Double Date - Teil 1
Die Überraschung
Das übliche Vorwort, blablabla. Ich werde diese Episode in 3-4 Einzelstücke teilen, da sie sonst einfach zu lang wäre und die Konzentrationsspanne bei jungen Leuten sehr kurz sein soll. Kritik ist willkommen, Lobpreisungen erwünscht.
ÖdiPOOLis kommt nach Hause. Eva H. begrüsst ihn an der Tür und nimmt ihm seinen rotbekleckerten Mantel ab.
Eva: Wie war dein Tag, Schatz?
Ödi: Schlecht.
Eva: Haben sie heute wieder mit Tomaten auf dich geworfen?
Ödi: Nein, also, ja, doch. Aber das war nicht das Problem.
Eva: Was denn dann?
Ödi: Ich habe den Russen, der vor Berlin steht, nicht gefunden.
Eva: Ich weiß nicht, was du meinst, Schatz.
Ödi: Na, wir haben doch vor kurzem erst diesen westlichen Propagandafilm gesehen. Der Untergang. Da, wo sie Hitler von einem Schweizer spielen haben lassen. Ein Unding! Ein Ausländer kann nicht Hitler sein! Und dann hat man ihn auch noch aussehen lassen wie einen Unmensch.
Eva: Dabei hatte er so gute Intentionen.
Ödi: Sehr richtig. Inten...was? EVA!!! Hast du wieder einen Duden aufgeschlagen?!! Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du liest! Das Buch ist der natürliche Feind des Menschen. Das Buch und der Ausländer! Beide wollen dem Menschen nur schaden.
ÖdiPOOLis setzt sich auf einen Stuhl am Küchentisch, während Eva das Essen zu bereitet.
Eva: Und was ist jetzt mit diesem vor Dresden liegenden Polen?
Ödi: Nein, kein vor Dresden liegender Pole. Ein vor Berlin stehender Russe. Das haben sie doch immer gesagt. Der Russe steht vor Berlin. Und den habe ich heute gesucht. Ich habe überall vor Berlin geguckt. Ich habe ihn sogar vor dem Brandenburger Tor herausgefordert, sich zu zeigen. Komm raus, du Russe, habe ich gesagt. Gib dich zu erkennen. Du weißt, normalerweise erkenne ich Ausländer auf den ersten Blick, aber hier... es war nicht einfach. Viele Russen, aber keiner stand. Alle gingen, bewegten sich. Außerdem muss es ein sehr alter Russe sein. Steht seit 56 nach AH da rum. Also, hab ich gesagt: Sag mir, wo du bist. [beginnt zu singen] Ich such' dich Nord, Ost, Süd und West. Um dich anzuflehen. Endlich fortzugehen.
Die Türklingel unterbricht ihn. Eva holt gerade den Braten aus dem Ofen. Steckt den Braten wieder hinein, zieht ihn wieder hinaus. Sie ist hin und her gerissen. Was soll sie nur tun? Braten rausnehmen oder Tür öffnen? Ihr Gesicht wird kreidebleich.
Ödi: Worauf wartest du, Weib? Öffne die Tür.
Eva: Ich, ich, ja, gleich, ich bin gerade, puh, der ist ja heiß. Kannst du nicht ausnahmsweise die Tür öffnen? Bitteeeeee.
Ödi: Schon gut, schon gut. In Ordnung. Alles muss man selber machen. Ist es nicht genug, dass ich das Hartz IV nach Hause bringen, jetzt muss ich schon die Türen öffnen.
ÖdiPOOLis steht auf und geht langsam zur Tür.
Ödi: Verdammtes Weibsbild, wird immer fauler, will aber gleichzeitig auch immer mehr von mir. Heute mach ich die Tür auf, morgen verbrennt sie wahrscheinlich schon ihren Büstenhalter.
ÖdiPOOLis öffnet die Tür. Seine zwei Besucher lächeln ihn freundlich an. ÖdiPOOLis entfährt ein Schrei des Entsetzens. Er schlägt die Tür zu und wirft sich dagegen.
Ödi: Da Chutten!!! Oh mein Gott. Die haben mich gefunden. Ich weiss nicht wie, aber die haben mich gefunden. Lauf um dein Leben, Marty...äh, Eva.
Eva rennt aufgebracht auf die Tür zu.
Ödi: Pack sofort das Silberbesteck weg, versteck den Fernseher und alles, was sonst noch Wert voll ist, spülst du das Klo runter. Lieber zerstör ich etwas, bevor ich es in ihre Hände kommen lasse. Oh, mein Gott. Sie können sicher meine Angst riechen mit ihren großen Nasen. Fang an zu pinkeln, Eva?
Eva: Was?
Ödi: Uri hilft den Geruch abzudecken.
ÖdiPOOLis Hose wird nasser und nasser. Der Urin läuft ihm bis in den Schuh. Selbst der Teppichboden unter ihm wird bereits nass.
Eva: Ne, das mache ich nicht. Da sterbe ich lieber. Lass mich mal sehen, wer es überhaupt ist.
Eva drückt ÖdiPOOLis zur Seite und schaut aus dem Guckloch.
Eva: Aber Schatz, das sind doch die neuen Nachbarn, die ich zum Abendessen eingeladen habe.
...to be continued...