leider vieles
Man muss sich im Prinzip nur den Brexit ansehen. Das war in großen Teilen eine von Nationalismus und Xenophobie geprägte Kampagne, die damals von Leuten wie Farage und Johnson entfacht wurde und die diese Gefühle auch irgendwo wieder ein Stück salonfähiger oder akzeptabler gemacht haben. Das sieht man ja nicht nur in England, diese Strömungen und eine gewisse Anfälligkeit für rechtslastigen Populismus findest du leider auch in vielen anderen europäischen Ländern. Die Politik hat das in England eben massiv befeuert, und auch die Medien haben ihren Teil dazu beigetragen. Bei Schundblättern wie der Sun gehören Xenophobie und Rassismus doch zum guten Ton.
Gerade auch Politiker wie Patel und Johnson sind bei diesen Sachen auch alles andere als unschuldig, die haben dieses Feuer immer wieder geschürt. Was Mings über Patel schreibt (die hatte ja übrigens nicht nur, wie Mings schreibt, von "Symbolpolitik" geschwafelt, sondern auch das Ausbuhen der Spieler beim Knien als voll okay abgesegnet), trifft ja auch auf Johnson zu ... auch der hat das Knien immer wieder kritisiert und ist jetzt hinterher total "disgusted", dass es zu rassistischen Ausfällen gekommen ist. Ganz allgemein kommt dann beim Fußball auch noch eine gewisse Scheinheiligkeit dazu. Ich hab da grad erst irgendwo den Vergleich zu Gauland gelesen, der über Boateng ja einst sinngemäß sagte "als Fußballer okay, aber als Nachbarn will man den nicht haben". Und genau so ist in England bei diesen Spielern eben auch alles in Butter, so lange sie liefern, aber wenn sie eben zB einen Elfer verschießen, kommt sofort die Rassismus-Keule. Und das zieht sich quer durch alle Vereine, man hat das letzte Saison in England ja gesehen. Die Vereine haben ja auch nur deshalb mal ein Social Media-Blackout durchgezogen, um ein kleines Zeichen zu setzen. Aber das Problem ist eben so tief in der Gesellschaft verankert, dass das ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Und da ist die Politik eben alles andere als unschuldig.
Ist jetzt natürlich sehr off-topic.
@Savi möge sich zwischen seinen Jubel-Schüben davon nicht stören lassen