Krass, kein einziger lottery pick kam dieses Jahr von den "Blue Bloods" Kansas, Duke, Kentucky, UNC. Das gab's wohl schon lange nicht mehr.
Die Winner des Drafts für mich:
Philadelphia:
Tyrese Maxey an 21 war unerwartetes Glück. Perfekter fit im System. GM Morey füllte mit weiteren Shootern auf: Isaiah Joe (ewige Range) + Seth "Dagger" Curry. Mit Paul Reed ein mögliches Defensiv-Arbeitstier plus Danny Green und Terrance Ferguson. Al Horford losgeworden, einzig Josh Richardson und je ein 1st, 2nd Round-Pick waren eingesetzte Assets. Wie gestaltet man einen Draft-Abend? Löcher erkennen, Löcher stopfen. Fertig.
Dallas: Josh Green ("Premium-Player an 18", O-Ton Nelson), Roh-Supertalent Tyrell Terry ("He can absolutely shoot the piss out of it" ,Nelson.) Das variable Arbeitspferd Tyler Bey aus Colorado. Josh Richardson, der von Luka + Carlisle vermutlich zu neuen Höhen getrieben wird und nicht zuletzt aus der Undrafted Player Free Ageny (UDFA) noch das schwer interessante SG-Darkhorse Nate Hinton abgegriffen und vom letztjährigen sehr starken Baylor College den Vet-Big Freddie Gillespie (7'6 Wingspan). Für all das kann man auch auf einen der besten Shooter der Liga verzichten (Curry). Die einst löchrige Defense sollte nun Geschichte sein. Außerdem kündigte man schon an, dass in der FA weitergedealt wird. Die Mavs sind noch nicht fertig.
Memphis:
Mit einem lausigen #45-Pick in den Tag gegangen. Am Ende kamen das verletzungsanfällige große Center-Talent Jontay Porter, sowie die Draft-Twitter-Lieblinge und extrem smarten Defensiv-Bigs Xavier Tillman, Killian Tillie und von den Celtics an 30 abgeluchst Supershooter Desmond Bane. UDFA-PG Sean McDermott sagt mir nix, aber der kann vermutlich auch was.
Denver:
Die Heimat der verkannten Franchise-Player? Spät kam der bei Pick-Vergabe mit eingefrorenem Gesicht sitzende RJ Hampton. Sein Style unterscheidet sich gänzlich von dem der anderen Nuggets-Guards. Feiner Add. Von Zeke Nnaji wissen wir nun, dass er nicht nur 75% seiner Paint-Würfe trifft und modern verteidigt, nein er kann auch Klavier spielen. Als UDFA kam mit dem kleinen Markus Howard noch einer der besten Shooter der College-Geschichte hinzu.
Detroit:
Killian Hayes an 7 müsste eigtl ein fetter Steal sein, könnte Franchise Player werden. Mit Saddiq Bey an #19 wohl ein Elite-Roleplayer. Zwei größere Überraschungen in Isaiah Stewart (Oldschool-Center) und Saben Lee, die der neue GM wohl unbedingt haben wollte. Dazu Utahs Tony Bradley und Wanderkarawane Trevor Ariza.
Milwaukee:
Man hatte nichts vor dem Tag und kam mit den zwei passenden Shootern Jordan Nwora (PF, quasi ein Aaron Nesmith in groß) und College-Vet/Sniper Sam Merrill (falls der Pick nicht zu NO geht) raus.
Es gab keine wirklichen Verlierer. Aber FO-Entscheidungen, die Diskussionen auftreiben. Beispiele:
Boston:
Ainge wollte einen Top Pick. Am Ende musste er Picks vertraden bzw stashen, da nicht alle Spieler in den Kader gepasst hätten. Er wollte womöglich auch sein Gesicht wahren, als er sagte: "Wir haben genau die Jungs bekommen, die wir wollten". Mit Nesmith kam zwar ein starker Scharfschütze (aber eher so Doug McDermott, nix mit viel um Screens laufen), der aber einiges an Bust-Potenzial und wommöglich wenig D mitbringt. Payton Pritchard an #26 einer der verrücktesten Picks des Abends: ein clutcher College-Superstar mit allerdings fragwürdigen NBA-Aussichten. Mit Israeli Yam Madar folgte wenigstens noch ein hochinteressantes PG-Talent, der erstmal gestasht wird. (4-Jahresvertrag in Europa unterschrieben)
Minnesota:
Sehr umtriebig, am Ende wurde dann doch Anthony Edwards an 1 gepickt, der tags zuvor ungefähr sagte "Nö, ich gucke eigtl gar nicht viel Basketball. Ich komme ja vom Football. Das sehe ich lieber." Neben ihm, KAT, DLo sowie den anderen letztjährigen Wolves sieht man nun Ricky Rubio sowie die schwer rohen Bolmaro und Jaden McBust... äh McDaniels... im hohen Norden stellt man sich wohl auf einen gemächlichen Rebuild ein. Wenigstens waren es allesamt Wunschspieler gemäß der Vision des noch recht frischen GMs Rosas.
Hawks:
Okongwu hätte wegen seiner Fußverletzung durchaus tief fallen können und war sichtlich erleichtert an 6 gepickt worden zu sein. Passt er gut neben Capela, hat 2nd-Rounder Skylar Mays eine lange NBA-Karriere vor sich? Eher nicht.