In den Minuten nach Abpfiff konnte man leicht vergessen, dass gerade mal der zwölfte Spieltag hinter den Schalkern liegt. Aber sie genießen alles, was sie kriegen können. In dem garantierten Wissen, dass es auch wieder schlechter laufen wird, dass irgendwo eine Krise lauert. Nach zuvor zwei Niederlagen war diese zwar noch nicht (ganz) da, aber der Druck auf dem Kessel war größer geworden. Das Duell gegen Elversberg war auch eines, das über den Weg der Schalker bestimmt. Vielleicht feierten sie diesen Sieg auch deshalb so viel größer, als es eigentlich am zwölften Spieltag üblich gewesen wäre. Arm in Arm standen sie nun da, hörten und staunten. Selbst Torwart Loris Karius, der mit dem FC Liverpool schon das Champions-League-Finale gesehen und gespielt hat. Auch wenn einige gar nicht begriffen, was ihnen die dröhnende Nordkurve gesanglich entgegenschleuderte, so spürten sie alle, was hier passierte. Der Mythos Schalke war erwacht. Mit einer erlösenden Gewalt.
"Es ist für mich der vielleicht stolzeste Moment in den vergangenen fünf Monaten", sagte Trainer Muslic. "Wenn man bedenkt, wer uns alles nicht zur Verfügung stand, muss ich der Mannschaft ein riesengroßes Kompliment aussprechen. Die Jungs haben bis zum Schluss alles reingehauen und wegverteidigt - gegen eine Mannschaft, die im Ballbesitz überragend ist und Woche für Woche offensiv andere Teams dominiert."