Ein deutscher Boxer, DOKU über Charly Graf


eiro

Nachwuchsspieler
Beiträge
307
Punkte
18
schade ich habs verpasst :mad: Gibts die schon im Internet?

Hallo Harmann...
ich habe die andere Doku, die vor ein paar Jahren in Bayern III zu sehen war.
Dauert auch 90 Min. Ich finde sie persönlich genau so gut wenn nicht noch besser.
Wenn Du willst schicke ich Dir eine DVD davon. Setz Dich mit mir in Verbindung. Meine E-mail: rlfeichn@aol.com
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.710
Punkte
113
Classen behauptet den Kampf verloren und nur durch Lobbyarbeit den Titel behalten zu haben. Sauerland antwortet, dass sein eigener Boxer Classen "nicht ganz hell im Kopf" sei.)

:thumb: DAS ist mir auch aufgefallen und Sauerland enttäuscht mich da menschlich sehr. Wie kann Wilfried Sauerland so etwas sagen? Was erlauben Wilfried Sauerland?

Abgesehen davon, dass der Boxer Classen im Interview sehr ehrlich daherkommt und hinten und vorne nicht den Eindruck macht, "nicht der Allerschlauste" zu sein.

Das richtige Zitat ist übrigens nicht: "nicht ganz hell im Kopf" sondern: ich mein der Allerschlauste isser nicht, das wissen wir alle

FÜR SOWAS SOLLTEN SIE SICH SCHÄMEN, HERR WILFRIED SAUERLAND, WENN SIE ETWAS ANSTAND BESITZEN, ENTSCHULDIGEN SIE SICH BEI HERRN THOMAS CLASSEN FÜR DIESE ENTGLEISUNG.
 

Schlonski

Bankspieler
Beiträge
13.013
Punkte
113
Fand die Doku ok, aber jetzt nicht übermäßig gut. Da war "Der Boxprinz" über Norbert Grupe um Längen besser meiner Meinung nach. An der Doku fehlte für meinen Geschmack Variabilität bei den erzählenden "Weggefährten". Keine Rotlichtgrößen, die Grafs Mannheimer Zeit näher beleuchtet hätten, keine damaligen "Freunde", was war mit Graf zwischen 1985 und heute. Außer eine Minute gestellte Szene im Stall im Allgäu und ein bissl Streetwork keinerlei Info. Keine interessanten Personen, sonder die bekannten Nartz und Sauerland sowie ein paar JVA-Beamte. Der Hauptstrang der Doku war im Endeffekt weitestgehend die Bekanntschaft zw. Boock und Graf und dass der tolle RAF-Terrorist und Mörder aus dem Zuhälter einen nicht mehr Zuhälter machte. Das fand ich zwar interessant, aber für eine groß angekündigte Doku ein bißchen wenig. Im Endeffekt wurden nur die Zeit um 1985 mit Grafs Comeback aus dem Knast heraus näher beleuchtet. Die Schlussszene mit der Übergabe der DM-Medaille von Classen fand ich zwar nett, wirkte aber auch irgendwie konstruiert für ein Happy End. Eine Doku bei der außerhalb des Hauptdarstellers kaum Milieustudie kam. Das war schade. Auf einer Skala von 0 bis 10 für mich eine knappe 6.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
10.247
Punkte
83
oach schlonski, was hast du denn erwartet? wenn du eine rotlichtstudie brauchst, dann mach die am besten selber - gibts in jeder größeren stadt. ;)

ich fand die doku eigentlich ganz gut. die filmbeitäge aus grafs vergangenheit waren in der ersten doku nicht zu sehen.

eigentlich kann die ard gleich noch einen 2. teil mit gleichem thema dransetzen. zur zeit sitzt kalonga tshibuabua, besser bekannt als "junior maximus" in aachen eine 5-jährige haftstrafe ab - offenbar das gleiche kaliber und die gleichen voraussetzungen, aber ob der einen boog in der haft findet, der ihn zum nachdenken bewegt und ob er "draussen" einflussreiche förderer hat, die ihn noch nicht abgeschrieben haben - ich weiss es nicht.
 

MrTwain

Nachwuchsspieler
Beiträge
771
Punkte
43
klasse soku, gefällt mir gut! sauerlands aussage über classen ist eine maßlose unverschämtheit :wall::wall::wall:
 

Chancho

Bankspieler
Beiträge
5.888
Punkte
113
Fand die Doku ok, aber jetzt nicht übermäßig gut. Da war "Der Boxprinz" über Norbert Grupe um Längen besser meiner Meinung nach. An der Doku fehlte für meinen Geschmack Variabilität bei den erzählenden "Weggefährten". Keine Rotlichtgrößen, die Grafs Mannheimer Zeit näher beleuchtet hätten, keine damaligen "Freunde", was war mit Graf zwischen 1985 und heute. Außer eine Minute gestellte Szene im Stall im Allgäu und ein bissl Streetwork keinerlei Info. Keine interessanten Personen, sonder die bekannten Nartz und Sauerland sowie ein paar JVA-Beamte. Der Hauptstrang der Doku war im Endeffekt weitestgehend die Bekanntschaft zw. Boock und Graf und dass der tolle RAF-Terrorist und Mörder aus dem Zuhälter einen nicht mehr Zuhälter machte. Das fand ich zwar interessant, aber für eine groß angekündigte Doku ein bißchen wenig. Im Endeffekt wurden nur die Zeit um 1985 mit Grafs Comeback aus dem Knast heraus näher beleuchtet. Die Schlussszene mit der Übergabe der DM-Medaille von Classen fand ich zwar nett, wirkte aber auch irgendwie konstruiert für ein Happy End. Eine Doku bei der außerhalb des Hauptdarstellers kaum Milieustudie kam. Das war schade. Auf einer Skala von 0 bis 10 für mich eine knappe 6.

:thumb:
Habs gestern erst gesehen und kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, was Graf außerhalb seiner 10 Jahre Knast so gemacht hat und in welchen sozialen Verhältnissen (Familie, Freunde) er heute lebt und wovon er seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Was die Doku auf jeden Fall sehr deutlich gemacht hat ist, wie sich die Zeiten in Bezug auf den Umgang mit dunkelhäutigen Menschen geändert haben. So eine Form der Diskriminierung und Ausgrenzung als "Neger" und Mensch einer anderen Rasse (wie Graf es selbst zu hören bekam) wäre in der heutigen Zeit zum Glück undenkbar.
 

Sweet Scientist

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.066
Punkte
0
Ort
Berlin
:thumb:
Habs gestern erst gesehen und kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, was Graf außerhalb seiner 10 Jahre Knast so gemacht hat und in welchen sozialen Verhältnissen (Familie, Freunde) er heute lebt und wovon er seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Was die Doku auf jeden Fall sehr deutlich gemacht hat ist, wie sich die Zeiten in Bezug auf den Umgang mit dunkelhäutigen Menschen geändert haben. So eine Form der Diskriminierung und Ausgrenzung als "Neger" und Mensch einer anderen Rasse (wie Graf es selbst zu hören bekam) wäre in der heutigen Zeit zum Glück undenkbar.

Ein paar Informationen waren im Film enthalten. So sagte er, als er neben Boock saß, dass das Lesen und die Beschäftigung mit Reflexion im Allgemeinen seinen Horizont über sich und sein Handeln erweitert hat, dies aber ein Prozess war und sicher Jahre in Anspruch genommen hat. Er brauchte Zeit für eine Sozialisierung (er sagte, es war keine Resozialisierung, sondern quasi Erstsozialisierung).

Was seine Arbeit betrifft, er ist Sozialarbeiter und arbeitet in Integrationsprogrammen für Jugendliche.

@nobbylenz...Er sagte verschwommen, dass er einen Menschen tod/ halbtod geschlagen habe. Grundsätzlich scheint er als Zuhälter oder Handlanger eines Solchen "gearbeitet" zu haben.

Der Film zeigte auch seine Lebens- und Wohnverhältnisse...Plattenbau. Was nicht erwähnt wurde ist die Familie, aber er scheint allein zu wohnen und wirkte in seinen Interviews auch wie der reflektierende Einsame.

Er hat aber einen Sohn, wie hier im Thread schon erwähnt wurde, der wohl auch eine kurze pro Karriere hatte.
 
O

osmaniac

Guest
Was war denn eigentlich mit seinem Rechten Auge?:confused:

Krass wie er da´mals aussah als jugendlicher , ich dachte da steht Muhammad ali , aber in etwas Muskulöser Form
 
O

osmaniac

Guest
Das einzige was mir etwas aufm Keks ging war

"Gestern ja Gestern hoabns den Willi Erschlagen und heut , heut wird er begraben" :skepsis:
 
Beiträge
10.247
Punkte
83
Das einzige was mir etwas aufm Keks ging war

"Gestern ja Gestern hoabns den Willi Erschlagen und heut , heut wird er begraben" :skepsis:

das fand ich eher nicht - der song von konstantin wecker "willi" ist natürlich etwas speziell - und keine tanzbare techno-mugge, eher mal was zum hinhören, nachdenken und verstehen.
 

Tobi.G

Bankspieler
Beiträge
21.735
Punkte
113
Das einzige was mir etwas aufm Keks ging war

"Gestern ja Gestern hoabns den Willi Erschlagen und heut , heut wird er begraben" :skepsis:

Ich fand das Lied witzig, nicht aber die Geschichte von Graf. Traurig und beeindruckend zugleich. Allerdings wird er mir in der Doku etwas zu sehr hochgejubelt, diese Ali vergleiche und dieses "er hätte ein ganz großer werden können" sind maßlos überzogen. Dazu hat er einfach viel zu wenig erreicht.
 

eiro

Nachwuchsspieler
Beiträge
307
Punkte
18
Charly Graf bestritt seinen ersten Kampf 1965 im Rahmen einer Veranstaltung unseres Boxclubs.
Er war damals 14 Jahre alt und boxte unseren Schwergewichtler, der 16 oder knapp 17 Jahre alt und einen guten Kopf größer war als Charly . Der hatte schon ein paar Kämpfe hinter sich und wurde ein Jahr später hessischer Vizemeister der Junioren. Bitte nicht wundern wegen dem Altersunterschied. Auch damals wurde schon (leider) getrickst. Um es kurz zu machen. Der Kampf war auch kurz: in der ersten Runde lag unser Mann ausgeknockt auf den Brettern. Graf war übrigens auch ein guter Fußballer. Er wurde in der badischen Jugendauswahl eingesetzt. Und dann war er ja noch Deutscher Jugendmeister im Gewichtheben. Im Finale der Deutschen Juniorenmeisterschaften versuchte er es mit der Brechstange ( was nicht klappte) obwohl sein damaliger Verbandstrainer Helmut Pfirrmann ihm sagte er solle boxen und nicht fighten. Er verlor den Kampf knapp nach Punkten.
Ich habe es hier schon einmal erwähnt..sehr empfehlenswert sein Buch "Kämpfe für dein Leben" aus dem Patmos-Verlag. ISBN: 9783843600156
 
Oben