so. Wer es aber nicht schafft, Doping einfach hinzunehmen und als Teil des Systems zu akzeptieren (was die Wenigsten tun, obwohl es de facto so ist, die Medien haben den Sport in der Öffentlichkeit getötet weil für sie diese Argumentation überhaupt nicht in Frage kommt), der kann den Wettbewerbsteil des Sports seit Jahren nicht mehr ernst nehmen eigentlich. Weil eben nicht alle gleich viel dopen. Und weil eben auch unter den Spitzenfahrern ab und zu mal einer dabei war/ist, der sauber oder fast sauber ist.
 

Max Power

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Erik Zabel hat nun doch ein Geständnis über umfangreiches Doping während seiner aktiven Karriere abgelegt. „EPO, Cortison, dann sogar Blutdoping: Es ist doch eine ganze Menge“, sagte der ehemalige Radprofi in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

Zabel erklärte, dass er sich 1996 bewusst entschlossen habe, mit dem Dopen zu beginnen. Bisher hatte der 43-Jährige 2007 einmal zugegeben, zu Beginn der Tour de France 1996 EPO genommen, es aber nicht vertragen zu haben. Am vergangenen Mittwoch war aus einem Senatsbericht in Frankreich aber klargeworden, dass Zabel auch bei der Tour 1998 positiv getestet worden war.

Dass er bisher nur von einer einmaligen kurzen EPO-Phase zu Beginn der Tour 1996 gesprochen hatte, begründete Zabel mit seinem damaligen sportlichen Wunschdasein. „Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker.“ Zabel ist sechsmaliger Gewinner des Grünen Trikots für den besten Sprinter bei der Frankreich-Rundfahrt.
http://sport.orf.at/stories/2189447/
 

Malte

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Das überrascht natürlich nicht und bei seinem tränenreichen Geständnis von "einmal ausprobiert und nicht vertragen" konnte sich die meisten Radsportfans doch eh kaum halten vor Lachen.

Mir ist das alles mittlerweile ja echt nur noch egal, aber Zabel sollte nun wirklich mal mindestens genauso auf die Fresse kriegen wie Ulle. Die Nummer von Zabel ist doch noch schlimmer als das konsequente Rumgedruckse und Gelüge von Jan.

So paradox das jetzt klingt. Zabel bleibt in meiner Erinnerung trotzdem der ewig Grüne, genauso wie Ulle für mich weiter ein (Radsport)Gott bleibt. Die Emotionen, die beide während ihrer aktiven Zeit bei mir als Zuschauer ausgelöst haben, bleiben unvergessen. Ich vermisse diese Zeit sogar und ich vermisse den Radsport (schaue seit Jahren nicht mehr). Gerade Jans Toursieg war mit der geilste Sportmoment, den ich je erlebt habe. Das wird auch immer so bleiben. Auch bei Zabel, auch wenn er bei mir nach seinem "Geständnis" total unten durch war. Ich finde es gut, dass er nun doch noch Farbe bekennen musste.
 

Obmann

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Ich halte mich bei Dopingdiskussionen eigentlich immer zurück, weil es definitiv eine extrem verlogene öffentliche Diskussion ist. Die Jagd nach Bestwerten/immer höher/weiter schneller und dann der schauspielerischer Akt der Erschütterung, wenn jemand betrügt.

Wo das Betrügen wirklich nicht nur im Sport vorkommt.

Aber was ich immer noch am Schwierigsten zu messen finde, ist der Einfluß des Dopings auf die Leistung. Jörg Jaksche meinte einmal, dass er es ohne versucht hat und gelitten hat ohne Ende.

Als ich Jalabert und Zabel laß, habe ich sofort an die fast schon wundersame Wandlung vom Sprinter zu einem soliden bis fast schon sehr guten Bergfahrer gedacht. Natürlich hat man das nur durch Gewichtsreduktion geschafft oder hat man aufeinmal gehört, dass es etwas gibt, was die Sauerstoffzufuhr erleichtert. Bei Riis ist es ja auch dann fast schon explodiert in dem einen Jahr.

Im Grunde ist es auch ein typisches Hase und Igel Spiel. Was jetzt genommen wird, danach wird erst in 10 Jahren wieder danach gesucht.

Gutes Beispiel bleiben ja die chinesischen Leichtathletinnen, die aufeinmal Langstreckenrekorde ohne Ende gebrochen hatten. Da wurde auch von den Kommentatoren oft noch beschwichtigt, dass die doch so hart trainieren.
Wobei man das sicher nicht aufs Ausland beziehen muss, denn als Botero und Sevilla bei Telekom katastrophal aussahen, hieß es auch, dass das ein Zeichen ist, wie sauber es bei Telekom doch zuginge.

Beim Thema Doping sehe ich wirklich keine Lösung, außer die Udo Bölts mal aus Spass meinte, alle in eine Kaserne einsperren und unter Dauerkontrolle stellen. Dazu gibt es eben viele Sportarten, wo noch gewünscht ist, dass das Thema erst einmal überhaupt kein Thema ist. Da werden noch negative Dopingproben gefeiert als Zeichen, dass das System greift......

Ganz schwieriges, trauriges und verlogenes Thema.....

Edit: Zu Maltes Post.
Ich habe auch nicht das Gefühl belogen worden zu sein. So leichtgläubig war ich dann doch nie. Klar anfangs habe ich vielleicht davon noch geträumt, dass das Doping nicht so intensiv betrieben wird, aber es gab doch genug klare Indizen später. Es gab das Buch, von wem war das noch einmal, wo drin stand das 90 Prozent des Feldes gedopt sind und dann gab es den Fahrer, den Armstrong immer selbst gejagt hatte, wenn er ausgerissen ist.(auch da bin ich zu faul zu suchen)
Aber das war ja schon Mobbing erster Güte und ganz klares Indiz, dass Leute, die das "funktionierende" System anschwärzen wollen keinen Fuß mehr in den Radsport bekommen dürfen.

Aber im Grunde war für mich die spannendste Tour die als Ullrich bei Bianchi war nahezu ohne Helfer und es doch extrem spannend war, weil auch Iban Mayo stark aussah. Armstrong sah mal kurz menschlich aus. Im Nachhinein kann natürlich gut sein, dass Pevenage gesagt hat:" Ulle wenn du wieder einen guten Vertrag haben willst, dann musst du dieses Jahr besonders gut(!) dich vorbereiten."
 

Malte

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Belogen fühle ich mich auch nicht und geahnt hat man es immer, auch wenn man es nicht wahr haben wollte und es lieber verdrängte.

Mir geht es ähnlich wie dir und ich kann den Einfluss des Dopings auf die Leistung eben auch nicht einschätzen. Und genau das verdirbt mit den Sport dann letzten Endes. Ich weiß einfach nicht mehr, ob jemand gewinnt, weil er wirklich mehr Talent, die bessere Form, die bessere Vorbereitung, den stärkeren Willen etc. hat, oder weil er schlicht mehr / besser "gestofft" hat. Immer wenn ich mir z.b doch mal eine Bergetappe bei der Tour angucken, frage ich mich, ob der einfach nur "voller" ist als der andere.

Und im Radsport kommt noch hinzu, dass ich nichts, wirklich nichts mehr glaube. Dieses ganze "heute ist alles anders" wird durch regelmäßige Nachricht von neuen "Überführten" ausser Kraft gesetzt. Und wenn ich mir angucke, wie der neue Toursieger und sein Team die gesamte Weltelite aus den Schuhen fährt, hilft das der Glaubwürdigkeit nicht wirklich weiter.

Leider glaube ich, dass weiter flächendeckend gedopt wird und das man nur (noch) vorsichtiger geworden ist und immer effektivere Methoden zum dopen findet. Ja, vielleicht wird weniger "Menge" eingeschmissen. Vielleicht wird auch nicht mehr so häufig gedopt wie früher und dadurch ist bei vielen Radsportlern die Leistung vielleicht sogar wieder ein bisschen "menschlicher" geworden. Aber macht das wirklich einen Unterschied? Für mich als Fan nicht, weil ich die Leistungen der Sportler nicht mehr einschätzen kann. Geht nicht mehr.

Für mich gilt anscheinend tatsächlich der Satz "Unwissenheit kann auch ein Segen sein". Als man es früher nur ahnte, hat man nicht permanent nur darüber nachgedacht, ob der Sieger gerade einfach nur "besser gedopt" war. Da hat man die Rennen genossen und irgendwann am Ende hat man sich gedacht; "Hoffentlich waren die sauber" und man wollte das glauben.
 

Allen

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Abbitte müssten hier mal die mal die naiven Leute leisten, die mit ihrem schrägen Weltbild, von Ulle im Vergleich zu ... sauberer ... er hätte gewonnen weil er ja mehr Talent und bessere physische Voraussetzungen gehabt hätte. Wer mit so bescheidenem Trainingsfleiss im Radsport vorne mitfährt, ist voll geladen ... leider. Und heute ist es sicher nicht viel besser. Es gibt ja schon viele Maskierungsmittel auf der Dopingliste die den Einsatz der Dopingmittel vertuschen können, da kann man sich doch leicht ausmalen, worauf es hinausläuft. Es ist sicher schwieriger geworden, aber geladen wird auch heute noch.
 

Giftpilz

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"Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker."

An dem Punkt wird es immer haken: Solange man mit besseren Leistungen im Sport so viel fürs Leben gewinnen kann, werden etliche versuchen, dieses Ziel auch mit illegalen Mitteln zu erreichen. Umso mehr wenn sie dabei nicht viel zu verlieren haben. Ohne Doping müsste man schon ein unglaublich überlegenes Talent sein, so leistungsfähig, dass man trotzdem die durch Doping erzielte Leistungssteigerung anderer immer noch übertrifft. Die Erkenntnisse der letzten Jahre im Radsport und auch oft in der Leichtathletik und manchen weiteren Sportarten zeigen, dass diese Ausnahmetalente wohl äußerst rar sind. Sofern es sie überhaupt gibt und nicht die medizinische Forschung diese theoretischen Unterschiede zwischen den Menschen schon lange noch übertreffen. Es ist viel wahrscheinlicher, dass auch die großen Talente ihre eigene Leistungsfähigkeit ebenfalls mit Doping steigern und so ihre Siegeschancen erhalten.
Solange man sich halbwegs sicher sein kann, dass das eigene Doping nicht auffliegt, ist es im Sport das geringere Risiko: Ohne ist nämlich sonst schnell die Frage, ob man überhaupt erfolgreich genug sein kann, dass man davon sein Leben bestreiten kann. Und wenn man das nicht kann, muss man sich bald die Frage stellen, ob man den Sport überhaupt weiter professionell betreiben sollte.

So gesehen wird dann der ursprüngliche olympische Gedanke, dass nur Amateure antreten durften, wieder sympathisch, aber selbst hier gibt es immer noch genug Sportler, die schon für die "Ehre" bereit sind, einige Grenzen zu überschreiten, und solange es Nationen gibt, die sich ebenfalls über das Abschneiden "ihrer" Athleten definieren wollen, gerät es umso mehr aus den Fugen. Zumal das System mit Sportsoldaten und Staatsamateuren eh karikiert wird.

Daran krankt also der gesamte Sport. Am extremsten in den Disziplinen, in denen Ausdauer und Kraft die entscheidendste Rolle spielen, aber in anderen Sportarten werden ebenfalls viele versuchen, sich nochmal um ein paar Prozent zu steigern, wenn dies den Erfolg wahrscheinlicher macht. Wie gesagt: Der Radsport ist hier einfach nur das bekannte schwarze Schaf des Sports. Dass aber auch z.B. im Schwimmsport, Eisschnelllauf und vielen Disziplinen der Leichtathletik Doping sehr ähnlich lohnend ist, wird mir dann in der Öffentlichkeit zu oft ignoriert. Das ist die von mir gemeinte Heuchelei, denn es ist weder fair noch logisch, dass es beim Radsport eigentlich nur noch bei Dopingvorfällen große Schlagzeilen gibt, man aber in ähnlichen Sportarten unkritisch Erfolge abfeiert.
 

012345679

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ME gilt: Feuer mit Feuer bekämpfen. Legalisieren wir Doping, anstatt hinterherzulaufen! Es gibt nur noch die technischen Regeln der Sportart. Punkt. Die Sportler versuchen es sauber, zugedröhnt oder vllt. mal subtil mit einer Zeitreise zur noch jungen Mutti, die doch dann bitte mal den leaneren Nachbarn (statt den damals schon recht adipösen Vati) fi**** soll, damit Sohnemann es in 30 Jahren leichter hat^^.

Dann wird professioneller Sport das, was er ohnehin schon ist, aber deutlicher und offensichtlicher: Entertainment und Schauspiel, sehr nah am Wrestling oder Theaterstück, wo zugedröhnte Typen WOW-Leistungen erbringen, von denen jeder Normalo weiss, dass sie für ihn unmöglich sind. Wenn irgendwelche Typen sich mit Skiern Alpenmassive hinabstürzen, dann würde das von uns auch keiner probieren. Wir staunen und bewundern nur - und wer es unbedingt nachmachen will: it's a free country. Jeder hat das Recht, sich selbst zu schädigen!

Was wäre denn so absurd gegen die völlige Legalisierung von Doping, inkl. Gendoping? Es würde doch auch keinen stören, wenn Platzeck sich sein schlaganfallgeschädigtes Hirngewebe via Gendoping irgendwie heilen liesse, um "im polit. Wettkampf auf Augenhöhe zu bleiben". Es stört auch keinen, wenn Topanwälte sich Koks reinziehen und dann in der Verhandlung den gegnerischen Wald- und Wiesenanwalt abziehen. Warum dieses Etepetete beim Sport? Was ist das schlagende Argument gg. totale Dopinglegalisierung?

p.s. Mich wundert, dass einer wie Zabel seine Lügnerei zugibt und dennoch weiterarbeiten kann. Da wurden schon Leute für viel weniger von Sponsoren fallengelassen. Erstaunlich. Lügen lohnt sich, Salamitaktik auch.
 

Giftpilz

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p.s. Mich wundert, dass einer wie Zabel seine Lügnerei zugibt und dennoch weiterarbeiten kann. Da wurden schon Leute für viel weniger von Sponsoren fallengelassen. Erstaunlich. Lügen lohnt sich, Salamitaktik auch.

Als Sportdirektor der Cyclassics wurde er heute entlassen, und die ARD* prüft, ob sie Sponsorengelder zurückfordern kann. Ich frage mich da, ob das jetzt die um einige Tage verspätete Folge der Erkenntnisse des französischen Senats zur Tour de France 1998 ist, oder ob jetzt das Geständnis der endgültige Anstoß war.
Es ist natürlich klar, dass ein Sportler, der definitiv in seiner aktiven Karriere randvoll war, nicht mehr für ein Unternehmen tragbar ist, aber wenn man sich lange mit ihm schmückt, nur um ihn dann fallen zu lassen, wenn er endlich den richtigen Schritt macht und mit dem Lügen aufhört, ist das schon etwas krude.

*Deren Rolle, wie sie damals Ullrich (195.000 Euro pro Jahr... gebührenfinanziert...) und Zabel Exklusivverträge nachgeworfen hat, finde ich eh zum Kotzen.
 

GiroTourVuelta

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Der Fußball macht mal wieder vor wie es geht:rolleyes:
"Vor einigen Jahren fragte er Pierre Bordry, Chef des Pariser Dopinglabors, warum er neben den Urinproben der Tour-Fahrer von 1998 nicht auch die der WM-Fußballer nachgeprüft habe. Bordry habe ihm gesagt, ein Gesandter des Weltverbandes Fifa sei damals im Labor aufgekreuzt und habe "alle Proben gewissenhaft zerstört, die einmal für negativ erklärt worden waren"

http://www.sueddeutsche.de/sport/dopingverdacht-im-fussball-auffallend-hohe-werte-1.1732090-2
 
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