F1: Neue Regeln, Neue Autos, Neue Teams 2006


Allen

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karmakaze schrieb:
Ich glaube, du verstehst mich falsch. Ich will nicht die Hersteller aus der Formel 1 haben oder Kooperationen zwischen Privatiers und Herstellern verhindern, ich will dass die Hersteller nicht so viel Geld ausgeben müssen um für sich werben zu können.
Je weniger Geld man ausgibt, desto geringer ist der technische Wettbewerb, desto geringer der Anreiz für ein Werk sich in der Formel1 zu engagieren. Klar wäre weniger Geld ausgeben sinnvoller, aber wer kann das kontrollieren? Ich bin z.B. auch für die Eliminierung des sinnlosen Reifenkriegs. Die Reifenfirmen profitieren aufgrund ihrer Wackeltechnik viel zu stark vom medialen Interesse. Das Auto und die Motoren müssen wieder ins Zentrum rücken und nicht die bescheuerten Reifen mit den Millionen Testkilometer nur damit der Gugus ins Fenster passt.

Ich will keine Einheitsserien, ich will keine 425 M € Budgets, ich will nur die Möglichkeit, dass ein Team überleben kann wenn sich der Hersteller zurückzieht. Kann das Toyota-Team ohne Toyota weitermachen?
:confused: Was will Sauber ohne Sauber machen? Was will Zackspeed ohne Zackspeed machen. Wenn kein Geld mehr vorhanden ist, stirbt jedes Team, egal ob Werksteam oder Privatier.

Früher wollten die Privatiers ein Werk im Rücken um das eigene Team zu unterstützen. Genauso hat es Williams lange Zeit gemacht. Ford, BMW, Renault - alles Werksunterstützung - die eigene Selbstständigkeit konnte man sich auch bewahren. So muss es mMn sein, aber wird Williams dafür belohnt?
Toyota ist auch selbständig ... oder willst du jetzt vorschreiben wie gross die Bude sein soll, die in der Formel1 mitfahren darf. Benetton war von den finanziellen Mitteln auch um Faktoren grösser als jeder Privatier, ist das in deinen Augen in Ordnung? Oder Red Bull? Meiner Meinung nach völlig unlogisch wie du argumentierst.

Häkkinen wurde 1998-1999 Weltmeister. Hat Mercedes davon profitiert? Nein, die Umsatzzahlen stagnierten. Ferrari hatte 2004 ein absolutes Dominanzjahr, und auch hier konnte das Betriebsergebnis nicht profitieren, von Fiat ganz zu schweigen...
Mercedes hat ganz bestimmt vom Engagement profitiert. Früher hatten die wirklich ein reines Altherren und Staatskarossenimage. Mit dem wechsel der Modellpalette in Richtung sportlicheren Fahrzeugen plus dem Formel1-Engagement ist der Imagewechsel sehr gut geglückt.

Ferrari selber hat sich natürlich aus der totalen Versenkung erhoben und Rekordabsatzzahlen, dank den Erfolgen in der Formel1 und guten neuen Modellen (Modena), das selbstverstänlich schon vor 2004. :D
FIAT hat ja selbst praktisch kein Geld ins Ferrariprojekt gepumpt. Ferrari ist das Team welches sich als Werk praktisch nur aus Sponsoren finanziert (schon erstaunlich).

Ich will keine Vereinheitlichung, ich will Kostensenkungen. Ferrari kann gerne die tollsten Innovationen bauen, die müssen aber nicht unbedingt an ein so großes Budget gekoppelt sein.
Bitte, kontrollier du das Budget der Team. Erwarte aber nicht das ehrlich zu dir sind, wenn es um die realen Kosten geht.

Le Mans ist ja gerade daran zu Grunde gegangen, so meine Meinung. Bestes Beispiel: Toyota und der GT One.
Wenn ein Grosser mit viel Geld versagt? Da müsstest du nach deiner Logik doch jubeln?! Für mich ist es einfach etwas Schizophren wie sich viele Motorsportfans verhalten. Auf der einen Seite wollen sie, dass möglichst der Fahrer alles entscheidet, kapieren aber nicht, dass dann nur noch Team Hinz gegen Kunz fahren wird und keine Sau das anschauen möchte.
 

Mr. Orange

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Die F1 hatte in ihrer Geschichte verschiedene Phasen. Die Situation, wie sie Allen für die Vergangenheit beschrieben hat, galt eigentlich erst so ab 1987/88. In den 70er Jahren war es im Feld fast durchgängig sehr eng, mit Ausnahme vielleicht von 75 (Lauda-Dominanz im Ferrari) und 78 (Lotus brachte den ersten richtigen Wing-Car).

Das hatte auch damit zu tun, dass sich die käuflichen Cosworth V8 Motoren und die 12-Zylinder von Matra, Ferrari und Alfa Romeo in etwa gegenseitig aufhoben. Die 12-Zylinder hatten so um die 20 PS mehr und mussten mit weniger Vibrationen kämpfen. Dafür waren die Cosworth leichter, kompakter und konnten in den damaligen Monocoques als volltragendes Bauteil verwendet werden, was bei den 12-Zylindern nicht ging. Als die Wing Cars aufkamen, wurde der Vorteil der V8 noch größer, weil ihre kompaktere Bauweise dafür einfach optimal war.

Auch in der Turbo-Ära waren es meistens schon 4-5 Autos, die für den Sieg in Frage kamen. Der bloße Blick auf die Weltmeisterliste täuscht da ein wenig. Eine absolute Dominanz eines einzelnen Teams gab es nur 1984 (weil Porsche mit seiner Erfahrung bei der Motorelektronik in der neu eingeführten Verbrauchsformel ein Jahr lang einen absoluten Vorteil hatte). Das ganze funktionierte deswegen recht gut, weil in der "Cosworth-Ära" jedes Team einen konkurrenzfähigen Motor kaufen konnte und in der Turbo-Ära zeitweise 5 Motorenhersteller (Porsche, Renault, Ferrari, BMW und Honda) auf konkurrenzfähigem Niveau kämpften, die z.T. auch noch mehrere Teams ausstatteten.

Als 89 (mit dem Übergangsjahr 88) die Turbos abgeschafft wurden, hofften Ecclestone und viele andere, dass mit den Saugmotoren wieder die "goldene Ära" der 70-er Jahre zurückkehren würde. Doch genau das geschah nicht. Stattdessen trieben zunächst Honda und dann Renault den Aufwand für den Bau der Saugmotoren auf ein Level, der den Aufwand für die Turbomotoren weit in den Schatten stellte. So kam es zur der von Allen beschriebenen Situation, dass McLaren und Williams in jeder Hinsicht weit davon ziehen konnten. Der Aufwand stieg immer mehr, und auf einmal konkurrierten nicht mehr ein paar größere Teams mit ein paar kleineren, sondern 2-3, manchmal 4 Riesen mit lauter Zwergen.
Ohne Werksunterstützung ging in den 90er Jahren nichts (Konkurrenzfähiges) mehr, und die Zahl der Werke war wiederum zu klein, um ein halbwegs ausgeglichenes Startfeld zu garantieren. Wahrscheinlich hätte die FIA die Motorenhersteller damals zwingen müssen, mindestens 3 Teams mit Motoren auszustatten, aber das war offensichtlich nicht durchsetzbar.

In den 2000-er Jahren kamen dann zum Glück ein paar Motorenhersteller dazu, und da der Aufwand für die Motorenhersteller immer größer wurde und sie ihre Partnerteams eh finanziell unterstützen mussten, war es nur folgerichtig, dass nach und nach alle den Weg von Mercedes gegangen sind und von unabhängigen Partnerteams auf richtige Werksteams umgestiegen sind - bei Ausgaben von weit über 100 Mio. pro Jahr nur logisch...
Realistischerweise kann es heute nicht mehr zu einer Rückkehr zu den "goldenen" Zeiten der 70er mit vielen konkurrenzfähigen Privatteams gehen (auch wenn sich Mosley und Ecclestone diese Option wohl offen halten wollen), sondern nur darum, Regeln zu finden, dass die Werksteams nicht ausbluten.

Denn trotz der vielen Werksteams ist die Situation doch reichlich frustrierend. Die Budgets stehen einfach in keinem Verhältnis mehr zur gebotenen Show. Dazu kommt, dass die Faktoren für die Dominanz eines Teams so komplex geworden sind, dass es immer länger dauert, einen Rückstand aufzuholen. Wenn früher ein Team eine Saison dominiert hat (wie z.B. 1978 Lotus mit dem Wing Car), konnte man sicher sein, dass im nächsten Jahr mindestens 2-3 Gegner die Neuigkeit auf konkurrenzfähige Weise kopieren würden. Heute haben Dominanzen die Neigung, sich über Jahre hinzuziehen. In den 2000-er Jahren hat es nur eine wirklich gute Saison gegeben: 2003, als bis zum letzten Rennen noch 3 Fahrer Titelchancen hatten. Und das wohl auch nur, weil Ferrari und Bridgestone 6-7 Rennen lang eine falsche Entwicklungsrichtung eingeschlagen haben (schmale Reifen für bessere Aerodynamik - ein fast fataler Fehler).

Das allerfrustrierendste ist allerdings, dass seit gut 10 Jahren jedes Schulkind erklären könnte, was an der Formel 1 im Grundsatz geändert werden muss: Aerodynamik beschneiden, hintere Deflektoren verbieten, mechanischen Grip verbessern (Slicks!), damit es wieder Überholmanöver gibt. Doch obwohl das jeder weiß, haben es die großen Teams - wohl aufgrund ihrer vertraglichen und wirtschaftlichen Macht - immer verhindert. Denn diese Teams haben Abermillionen in ihre Windkanäle und die aerodynamische Entwicklung gesteckt. Und solange 2-3 große Werke die F1 dominierten, hatten die nicht das mindeste Interesse, diese Dominanz zugunsten der Show einschränken zu lassen. Solche Firmen wie Mercedes und Fiat/Ferrari wollten ja gerade die Rennen mit möglichst einer Runde Vorsprung gewinnen, damit sie ihre technische Überlegenheit herausstellen konnten.

Was wir in den letzten 1-2 Jahren erleben, ist, dass mittlerweile, bei jährlichen 300 Mio-Budgets, auch einigen Werken die Luft auszugehen droht. 2003 und 2004 waren sie bei Mercedes noch überzeugt, dass sie einfach nur einen weiteren Investitions- und Technologieschub starten müssen, und dann die F1 über Jahre hinaus dominieren können. Der Megaflop mit dem "revolutionären" MP4-18/19 hat sie wohl etwas nachdenklich gemacht. Und so ist das mit Abstufungen auch bei BMW, Renault und Ferrari, vielleicht auch bei Honda. Das Ganze wird so langsam zum Vabanque-Spiel mit hohem Einsatz, sehr beschränkter Gewinn-Garantie und sinkender Fan-Attraktivität. Das ist der eigentliche Hintergrund dafür, dass die Herstellervereinigung GPMA mit ihrer eigenen Serie Schiffbruch erlitten hat und sich Mosley für die Zeit ab 2008 mit restriktiveren Regeln durchsetzen konnte. Ich kann nur hoffen, dass diese auch funktionieren.
Im Prinzip ist es schon richtig, dass die großen Hersteller der F1 einen riesigen Popularitätsschub bringen. Die Frage ist nur: was passiert, wenn sich 2-3 Hersteller zurückziehen? Der eigentliche Alptraum ist die Situation der 90-er: Riesen gegen Zwerge. Womöglich nur ein Riese, und alle anderen Zwerge - übrigens genau die Situation, die zur Zeit Le Mans tötet.
 

GitcheGumme

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Allen schrieb:
auf der anderen Seite eine Möglichkeit mit dem Chassiskauf eine Lösung dieses Problems. So könnte man auch einen Teil der Kosten wieder einspielen, die nun mal der Konstrukteurswettkampf mit sich bringt.
Diese Lösung mit einem einjährigen Chassis und einem B-Team (Farmteams mit eigenen Sponsoren) wäre viel schlauer als früher mit den peinlichen Karren von Simtek und Konsorten.

Diesen Möglichkeit habe ich auch schon mal bedacht. Aber macht man damit nicht die reichen Teams, wie Ferrari, McLaren und BMW, bzw. Toyota / BAR nur noch reicher?

Nehmen wir mal die Möglichkeit, wie in der Champ CART Serie an, wo mehrere Teams zB mit Penske Chassis, etc. fahren, dann würden doch die Ferraris etc. Chassis mit Gewinn verkaufen und noch reicher werden. Die Möglichkeiten, die das Team dann hat, braucht man sich gar nicht erst auszumalen. Guck dir an, wie dominierend Penske war oder auch Chip Genassi / Reynard mit Montoya, Zanardi und Vasser.
Welche anderen Teams hatten denn mal eine Chance. Nach Montoya und nachdem die ganzen Stars in die Indy gewechselt sind (DeFerran, Unser jr., Castroneves, Fittipaldi, Franchitti und Co.) war es ein da Matta, der auf einem Human / Haas Lola gewann. Anschließend schaffte es mal ein Paul Tracy, ebenfalls auf Lola, die jetzt wiederrum dominieren, weil eben zB ein Penske in die Indy Serie wechselte.
Schau dir mal an, welche Chassis und Motoren die hatten.

2005 Sebastien Bourdais (F) Lola-Ford
2004 Sebastien Bourdais (F) Lola-Ford
2003 Paul Tracy (CDN) Lola-Ford
2002 Cristiano da Matta (BR) Lola-Toyota
2001 Gil de Ferran (BR) Reynard-Honda
2000 Gil de Ferran (BR) Reynard-Honda
1999 Juan Montoya (COL) Reynard-Honda
1998 Alessandro Zanardi (I) Reynard-Honda
1997 Alessandro Zanardi (I) Reynard-Honda
1996 Jimmy Vasser (USA) Reynard-Honda
1995 Jacques Villeneuve (CDN) Reynard-Ford
1994 Al Unser jr. (USA) Penske-Ilmor
1993 Nigel Mansell (GB) Lola-Ford
1992 Bobby Rahal (USA) Lola-Chevrolet
1991 Michael Andretti (USA) Lola-Chevrolet
1990 Al Unser jr. (USA) Lola-Chevrolet
1989 Emerson Fittipaldi (BR) Penske-Chevrolet
1988 Danny Sullivan (USA) Penske-Chevrolet
1987 Bobby Rahal (USA) Lola-Cosworth
1986 Bobby Rahal (USA) March-Cosworth
1985 Al Unser (USA) Penske-Cosworth
1984 Mario Andretti (USA) Lola-Cosworth
1983 Al Unser (USA) Penske-Cosworth
1982 Rick Mears (USA) Penske-Cosworth
1981 Rick Mears (USA) Penske-Cosworth
1980 Johnny Rutherford (USA) Chaparral-Cosworth
1979 Rick Mears (USA) Penske-Cosworth


Allen schrieb:
Ob die Leute jetzt wegen de Werbung nach wie vor gleich viel Renaults oder mehr kaufen, kannst du eben nicht 1:1 messen.
Also ich habe mir im Februar einen Renault gekauft. Allerdings nicht, weil sie Weltmeister geworden sind, sondern weil ich 1. ein neues Fahrzeug brauchte, 2. Renault eines der sichersten Fahrzeuge ist, 3. mein Modell eines der günstigsten im Vergleich zu anderen Fahrzeugen war und ich mit 4. von Renault erhoffe, daß die ZUverlässigkeit auf der Rennstrecke auch mal auf die Straßenfahrzeuge übertragen kann. Wenn das der Fall ist, dann habe ich laut Pannenstatistik nicht das schlechteste Modell aller verfügbaren Fahrzeuge, sondern eines der günstigsten, sichersten und zuverlässigsten. Sprich von den Nachfolgekosten das billigste.
Ich kann nicht sagen, in wie weit die Denkweise bei jedem Menschen ist, aber Werbung spielt nun mal eine große Rolle in den Köpfen heutzutage und auch viele sind heutzutage noch Markentreu. Von daher macht das schon Sinn, wenn Renault ein eigenes F1-Team hat, denn man macht nicht nur Werbung für Neueinsteiger, sondern hält auch diejenigen, die vielleicht auf einem Sprung waren. Sprich die Markentreue, Marktpräsenz und Erfolge spielen ebenfalls eine sehr große Rolle in den Köpfen.

Allen schrieb:
Gut wir könnten uns auch auf NASCAR Technik einigen, das Problem ist aber, dass der Europäer etwas Mühe mit Wrestlingveranstaltungen hat (gibt ja Gerüchte das Mangels Wettbewerb die Resultate nicht sauber sind / Japaner verdrängen).
Muß man das jetzt verstehen? Was hat NASCAR mit Wrestling zu tun?

Allen schrieb:
Schau mal nur die kleine Episode damals rund um den Werkseinsatz der deutschen Hersteller in LeMans. Direktübertragungen auf mehreren Kanälen, Sonderschaltungen u.s.w. ... heute hörst du nichts mehr über die Veranstaltung weil einfach fast nur noch Privatiers und Audi mitfahren.
Da hast du leider recht. Vor einigen Jahren waren noch BMW, Mercedes, Audi, Porsche als größte deutsche Herrsteller vertreten. Auch VW mit Bugatti beispielweise. Es ist das Königsrennen jür jeden Motorsport-Fan. Das Highlight des Jahres, weil hier wirklich die besten Fahrzeuge (auch STraßenfahrzeuge) der Welt vertreten sind. Wären die nicht gedrosselt oder durch Schikanen eingebremst, würden die Boliden locker über 400 fahren.
Leider hörst du in Deutschland immer weniger, weil sich u.a. auch Hersteller zurückgezogen haben. Was waren das für Zeiten (wenn auch nur kurz) als die Müller Brüder, J.J. Lehto und Co für BMW das Rennen gewannen. Heute ist nur noch Audi vertreten und Porsche in seiner eigenen Klasse.
In D'land gibt es nur noch die F1 und die wird von RTL zum Teil ganz schön verseucht.
Wenigstens zeigt Eurosport noch maöl ab und zu C.A.R.T., wie heute abend zum Beispiel, ab 20:30 Uhr aus Milwaukee.

Eric schrieb:
wenn sie nach dem WM-Titel mehr Geld forderten, nicht weiterbeschäftigt, siehe Mansell oder Hill. Aber es ist auch ein gewisses Risiko eine erfolgreiche Partnerschaft zu beenden und der langjährige Erfolg hat Schumacher und Ferrari ja recht gegeben.
Was hat es denn Williams gebracht?
Einen erschlichenen WM-Titel. :rolleyes: :mad: :kotz:
 

GitcheGumme

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Karmakaze schrieb:
ich will dass die Hersteller nicht so viel Geld ausgeben müssen um für sich werben zu können. Das ist der springende Punkt.
Das wirst du wohl nicht verhindern können, selbst wenn. Wie willst du das anstellen?

Karmakaze schrieb:
Renault ist 1995-1997 in Weltmeisterteams gewesen, hatten sie Erfolg? Nein, Renault ging es in dieser Zeit sehr schlecht. Häkkinen wurde 1998-1999 Weltmeister. Hat Mercedes davon profitiert? Nein, die Umsatzzahlen stagnierten. Ferrari hatte 2004 ein absolutes Dominanzjahr, und auch hier konnte das Betriebsergebnis nicht profitieren, von Fiat ganz zu schweigen...
Welcher Manager schaut sich das denn gerne an? 200 M € auf dem Kostenblock und keine Umsatzsteigerung. Deswegen ja, wenn da nur 50-100 M € stehen, bleibt er eher der Formel 1 treu...

Das scheint genau dein Problem zu sein. Du sprichst immer von Parallelität. In dem Jahr, im gleichen Jahr, etc. Verkaufszahlen aus Marketing heraus sind eine langfristige Sache. Renault hatte schon immer einen Ruf aufgrund von technischer Mängel, etc. Franzosenkarren halt. Wie eben schon gesagt, meine Kaufentscheidung für Renault fiel nicht wegen des Weltmeistertitels und auch anderer Erfolge heraus, sondern, weil ich mir von diesem Zwischenhoch und der damit verbundenen Eurphorie und auch durch die Sicht, daß bei Renault doch anständige Leute arbeiten, dies zur Verbesserung des Wagens und dessen Zuverlässigkeit beitragen kann.
Ob Renault nun Werbung macht (in der Glotze) oder durch Präsenz in der Formel 1 ist für mich 2.-rangig. Langfristig gesehen, wirkt sich dies jedoch auch auf die Verkaufszahlen aus, wenn zB die Zuverläassigkeit usw. zunimmt.
Dann kann man dies sogar durch Werbung noch verstärken, wovon sich wiederrum einige ableiten lassen. Schau dir die Fernseh-Werbung von Renault an. Entweder die 5 ***** im Euro NCAP Test, oder der WM-Tiel oder eben Auto des Jahres (wie beim Clio) etc. Alles werbefördernde und zweckmäßige Maßnahmen, die langfristig (natürlich nicht in dem gleichen Jahr, wo sie Weltmeister werden etc.) auswirken.

Karmakaze schrieb:
Ich will keine Vereinheitlichung, ich will Kostensenkungen.

Dann möchte ich gar nicht erst wissen, was du dazu sagt, wenn alle doppelt so teuer im Durchschnitt ist, wie von heute ausgehdn vor 40 Jahren.
Sprich wir haben eine Inflationsrate von 2 % und nach 40 Jahren, wäre demnach alles 80 % teurer als heute. Könntest du dann noch von dem gleichen Geld leben, was dir Vater Staat zahlen würde, wie heute?
Kostensenkungen sind sehr unwahrscheinlich bei der aktuellen Inflation, daher kannst du keine Kostensenkungen verlangen, da ja schon allein Materialien etc. automatisch teurer werden. Du kannst höchstens de prozentualen Anteil bei den Gesamtausgaben senken wollen. Doch ebenfalls schwer vorstellbar, damit bremst man nur die Entwicklung, wie man vor 2 Jahren auch mit den Regeln getan hat. Und was dabei heraus kam, haben wir ja gesehen. Stichwort Reifen.
 

karmakaze

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Allen schrieb:
Je weniger Geld man ausgibt, desto geringer ist der technische Wettbewerb, desto geringer der Anreiz für ein Werk sich in der Formel1 zu engagieren. Klar wäre weniger Geld ausgeben sinnvoller, aber wer kann das kontrollieren?
GitcheGumme schrieb:
Das wirst du wohl nicht verhindern können, selbst wenn. Wie willst du das anstellen?
Was sind denn die wirklich teuren Entwicklungen der Formel 1? Reifen, wie von Allen angesprochen, Chassis und Motor, wobei beim Chassis auch noch der große Windkanalaufwand dazu kommt. Genau hier sollte die FIA ansetzen und das tut sie ja auch - Einheitsreifen, Verkauf-Chassis und Motoren-Mindestlaufzeiten. Noch mag letzteres nicht funktionieren, der Weg ist meiner Meinung nach schon richtig. Dass die Budgets selbst nicht kontrolliert werden können, ist mir klar, sie können aber dadurch gesenkt werden dass die Hersteller nicht mehr soviel ausgeben müssen um ihre Ziele zu erreichen. Da ist mir auch die ewige Testerei ein Dorn im Auge. Eine Reduzierung auf 20 Testtage mit maximal 2 Wagen auf einer Heimstrecke ihrer Wahl ist in meinen Augen auch eine sinnvolle Einsparung.
Allen schrieb:
:confused: Was will Sauber ohne Sauber machen? Was will Zackspeed ohne Zackspeed machen. Wenn kein Geld mehr vorhanden ist, stirbt jedes Team, egal ob Werksteam oder Privatier.
Die Formel 1 liefert genug Geld und Sponsoren. Das Problem sind ja die Kosten. Williams würde es z.B. sicherlich schaffen einen Etat von 150-200 M € nur durch Sponsoren und Investoren aufrechtzuerhalten, derzeit sind es ca. 240 M € - und damit sind sie auch schon ziemlich limitiert.
Toyota ist auch selbständig ... oder willst du jetzt vorschreiben wie gross die Bude sein soll, die in der Formel1 mitfahren darf. Benetton war von den finanziellen Mitteln auch um Faktoren grösser als jeder Privatier, ist das in deinen Augen in Ordnung? Oder Red Bull? Meiner Meinung nach völlig unlogisch wie du argumentierst.
Wie oben geschrieben gibt es keine direkte Regulierung. Wenn du es aber schaffst sie so einzuschränken (eben durch die angesprochenen Regulierungen), dass z.B. 200 M € statt 400 M € genug sind um um den Titel zu kämpfen, dann funktioniert das auch.
Mercedes hat ganz bestimmt vom Engagement profitiert. Früher hatten die wirklich ein reines Altherren und Staatskarossenimage. Mit dem wechsel der Modellpalette in Richtung sportlicheren Fahrzeugen plus dem Formel1-Engagement ist der Imagewechsel sehr gut geglückt.
Dieser Modell-Paletten-Wechsel ist ihnen ja gerade nicht sonderlich gut gelungen. Die A-Klasse verkauft sich schlecht, das Smart-Konzept ist eine Katastrophe und so weiter. Mercedes einziges richtiges Zugpferd sind die großen Karossen (und die sind eigentlich schon immer recht sportlich orientiert gewesen) und hier insbesondere der amerikanische Markt. Komisch, gerade der Markt, der am wenigsten von der Formel 1 beeinflusst wird...
GitcheGumme schrieb:
Das scheint genau dein Problem zu sein. Du sprichst immer von Parallelität. In dem Jahr, im gleichen Jahr, etc. Verkaufszahlen aus Marketing heraus sind eine langfristige Sache. Renault hatte schon immer einen Ruf aufgrund von technischer Mängel, etc. Franzosenkarren halt. Wie eben schon gesagt, meine Kaufentscheidung für Renault fiel nicht wegen des Weltmeistertitels und auch anderer Erfolge heraus, sondern, weil ich mir von diesem Zwischenhoch und der damit verbundenen Eurphorie und auch durch die Sicht, daß bei Renault doch anständige Leute arbeiten, dies zur Verbesserung des Wagens und dessen Zuverlässigkeit beitragen kann.
Ob Renault nun Werbung macht (in der Glotze) oder durch Präsenz in der Formel 1 ist für mich 2.-rangig. Langfristig gesehen, wirkt sich dies jedoch auch auf die Verkaufszahlen aus, wenn zB die Zuverläassigkeit usw. zunimmt.
Dann kann man dies sogar durch Werbung noch verstärken, wovon sich wiederrum einige ableiten lassen. Schau dir die Fernseh-Werbung von Renault an. Entweder die 5 ***** im Euro NCAP Test, oder der WM-Tiel oder eben Auto des Jahres (wie beim Clio) etc. Alles werbefördernde und zweckmäßige Maßnahmen, die langfristig (natürlich nicht in dem gleichen Jahr, wo sie Weltmeister werden etc.) auswirken.
Natürlich hat die Formel 1 einen Einfluss, sonst würde kein einziger Hersteller teilnehmen. Das Problem ist aber nunmal der direkte Nutzen und der ist nicht bezifferbar. Gerade Renault hat es noch nicht geschafft den Image-Vorteil der K-WM richtig auszuschlachten. Ähnliches gilt für Mercedes und Ferrari. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Leistungen in der Formel 1 sich nicht direkt auswirken, eher die pure Präsenz in eben jener... Ferrari verkauft sich gut, weil sie in der Formel 1 über alle Jahre präsent sind, nicht weil sie in Jahr x die WM dominiert haben. Genau das zeigen auch die Umsatzentwicklungen. Es ist wichtiger zum elitären Kreis der Formel 1 zu gehören, wie ja auch Renault nach 1997 erkennen musste, als wirklich erfolgreich zu sein. Das soll nicht heißen, dass du dann rumgurkst, aber die reine Konkurrenzfähigkeit scheint schon auszureichen (deswegen ja "Elite"). McLaren-Mercedes war die letzten Jahre sehr innovativ, aber wenig zuverlässig. Hatte das Ausstrahlungseffekte auf die Verkaufszahlen von Mercedes? Eigentlich nicht - die pure Präsenz reicht aus. Gerade deswegen macht es ja aber auch Sinn am Budget zu arbeiten um es den Herstellern erträglicher zu machen (worüber sich auch alle Hersteller einig sind).
Dann möchte ich gar nicht erst wissen, was du dazu sagt, wenn alle doppelt so teuer im Durchschnitt ist, wie von heute ausgehdn vor 40 Jahren.
Sprich wir haben eine Inflationsrate von 2 % und nach 40 Jahren, wäre demnach alles 80 % teurer als heute. Könntest du dann noch von dem gleichen Geld leben, was dir Vater Staat zahlen würde, wie heute?
Kostensenkungen sind sehr unwahrscheinlich bei der aktuellen Inflation, daher kannst du keine Kostensenkungen verlangen, da ja schon allein Materialien etc. automatisch teurer werden. Du kannst höchstens de prozentualen Anteil bei den Gesamtausgaben senken wollen. Doch ebenfalls schwer vorstellbar, damit bremst man nur die Entwicklung, wie man vor 2 Jahren auch mit den Regeln getan hat. Und was dabei heraus kam, haben wir ja gesehen. Stichwort Reifen.
Bitte nicht! Du solltest wissen, dass Inflationsraten mit Indizes gemessen werden und die dafür gängigen Verfahren einen Unschärfebereich haben. So hat die nationale Inflationsschätzung in Deutschland, basierend auf dem Laspeyres-Index, eine Ungenauigkeit von eben diesen 2%. Ähnliches gilt für den europäischen HVPI. Also bitte, Gitche, nicht damit argumentieren...
PS: 2% und 40 Jahre sind nicht 80%, sondern 1,02^40, also ca 221%
 
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Allen

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@Karmakaze
Ich würde die Testbeschränkung auch sofort unterschreiben ... aber da lässt Ferrari offensichtlich keine Kompromisse zu. Und das Ferrari eine Art Lieblingskind der Serie ist, das kann man wohl nicht bestreiten.

Die Aerodynamik würde ich nicht zu stark reglementieren, sie beschert uns immer wieder neue, aufregend schöne Autos. Diese Technik kannst du sehen, bei den Reifen sieht der Schrottgummi doch immer gleich aus = ätzend langweilige Technik.

Das Motorenreglement find ich auch gut, das kostete jetzt halt mehr bei der Umstellung, aber in Zukunft wird man da bei akzeptabler Konkurrenzfähigkeit sicher billiger fahren können. Aber das Reglement muss stabil bleiben. Nicht jetzt wieder Slicks einführen und dann 1 Jahr später wegen der Sicherheit die Motoren und Chassis kastrieren, das ist einfach Schwachsinn. Meinetwegen kann man 2 Rillen entfernen und bei Bedarf wieder hinzufügen, das ist viel sinnvoller als ständig am Chassis-Reglement zu schrauben ... schweineteuer für die kleinen Teams.

@Mr. Orange
Bin mit vielem einverstanden.

Bei der Aerodynamik braucht man vermutlich diesen neuen Flügel, der das Zusammenspiel von Diffusor und Heckflügel unterbindet. Die Tatsache dass die Strömung vom Unterboden noch bis zur Heckflügelhinterkante hinaufgerissen wird (um noch mehr Abtrieb zu erzeugen), verwirbelt die Luft so stark für das nachfolgende Fahrzeug. Wenn man jetzt den mittleren Teil des Flügels ausspart, kann dieser Effekt weitgehend eliminiert werden.
Es bringt einfach nichts wenn man immer die gleiche Forumslogik vom Slick immer neu auftischt. Das wird das Problem in den schnellen Kurven nicht lösen. Die Aerodanmik hält dort das Fahrzeug fast zur Gänze auf dem Boden und nicht der Reifen. Da kannst du auch einen Meter breiten Slick drauf schnallen, bei 1.5g ist Schluss und du fliegst ab.

Denn trotz der vielen Werksteams ist die Situation doch reichlich frustrierend. Die Budgets stehen einfach in keinem Verhältnis mehr zur gebotenen Show.
Die Tatsache dass man nicht sehr gut überholen kann, könnte man auch billiger lösen, indem jedes Team in einen Streckenfonds zahlen muss. Mit dem Geld könnte man die Problemfälle (fehlende Überholstellen) die es nun mal gibt, ganz bestimmt schnell beheben. Ich mag den Mosley eigentlich auch, aber hier hat er einfach kapitale Fehler gemacht, man kann natürlich nicht alles mit Schikanen und Kurven zupflastern (wegen der Sicherheit) und dann noch meinen, dass man genauso gut wie früher (in der Steinzeit übrigens) überholen kann.
Aber hier ist eben auch kein Wille vorhanden, der Eccelstone hat 3 Milliarden mit der Formel1 verdient und die Streckenbetreiber nagen gleichzeitig am Hungertuch. :idiot: Einige Strecken müssen einfach begradigt werden, da besteht für mich kein Zweifel. Oder die unsinnig enge Hochgeschwingkeitskurve vor der langen Gerade in Barcelona ... also tschuldigung, mit 30 Millionen könnte man aus diesem Rennen wirklich was Spannendes machen.

Man muss einfach sehen, dass überall im Sport die Show tendenziell geringer und der Kampf grösser geworden ist. Heute haben im Fussball eben nur noch Ronaldinhos die Chance ein paar Tricks zu zeigen, du musst einfach saugut sein, weil man einfach um Faktoren weniger Zeit hat. Gleiches gilt auch in der Formel1, früher war das Niveau im Vergleich zu heute einfach lachhaft. Heute wird um jede Zehntelsekunde gefightet, um alles in der Welt wird versucht eine kleine Differenz für den Stopp herauzufahren. Früher war das bestimmt nicht so, die sind wie die Ritter zum Zweikampf angetretten und haben auch noch etwas für die Show gemacht. Heute kann jeder Techniker sehen ob der Fahrer am Limit ist, ob er genug früh am Gas ist, da ist nix mit ritterlichem Zweikampf und der Extrashoweinlage.

@Gitche
NASCAR = Wrestling
Es ist ab und zu mal zu hören/lesen, dass die Sieger wie beim Wrestling abgesprochen sein könnten. In der NASCAR-Serie gibts ja auch keine ausländische Konkurrenz. Die amerikanischen Werke pflegen dort ihren eigenen Garten und schotten sich gegen den Rest der Welt/Autoindustrie ab.
 

karmakaze

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Allen schrieb:
@Karmakaze
Ich würde die Testbeschränkung auch sofort unterschreiben ... aber da lässt Ferrari offensichtlich keine Kompromisse zu. Und das Ferrari eine Art Lieblingskind der Serie ist, das kann man wohl nicht bestreiten.
Sehe ich ähnlich. Ein Problem dieser "Einigungen" ist das typische Manko womit die EU derzeit auch zu leben hat, es muss immer alles einstimmig sein. Ein (qualifiziertes) Mehrheitssystem wäre hier wünschenswert. Man kann es eh nicht allen Recht machen...
Ferrari geht meiner Meinung nach diesen Weg nicht, weil sie keine Kosten-Senkungen wollen, sondern weil es wegen ihrer Heimstrecke Maranello gerade günstiger, aber auch bequemer und schneller ist da zu testen.
Die Aerodynamik würde ich nicht zu stark reglementieren, sie beschert uns immer wieder neue, aufregend schöne Autos. Diese Technik kannst du sehen, bei den Reifen sieht der Schrottgummi doch immer gleich aus = ätzend langweilige Technik.
Ich würde hier gerne etwas beschneiden, verstehe aber nicht genug davon. Wenn es aber möglich wäre, und mir das einer verklickern könnte, dann würde ich das unterstützen, mehr nicht.
Das Motorenreglement find ich auch gut, das kostete jetzt halt mehr bei der Umstellung, aber in Zukunft wird man da bei akzeptabler Konkurrenzfähigkeit sicher billiger fahren können.
Problematisch ist hier immer noch, dass die Motoren-Hersteller nachwievor sehr am Wasser bauen, also meiner Meinung nach zuviel Risiko eingehen. Ich kann es nachwievor nicht verstehen, wieso Hersteller wie Cosworth, Honda und Mercedes nicht noch ein bisschen Drehzahl wegnehmen. Haben die Hersteller in ein paar Jahren endlich einmal den Dreh raus, ist die Änderung des Reglements aber sinnvoll gewesen.
Aber das Reglement muss stabil bleiben. Nicht jetzt wieder Slicks einführen und dann 1 Jahr später wegen der Sicherheit die Motoren und Chassis kastrieren, das ist einfach Schwachsinn. Meinetwegen kann man 2 Rillen entfernen und bei Bedarf wieder hinzufügen, das ist viel sinnvoller als ständig am Chassis-Reglement zu schrauben ... schweineteuer für die kleinen Teams.
Möchte ich auch, nur dann wird sich wieder ein Techniker was neues einfallen lassen um das Reglement zu umgehen. Das ist meiner Meinung nach das Problem, die FIA-Verantwortlichen haben ganz sicher keine große Freude daran jedes Jahr so viel zu ändern. Sie tun es, weil sie glauben so das ganze eindämmen zu können.
Geradliniges Ändern in eine Richtung (ich sag nur Reifenwechsel oder nicht...?) wäre aber wirklich mal ganz nett...
 

Allen

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karmakaze schrieb:
Ich würde hier gerne etwas beschneiden, verstehe aber nicht genug davon. Wenn es aber möglich wäre, und mir das einer verklickern könnte, dann würde ich das unterstützen, mehr nicht.
Versteh nix davon, aber dort müsste man was ändern. :D Sorry, aber das sind nicht die besten Voraussetzungen. ;)

Problematisch ist hier immer noch, dass die Motoren-Hersteller nachwievor sehr am Wasser bauen, also meiner Meinung nach zuviel Risiko eingehen. Ich kann es nachwievor nicht verstehen, wieso Hersteller wie Cosworth, Honda und Mercedes nicht noch ein bisschen Drehzahl wegnehmen. Haben die Hersteller in ein paar Jahren endlich einmal den Dreh raus, ist die Änderung des Reglements aber sinnvoll gewesen.
Bei Mercedes kann der Schaden auch in der Aufwärmrunde passieren, da stehst du natürlich am Berg mit den Argumenten Laufleistung und Drehzahl.

Möchte ich auch, nur dann wird sich wieder ein Techniker was neues einfallen lassen um das Reglement zu umgehen. Das ist meiner Meinung nach das Problem, die FIA-Verantwortlichen haben ganz sicher keine große Freude daran jedes Jahr so viel zu ändern. Sie tun es, weil sie glauben so das ganze eindämmen zu können.
Es ist völlig normal, dass man innerhalb des Reglements immer schneller wird. Muss nicht mit dem Umgehen des Reglements was zu tun haben. Ich denke die FIA ist gerade im technischen Bereich nicht kompetent genug besetzt. Mich hat echt erstaunt, dass sie endlich mal einen sinnvollen Ansatz bezüglich Überholproblematik auch wissenschaftlich(Windkanal) prüfen/ausarbeiten haben lassen.
11507.jpg

Es macht einfach keinen Sinn wenn man immer den alten Mist wieder hervorkramt, der hat heute keine Gültigkeit mehr. Je mehr Wettbewerb, desto störungsanfälliger ist etwas was auf beste Effizienz getrimmt wurde.

Geradliniges Ändern in eine Richtung (ich sag nur Reifenwechsel oder nicht...?) wäre aber wirklich mal ganz nett...
Denke das ist klar, der Reifenwechsel bleibt weiterhin erlaubt, so was wie in Indy darf es nicht noch mal geben.
 

karmakaze

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Allen schrieb:
Versteh nix davon, aber dort müsste man was ändern. :D Sorry, aber das sind nicht die besten Voraussetzungen. ;)
Deswegen betrachte ich das ganze auch nur von der Kostenseite her. Die Entwicklungen in Sachen Aerodynamik sind hochaufwendig, Windkanal, Carbon-Backen, usw. Da kann man womöglich ansetzen. Wie das inhaltlich aussieht, überlasse ich anderen...
Bei Mercedes kann der Schaden auch in der Aufwärmrunde passieren, da stehst du natürlich am Berg mit den Argumenten Laufleistung und Drehzahl.
Bei Mercedes gab es diese Saison doch auch schon Motorschäden, genauso wie bei anderen auch. Der Unterschied Renault/Ferrari zu einigen anderen ist aber schon recht krass. Die Ausfälle verteilen sich nicht gerade über das gesamte Starterfeld. Deswegen meine Vermutung, dass hier nicht fehlerfrei-genug gearbeitet wird oder zuviele Risiken eingegangen werden.
Es ist völlig normal, dass man innerhalb des Reglements immer schneller wird. Muss nicht mit dem Umgehen des Reglements was zu tun haben.
Der normale technische Fortschritt ist hier auch nicht gemeint - ich meine eher die kleinen Tricks um gewisse Verbote zu umgehen. Was haben wir da nicht schon alles erlebt, Traktionskontrollen wo keine sein sollten, nicht regelkonforme Reifen, Bodenplatten mit falschem Durchmesser, Aerodynamikteile mit zweifelhaften Abmessungen, und, und, und...
Es wird viel versucht und um das einzuschränken müssen die Regeln gestrafft werden.
 

GitcheGumme

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Karmakaze schrieb:
Was sind denn die wirklich teuren Entwicklungen der Formel 1? Reifen, wie von Allen angesprochen, Chassis und Motor, wobei beim Chassis auch noch der große Windkanalaufwand dazu kommt. Genau hier sollte die FIA ansetzen und das tut sie ja auch - Einheitsreifen, Verkauf-Chassis und Motoren-Mindestlaufzeiten. Noch mag letzteres nicht funktionieren, der Weg ist meiner Meinung nach schon richtig. Dass die Budgets selbst nicht kontrolliert werden können, ist mir klar, sie können aber dadurch gesenkt werden dass die Hersteller nicht mehr soviel ausgeben müssen um ihre Ziele zu erreichen. Da ist mir auch die ewige Testerei ein Dorn im Auge. Eine Reduzierung auf 20 Testtage mit maximal 2 Wagen auf einer Heimstrecke ihrer Wahl ist in meinen Augen auch eine sinnvolle Einsparung.
Das hätte man dann aber auch schon vor 20 Jahren tun können. Aber mal ne Frage: Was heißt denn eigentlich ENTWICKLUNG? Doch wohl, daß etwas voranschreitet, technisch verbessert wird usw. Oder?
Wieso bremst man das dann ein? Das ist doch dann keine Entwicklung mehr, wenn etwas eingeschränkt wird, sondern nur eine Beschränkung. Wo bleibt denn da noch der Anreiz, insbesondere für Motorenhersteller und die Teams?
Also diese Einschränkungen sind meines Erachtens die verkehrte Richtung. So wie damals beispielsweise mit dem Hockenheimring. Was kommt als nächstes? Wird die Nürburgringschleife abgekürzt, weil diese zu lang ist? Wird LeMans nur noch im Kreis gefahren?
Ich kann da immer wieder nur mit dem Kopf schütteln. Ich dachte immer die Formel 1 ist die Königklasse, wenn es um technische Neuerungen, Fortschritte und Weiterentwicklungen geht. Stattdessen wird hier eingeschränkt, eingeschränkt und wieder eingeschränkt.
Kontrollierte Entwicklung sähe ich ja noch ein, aber doch nicht so, daß Aerodynamik usw. eingeschränkt werden sollen und Strecken unattraktiv umgebaut werden, damit der Zuschauer die Fahrzeuge mehr Runden im Kreis fahren sieht. :kotz:

Karmakaze schrieb:
Natürlich hat die Formel 1 einen Einfluss, sonst würde kein einziger Hersteller teilnehmen. Das Problem ist aber nunmal der direkte Nutzen und der ist nicht bezifferbar. Gerade Renault hat es noch nicht geschafft den Image-Vorteil der K-WM richtig auszuschlachten. Ähnliches gilt für Mercedes und Ferrari. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Leistungen in der Formel 1 sich nicht direkt auswirken, eher die pure Präsenz in eben jener... Ferrari verkauft sich gut, weil sie in der Formel 1 über alle Jahre präsent sind, nicht weil sie in Jahr x die WM dominiert haben. Genau das zeigen auch die Umsatzentwicklungen. Es ist wichtiger zum elitären Kreis der Formel 1 zu gehören, wie ja auch Renault nach 1997 erkennen musste, als wirklich erfolgreich zu sein. Das soll nicht heißen, dass du dann rumgurkst, aber die reine Konkurrenzfähigkeit scheint schon auszureichen (deswegen ja "Elite"). McLaren-Mercedes war die letzten Jahre sehr innovativ, aber wenig zuverlässig. Hatte das Ausstrahlungseffekte auf die Verkaufszahlen von Mercedes? Eigentlich nicht - die pure Präsenz reicht aus. Gerade deswegen macht es ja aber auch Sinn am Budget zu arbeiten um es den Herstellern erträglicher zu machen (worüber sich auch alle Hersteller einig sind).

Jetzt kommen wir der Sache doch näher. Eben diesen Effekt meine ich doch mit der Werbepräsenz. Das ist doch nichts anderes, was die großen Werke damit bezwecken wollen. Aber was die Zuverlässigkeit angeht, die scheinen Mercedes und Renault irgendwie vertauscht zu haben. ;)
Renault im Straßenverkehr unzuverlässig. :D Mercedes in der Formel 1. ;) :D
Da muß ich noch sagen toi toi toi, daß meiner nach knapp 9000 Kilometern nur letztens zum Rückruf wegen des Kupplungszylinders mußte. Wenigstens hängt jetzt das Pedal nicht mehr. ;)
Wenn ich da höre, daß ein Astra Fahrer 10 mal in die Werkstatt im 1. Jahr mußte. panik:

Karmakaze schrieb:
Also bitte, Gitche, nicht damit argumentieren...
PS: 2% und 40 Jahre sind nicht 80%, sondern 1,02^40, also ca 221%

Das weiß ich auch. Ich wollte es nur vereinfachen und beschönigen. ;)

Allen schrieb:
@Gitche
NASCAR = Wrestling
Es ist ab und zu mal zu hören/lesen, dass die Sieger wie beim Wrestling abgesprochen sein könnten. In der NASCAR-Serie gibts ja auch keine ausländische Konkurrenz. Die amerikanischen Werke pflegen dort ihren eigenen Garten und schotten sich gegen den Rest der Welt/Autoindustrie ab.

Also das würde ich mal stark bezweifeln. Dann gewinnt also in jedem Rennen ein andere? Und die anderen inszenieren mal schnell einen Massencrash oder spektakulären Abflug? Also bitte, bei allem Amerikanischem, aber NASCAR ist mit Sicherheit nicht so abgesprochen, wie beim Wrestling. Dafür wird dort wenigstens aufregende Show geboten und es gibt immer wieder geile Storys, etwas, was der Formel 1 fehlt.
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Ich kann da immer wieder nur mit dem Kopf schütteln. Ich dachte immer die Formel 1 ist die Königklasse, wenn es um technische Neuerungen, Fortschritte und Weiterentwicklungen geht. Stattdessen wird hier eingeschränkt, eingeschränkt und wieder eingeschränkt.
Die Formel 1 wird auch noch die High-Tech-Serie bleiben wenn einige Regeländerungen langfristig das Entwicklungstempo etwas bremsen. Von Anhalten spricht hier keiner.
Kontrollierte Entwicklung sähe ich ja noch ein, aber doch nicht so, daß Aerodynamik usw. eingeschränkt werden sollen
Diese "Spielverderber-Aerodynamik" kann ruhig etwas gekürzt werden - in der Anwendung um Überholmanöver zu ermöglichen und in der Entwicklung, um Kosten zu sparen. Viel von dem was die Entwickler machen ist Klein-Klein, also Optimierung mit großem Aufwand und wenig Nutzen.
und Strecken unattraktiv umgebaut werden, damit der Zuschauer die Fahrzeuge mehr Runden im Kreis fahren sieht. :kotz:
Stimmt! Besonders Nürbugring und Hockenheimring sind seelenlose Rennstrecken.
Jetzt kommen wir der Sache doch näher. Eben diesen Effekt meine ich doch mit der Werbepräsenz. Das ist doch nichts anderes, was die großen Werke damit bezwecken wollen.
Ich würde es nur nicht Werbepräsenz nennen. Werbung ist strikt von Hersteller-Engagement und Sponsoring zu trennen.
 

karmakaze

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Ein sehr gutes Interview, das auch sehr gut beschreibt worauf ich eigentlich hinaus wollte:
http://www.f1total.com/news/06060805.shtml

Kleiner Ausschnitt:

Mosley kritisiert hohe Ausgaben der Hersteller

Mosley: "Das Problem ist im Moment - nehmen wir die Motorenabteilung von BMW als Beispiel -, dass sie jedes Jahr um 50 Prozent mehr ausgeben als das, was die Anteilseigner bekommen. Wenn wir also helfen, dass die Hersteller Geld sparen, dann sollten sie es ihren Anteilseignern geben oder in neue Technologien investieren, die wir vielleicht im Reglement zulassen werden. Das ist aber eine andere Geschichte."

Frage: "Welches Budget wird notwendig sein, um 2008 in der Formel 1 mitfighten zu können?"


"150 Millionen Euro sollten mehr als genug sein."

Mosley: "150 Millionen Euro sollten mehr als genug sein, schätze ich."

Frage: "Sehen Sie eine Chance, dass ein Privatteam wie Williams oder Red Bull in Zukunft Rennen gewinnen kann?"

Mosley: "Wenn sie einen wirklich guten Teamchef, ein gutes Team, einen guten Fahrer - und davon gibt es einige - haben, dann gibt es keinen Grund, der dagegen spricht."

Ecclestone: "Nehmen wir McLaren her. Sie haben meiner Meinung nach das bestaussehende Team, machen immer einen extrem guten Eindruck. Sie haben einen sehr, sehr erfahrenen Mann, der die Firma leitet, Herr Dennis, der schon lange in der Formel 1 ist. Sie haben viele Weltmeisterschaften gewonnen, also sieht sein Lebenslauf beeindruckend aus. Sie haben wahrscheinlich einen Motor, der genauso gut ist wie alle anderen, und jetzt bekommen sie einen Weltmeister als Fahrer, Alonso. Ich kann nicht verstehen, warum sie mehr technologische Freiheiten wollen als Renault. Sie haben alle Zutaten beisammen - und dazu noch die eine von Renault, mit der Renault Weltmeister wurde. Was wollen sie noch mehr?"

Mosley: "Dem stimme ich total zu. Interessant finde ich ja auch, dass diejenigen, die mehr Technologie wollen, die sind, die hinterherfahren. Was machen sie mit der Technologie, die sie jetzt haben? Sie verlieren! Also wäre ihre Siegchance doch größer, wenn es weniger Technologie geben würde."


Quelle: f1total.com (siehe Link)
 

Allen

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Mmmh, ich find das Interview irgendwie nicht sehr clever. Viel interessanter ist ja, dass Eccelstone und Mosley in einem anderen Interview zusammen aufgetreten sind. Da redet der eine vom sparen und der Chef neben ihm hat in ein paar Jahren mit der Formel1 3 Milliarden $ "verdient". :D Schräger gehts wirklich nimmer.

Für mich sind die Werke glaubhafter als der Raffzahn mit seinem Gehilfen, der Letztere es zwar gut meint, aber in meinen Augen einen Feind sieht der gar nicht vorhanden ist. Der Feind von Eccelstone sind die Werke, das ist klar. Den Teams (die machen ja die Show, nicht er) muss er endlich anständig Geld abdrücken und nicht mehr alles selber in die Tasche schaufeln. Für mich ist der Eccelstone ein Drecksack ... der Mosley sein Angestellter, ein ehrlicher stimmt, aber mehr nicht.

Der Mosley hat dafür zu sorgen, dass man mit einem geringeren Budget mitfahren kann, das ist in Ordnung. Aber es darf nicht das Ziel sein, alle Teams technisch auf das gleiche Level abzurüsten, dann sind die Werke schneller weg als er denken kann ... und damit auch die grosse Popularität der Formel1, da besteht für mich überhaupt kein Zweifel.
Es muss das Ziel sein, dass man mit 150 Millionen $ anständig (Mittelfeld) mitfahren kann (auch meine Meinung), aber tschuldigung, den WM-Sieg mit diesem Budget möglich zu machen, da müsste man radikal alle Komponenten standardisieren. Und das halte ich für völlig falsch, ... hingegen würde man mit dem gekauften Chassis extrem viel Geld sparen und der Wettbewerb der Konstrukteure würde nicht kastriert. Manchmal hab ich den Eindruck, dass der Mosley davon ausgeht, dass auch in Zukunft jeder sein eigenes Chassis produziert, sonst kann ich mir die dämliche Klopperei auf die Werke nicht erklären. Kommt mir vor wie ein Wirt der im Restaurant ständig die Gäste beschimpft, damit sie endlich verreisen ... dabei checkt er nicht dass die das grosse Geld in die Kasse spielen. :idiot:
 

karmakaze

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Allen schrieb:
Da redet der eine vom sparen und der Chef neben ihm hat in ein paar Jahren mit der Formel1 3 Milliarden $ "verdient". :D Schräger gehts wirklich nimmer.
Das eine sind Einnahmen, das andere Kosten. Sollen die 3 Milliarden US-$ lieber an die Hersteller weitergegeben werden, damit sie noch mehr in Windkanäle und co. stecken können?
Der Mosley hat dafür zu sorgen, dass man mit einem geringeren Budget mitfahren kann, das ist in Ordnung. Aber es darf nicht das Ziel sein, alle Teams technisch auf das gleiche Level abzurüsten, dann sind die Werke schneller weg als er denken kann ... und damit auch die grosse Popularität der Formel1, da besteht für mich überhaupt kein Zweifel.
Sehe ich genauso. Doch wo steht denn, dass Mosley eine Einheitsserie will?
 

GitcheGumme

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Allen schrieb:
Mmmh, ich find das Interview irgendwie nicht sehr clever. Viel interessanter ist ja, dass Eccelstone und Mosley in einem anderen Interview zusammen aufgetreten sind. Da redet der eine vom sparen und der Chef neben ihm hat in ein paar Jahren mit der Formel1 3 Milliarden $ "verdient". :D Schräger gehts wirklich nimmer.

Für mich sind die Werke glaubhafter als der Raffzahn mit seinem Gehilfen, der Letztere es zwar gut meint, aber in meinen Augen einen Feind sieht der gar nicht vorhanden ist. Der Feind von Eccelstone sind die Werke, das ist klar. Den Teams (die machen ja die Show, nicht er) muss er endlich anständig Geld abdrücken und nicht mehr alles selber in die Tasche schaufeln. Für mich ist der Eccelstone ein Drecksack ... der Mosley sein Angestellter, ein ehrlicher stimmt, aber mehr nicht.

Der Mosley hat dafür zu sorgen, dass man mit einem geringeren Budget mitfahren kann, das ist in Ordnung. Aber es darf nicht das Ziel sein, alle Teams technisch auf das gleiche Level abzurüsten, dann sind die Werke schneller weg als er denken kann ... und damit auch die grosse Popularität der Formel1, da besteht für mich überhaupt kein Zweifel.
Es muss das Ziel sein, dass man mit 150 Millionen $ anständig (Mittelfeld) mitfahren kann (auch meine Meinung), aber tschuldigung, den WM-Sieg mit diesem Budget möglich zu machen, da müsste man radikal alle Komponenten standardisieren. Und das halte ich für völlig falsch, ... hingegen würde man mit dem gekauften Chassis extrem viel Geld sparen und der Wettbewerb der Konstrukteure würde nicht kastriert. Manchmal hab ich den Eindruck, dass der Mosley davon ausgeht, dass auch in Zukunft jeder sein eigenes Chassis produziert, sonst kann ich mir die dämliche Klopperei auf die Werke nicht erklären. Kommt mir vor wie ein Wirt der im Restaurant ständig die Gäste beschimpft, damit sie endlich verreisen ... dabei checkt er nicht dass die das grosse Geld in die Kasse spielen. :idiot:

Das bin ich ausnahmsweise mal deiner Meinung. :thumb: :D

@ Karmakaze: Was hast du denn davon (Hockenheim), wenn man vielleicht 20 mal mehr das Auto an dir vorbeifahren sieht?

Der Hockenheimring war mal eine so schöne Highspeedstrecke, meiner Meinung nach sogar die beste mit der Fahrt durch den Wald. Eigentlich sogar meine Lieblingsstrecke und das war bei nicht wenigen (Personen) der Fall.
Nach dem Umbau ist die Strecke einfach nicht mehr das, was sie mal war. Keine Highspeedabschnitte mehr, die wurden ja eh schon kastriert durch die Schikanen. Keine Überholmanöver mehr vor der EInfahrt in das Motodrome.
Stattdessen holzt man noch Wald ab und baut mit Millionen die Strecke um. Das Geld hätte man wirklich sparen können, nur weil einige Idioten die Autos öfter im Kreis fahren sehen wollen. Außerdem ist das ein Eingriff in die Natur, möchte nicht wissen, wieviele Bäume dafür bluten mußte, um diese ******-Investoren zu befriedigen.
Und jetzt komm' mir nicht mit dem Standort-Geschwafel, von wegen sonst wäre der Grand Prix gestrichen worden. Wer sich das ausgedacht hat, hatte doch nicht alle Tassen im Schrank.
 

Karlfriederich

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ich fand hockenheim früher auch schöner, aufregender und auch die fahrer waren sehr angetan von der alten strecke.
die neue gefällt mir überhaupt nicht mehr.

die haben übrigens den kompletten asphalt der alten strecke rausgerissen und dort bäume gepflanzt.
wenn man dort langläuft kann man nurmehr erahnen wo die strecke mal war.

einzig und allein das jim clark denkmal hilft da noch bei der orientierung, steht jetzt einsam und allein mitten im wald :cry:
 

Allen

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karmakaze schrieb:
Das eine sind Einnahmen, das andere Kosten.
Wie bitte, wenn einer 3 Milliarden einnimmt, dann stammt das Geld ja von irgendwo her, das wächst ja nicht auf den Bäumen. Auf Deutsch gesagt hat der Veranstalter die Formel1 um mindestens 2 Milliarden $ beschissen, denn verdient (im eigentlichen Sinn) hat er diese Kohle ganz bestimmt nicht.

Sollen die 3 Milliarden US-$ lieber an die Hersteller weitergegeben werden, damit sie noch mehr in Windkanäle und co. stecken können?
Soll man dem Kobe Bryant noch mehr als 30 Millionen $ abliefern oder sollen wir lieber alles dem David Stern schenken? Wenn schon, dann geht das Geld zu den Stars die den Sport / die Show auch machen und ganz bestimmt nicht primär zum Verwalter der Serie. Die Leute schauen ja NBA nicht wegen dem Stern und Formel1 sicher auch nicht wegen dem Eccelstone.

Doch wo steht denn, dass Mosley eine Einheitsserie will?
Er benimmt sich zumindest so. Tschuldigung, aber er verhält sich gegenüber den Werken wirklich so, als würde die Formel1 von den Werken überhaupt nicht profitieren.

@Gitche
Warst du mal live an der Strecke? Ich war mehrmals in Monza und auf dem A1-Ring kann dir sagen, dass du von einer kurzen Strecke wie dem A1-Ring als Zuschauer einfach ne bessere Show geliefert bekommst.
Je länger die Strecke ist, desto mehr fahren die Autos alleine, du bekommst die Dinger nur tröpfchenweise zu sehen. Da hab ich lieber ne Strecke die extrem kurz ist und ne 2-3 tolle Kurven und ein paar gute Überholstellen hat und nicht endlos viele Kurven auf denen die Fahrer angeblich auf ihre Kosten kommen. Meiner Meinung nach muss die Formel1 wieder in Richtung Geraden und Speed gehen, dann fährt man im Mittel auch nicht soviel Flügel ... was ja schlussendlich die Kurvenspeeds immer auf bedenklich hohem Niveau hält, egal wieviel PS man hat.

Absoluter Albtraum ist doch der alte Nürburgring, wenn da alle 2 Minuten ein Fahrzeug vorbeifährt, da schläft dir nicht nur das Gesicht ein ... völlig unbrauchbar für die Formel1 mit 22 Fahrzeugen. Spa ist auch definitiv zu lang, da könnte man gut den hinteren Drittel abschneiden, das würde die Action erheblich komprimieren. Versteh auch nicht wieso man neue Strecken so lang baut, Sepang find ich zwar hübsch aber auch hier wäre mit einem Drittel weniger an Kurvenorgie und Länge dem Zuschauer mehr gedient. Es macht ja nicht die Anzahl der Kurven den Reiz einer Strecke aus, es sind einzelne besondere Kurven (meist mit Höhenunterschied) die eine Strecke einzigartig macht ... und das würde man eben auch leicht in einer kurzen Rennstrecke unterbringen können.
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
@ Karmakaze: Was hast du denn davon (Hockenheim), wenn man vielleicht 20 mal mehr das Auto an dir vorbeifahren sieht?
Ich bin da doch ganz auf deiner Seite!
Allen schrieb:
Wie bitte, wenn einer 3 Milliarden einnimmt, dann stammt das Geld ja von irgendwo her, das wächst ja nicht auf den Bäumen. Auf Deutsch gesagt hat der Veranstalter die Formel1 um mindestens 2 Milliarden $ beschissen, denn verdient (im eigentlichen Sinn) hat er diese Kohle ganz bestimmt nicht.
Ich habe kein Problem damit dass Ecclestone sich dumm und dämlich verdient. Er hat diese Serie zu dem gemacht was sie heute ist und er ist trotz seines hohen Alters immer noch voll aktiv und arbeitet Tag und Nacht. Wieso sollte ich ihm da das Geld nicht gönnen? Ich glaube auch kaum, dass er nur des Geldes wegen arbeitet. Davon hat er nun genug und könnte sich die letzten paar Jahre richtig gut gehen lassen. Aber nein, er bleibt am Ball. Daher denke ich, dass es ihm gar nicht so darauf ankommt...
Allen schrieb:
Er benimmt sich zumindest so. Tschuldigung, aber er verhält sich gegenüber den Werken wirklich so, als würde die Formel1 von den Werken überhaupt nicht profitieren.
Mosley hadert jahrelang um Concorde-Agreement und gegen die andere Hersteller-Serie und jetzt soll er etwas gegen die Werke haben? Ich bin da eher Mosley-Pro: Er weiß um das Kostenproblem und wenn er es den Herstellern nicht anders beibringen kann als durch "Peitsche und Zuckerbrot", dann muss er das halt tun...
 

GitcheGumme

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Allen schrieb:
Absoluter Albtraum ist doch der alte Nürburgring, wenn da alle 2 Minuten ein Fahrzeug vorbeifährt, da schläft dir nicht nur das Gesicht ein ... völlig unbrauchbar für die Formel1 mit 22 Fahrzeugen. Spa ist auch definitiv zu lang, da könnte man gut den hinteren Drittel abschneiden, das würde die Action erheblich komprimieren. Versteh auch nicht wieso man neue Strecken so lang baut, Sepang find ich zwar hübsch aber auch hier wäre mit einem Drittel weniger an Kurvenorgie und Länge dem Zuschauer mehr gedient. Es macht ja nicht die Anzahl der Kurven den Reiz einer Strecke aus, es sind einzelne besondere Kurven (meist mit Höhenunterschied) die eine Strecke einzigartig macht ... und das würde man eben auch leicht in einer kurzen Rennstrecke unterbringen können.

Dann schau dir doch C.A.R.T. und Indy Car Racing an, wenn dir die langen Strecken nicht passen, da hast du lange Geraden, viel Speed und auch Ovale. Und ganz neben bei auch ein bißchen Langeweile.
 
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