Zum Thema
Kotzbrocken muss ich nochmal die Story um
Wolf Maahn loswerden (die ich bestimmt schon mehrere Male geschildert habe).
Ebenso wie unsere kleine Indiepop-Mucke-Band
Cop Talk hatte Maahn seinen Popularitätszenit Mitte der 80er und wenn so nationale Größen mal einen Gig in der Eifel absolvierten (wie bspw. auch Bap, die regelmäßig ihre Tour-Tests und Warm-ups in der Eifel starteten), nahmen sie sich gerne eine Lokalband als Vorgruppe, sofern das keine kompletten Dilettanten waren.
Weil wir im selben Musikverlag waren, wie Wolf Maahn, wurden wir als support verpflichtet für ein Konzert in der Schulaula unserer Heimatstadt Gerolstein.
Immerhin passten da so 1000 Leute rein, war also auch für einen Herrn Wolf Maahn (und die Deserteure) angemessen. Für uns sowieso - die Aula hatten wir alleine schon desöfteren vollbekommen und diesmal war die Eifel besonders gespannt auf uns, denn das war unser 1. Auftritt nach Studio und Plattenveröffentlichung.
Wir also mittags hin zwecks Aufbau und Soundcheck, da fuhr ein Truck (!!!)
vor, mit der Ausrüstung und Entourage von Herrn Maahn und seinen Deserteuren.
Riesige PA-Boxen wurden aufgetürmt, ein Schlagzeugpodest errichtet, komplizierte Pfeiftests absolviert und die Musiker der Band (u.a. der angesehene Gitarrist Axel Heilhecker) zelebrierten ihr langwieriges Aussteuerungsprogramm.
Wir schon etwas angenervt, vor allem als so ein Oberwichtigtuer von Mixer ganz überrascht tat, dass wir auch über ihre PA und ihrem Mischpult abgemixt werden sollten. (Ja sollten wir etwa noch ein paar Boxen und ein Mischpult daneben stellen?
)
Ein Blick in den Vertrag regelte das dann (in unserem Sinne natürlich), aber wir standen immer noch dumm rum, wie bestellt und nicht abgeholt.
Denn natürlich war Herr Maahn noch nicht da, der trudelte so gegen 18 Uhr an und musste dann auch noch durch sein Soundcheckprogramm und führte sich direkt auf wie Prinz Pop persönlich.
Um 19 Uhr sollte Einlass sein und wegen der ganzen Verzögerungen konnten wir unseren Soundcheck erst durchführen, als die Kassen schon geöffnet waren und es wurde richtig voll.
Weil es örtlich bedingt zeitliche Lärmschutzgrenzen gab, sollten wir unser Programm auf eine 1/2 Stunde zusammenkürzen (vereinbart war 'ne Stunde) und legten dann los.
Das Publikum ging total ab (Heimspiel) und ließ uns einfach nicht von der Bühne, jedenfalls nicht bevor unsere Hits drangekommen waren, die wir aber schön als Zugabe eingeplant hatten. Die uns zustehende Stunde holten wir dann halt so raus und ließen uns anschließend gebührend feiern (bekamen auch Props von den eigentlich korrekten Deserteuren).
Dann überkandideltes Umbauprogramm und dann donnerten Maahn und die Deserteure mit ihrer Monster-PA los.... was aber keinen mehr sonderlich interessierte. Die Leute waren nämlich sowieso wegen uns gekommen und der Maahn-Sound war natürlich dank Truck-PA viel zu laut und kacke und die Aula leerte sich minütlich, was den Sound noch mieser werden ließ.
Nach dem Gig Wolf Maahn total angepisst und verwüstete seinen Catering-Raum, wo halt Schnittchen und Bier gereicht war.
Wir waren schon recht schockiert darüber, weil so benimmt man sich einfach nicht. Auch einigen aus seiner Band (der Drummer war nett und die Backgroundsängerinnen) war das selbst unheimlich peinlich, wie ihr Chef sich benahm und 'ne richtig große Nummer ist Wolf Maahn dann ja auch zurecht nicht geworden. Blödmann, blöder.
Weder zuvor noch danach hatten wir es mit so einem eitlen Fatzke zu tun.
Wir hatten schon mit ein paar bekannteren Leuten gespielt (Dunkelziffer mit Jaki Liebezeit z.B. ) oder gemeinsame Auftritte / Kurztourneen mit überregional bekannten Indiebands entweder als support oder Headliner gemacht und kamen mit allen gut klar.
Bei Wolf Maahn war es aber die absolute Genugtuung, dass ihm da so 'ne kleine Provinzband die absolut unangemessene Show gestohlen hat.