F1: Neue Regeln, Neue Autos, Neue Teams 2006


GitcheGumme

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In Anlehnung an den Vorjahresthread.

Neues Qualifying Format (Shootout), Reifenwechsel wieder erlaubt, ab 2007 auch wieder Slicks und ein neuer Heckflügel (2 halbe auf beiden Seiten), um den hinterherfahrenden Fahrzeugen das Überholen besser zu ermöglichen.
Das sind kurz zusammenf´gefaßt die Regeländerungen der kommenden Saison.
 

Fro

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Langsam wird's echt lächerlich. Jede Saison wieder zig Regeländerungen, die Leute aus der Kommission sollten sich mal überlegen, ob man Dinge nicht auch kaputt reglementieren kann.
 

KGZ49

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Fro
Langsam wird's echt lächerlich. Jede Saison wieder zig Regeländerungen, die Leute aus der Kommission sollten sich mal überlegen, ob man Dinge nicht auch kaputt reglementieren kann.
da stimme ich dir zu 100% zu :thumb:
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Neues Qualifying Format (Shootout), Reifenwechsel wieder erlaubt, ab 2007 auch wieder Slicks und ein neuer Heckflügel (2 halbe auf beiden Seiten), um den hinterherfahrenden Fahrzeugen das Überholen besser zu ermöglichen.
Das sind kurz zusammenf´gefaßt die Regeländerungen der kommenden Saison.
Sind denn das die entgültigen Regeln, oder ist das nur eine Reihe von Vorschlägen ohne Umsetzungsverpflichtung?

Naja, gehen wir es mal durch:

Quali-Format: Nicht schon wieder was anderes! Ich finde, die Verantwortlichen sollten sich endlich mal im Klaren darüber sein, dass es sowas wie eine Optimal-Lösung nicht geben kann. Das ist ja schon wieder peinlich. Entweder das ganz alte, oder das von dieser Saison, der Rest scheint mir auch so ziemlich schwer kommunizierbar.

Reifenwechsel erlaubt: Da bin ich strikt dagegen. Gerade die jetzige Regelung hat doch ganz gut die Spreu vom Weizen getrennt. Reifenhersteller die einen schlechten Reifen backen, Fahrer die zu aggressiv fahren, Teams die falsche Taktiken (und reifenfressende Boliden bauen, der Seitenhieb muss sein... :p ) planen und den Sicherheitsaspekt haben die Verantwortlichen jetzt ja langsam auch im Griff. Auch kurz vor dem angeblichen Beschluss einer Einheitsreifen-Regelung ist es schwachsinnig, da es wiedermal nicht kontinuierlich ist.

Slicks: Da hab ich keine Vorstellungen von. Wird die Formel 1 dadurch wieder schneller? Wird sie sicherer? In Verbindung mit härteren Einheitsreifen und einer Reifenwechselbegrenzung (zB 2 Sätze für's Rennen) ist es aber vielleicht gar nicht so schlecht.

Neue Heckflügel: Wird auch langsam Zeit! :smoke:
 

GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Reifenwechsel erlaubt: Da bin ich strikt dagegen. Gerade die jetzige Regelung hat doch ganz gut die Spreu vom Weizen getrennt. Reifenhersteller die einen schlechten Reifen backen, Fahrer die zu aggressiv fahren, Teams die falsche Taktiken (und reifenfressende Boliden bauen, der Seitenhieb muss sein... :p ) planen und den Sicherheitsaspekt haben die Verantwortlichen jetzt ja langsam auch im Griff. Auch kurz vor dem angeblichen Beschluss einer Einheitsreifen-Regelung ist es schwachsinnig, da es wiedermal nicht kontinuierlich ist.

Slicks: Da hab ich keine Vorstellungen von. Wird die Formel 1 dadurch wieder schneller? Wird sie sicherer? In Verbindung mit härteren Einheitsreifen und einer Reifenwechselbegrenzung (zB 2 Sätze für's Rennen) ist es aber vielleicht gar nicht so schlecht.
Dann viel Spaß, wenn es demnächst wieder TOTE in der Formel 1 gibt! :idiot:

Slicks: Gab es schon mal, werden jetzt wieder eingeführt, da die Rillenreifen wohl die Formel 1 Boliden doch zu sehr eingrenzten. Mit Slicks fahren sie schneller, aber in Kombination mit dem neuen Heckflügel wohl doch nicht schneller, als gewollt.

Frag mich nicht, ich bin kein Formel 1 Technik und Reifen-Experte.
 

Psycho Dad

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Ich seh es positiv.
Besonders das man wieder Reifen wechseln darf.
Denn man kann sich die Reifen auch platt fahren ohne das man Schuld hat.
Und diie Sicherheit der Fahrer muß ganz klar an erster Stelle stehen.
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Dann viel Spaß, wenn es demnächst wieder TOTE in der Formel 1 gibt! :idiot:
Die Formel 1-Saison war für dich doch nur langweilig, weil dein roter "Gott" nicht gut ausgesehen hat. Für mich war es die beste Saison nach 5 Jahren... ;) :D

Mit Reifenwechseln könnte Ferrari wieder etwas an Boden gewinnen und vielleicht wieder regelmäßiger um Siege oder Podiumsplätze mitfahren. Doch, von einer Dominanz sind sie wieder weit entfernt.

Es wird aber Fahrer geben die durch ihre Fahrweise wieder besser zu recht kommen, zB Schumacher, Montoya, Fisichella, und welche die dadurch vielleicht verlieren, zB Räikkönen, Alonso, Button.
 

GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Die Formel 1-Saison war für dich doch nur langweilig, weil dein roter "Gott" nicht gut ausgesehen hat. Für mich war es die beste Saison nach 5 Jahren... ;) :D

Mit Reifenwechseln könnte Ferrari wieder etwas an Boden gewinnen und vielleicht wieder regelmäßiger um Siege oder Podiumsplätze mitfahren. Doch, von einer Dominanz sind sie wieder weit entfernt.
Ich habe lieber sichere Fahrzeuge, als eine spannende Saison auf dem Papier.

Übrigens schön, wenn man die Saison schon auf dem Papier ausmacht, wie du!

Wieviel Punkte erreichen denn Schumacher und Massa und wieviel Räikönnen und Co.?
 

KGZ49

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Also das Reifen gewechselt werden können ist mal grundsätzlich gut und hätte nie verboten werden dürfen :mad:
Und ob MS, KIMI, Alonso oder sonstwer davon mehr profitiert ist doch nebensächlich!
Die Sicherheit für alle sollte grundsätzlich vor dem Komerz stehen :belehr:
 

karmakaze

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@KGZ & Gitche:
Ich weiß gar nicht wie ihr darauf kommt, dass die Gefahr höher ist?
Es gab auch schon die Jahre vorher Reifenplatzer. Die eine Sache mit Räikkönen ist natürlich unglücklich verlaufen, doch die Verantwortlichen haben nachher auch deutlich gemacht, dass ein Reifenwechsel möglich war. In den Rennen danach ging es ja auch, ich erinnere mich da an Williams in der Türkei oder an Montoya in China. Die Möglichkeit ist da, ob sie die Teams nutzen ist eine andere Sache.
Deswegen meine Hypothese: Die bisherige Reifenregel hat die Sicherheit nicht signifikant gesenkt. Nun falsifiziert mir das mal... :p
 

Fro

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karmakaze schrieb:
Es gab auch schon die Jahre vorher Reifenplatzer.

Allerdings zum einen deutlich weniger und zum anderen kamen die meistens durch überfahren von Teilen und anderen Sachen zu Stande, nicht weil die irgendwann einfach total runtergefahren sind weil man sie nicht mehr wechseln darf. Diese Regelung ist echter Humbug. Wer erinnert sich nicht an Alonso in Monaco wie der dort rumgeeirt ist? Was bringt es einem einen Reifen wechseln zu dürfen wenn bei einem 3 oder 4 total runter sind, dann muss man 3 oder 4 mal in die Box um jeweils immer einen Reifen wechseln zu können, womit dann auch das Rennen absolut im Arsch ist. Das sind so Sachen, die ich als langjähriger Fan von Rennfahren absolut nicht gutheissen kann. Für mich erhalten immer mehr die Schwachmaten und deren Regeln einzug in die Formel 1, es ist mittlerweile echt nur noch ganz schwer mit anzusehen.
 

karmakaze

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Fro schrieb:
Allerdings zum einen deutlich weniger und zum anderen kamen die meistens durch überfahren von Teilen und anderen Sachen zu Stande, nicht weil die irgendwann einfach total runtergefahren sind weil man sie nicht mehr wechseln darf.
Ach so? Hast du dafür auch irgend einen Beweis, zB eine Statistik? Ich kann mich auch zu Wechsel-Zeiten an viele totgefahrene Reifen erinnern. Damon Hill fuhr sich 1992 mit noch viel weicheren Reifen zum Reifenplatzer in Monza, Frentzen passierte 2002 ähnliches und 2004 hatten die Jordan mal solche Probleme, dass sie in einem Rennen an ihren beiden Boliden 4mal platte Reifen wechseln mussten (jeweils keine Schäden durch Fremdeinwirkung). Es ist nur nie jemanden aufgefallen, es gab ja auch keine Regel die es zu kritisieren gab... :rolleyes:
Diese Regelung ist echter Humbug. Wer erinnert sich nicht an Alonso in Monaco wie der dort rumgeeirt ist?
Nun, das war aber keine Schuld der Reifenregel. Alonso wäre auch ohne diese Regel draußen geblieben. Es war immerhin in Monaco und da ist es sehr unwahrscheinlich dass ihn jemand überholt.
Was bringt es einem einen Reifen wechseln zu dürfen wenn bei einem 3 oder 4 total runter sind, dann muss man 3 oder 4 mal in die Box um jeweils immer einen Reifen wechseln zu können, womit dann auch das Rennen absolut im Arsch ist.
Aber hallo, wo steckt denn da jetzt das Argument drin? Reifen verschleißen und das tun sie unabhängig von irgend welchen Regeln. Nur, die Abschaffung der Regel wird wieder dazu führen, dass die Reifen-Hersteller wieder weichere Mischungen verwenden. Der Reifen muss ja nicht mehr ein ganzes Rennen halten. Er ist also nach seiner verkürzten Lebensspanne (20-30 Runden statt vielleicht 70) genauso am Ende und damit besteht auch dort die Gefahr von Reifenschäden. Es ist ja nicht so, dass die Reifenproblematik erst letzte Saison begann. Nur, was ist wahrscheinlicher? Ich finde, dass die Gefahr allein durch den Reifen nicht höher ist. Die Wechselproblematik ist da ein ganz anderes Kapitel. Ich fände es richtig wenn man so viele Reifen wechseln kann wie nötig, aber auch erst wenn wirklich ein anormaler Verschleiß aufritt. Für diese Verschleißprobleme muss aber schließlich das Team (inklusvie Reifenhersteller) gerade stehen. Es ist dafür verantwortlich ein konkurrenzfähiges Auto im Rennen zu halten. Diese Verantwortung kann man nicht einfach auf die Verantwortlichen überwälzen. Es hat sich ja auch keiner bei den Verantwortlichen beschwert, wenn mal wieder ein Motor hochgegangen ist.
Zu einem Kompromiss wäre ich allerdings bereit: Einmaliges Wechseln, von mir aus limitiert durch die Reifensatz-Anzahl. Das würde die schlimmsten Probleme beheben, den eigentlich positiven Effekt der Reifenregel aber zum Großteil beibehalten.
 

GitcheGumme

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Wenn ein Reifen ein Rennen halten soll, kann man ja gleich mit Straßenreifen fahren.

That's Racing und daher soll man auch Racetires verwenden!
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Wenn ein Reifen ein Rennen halten soll, kann man ja gleich mit Straßenreifen fahren.

That's Racing und daher soll man auch Racetires verwenden!
Der Punkt ist aber eben der, dass durch die Abschaffung der Reifenregel nicht die Gefahr für Reifenschäden reduziert wird, sondern nur die Möglichkeit einen Reifenschaden zu beheben ausgeweitet wird. Ein nicht so lebensfähiger Reifen der weniger Runden halten muss, ist mMn am Ende seiner Lebensphase genauso gefährlich wie ein 1-Rennen-Reifen am Ende des Grand Prix.
Wenn man das sogar weiter treibt, könnte man sagen dass bei zB 3 Reifenwechseln 3mal Gefahr besteht, ohne Reifenwechsel nur einmal. Das wäre mir aber zu dreißt. Ich würde die Gefahr gleichwertig schätzen.

Prinzipiell wurde diese Reifenregel auch aus dem Grund heraus geschaffen, dass sie eine Kostenreduktion ermöglichen sollte. Weniger Rennreifen = weniger Kosten, so die Devise. Wenn ich mich an die aberwitzigen Zeiten der Qualifikations-Reifen erinnere, die nach 1 schnellen Runde auseinander fielen, dann ist das auch berechtigt so. Wo früher 12 oder 7 Reifensätze verschlissen wurden, waren es letzte Saison nur noch 4. Das Problem lag aber eher darin, dass dadurch der Reifenvorteil so entscheidend wurde, dass er wesentlich mehr Reifentests erzwang als vorher und so die Kostenreduktion ins Nirvana gerubbelt wurde...

Schauen wir uns doch mal an was die anderen Serien dieser Welt an Reifen zustande bringen. Bei den ChampCars, Nascars, der DTM und der Formel 2 werden jeweils Slicks verwendet. Das soll hier aber nicht Thema sein. Entscheidend ist, dass bei DTM und Formel 2 die Reifen eine recht hohe Lebensdauer haben, im Falle der DTM zwar nicht für ein ganzes Rennen, aber doch genug für die Hälfte. Bei den ChampCars und Nascars sind häufige Boxenstopps aufgrund des Spritverbrauchs nötig, genauso wie in der Formel 1, und dort werden "nebenbei" ja auch immer neue Reifen aufgezogen.
Man muss sich also in der Formel 1 entscheiden, welchen Weg man gehen will.

Grundsätzlich ist es in meinen Augen auch wichtig sinnvolle Technologien anzuwenden. Die Formel-1 ist ja nichts weiter als eine große Leistungsschau der Hersteller und Sponsoren. Über dieses Medium sollen moderne Techniken vermittelt werden und eine Technik-Kompetenz geschaffen werden. Nur, was hat es für die Reifenhersteller für eine praktische Kompetenz, wenn man Reifen produziert die fernab vom eigentlich eigenen Markt völlig anders funktionieren? Was hat es für einen Nutzen in der Formel 1 extrem weiche, schnell verschleißende Slicks zu entwerfen, wenn man in der Realität möglichst robuste (harte) Profilreifen verkaufen will?
Diese Fragen muss jeder für sich beantworten. Ich für meinen Teil finde das falsch. Gerade der Ansporn möglichst haltbare Reifen (und sei es nur für ein Rennen) zu schaffen, hat für mich mehr Praxiswert als diese Weich-Gummi-Rollen die wir in unserem Leben sowieso nie aufs Fahrwerk unseres Normal-Kfz's ziehen würden.
 

GitcheGumme

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karmakaze schrieb:
Was hat es für einen Nutzen in der Formel 1 extrem weiche, schnell verschleißende Slicks zu entwerfen, wenn man in der Realität möglichst robuste (harte) Profilreifen verkaufen will?
Da verweise ich wieder auf meine Thematik: Da kann man ja gleich mit Straßenreifen fahren.

Die Formel 1 ist eine Schau, richtig. Deswegen ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man weichere Reifen produziert, die nicht so lange halten, aber dafür "schnell" sind. Darum geht es doch.

Mal ehrlich, die Straßenreifen halten doch eh alle etwa gleich lang. Es kommt nur auf die Fahrweise an. Der eine hat einen höheren Rollwiderstand, aufgrund einer anderen Mischung, der andere weniger. Der eine ist gut für das Gelände, der andere für Winter, usw.
Doch warum geht es denn eigentlich? Für viele kann es doch nicht breit genug und schnell genug sein. Also ist die Formel 1 eine gute Darbietung.
 

karmakaze

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GitcheGumme schrieb:
Da verweise ich wieder auf meine Thematik: Da kann man ja gleich mit Straßenreifen fahren.

Die Formel 1 ist eine Schau, richtig. Deswegen ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man weichere Reifen produziert, die nicht so lange halten, aber dafür "schnell" sind. Darum geht es doch.

Mal ehrlich, die Straßenreifen halten doch eh alle etwa gleich lang. Es kommt nur auf die Fahrweise an. Der eine hat einen höheren Rollwiderstand, aufgrund einer anderen Mischung, der andere weniger. Der eine ist gut für das Gelände, der andere für Winter, usw.
Doch warum geht es denn eigentlich? Für viele kann es doch nicht breit genug und schnell genug sein. Also ist die Formel 1 eine gute Darbietung.
Einen gewissen Nicht-Praxis-Anteil (bzw. typischen Formel-1-Anteil) will ich ja auch gar nicht abstreiten. Es sollen ja nicht gleich irgendwelche Serienmodelle aufgezogen werden. Ich bin auch kein sonderlicher Gegner von Slicks, das liegt aber eher daran, dass die jetzigen Reifen eigentlich auch Slicks mit völlig sinnfreien Rillen sind.
Dennoch sollte der Zuschauer/Bewerbte irgendeinen technischen Nutzen bei seinem Auto/Reifen-Kauf später ja wiederfinden. Es geht ja nicht darum irgend einen Mist für die Formel 1 zu produzieren und im normalen Geschäft was ganz anderes anzubieten. Es soll einen Image-Transfer geben und der lässt sich nunmal am besten Kommunizieren wenn man irgendwelche "Sporttechnologien" auch mal ins Serienfahrzeug einfließen lässt. So hat zB Ferrari die Schaltung seiner Straßen-Boliden am Vorbild der Formel 1 gestaltet, genauso wie Honda für das CVT-Getriebe Anleihen beim Motor-Getriebe-Management eines Formel 1-Wagens nahm oder Renault mitte der 90er die Direkteinspritzung als Praxiswert aus der Formel 1 bewarb. Auch bei den Reifen kann man das erreichen. Ich verlange wie gesagt keine schnöden Straßen-Imitate, doch sollte man sich halt schon überlegen wo der Image-Transfer liegen kann einen Reifen zu produzieren der nach 20 Runden (also 100 Kilometer) völlig hinüber ist. Da finde ich die jetzige Lösung besser.
Aber wie gesagt, das ist nur meine persönliche Meinung.
 

Allen

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karmakaze schrieb:
Einen gewissen Nicht-Praxis-Anteil (bzw. typischen Formel-1-Anteil) will ich ja auch gar nicht abstreiten. Es sollen ja nicht gleich irgendwelche Serienmodelle aufgezogen werden. Ich bin auch kein sonderlicher Gegner von Slicks, das liegt aber eher daran, dass die jetzigen Reifen eigentlich auch Slicks mit völlig sinnfreien Rillen sind.
Bin ja meistens mit dir einig aber in diesem Fall seh ichs anders. Fast jede Technologie muss ihren Beitrag zur Leistungsreduzierung leisten. Da durch den Wettbewerb (Konstrukteurskampf) die Autos immer schneller werden, muss man die Leistung einzelner Komponenten einschränken.

Jetzt kann man sich fragen, wo man das em ehesten machen soll. Meiner Meinung nach sind die Reifen ein simples und auch taugliches Mittel den Kurvenspeed zu kontrollieren. Hat man mal ein Reglement mit der Aerodynamik und der Motorgrösse bestimmt, macht es einfach keinen Sinn, jedes Jahr am Chassis und Aerodynamik herumzuschrauben um die Leistung auf akzeptablem Niveau zu halten. Viel einfacher ist es mal eine Rille mehr in den Reifen vorzuschreiben. So hat man Stabilität im Reglement und die kleinen Teams müssen ihre Autos nicht mit einem irren Aufwand jedes Jahr anpassen. Wäre auch wichtig für die B-Teams der Zukunft, vielleicht dürften die dann mit den Vorjahreswagen fahren.

Mir ist es ehrlich gesagt schnuppe ob in den Reifen Rillen sind, ein normales Auto fährt übrigens auch nicht mit profillosen Slicks (soviel zu deinem Vergleich mit der Serie). Die Reifen sind ja nicht das Problem, das Problem sind die schnellen Kurven wo man durch die Dirtyair Abtrieb am Frontflügel verliert => ein Aerodynamikproblem welches man nicht mit Slicks lösen kann.
Auch wenn der neue Heckflügel etwas gewöhnungsbedürftig aussieht, hat man sich endlich mal wissenschaftlich dem Thema von Seite FIA/AMD genähert. Bis vor Kurzem gabs ja wirklich nur Kommentare auf forumsniveau von den Superexperten (Ex-Fahrer Stuck und Konsorten), die einfach all den alten Mist den sie früher hatten wieder einführen wollten. Dass sich die Technik aber verändert hat und alles am Limit gebaut ist, das geht nicht in deren Birne rein. Wenn man deren Reglement von früher nehmen würde und heute konstruieren würde, wären die Wagen noch viel anfälliger. Der Grund ist simpel, früher lotete man die Aerodynamik überhaupt nicht aus, da stellte man vergleichsweise ein unempfindliches Brett in den Wind.

Mit dem neuen Flügel macht man was ganz Radikales: Man entfernt das Teil welches die Strömung in Verbindung mit dem Diffusor nach oben reisst. Konnte man in der Druckverteilungsgrafik (alt/neu) gut sehen. Dass die Begeisterung bei den Teams fü diesen Vorschlag so gross ist, ist sicher kein Zufall. Die Lösung ist einfach und wird wahrscheinlich auch unter dem gnadenlosen Techwettkampf nicht leiden.


Nachtrag (früher war alles besser):
Als Konstrukteur baust du lieber einen anfälligen Frontflügel der effizienter ist und vielleicht bei gleichem Luftwiderstand 50 kg mehr Abtrieb produziert ... als einen unempfindlichen Flügel der zwar im Winschatten gutmütiger aber auf eine Rund einfach 7 Zehntel langsamer ist.
 
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karmakaze

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Die Farben und das Logo von Midland sind jetzt bekannt gegeben worden:
http://www.f1total.com/news/05111512.shtml
http://www.f1total.com/news/05111517.shtml
Schwarz-weiß-rot.
11556.jpg


@Allen:
Sorry, hatte deinen Post ganz übersehen! :wall:

Die Rillen sind in meinen Augen sinnfrei, weil sie zu offensichtlich künstlich wirken. Nachwievor haben wir eigentlich "geritzte Slicks", sozusagen ein Provisorium. Den von dir toll erklärten Grund bestreite ich gar nicht. Nur, hätten es dann nicht gleich Profilreifen sein können? Ein Regenreifen von heute ist eigentlich auch für trockene Bedingungen fähig, wenn die Reifenmischung nur hart genug wäre. Man hätte eventuellem starkem Abrieb (vielleicht auch gewollt um im Rennen aus den Rillenreifen Slicks zu machen...) Anforderungen wie "am Ende des Rennens noch Profiltiefe von 1mm" entgegen setzen können und die Reifenhersteller können ihr Wissen aus anderen Serien und aus der Praxis stärker miteinbringen. Es wirkt auf mich einfach etwas halbgar.

Die Idee des neuen Wings kann ich mir ehrlich noch nicht ganz vorstellen, das mag aber auch daran liegen, dass ich technisch nicht sonderlich begabt bin. Hast du eine gute Empfehlung wo die Wirkung mal richtig gut beschrieben wird? Der Hinweis bei der FIA ist jedenfalls etwas zu kurz.
 
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