WELT ONLINE: Wie sind Sie dann das Projekt konkret angegangen?
Hoeneß: Wir hatten einen Vorlauf von vielleicht zwei, drei Monaten. Da ging es auch darum, dass die Eishockeyhalle so umgebaut wird, dass dort gut Basketball gespielt werden kann und vor allem auch 4000 bis 5000 Zuschauer sehr gute Verhältnisse vorfinden. Der Basketball und wir als Klub müssen den Nachweis erbringen, dass der Sport in München einen Platz hat, ein Mäzenatentum wird es nicht geben.
WELT ONLINE: Das heißt also, der Aufstieg von der Zweiten Liga Pro A in die Bundesliga ist Pflicht?
Hoeneß: Natürlich hoffe ich, dass wir aufsteigen, aber darum geht es mir im Kern erst mal nicht. Steigen wir nicht auf, und es kommen 4000 Zuschauer zu jedem Spiel und die Mannschaft hat eine Identität, fände ich das besser als den Aufstieg mit 1500 Zuschauern in der Halle, die einfach mal vorbeischauen. Um es noch mal klar zu sagen: Der Verein stellt jetzt für dieses erste Jahr so zwischen einer und anderthalb Millionen Euro bereit, und wir müssen alle hart arbeiten, dass sich der Basketball nachhaltig selbst trägt. Sonst ist das Projekt nach diesem einen Jahr tot und wohl auch der Basketball in München, zumindest was das Engagement des FC Bayern angeht. Die Basketballspieler sollen den Fußballspielern nicht auf der Tasche liegen, das ist sicher.
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WELT ONLINE: Haben Sie als Fan den FC Barcelona und Real Madrid verfolgt, deren Basketballteams in Europa konstant um Titel spielen?
Hoeneß: Ja, natürlich, und ich habe mich erkundigt. Da ist es wohl bei beiden so, dass die Fußballabteilungen den Basketball subventionieren. Das will ich hier meinen Ex-Kollegen im Vorstand nicht zumuten. Und die Entwicklung bleibt ja auch abzuwarten, was passiert, wenn alles – wie ja auch im Fußball – immer nur finanziert wird und dann die große Rechnung kommt.