Ein Brief an den ESC, ein Spiel mit allen teilnehmenden Titel aus diesem Jahr:
Lieber ESC
Wow, es ist schon ein Jahr her, als wir zu dir "Auf Wiedersehen!" (Goodbye, Rumänien) gesagt haben. Unsere Wahl (Our Choice, Island) ist letztes Jahr auf 'Amar Pelos Dois' gefallen. Ein eher unkonventioneller Beitrag, der vor allem durch seine Schlichtheit zu überzeugen wusste. Alles in allem aber ein völlig verdienter Siegersong, an welchen wir uns vielleicht noch erinnern, wenn wir alt sind (When We're Old, Litauen). Es war nur eine Frage der Zeit (A Matter of Time, Belgien), bis sich der Beitrag an die Spitze des Klassements setzt. Mit so einem Erdrutschsieg hat aber wohl niemand gerechnet, aber er strich mein Herz (X My Heart, Aserbaidschan) mit seiner gefühlsvollen Darbietung. "Mein Glückstag!" (My Lucky Day, Moldau), wird sich wohl auch Salvador Sobral gedacht haben.
Die Zeit zwischen Kiew und Lissabon verging wie im Flug, sagten wir nicht erst gerade noch Auf Wiedersehen zum Sommer (Viszlat Nyar, Ungarn)? Ich tanzte mich aus (Dance You Off, Schweden) in den warmen Sommernächten. Als ich meine Freunde zu selbigem aufforderte, antworteten manche mit einem trockenen "Danke, Nein!" (Hvala, Ne!, Slowenien), manch anderer tobte sich dafür unter der Leiter (Under the Ladder, Ukraine) aus. Aber eins war immer da: die Sehnsucht (Mall, Albanien) nach dir, dem Eurovision Song Contest.
Wir warfen Steine (Stones, Schweiz) übers Wasser und sassen zusammen (Together, Irland) sassen wir rund um unser kleines Feuer (Fuego, Zypern). Mich machte es schier verrückt (Crazy, Kroatien), dass du noch immer so weit weg bist. Doch ich lernte auch neue Freunde kennen, die dich genauso lieben wie ich. Und ich dachte zuvor, dass niemand außer dir (Nobody but You, Österreich) meine Affinität für diesen Wettbewerb teilt.
Nebst den gefundenen Freunden ließ mich manch einer auch alleine gehen (You Let Me Walk Alone, Deutschland) und der eine oder andere log mich an (Lie to Me, Tschechien). Doch du hast mich immer begleitet und damit auch die Vorfreude auf die neue Ausgabe von dir.
Dieses Jahr bist du in Lissabon und auch in diesem Jahr freuen wir uns auf neue Kinder (Nova Deca, Serbien), die uns drei wunderbare Abende verschaffen. Wir freuen uns wieder auf 43 Lieder, welche versuchen, unsere Herzen im Sturm (Storm, United Kingdom) zu erobern. Ein vielfältiger Wettbewerb ohne grosse Regeln, wo förmlich Gesetzloses in sich (Outlaw In 'Em, Niederlande) greift.
Ich bin jetzt schon gespannt, wer sich in diesem Jahr bis auf die Knochen (Bones, Bulgarien) blamiert. Grosse Favoritin ist bislang allerdings ein lustiges Mädchen (Funny Girl, Lettland) aus Israel, welche vor zwei Regalen voller Winkekätzchen performt. Seit Ewigkeiten steht sie schon an der Spitze der Wettquoten, doch du schreibst bekanntlich deine eigenen Gesetze. Dass man ihm nicht anhaben könnte (Non mi avete fatto niente, Italien), dachte im letzten Jahr vielleicht auch Francesco Gabbani. Resultat? Bekannt. Ein dafür magerer sechster Rang.
Ich freue mich jetzt schon auf die Momente, wo ich vor Freude "Das ist, wie man einen Song schreibt!" (That's How to Write A Song, Norwegen) rufen werde. Wenn ich nach dem Grillen im Garten (O Jardim, Portugal) vor dem Fernseher sitze und mir denke, was es doch für ein Segen (Mercy, Frankreich) ist, dass ich dein Lied (Tu cancion, Spanien) genau in diesem Moment hören darf.
Auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder auf Rückkehrer, einer davon hat den Wettbewerb sogar schon einmal gewonnen. Nach seinem Triumph 2009 kehrt Alexander Rybak wieder zurück, natürlich hat er auch sein Spielzeug (Toy, Israel) wieder dabei. Ohne Geige geht natürlich bei ihm nichts. Und die Wettquoten führen ihn wieder weit oben.
Mit Waylon kehrt auch ein zweiter sehr erfolgreicher Künstler aus der letzten Dekade zurück. Als Teil von The Common Linnets erreichte er 2014 den zweiten Rang. 'Calm After the Storm' ist für mich ein Song, an den ich mich wohl für immer (Forever, Weissrussland) erinnern werde. Eine unglaubliche, wie der Song wie ein Phoenix aus der Asche aufgestiegen ist.
Viele behaupten im Vorfeld immer wieder, dass sie am Druck nicht zerbrechen werden (I Won't Break, Russland). Eine standardisierte Aussage aus jedem Interview. Tschechiens akrobatische Performance droht jedenfalls gerade zu zerbrechen, denn Mikolas Josef hat sich in der ersten Probe am Rücken verletzt und musste deswegen sogar schon zweimal ins Krankenhaus.
"Für dich (For You, Georgien) haben wir in diesem Jahr einen Startplatz!", sagte man wohl zu Julija Samoilova, nachdem sie im letzten Jahr wie ein Monster (Monsters, Finnland) vom Hof gejagt wurde. Der Startplatz von ihr wurde verloren und wieder gefunden (Lost And Found, Mazedonien), ihre Chancen gelten aber als sehr klein. Was man so hört, ist ihre Stimme nur ein kleines Lüftchen im Wind (Qami, Armenien).
Apropos Russland: Man munkelt, man wolle dort den Auftritt von Irlands Ryan O'Shaugnessy zensieren, da dieser gegen die Anti-Homo-Gesetze verstossen würde. Dies wäre gleichbedeutend mit der Disqualifikation. Hach, lieber ESC, du polarisierst halt Jahr aufs Jahr wieder aufs neue. Wir haben doch genug Liebe (We Got Love, Australien) für alle, egal wie er ist. Doch für die lieben Russen scheint ein derartiger Auftritt leider noch immer ein Tabu (Taboo, Malta) zu sein...
"Erleuchte mich!" (Light Me Up, Polen) dürfte in diesem Jahr die Devise sein, denn in Lissabon verzichtet man auf die LED-Wand. In meinen Augen hat eben erst diese Wand 'Heroes' zum Sieg verholfen, darum könnte dies in diesem Jahr eine neue Herausforderung für die Künstler sein. Einige wie der Österreicher Cesar Sampson setzen auf höhere Böden (Higher Ground, Dänemark), andere turnen auf Dreiecken herum oder beklettern wie die Sängerin der Schweiz das Schlagzeug ihres Bandkollegen.
Und wenn wir schon bei der Schweiz sind: Mit Lys Assia ist die erste Siegerin des Grand Prix verstorben. Ich denke, wir behalten sie in bester Erinnerung. Sie ist nebst Céline Dion die einzige Vertreterin der Schweiz, welche den Preis nach Hause holen konnte. Leider ist es mittlerweile sogar mein Traum (Oneiro Mou, Griecheland), überhaupt mal wieder das Finale zu erreichen. Wer wir sind (Who We Are, San Marino)? Mittlerweile ein Land, welches im Vorfeld beinahe jährlich am Ende der Wettquoten anzufinden ist. Es läuft mir beim Gedanken an das Ergebnis schon derart kalt den Rücken herunter, dass sich um mich herum direkt Raureif (Inje, Montenegro) bildet.
Meinen grössten Respekt geht allerdings an den deutschen Vertreter, an Michael Schulte. Es benötigt mit Bestimmtheit viel Kraft (La Forza, Estland), eine derart persönliche Geschichte, die einen Menschen derart prägt und bewegt, auf die grosse Bühne des Eurovision Song Contests zu bringen. Immer wieder hört man Stimmen, dass Michael Schulte gemeinsam mit der Litauerin Ieva Zasimauskaite als grösstes Dark Horse gelten.
So, lieber ESC. Ich muss für heute Schluss machen. Es geht ja nur noch bis morgen Abend, bis wir uns morgen nach langer Zeit endlich wieder sehen. Ich freue mich echt auf dich und bin gespannt, was mich die kommenden Abende erwartet. Bislang habe ich nämlich nur die Beiträge der Schweiz und denjenigen aus Deutschland gehört!
Liebe Grüsse
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Lieber ESC
Wow, es ist schon ein Jahr her, als wir zu dir "Auf Wiedersehen!" (Goodbye, Rumänien) gesagt haben. Unsere Wahl (Our Choice, Island) ist letztes Jahr auf 'Amar Pelos Dois' gefallen. Ein eher unkonventioneller Beitrag, der vor allem durch seine Schlichtheit zu überzeugen wusste. Alles in allem aber ein völlig verdienter Siegersong, an welchen wir uns vielleicht noch erinnern, wenn wir alt sind (When We're Old, Litauen). Es war nur eine Frage der Zeit (A Matter of Time, Belgien), bis sich der Beitrag an die Spitze des Klassements setzt. Mit so einem Erdrutschsieg hat aber wohl niemand gerechnet, aber er strich mein Herz (X My Heart, Aserbaidschan) mit seiner gefühlsvollen Darbietung. "Mein Glückstag!" (My Lucky Day, Moldau), wird sich wohl auch Salvador Sobral gedacht haben.
Die Zeit zwischen Kiew und Lissabon verging wie im Flug, sagten wir nicht erst gerade noch Auf Wiedersehen zum Sommer (Viszlat Nyar, Ungarn)? Ich tanzte mich aus (Dance You Off, Schweden) in den warmen Sommernächten. Als ich meine Freunde zu selbigem aufforderte, antworteten manche mit einem trockenen "Danke, Nein!" (Hvala, Ne!, Slowenien), manch anderer tobte sich dafür unter der Leiter (Under the Ladder, Ukraine) aus. Aber eins war immer da: die Sehnsucht (Mall, Albanien) nach dir, dem Eurovision Song Contest.
Wir warfen Steine (Stones, Schweiz) übers Wasser und sassen zusammen (Together, Irland) sassen wir rund um unser kleines Feuer (Fuego, Zypern). Mich machte es schier verrückt (Crazy, Kroatien), dass du noch immer so weit weg bist. Doch ich lernte auch neue Freunde kennen, die dich genauso lieben wie ich. Und ich dachte zuvor, dass niemand außer dir (Nobody but You, Österreich) meine Affinität für diesen Wettbewerb teilt.
Nebst den gefundenen Freunden ließ mich manch einer auch alleine gehen (You Let Me Walk Alone, Deutschland) und der eine oder andere log mich an (Lie to Me, Tschechien). Doch du hast mich immer begleitet und damit auch die Vorfreude auf die neue Ausgabe von dir.
Dieses Jahr bist du in Lissabon und auch in diesem Jahr freuen wir uns auf neue Kinder (Nova Deca, Serbien), die uns drei wunderbare Abende verschaffen. Wir freuen uns wieder auf 43 Lieder, welche versuchen, unsere Herzen im Sturm (Storm, United Kingdom) zu erobern. Ein vielfältiger Wettbewerb ohne grosse Regeln, wo förmlich Gesetzloses in sich (Outlaw In 'Em, Niederlande) greift.
Ich bin jetzt schon gespannt, wer sich in diesem Jahr bis auf die Knochen (Bones, Bulgarien) blamiert. Grosse Favoritin ist bislang allerdings ein lustiges Mädchen (Funny Girl, Lettland) aus Israel, welche vor zwei Regalen voller Winkekätzchen performt. Seit Ewigkeiten steht sie schon an der Spitze der Wettquoten, doch du schreibst bekanntlich deine eigenen Gesetze. Dass man ihm nicht anhaben könnte (Non mi avete fatto niente, Italien), dachte im letzten Jahr vielleicht auch Francesco Gabbani. Resultat? Bekannt. Ein dafür magerer sechster Rang.
Ich freue mich jetzt schon auf die Momente, wo ich vor Freude "Das ist, wie man einen Song schreibt!" (That's How to Write A Song, Norwegen) rufen werde. Wenn ich nach dem Grillen im Garten (O Jardim, Portugal) vor dem Fernseher sitze und mir denke, was es doch für ein Segen (Mercy, Frankreich) ist, dass ich dein Lied (Tu cancion, Spanien) genau in diesem Moment hören darf.
Auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder auf Rückkehrer, einer davon hat den Wettbewerb sogar schon einmal gewonnen. Nach seinem Triumph 2009 kehrt Alexander Rybak wieder zurück, natürlich hat er auch sein Spielzeug (Toy, Israel) wieder dabei. Ohne Geige geht natürlich bei ihm nichts. Und die Wettquoten führen ihn wieder weit oben.
Mit Waylon kehrt auch ein zweiter sehr erfolgreicher Künstler aus der letzten Dekade zurück. Als Teil von The Common Linnets erreichte er 2014 den zweiten Rang. 'Calm After the Storm' ist für mich ein Song, an den ich mich wohl für immer (Forever, Weissrussland) erinnern werde. Eine unglaubliche, wie der Song wie ein Phoenix aus der Asche aufgestiegen ist.
Viele behaupten im Vorfeld immer wieder, dass sie am Druck nicht zerbrechen werden (I Won't Break, Russland). Eine standardisierte Aussage aus jedem Interview. Tschechiens akrobatische Performance droht jedenfalls gerade zu zerbrechen, denn Mikolas Josef hat sich in der ersten Probe am Rücken verletzt und musste deswegen sogar schon zweimal ins Krankenhaus.
"Für dich (For You, Georgien) haben wir in diesem Jahr einen Startplatz!", sagte man wohl zu Julija Samoilova, nachdem sie im letzten Jahr wie ein Monster (Monsters, Finnland) vom Hof gejagt wurde. Der Startplatz von ihr wurde verloren und wieder gefunden (Lost And Found, Mazedonien), ihre Chancen gelten aber als sehr klein. Was man so hört, ist ihre Stimme nur ein kleines Lüftchen im Wind (Qami, Armenien).
Apropos Russland: Man munkelt, man wolle dort den Auftritt von Irlands Ryan O'Shaugnessy zensieren, da dieser gegen die Anti-Homo-Gesetze verstossen würde. Dies wäre gleichbedeutend mit der Disqualifikation. Hach, lieber ESC, du polarisierst halt Jahr aufs Jahr wieder aufs neue. Wir haben doch genug Liebe (We Got Love, Australien) für alle, egal wie er ist. Doch für die lieben Russen scheint ein derartiger Auftritt leider noch immer ein Tabu (Taboo, Malta) zu sein...
"Erleuchte mich!" (Light Me Up, Polen) dürfte in diesem Jahr die Devise sein, denn in Lissabon verzichtet man auf die LED-Wand. In meinen Augen hat eben erst diese Wand 'Heroes' zum Sieg verholfen, darum könnte dies in diesem Jahr eine neue Herausforderung für die Künstler sein. Einige wie der Österreicher Cesar Sampson setzen auf höhere Böden (Higher Ground, Dänemark), andere turnen auf Dreiecken herum oder beklettern wie die Sängerin der Schweiz das Schlagzeug ihres Bandkollegen.
Und wenn wir schon bei der Schweiz sind: Mit Lys Assia ist die erste Siegerin des Grand Prix verstorben. Ich denke, wir behalten sie in bester Erinnerung. Sie ist nebst Céline Dion die einzige Vertreterin der Schweiz, welche den Preis nach Hause holen konnte. Leider ist es mittlerweile sogar mein Traum (Oneiro Mou, Griecheland), überhaupt mal wieder das Finale zu erreichen. Wer wir sind (Who We Are, San Marino)? Mittlerweile ein Land, welches im Vorfeld beinahe jährlich am Ende der Wettquoten anzufinden ist. Es läuft mir beim Gedanken an das Ergebnis schon derart kalt den Rücken herunter, dass sich um mich herum direkt Raureif (Inje, Montenegro) bildet.
Meinen grössten Respekt geht allerdings an den deutschen Vertreter, an Michael Schulte. Es benötigt mit Bestimmtheit viel Kraft (La Forza, Estland), eine derart persönliche Geschichte, die einen Menschen derart prägt und bewegt, auf die grosse Bühne des Eurovision Song Contests zu bringen. Immer wieder hört man Stimmen, dass Michael Schulte gemeinsam mit der Litauerin Ieva Zasimauskaite als grösstes Dark Horse gelten.
So, lieber ESC. Ich muss für heute Schluss machen. Es geht ja nur noch bis morgen Abend, bis wir uns morgen nach langer Zeit endlich wieder sehen. Ich freue mich echt auf dich und bin gespannt, was mich die kommenden Abende erwartet. Bislang habe ich nämlich nur die Beiträge der Schweiz und denjenigen aus Deutschland gehört!
Liebe Grüsse
Dein Next