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Die Formel1 macht Urlaub. Im August wird nicht viel gefahren. Statt dessen konnte man ein paar Fahrer bei den olympischen Spielen sehen. In den Fabriken ist es eher still ... außer bei Caterham vielleicht, die umgezogen sind, weil ihnen der Platz etwas ausging.
Aber bis September ist es ruhig und von daher eigentlich Zeit für die "Silly Season".
Das ist jene Zeit, in welcher sich die Gerüchte und Vermutungen für Fahrerwechsel und Vertragsverlängerungen tummeln.
Mal gibt es mehr Bewegung (wie von 2009 auf 2010) ... mal weniger.
Vor ein paar Monaten stand noch unter mehreren Verträgen, dass sie 2012 auslaufen ... so zum Beispiel bei Massa, Hamilton, Webber und Schumacher. Teilweise hat sich die Situation geändert.
Red Bull Racing
Das einzige Team, bei dem momentan beide Cockpits für die nächste Saison geklärt sind. Sebastian Vettel hat sich ohnehin längerfristig gebunden und Mark Webber hat nach dem Sieg in Silverstone erneut für ein Jahr verlängert.
McLaren
Anfang 2008 hat Lewis Hamilton seinen Vertrag bei McLaren verlängert. Bis 2012 ... also läuft jener Vertrag aus.
Zeitweise gab es Gerüchte um einen Wechsel zu RedBull oder Mercedes ... die erste Variante ist seit der Verlängerung von Webber bei dessen jahrelangen Arbeitgeber Geschichte. Gerüchte wie Hamilton bei Ferrari kamen garnicht erst auf ... als Nachwirkung der gemeinsamen Zeit von Hamilton und Ferrari-Platzhirsch Alonso bei McLaren.
Optionen für Hamilton abseits des Traditionsteams sind also rar gesät ... zumindest wenn es darum geht, in einem Top-Team zu fahren.
Angeblich sollen beide Seiten an einer Verlängerung von Hamilton bei McLaren interessiert sein. Man hat sich nur noch nicht auf die Rahmenbedingungen einigen können.
Übrigens hat auch Jenson Button bekundet, dass er gerne weiter Hamilton als Teamkollege hätte. Zumal jener für ihn eine gute Möglichkeit bietet zu zeigen, dass er was drauf hat ... sofern er mit Hamilton mithält oder diesen schlägt ... klar.
Ferrari
Alonso steht bis 2016 bei Ferrari unter Vertrag ... und wird dies momentan sicherlich nicht ändern wollen.
Obgleich er zu Saisonbeginn eine Gurke fuhr, hat das Team am F2012 massiv entwickelt und einen der 4 schnellsten Wagen draus gemacht ... je nach Strecke.
Auch Testfahrer Rigon hat einen Vertrag für das nächste Jahr ... vermutlich wird er aber auch dann nie am Steuer eines realen aktuellen Ferraris sitzen.
Ganz anders sieht es bei Felipe Massa aus. Er hatte Mitte 2010 bis 2012 verlängert. Massa ist der F1-Fahrer mit den zweitmeisten Starts bei Ferrari und nur 3 Fahrer haben mehr Siege für die Roten eingefahren. Man könnte sagen er gehört zur Ferrari-Familie ... aber die möchte ihn vielleicht so langsam ins Altersheim setzen. 2010 lief ernüchternd, 2011 enttäuschend, 2012 miserabel.
Massa ist momentan nur 14ter in der Gesamtwertung und hat nur vereinzelt Rennen, welche als "gut" zu bezeichnen sind ... wie in Monaco und Silverstone.
Seinem Teamkollegen hängt er momentan her, wie sonst kaum einer im Fahrerfeld.
Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari nach einem neuen "Nummer-2-Fahrer" sucht. Einen weiteren Top-Fahrer wie Alonso will man eigentlich garnicht ... für's teaminterne Klima oder so. Gesucht wird ein Fahrer der 2te Plätze hinter Alonso einfährt ... so wie Barrichello hinter Schumacher damals.
Massa kann dies nicht (mehr), scheint es.
Die Namen in der Gerüchteküche sind weit gestreut. Checo Perez zählt zu den Kandidaten, deren Namen immer wieder in's Spiel gebracht werden, seitdem er Alonso in Malaysia unter Druck setzte. Paul di Resta und Nico Hülkenberg werden auch vereinzelt in's Spiel gebracht. Die finnischen Fans sehnen sich nach einer Rückkehr von Kovalainen in ein Top-Team, nachdem er sich bei Caterham das bei McLaren verlorene Selbstvertrauen zurück geholt hat. Und zudem wird sogar ein (an Lotus vertraglich gebundener) Kimi Räikkönen als möglicher Alonso-Teamkollege genannt. Raus aus dem Rennen ist Mark Webber, welcher mal mit dem Ferrari-Team gesprochen haben soll, aber bei RedBull verlängert hat.
Dass Ferrari die Option auf eine Verlängerung mit Massa verstreichen ließ, macht dessen Sitz im Sattel nicht fester.
Mercedes
Nico Rosberg steht auch für die nächste Saison bei Mercedes unter Vertrag ... und momentan deutet nichts darauf hin, dass dieser vorzeitig beendet ist.
Anders sieht es bei Michael Schumacher aus, dessen 3-Jahres-Comeback-Vertrag nach dieser Saison ausläuft. Das Mercedes-Team möchte wohl weiter mit Schumacher zusammenarbeiten. Diese Saison wird der Diffusor weniger stark angeblasen und das Heck der Formel1-Rennen ist instabiler ... da sieht Schumi gleich besser aus als in den Vorjahren.
Unklar ist aber, ob jener selbst noch Bock hat. Schumacher selbst hat sich geäußert, dass vor Oktober keine Entscheidung fallen wird.
Abgesehen vom erneuten Rücktritt und einer Verlängerung bei Mercedes bleiben Schumi auch nicht viele Möglichkeiten.
Sollte der Altmeister wieder Lebewohl sagen, so wäre seine Nachfolge zu klären. Gerüchte? Die zeigen auf Paul di Resta, welcher zu DTM-Zeiten beim Mercedes-Werksteam fuhr.
Lotus
Kimi Räikkönen ist einer der 5 Fahrer, welche noch am ehesten im WM-Rennen sind ... und das in seiner Comeback-Saison. So ist das Lotus-Team sehr glücklich mit dem Finnen und was er so leistet. Daher wird man sicher am Vertrag für das nächste Jahr festhalten.
Das zweite Cockpit ist für die nächste Saison noch zu besetzen. Trotz dessen, dass er häufig in Unfälle verwickelt ist (recht häufig hatte er dabei auch einfach Pech), konnte Romain Grosjean (für den es auch eine Comeback-Saison ist) dennoch zeigen, dass er schnell ist, zumal er im Qualifying mehrmals seinen Teamkollegen hinter sich ließ.
Dennoch bleibt Grosjean eine "gute Partie" und eine Vertragsverlängerung wäre nicht unwahrscheinlich. Im Gegensatz zu den Paydrivern des Vorjahres (Senna und Petrow), kann die momentane Fahrerpaarung deutlich mehr überzeugen. Auch sie trägt dazu bei, dass Lotus noch im Rennen um den Konstrukteurs-Titel ist.
Force India
Die Force-India-Fahrer sammeln zwar fleißig Zielankünfte, aber Punkte springen nicht allzu oft raus. Nur ab und an fährt man schneller als die Sauber und die Williams ... die 5 schnellsten Teams sind selten in Reichweite. So ist es nicht verwunderlich, wenn die Fahrer - di Resta und Hülkenberg - mal zu den Top-Teams rüberschielen.
Die beiden schenken sich diese Saison nicht viel und Hülkenberg verkauft sich nach einem Jahr Reservebank teuer.
Das Team würde seine Fahrer wohl behalten. Einen Vertrag wie Hülkenberg (jener hatte zugesichert, dass er nach einer Saison als Testfahrer ein Stammcockpit bekommt) wird Testfahrer Bianchi wohl nicht haben...
Fraglich ist also in erster Linie, ob die Piloten bei Force India bleiben ... und nicht, ob das Team jene behalten will.
Sauber
In seiner Debütsaison lief es für den Heidfeld-Nachfolger Sergio "Checo" Perez anfangs nicht runde ... aber schon bald setzte er Teamkollege Kobayashi unter Druck.
Vom Speed her trennt die beiden meistens nicht viel, allerdings hat Perez zwei Podestplätze zu Buche stehen und wurde dadurch in die Ferrari-Gerüchteküche geschrieben.
Obgleich Kobayashi mit dem 4ten Platz in Hockenheim die beste Platzierung seiner Karriere einfahren konnte, gelingt es ihm dieses Jahr nicht so recht zu "begeistern". Tja ... man kann häufig so schnell sein wie sein Teamkollege, aber wenn dieser zwei mal aufs Podest fährt, dann steht man schnell im Schatten.
Monisha Kaltenborn hat es jedenfalls nicht eilig, die Fahrerentscheidung für das nächste Jahr zu fällen. Geht Perez zu Ferrari? Wird Kobayashi ersetzt? Das steht alles in den Sternen.
Auch bei Sauber handelt die Gerüchteküche Heiki Kovalainen als möglichen Kandidaten für die nächste Saison.
Signifikant könnte auch sein, wie Testfahrer Esteban Gutierrez noch in der laufenden GP2-Saison abschneitet. Er bringt den Sponsor "Telmex" mit, welcher zu den zahlungskräftigsten des finanziell doch bedrängten Sauber-Teams gehört.
Toro Rosso
Mit dem Rauswurf von Buemi und Alguersuari hat man sich zwei neue Fahrer gesucht. Buemi wurde RedBull-Testfahrer, Alguersuari hofft über seine Tätigkeit als Pirelli-Testfahrer zurück in die Formel1 zu finden.
Stattdessen holte man Ricciardo und Vergne, in der Hoffnung im eigenen Nachwuchskader nach Vettel einen zweiten starken Fahrer zu finden und diesen vielleicht irgendwann mal in "das große Team" bringen zu können.
Dort wird Mark Webber aber dem Top-Team erhalten bleiben. Ricciardo und Vergne können hingegen keine Bäume ausreißen. Dies mag auch am Toro Rosso liegen, welcher diese Saison recht deutlich hinterher fährt. Abgesehen von den ersten Rennen, ist man doch ein gutes Stück von den Punkten entfernt.
Force India ist enteilt und das im Vorjahr geschlagene Williams-Team hat dieses Jahr ein ordentliches Fahrzeug gebaut.
Ricciardo und Vergne machen jedenfalls beide nicht den Eindruck, als könnten sie z.B. einen Mark Webber ersetzen. Besonders Vergne, der zwar zu Beginn der Saison im Rennen gut dabei war, aber in letzter Zeit meistens hinter seinem Teamkollegen hinterherfährt. Im Qualifying ist Ricciardo ohnehin schneller unterwegs.
Droht den beiden Druck aus dem Red Bull Junior Programm? Naja...
Felix da Costa fährt in der GP3 mit um den Titel und hat ein Doppelprogramm mit der Formel Renault 3.5 aufgenommen. Carlos Sainz, Jr. und Daniil Kvyat sind noch ein paar Nachwuchsserien darunter unterwegs (Formel Renault 2.0, Formel 3).
Gewissermaßen müssen sich Ricciardo und Vergne also keine akuten Sorgen machen.
Williams
Im Gegensatz zu letztem Jahr läuft der diesjährige Williams deutlich besser. Raus sticht da natürlich Maldonados Sieg in Barcelona, aber auch in Melbourne, Valencia, Silverstone, Hockenheim und dem Hungaroring hatte der Venezuelaner Potential für die Top10.
Rausgesprungen ist bei Williams ernüchternd wenig. Maldonado ist vielleicht der Crash-Pilot der Saison und für so manche Kollision verantwortlich oder zumindest an einer beteiligt.
Nachgeben, abwarten, zurückstecken ... das ist nicht sein Ding. Wenn er eine Chance sieht, dann versucht er es ... und gibt im Zweikampf nicht auf. Hält der Gegner ähnlich stark dagegen, dann ist die Kollision vorprogrammiert ... wie mit Hamilton in Valencia.
Maldonado zeigt diese Saison, dass er schnell sein kann. Letzte Saison war der Williams so schwach, dass Maldonado eher ein Hindernis beim Überrunden war und sich dabei auch Strafen einhandelte.
Dieses Jahr scheint der Wagen beinahe zu schnell für ihn zu sein. Immer wieder gelingt es ihm die Grenze zu überschreiten und den Wagen wogegenzusetzen ... so zum Beispiel beim Qualifying in Montreal ... oder jüngst gegen eine Bordsteinkante bei einem Showrun in Carracas.
So abgeklärt er in Barcelona gefahren ist und sich von Alonso im Rückspiegel nicht beeindrucken ließ ... häufig zeigte er in der Saison das Gegenteil von Alonsos "intelligentem" Fahren.
Nunja ... Potential ist vorhanden ... und ein Vertrag für die nächste Saison auch. Dennoch bleibt die Erwartungshaltung, dass Maldonado weniger in Scherereien kommt.
Und Senna? Der fährt weitaus unauffälliger daher und bringt den Wagen häufiger in die Punkte ... aber wenn dann eher in die hinteren Punkteränge. Er wirkt nie wirklich "stark" und so kommt auch kein Ausreißer zustande. So rangiert er im Gesamt-Klassement im Bereich der Force-India-Fahrer und Massa.
Nungut, Senna konnte auch letzte Saison im Renault nicht überzeugen ... aber seine Sponsoren bringen doppelt so viel Geld in die Williams-Kassen, wie es die anderen Bewerber um das Williams-Cockpit (Barrichello und Sutil) vermochten.
Wenn es das Williams-Team nun aber schafft sich in der Konstrukteurs-Wertung zu verbessern (im Vergleich zu letztem Jahr), dann ist es vielleicht möglich, dass man auf Sennas Sponsormillionen nicht mehr angewiesen ist (dank höherem Anteil aus dem FOM-Einnahmetopf).
Und dann wäre es Sennas Leistung die zählt.
Nunja ... Sennas Leistung. Im Vergleich zu Maldonado erscheint er diese Saison der klar langsamere Fahrer zu sein, nur dass er weniger Schrott produziert. Dennoch trübt das den Eindruck für eventuell vorhandenes Potential.
Erst in Ungarn konnte Senna annähernd auf Maldonados Niveau fahren. Er äußerte sich, dass er nun ein besseres Gefühl für den Wagen habe ... dass er von diesem mehr "Feedback" bekäme. Das Team selbst war verblüfft ... schließlich hatte man vorher nichts in der Richtung geändert.
Für Senna kommt es darauf an die Leistung von Ungarn zu bestätigen. Fährt er stattdessen wieder im Bereich der Toro Rosso, während Maldonado mit einem Top6-Fahrer verunfallt, dann erhärtet sich der Eindruck, dass es schnellere Fahrer gibt ... und der Preis dafür (die fehlenden Gelder von Senna) angemessen sei.
Ein Top-Kandidat für ein Williams-Cockpit (wenn eines frei wird) in der nächsten Saison wäre Valterri Bottas. Der Finne wurde letztes Jahr Sieger der GP3 und ist dieses Jahr Testfahrer bei Williams. Dort unterläuft er ein ähnliches Programm wie seiner Zeit Nico Hülkenberg ... also mit tiefem Einblick in die Fabrik und die Prozesse im Team.
Zudem fährt er häufig statt Senna das erste freie Training eines Rennwochenendes. Hierbei liefert er überzeugende Leistungen ab, indem er nicht nur flott unterwegs ist, sondern auch wenige Fehler produziert.
Bottas wird bei Williams geschätzt und die Tatsache, dass Toto Wolff im Williams-Vorstand sitzt und Co-Eigner der Firma ist, welche Bottas managed, unterstreicht denkbar die Chancen von Bottas eines Tages in ein Stammcockpit des Traditions-Rennstalls aufzusteigen.
Bottas selbst äußerte sich jüngst, dass er anstrebt finanzielle Unterstützung zu gewinnen, um seine Chancen auf dem Fahrermarkt zu erhöhen ... gleichzeitig unterstrich er jedoch auch, dass er am liebsten beim Williams-Team bleiben will.
Des weiteren gab er kund, dass er nächste Saison wieder Rennen fahren will. Sollte sich kein Formel1-Cockpit finden, blieben nur die Nachwuchsserien ... und dort die beiden stärksten Klassen nach der Formel1 ... die GP2 und die Formel Renault 3.5.
Würde Bottas in der GP2 fahren, so hätte er jedoch keine Zeit für die Freitagstrainings, weswegen er sich für diese Saison gegen die GP2 entschieden hatte. Denn die GP2 findet i.d.R. im Formel1-Rahmenprogramm statt.
Die World Series by Renault findet jedoch versetzt statt. Wer dort startet, könnte auch bei den Rennwochenenden der Formel1 anwesend sein. Daher gab es bei Bottas auch Pläne schon dieses Jahr in jener Meisterschaft zu starten, was jedoch nicht zustande kam.
Der Schritt wäre nunmehr nicht ungewöhnlich. Sam Bird (Mercedes Testfahrer) und Jules Bianchi (Force-India-Testfahrer) waren letztes Jahr bei der GP2 unterwegs und sind in die Renault-Serie gewechselt, in der sie durchaus erfolgreich mitfahren. Anhand von Robert Wickens sieht man jedoch, dass dies nicht zur Formel1 führen muss. Wickens gewann die Renault-Serie letztes Jahr und durfte dadurch beim Young-Driver-Test einen Tag lang einen Lotus/Renault pilotieren. Auch wenn er noch von der Formel1 träumt, darf er momentan in der DTM beim unterlegenen Mücke-Team hinterherfahren.
Es kann sein, dass Bottas noch ein weiteres Jahr warten muss, wenn nicht, dass steht er bereits in den Startlöchern, um einen Platz in einem Williams-Cockpit einzunehmen. Gerade für Senna bedeutet das, dass er sich nicht allein auf seine Sponsormillionen verlassen kann. Maldonado hat afaik immerhin einen Vertrag für nächste Saison.
Caterham
Das Team versucht seit langem den Anschluss zum Mittelfeld zu finden ... und manchmal kann man auch einen Toro Rosso im Qualifying hinter sich bringen. In Monaco war Kovalainen lange im Fokus der Kameras, als er sich Button zur Wehr setzte.
Letztlich stellt sich bei Caterham auch in erster Linie die Frage, ob man Kovalainen halten kann. Nachdem jener in der letzten Saison Trulli in Richtung Karriereende gefahren hat, überzeugt er auch dieses Jahr, indem er meistens schneller ist als Petrow.
So ist Kovalainen auch ein häufig ein Teil von Fahrerwechsel-Gerüchten.
Petrow auf der Gegenseite bringt den Caterham ins Ziel und ist seltener in Zweikämpfen zu finden ... wodurch er gelegentlich vor Kovalainen zu finden ist, wenn jener einen beschädigten Frontflügel hat oder so.
Solange Kovalainen das Mittelfeld nicht einholt und Petrow die Marussia und HRT hinter sich hält, wird man mit ihm bei Caterham zufrieden sein ... solange der Rubel rollt.
Wenn Kovalainen geht, wäre das Cockpit interessant für Marussia- oder HRT-Fahrer, könnte man meinen. In der GP2 drängt sich eigentlich momentan keiner so auf wie seinerzeit Rosberg, Hamilton, Glock, Hülkenberg, Grosjean ...
Interessant wäre es auch für ehemalige Formel1-Fahrer, die sich eine Rückkehr in den Rennzirkus wünschen. Wie Alguersuari, Barrichello, Liuzzi, Sutil, Heidfeld, di Grassi etc...
Aber wie gesagt ... dazu müsste erstmal ein Platz frei werden.
Marussia
Timo Glock wirkt diese Saison zuweilen frustriert. Pat Symonds konnte den Rennstall bislang nicht näher an Caterham heran führen und der Wagen fährt sich extrem unruhig. Letztes Jahr verlängerte er seinen Vertrag bis Ende 2014.
2010 hatte er die große Chance Kubicas Teamkollege bei Renault zu werden. Allerdings war damals noch unklar, ob Renault in der Formel1 bleiben wird, bis dann der Deal mit Genii geschlossen wurde. Glock entschied sich für das sichere Cockpit und den Status als Nr.1-Fahrer. Laut eigener Aussage bereut er diese Entscheidung nicht und würde es wieder genauso machen ... eine Aussage, die vielleicht zu verwunderten Blicken führt.
Nunja, Glock bleibt weiter loyal und hofft darauf, dass Marussia eines Tages ein anständiges Fahrzeug baut. Vielleicht gelingt es ja nächstes Jahr ... wenn Symonds tiefer in Neuentwicklung des Wagens involviert ist. Für den MR-01 war er ja nur "externer Berater". Wer weiß...
Charles Pic verkauft sich diese Saison gut und kann mit Timo Glock einigermaßen mithalten. Solange er weiter Geld mitbringt, dürfte sein Platz im Marussia auch nächste Saison beibehalten bleiben.
HRT
De La Rosa bringt seinen HRT sicher ins Ziel und Karthikeyan bringt Geld. Mehr erwartet man bei dem Team, das diese Saison vielleicht erstmals hinter Virgin/Marussia bleibt, wohl nicht.
De La Rosa gelingt es manchmal mit einer 1-Stop-Strategie ein Weilchen weiter oben in der Zeitentabelle zu stehen, aber insgesamt reiht er sich doch zumeist auf dem vorletzten Platz ein ... wenn vor ihm nicht was außergewöhnliches passiert.
Schon bei Jaguar, McLaren und Sauber konnte das Ü40-Mitglied De La Rosa nicht den Eindruck vermitteln schnell zu sein ... aber das muss er vielleicht auch nicht. Sein Bonus im spanischen Team ist seine Nationalität. Und ja ... er hält das Auto auf der Strecke.
Karthikeyan darf dank seiner finanziellen Unterstützung bei HRT mitfahren. So prangen Sponsore-Logos des indischen Automobilherstellers Tata und des Putzmittels KH-7 auf dem HRT. Wie schon letztes Jahr oder zu seiner Zeit bei Jordan fährt Karthikeyan seinem Teamkollegen weit hinterher ... und gelegentlich neben der Strecke.
Naja ... solange er Geld mitbringt. HRT versucht nicht viel mehr als zu überleben. Das Team ist quasi das, was Minardi einmal war.
Dabei sein ist alles ... da kann man sich auch den Loxus gönnen einen nicht sonderlich schnellen Fahrer einzusetzen, der kein/kaum Geld mitbringt ... hauptsache Spanier.
Bei HRT wird nur was frei, wenn aus Indien kein Geld mehr fließen sollte. Aber wer will schon bei HRT fahren? Sakon Yamamoto?Ho-Pin Tung?
Aber bis September ist es ruhig und von daher eigentlich Zeit für die "Silly Season".
Das ist jene Zeit, in welcher sich die Gerüchte und Vermutungen für Fahrerwechsel und Vertragsverlängerungen tummeln.
Mal gibt es mehr Bewegung (wie von 2009 auf 2010) ... mal weniger.
Vor ein paar Monaten stand noch unter mehreren Verträgen, dass sie 2012 auslaufen ... so zum Beispiel bei Massa, Hamilton, Webber und Schumacher. Teilweise hat sich die Situation geändert.
Red Bull Racing
Das einzige Team, bei dem momentan beide Cockpits für die nächste Saison geklärt sind. Sebastian Vettel hat sich ohnehin längerfristig gebunden und Mark Webber hat nach dem Sieg in Silverstone erneut für ein Jahr verlängert.
McLaren
Anfang 2008 hat Lewis Hamilton seinen Vertrag bei McLaren verlängert. Bis 2012 ... also läuft jener Vertrag aus.
Zeitweise gab es Gerüchte um einen Wechsel zu RedBull oder Mercedes ... die erste Variante ist seit der Verlängerung von Webber bei dessen jahrelangen Arbeitgeber Geschichte. Gerüchte wie Hamilton bei Ferrari kamen garnicht erst auf ... als Nachwirkung der gemeinsamen Zeit von Hamilton und Ferrari-Platzhirsch Alonso bei McLaren.
Optionen für Hamilton abseits des Traditionsteams sind also rar gesät ... zumindest wenn es darum geht, in einem Top-Team zu fahren.
Angeblich sollen beide Seiten an einer Verlängerung von Hamilton bei McLaren interessiert sein. Man hat sich nur noch nicht auf die Rahmenbedingungen einigen können.
Übrigens hat auch Jenson Button bekundet, dass er gerne weiter Hamilton als Teamkollege hätte. Zumal jener für ihn eine gute Möglichkeit bietet zu zeigen, dass er was drauf hat ... sofern er mit Hamilton mithält oder diesen schlägt ... klar.
Ferrari
Alonso steht bis 2016 bei Ferrari unter Vertrag ... und wird dies momentan sicherlich nicht ändern wollen.
Obgleich er zu Saisonbeginn eine Gurke fuhr, hat das Team am F2012 massiv entwickelt und einen der 4 schnellsten Wagen draus gemacht ... je nach Strecke.
Auch Testfahrer Rigon hat einen Vertrag für das nächste Jahr ... vermutlich wird er aber auch dann nie am Steuer eines realen aktuellen Ferraris sitzen.
Ganz anders sieht es bei Felipe Massa aus. Er hatte Mitte 2010 bis 2012 verlängert. Massa ist der F1-Fahrer mit den zweitmeisten Starts bei Ferrari und nur 3 Fahrer haben mehr Siege für die Roten eingefahren. Man könnte sagen er gehört zur Ferrari-Familie ... aber die möchte ihn vielleicht so langsam ins Altersheim setzen. 2010 lief ernüchternd, 2011 enttäuschend, 2012 miserabel.
Massa ist momentan nur 14ter in der Gesamtwertung und hat nur vereinzelt Rennen, welche als "gut" zu bezeichnen sind ... wie in Monaco und Silverstone.
Seinem Teamkollegen hängt er momentan her, wie sonst kaum einer im Fahrerfeld.
Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari nach einem neuen "Nummer-2-Fahrer" sucht. Einen weiteren Top-Fahrer wie Alonso will man eigentlich garnicht ... für's teaminterne Klima oder so. Gesucht wird ein Fahrer der 2te Plätze hinter Alonso einfährt ... so wie Barrichello hinter Schumacher damals.
Massa kann dies nicht (mehr), scheint es.
Die Namen in der Gerüchteküche sind weit gestreut. Checo Perez zählt zu den Kandidaten, deren Namen immer wieder in's Spiel gebracht werden, seitdem er Alonso in Malaysia unter Druck setzte. Paul di Resta und Nico Hülkenberg werden auch vereinzelt in's Spiel gebracht. Die finnischen Fans sehnen sich nach einer Rückkehr von Kovalainen in ein Top-Team, nachdem er sich bei Caterham das bei McLaren verlorene Selbstvertrauen zurück geholt hat. Und zudem wird sogar ein (an Lotus vertraglich gebundener) Kimi Räikkönen als möglicher Alonso-Teamkollege genannt. Raus aus dem Rennen ist Mark Webber, welcher mal mit dem Ferrari-Team gesprochen haben soll, aber bei RedBull verlängert hat.
Dass Ferrari die Option auf eine Verlängerung mit Massa verstreichen ließ, macht dessen Sitz im Sattel nicht fester.
Mercedes
Nico Rosberg steht auch für die nächste Saison bei Mercedes unter Vertrag ... und momentan deutet nichts darauf hin, dass dieser vorzeitig beendet ist.
Anders sieht es bei Michael Schumacher aus, dessen 3-Jahres-Comeback-Vertrag nach dieser Saison ausläuft. Das Mercedes-Team möchte wohl weiter mit Schumacher zusammenarbeiten. Diese Saison wird der Diffusor weniger stark angeblasen und das Heck der Formel1-Rennen ist instabiler ... da sieht Schumi gleich besser aus als in den Vorjahren.
Unklar ist aber, ob jener selbst noch Bock hat. Schumacher selbst hat sich geäußert, dass vor Oktober keine Entscheidung fallen wird.
Abgesehen vom erneuten Rücktritt und einer Verlängerung bei Mercedes bleiben Schumi auch nicht viele Möglichkeiten.
Sollte der Altmeister wieder Lebewohl sagen, so wäre seine Nachfolge zu klären. Gerüchte? Die zeigen auf Paul di Resta, welcher zu DTM-Zeiten beim Mercedes-Werksteam fuhr.
Lotus
Kimi Räikkönen ist einer der 5 Fahrer, welche noch am ehesten im WM-Rennen sind ... und das in seiner Comeback-Saison. So ist das Lotus-Team sehr glücklich mit dem Finnen und was er so leistet. Daher wird man sicher am Vertrag für das nächste Jahr festhalten.
Das zweite Cockpit ist für die nächste Saison noch zu besetzen. Trotz dessen, dass er häufig in Unfälle verwickelt ist (recht häufig hatte er dabei auch einfach Pech), konnte Romain Grosjean (für den es auch eine Comeback-Saison ist) dennoch zeigen, dass er schnell ist, zumal er im Qualifying mehrmals seinen Teamkollegen hinter sich ließ.
Dennoch bleibt Grosjean eine "gute Partie" und eine Vertragsverlängerung wäre nicht unwahrscheinlich. Im Gegensatz zu den Paydrivern des Vorjahres (Senna und Petrow), kann die momentane Fahrerpaarung deutlich mehr überzeugen. Auch sie trägt dazu bei, dass Lotus noch im Rennen um den Konstrukteurs-Titel ist.
Force India
Die Force-India-Fahrer sammeln zwar fleißig Zielankünfte, aber Punkte springen nicht allzu oft raus. Nur ab und an fährt man schneller als die Sauber und die Williams ... die 5 schnellsten Teams sind selten in Reichweite. So ist es nicht verwunderlich, wenn die Fahrer - di Resta und Hülkenberg - mal zu den Top-Teams rüberschielen.
Die beiden schenken sich diese Saison nicht viel und Hülkenberg verkauft sich nach einem Jahr Reservebank teuer.
Das Team würde seine Fahrer wohl behalten. Einen Vertrag wie Hülkenberg (jener hatte zugesichert, dass er nach einer Saison als Testfahrer ein Stammcockpit bekommt) wird Testfahrer Bianchi wohl nicht haben...
Fraglich ist also in erster Linie, ob die Piloten bei Force India bleiben ... und nicht, ob das Team jene behalten will.
Sauber
In seiner Debütsaison lief es für den Heidfeld-Nachfolger Sergio "Checo" Perez anfangs nicht runde ... aber schon bald setzte er Teamkollege Kobayashi unter Druck.
Vom Speed her trennt die beiden meistens nicht viel, allerdings hat Perez zwei Podestplätze zu Buche stehen und wurde dadurch in die Ferrari-Gerüchteküche geschrieben.
Obgleich Kobayashi mit dem 4ten Platz in Hockenheim die beste Platzierung seiner Karriere einfahren konnte, gelingt es ihm dieses Jahr nicht so recht zu "begeistern". Tja ... man kann häufig so schnell sein wie sein Teamkollege, aber wenn dieser zwei mal aufs Podest fährt, dann steht man schnell im Schatten.
Monisha Kaltenborn hat es jedenfalls nicht eilig, die Fahrerentscheidung für das nächste Jahr zu fällen. Geht Perez zu Ferrari? Wird Kobayashi ersetzt? Das steht alles in den Sternen.
Auch bei Sauber handelt die Gerüchteküche Heiki Kovalainen als möglichen Kandidaten für die nächste Saison.
Signifikant könnte auch sein, wie Testfahrer Esteban Gutierrez noch in der laufenden GP2-Saison abschneitet. Er bringt den Sponsor "Telmex" mit, welcher zu den zahlungskräftigsten des finanziell doch bedrängten Sauber-Teams gehört.
Toro Rosso
Mit dem Rauswurf von Buemi und Alguersuari hat man sich zwei neue Fahrer gesucht. Buemi wurde RedBull-Testfahrer, Alguersuari hofft über seine Tätigkeit als Pirelli-Testfahrer zurück in die Formel1 zu finden.
Stattdessen holte man Ricciardo und Vergne, in der Hoffnung im eigenen Nachwuchskader nach Vettel einen zweiten starken Fahrer zu finden und diesen vielleicht irgendwann mal in "das große Team" bringen zu können.
Dort wird Mark Webber aber dem Top-Team erhalten bleiben. Ricciardo und Vergne können hingegen keine Bäume ausreißen. Dies mag auch am Toro Rosso liegen, welcher diese Saison recht deutlich hinterher fährt. Abgesehen von den ersten Rennen, ist man doch ein gutes Stück von den Punkten entfernt.
Force India ist enteilt und das im Vorjahr geschlagene Williams-Team hat dieses Jahr ein ordentliches Fahrzeug gebaut.
Ricciardo und Vergne machen jedenfalls beide nicht den Eindruck, als könnten sie z.B. einen Mark Webber ersetzen. Besonders Vergne, der zwar zu Beginn der Saison im Rennen gut dabei war, aber in letzter Zeit meistens hinter seinem Teamkollegen hinterherfährt. Im Qualifying ist Ricciardo ohnehin schneller unterwegs.
Droht den beiden Druck aus dem Red Bull Junior Programm? Naja...
Felix da Costa fährt in der GP3 mit um den Titel und hat ein Doppelprogramm mit der Formel Renault 3.5 aufgenommen. Carlos Sainz, Jr. und Daniil Kvyat sind noch ein paar Nachwuchsserien darunter unterwegs (Formel Renault 2.0, Formel 3).
Gewissermaßen müssen sich Ricciardo und Vergne also keine akuten Sorgen machen.
Williams
Im Gegensatz zu letztem Jahr läuft der diesjährige Williams deutlich besser. Raus sticht da natürlich Maldonados Sieg in Barcelona, aber auch in Melbourne, Valencia, Silverstone, Hockenheim und dem Hungaroring hatte der Venezuelaner Potential für die Top10.
Rausgesprungen ist bei Williams ernüchternd wenig. Maldonado ist vielleicht der Crash-Pilot der Saison und für so manche Kollision verantwortlich oder zumindest an einer beteiligt.
Nachgeben, abwarten, zurückstecken ... das ist nicht sein Ding. Wenn er eine Chance sieht, dann versucht er es ... und gibt im Zweikampf nicht auf. Hält der Gegner ähnlich stark dagegen, dann ist die Kollision vorprogrammiert ... wie mit Hamilton in Valencia.
Maldonado zeigt diese Saison, dass er schnell sein kann. Letzte Saison war der Williams so schwach, dass Maldonado eher ein Hindernis beim Überrunden war und sich dabei auch Strafen einhandelte.
Dieses Jahr scheint der Wagen beinahe zu schnell für ihn zu sein. Immer wieder gelingt es ihm die Grenze zu überschreiten und den Wagen wogegenzusetzen ... so zum Beispiel beim Qualifying in Montreal ... oder jüngst gegen eine Bordsteinkante bei einem Showrun in Carracas.
So abgeklärt er in Barcelona gefahren ist und sich von Alonso im Rückspiegel nicht beeindrucken ließ ... häufig zeigte er in der Saison das Gegenteil von Alonsos "intelligentem" Fahren.
Nunja ... Potential ist vorhanden ... und ein Vertrag für die nächste Saison auch. Dennoch bleibt die Erwartungshaltung, dass Maldonado weniger in Scherereien kommt.
Und Senna? Der fährt weitaus unauffälliger daher und bringt den Wagen häufiger in die Punkte ... aber wenn dann eher in die hinteren Punkteränge. Er wirkt nie wirklich "stark" und so kommt auch kein Ausreißer zustande. So rangiert er im Gesamt-Klassement im Bereich der Force-India-Fahrer und Massa.
Nungut, Senna konnte auch letzte Saison im Renault nicht überzeugen ... aber seine Sponsoren bringen doppelt so viel Geld in die Williams-Kassen, wie es die anderen Bewerber um das Williams-Cockpit (Barrichello und Sutil) vermochten.
Wenn es das Williams-Team nun aber schafft sich in der Konstrukteurs-Wertung zu verbessern (im Vergleich zu letztem Jahr), dann ist es vielleicht möglich, dass man auf Sennas Sponsormillionen nicht mehr angewiesen ist (dank höherem Anteil aus dem FOM-Einnahmetopf).
Und dann wäre es Sennas Leistung die zählt.
Nunja ... Sennas Leistung. Im Vergleich zu Maldonado erscheint er diese Saison der klar langsamere Fahrer zu sein, nur dass er weniger Schrott produziert. Dennoch trübt das den Eindruck für eventuell vorhandenes Potential.
Erst in Ungarn konnte Senna annähernd auf Maldonados Niveau fahren. Er äußerte sich, dass er nun ein besseres Gefühl für den Wagen habe ... dass er von diesem mehr "Feedback" bekäme. Das Team selbst war verblüfft ... schließlich hatte man vorher nichts in der Richtung geändert.
Für Senna kommt es darauf an die Leistung von Ungarn zu bestätigen. Fährt er stattdessen wieder im Bereich der Toro Rosso, während Maldonado mit einem Top6-Fahrer verunfallt, dann erhärtet sich der Eindruck, dass es schnellere Fahrer gibt ... und der Preis dafür (die fehlenden Gelder von Senna) angemessen sei.
Ein Top-Kandidat für ein Williams-Cockpit (wenn eines frei wird) in der nächsten Saison wäre Valterri Bottas. Der Finne wurde letztes Jahr Sieger der GP3 und ist dieses Jahr Testfahrer bei Williams. Dort unterläuft er ein ähnliches Programm wie seiner Zeit Nico Hülkenberg ... also mit tiefem Einblick in die Fabrik und die Prozesse im Team.
Zudem fährt er häufig statt Senna das erste freie Training eines Rennwochenendes. Hierbei liefert er überzeugende Leistungen ab, indem er nicht nur flott unterwegs ist, sondern auch wenige Fehler produziert.
Bottas wird bei Williams geschätzt und die Tatsache, dass Toto Wolff im Williams-Vorstand sitzt und Co-Eigner der Firma ist, welche Bottas managed, unterstreicht denkbar die Chancen von Bottas eines Tages in ein Stammcockpit des Traditions-Rennstalls aufzusteigen.
Bottas selbst äußerte sich jüngst, dass er anstrebt finanzielle Unterstützung zu gewinnen, um seine Chancen auf dem Fahrermarkt zu erhöhen ... gleichzeitig unterstrich er jedoch auch, dass er am liebsten beim Williams-Team bleiben will.
Des weiteren gab er kund, dass er nächste Saison wieder Rennen fahren will. Sollte sich kein Formel1-Cockpit finden, blieben nur die Nachwuchsserien ... und dort die beiden stärksten Klassen nach der Formel1 ... die GP2 und die Formel Renault 3.5.
Würde Bottas in der GP2 fahren, so hätte er jedoch keine Zeit für die Freitagstrainings, weswegen er sich für diese Saison gegen die GP2 entschieden hatte. Denn die GP2 findet i.d.R. im Formel1-Rahmenprogramm statt.
Die World Series by Renault findet jedoch versetzt statt. Wer dort startet, könnte auch bei den Rennwochenenden der Formel1 anwesend sein. Daher gab es bei Bottas auch Pläne schon dieses Jahr in jener Meisterschaft zu starten, was jedoch nicht zustande kam.
Der Schritt wäre nunmehr nicht ungewöhnlich. Sam Bird (Mercedes Testfahrer) und Jules Bianchi (Force-India-Testfahrer) waren letztes Jahr bei der GP2 unterwegs und sind in die Renault-Serie gewechselt, in der sie durchaus erfolgreich mitfahren. Anhand von Robert Wickens sieht man jedoch, dass dies nicht zur Formel1 führen muss. Wickens gewann die Renault-Serie letztes Jahr und durfte dadurch beim Young-Driver-Test einen Tag lang einen Lotus/Renault pilotieren. Auch wenn er noch von der Formel1 träumt, darf er momentan in der DTM beim unterlegenen Mücke-Team hinterherfahren.
Es kann sein, dass Bottas noch ein weiteres Jahr warten muss, wenn nicht, dass steht er bereits in den Startlöchern, um einen Platz in einem Williams-Cockpit einzunehmen. Gerade für Senna bedeutet das, dass er sich nicht allein auf seine Sponsormillionen verlassen kann. Maldonado hat afaik immerhin einen Vertrag für nächste Saison.
Caterham
Das Team versucht seit langem den Anschluss zum Mittelfeld zu finden ... und manchmal kann man auch einen Toro Rosso im Qualifying hinter sich bringen. In Monaco war Kovalainen lange im Fokus der Kameras, als er sich Button zur Wehr setzte.
Letztlich stellt sich bei Caterham auch in erster Linie die Frage, ob man Kovalainen halten kann. Nachdem jener in der letzten Saison Trulli in Richtung Karriereende gefahren hat, überzeugt er auch dieses Jahr, indem er meistens schneller ist als Petrow.
So ist Kovalainen auch ein häufig ein Teil von Fahrerwechsel-Gerüchten.
Petrow auf der Gegenseite bringt den Caterham ins Ziel und ist seltener in Zweikämpfen zu finden ... wodurch er gelegentlich vor Kovalainen zu finden ist, wenn jener einen beschädigten Frontflügel hat oder so.
Solange Kovalainen das Mittelfeld nicht einholt und Petrow die Marussia und HRT hinter sich hält, wird man mit ihm bei Caterham zufrieden sein ... solange der Rubel rollt.
Wenn Kovalainen geht, wäre das Cockpit interessant für Marussia- oder HRT-Fahrer, könnte man meinen. In der GP2 drängt sich eigentlich momentan keiner so auf wie seinerzeit Rosberg, Hamilton, Glock, Hülkenberg, Grosjean ...
Interessant wäre es auch für ehemalige Formel1-Fahrer, die sich eine Rückkehr in den Rennzirkus wünschen. Wie Alguersuari, Barrichello, Liuzzi, Sutil, Heidfeld, di Grassi etc...
Aber wie gesagt ... dazu müsste erstmal ein Platz frei werden.
Marussia
Timo Glock wirkt diese Saison zuweilen frustriert. Pat Symonds konnte den Rennstall bislang nicht näher an Caterham heran führen und der Wagen fährt sich extrem unruhig. Letztes Jahr verlängerte er seinen Vertrag bis Ende 2014.
2010 hatte er die große Chance Kubicas Teamkollege bei Renault zu werden. Allerdings war damals noch unklar, ob Renault in der Formel1 bleiben wird, bis dann der Deal mit Genii geschlossen wurde. Glock entschied sich für das sichere Cockpit und den Status als Nr.1-Fahrer. Laut eigener Aussage bereut er diese Entscheidung nicht und würde es wieder genauso machen ... eine Aussage, die vielleicht zu verwunderten Blicken führt.
Nunja, Glock bleibt weiter loyal und hofft darauf, dass Marussia eines Tages ein anständiges Fahrzeug baut. Vielleicht gelingt es ja nächstes Jahr ... wenn Symonds tiefer in Neuentwicklung des Wagens involviert ist. Für den MR-01 war er ja nur "externer Berater". Wer weiß...
Charles Pic verkauft sich diese Saison gut und kann mit Timo Glock einigermaßen mithalten. Solange er weiter Geld mitbringt, dürfte sein Platz im Marussia auch nächste Saison beibehalten bleiben.
HRT
De La Rosa bringt seinen HRT sicher ins Ziel und Karthikeyan bringt Geld. Mehr erwartet man bei dem Team, das diese Saison vielleicht erstmals hinter Virgin/Marussia bleibt, wohl nicht.
De La Rosa gelingt es manchmal mit einer 1-Stop-Strategie ein Weilchen weiter oben in der Zeitentabelle zu stehen, aber insgesamt reiht er sich doch zumeist auf dem vorletzten Platz ein ... wenn vor ihm nicht was außergewöhnliches passiert.
Schon bei Jaguar, McLaren und Sauber konnte das Ü40-Mitglied De La Rosa nicht den Eindruck vermitteln schnell zu sein ... aber das muss er vielleicht auch nicht. Sein Bonus im spanischen Team ist seine Nationalität. Und ja ... er hält das Auto auf der Strecke.
Karthikeyan darf dank seiner finanziellen Unterstützung bei HRT mitfahren. So prangen Sponsore-Logos des indischen Automobilherstellers Tata und des Putzmittels KH-7 auf dem HRT. Wie schon letztes Jahr oder zu seiner Zeit bei Jordan fährt Karthikeyan seinem Teamkollegen weit hinterher ... und gelegentlich neben der Strecke.
Naja ... solange er Geld mitbringt. HRT versucht nicht viel mehr als zu überleben. Das Team ist quasi das, was Minardi einmal war.
Dabei sein ist alles ... da kann man sich auch den Loxus gönnen einen nicht sonderlich schnellen Fahrer einzusetzen, der kein/kaum Geld mitbringt ... hauptsache Spanier.
Bei HRT wird nur was frei, wenn aus Indien kein Geld mehr fließen sollte. Aber wer will schon bei HRT fahren? Sakon Yamamoto?Ho-Pin Tung?
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