Lynch hat eben das "Problem", dass er sehr stark polarisiert. Es gibt halt sehr viele, die mit seinen Filmen rein gar nix anfangen können, zumindest mit den "typischen" wie "Blue Velvet", "Lost Highway", "Mulholland Drive" oder gar "Inland Empire". "The Elephant Man" oder "Straight Story" sind Ausnahmen (da deutlich konventioneller), aber eben auch nicht bekannt genug, um in einer solchen Umfrage für Stimmen zu sorgen. Und sein einziger Blockbuster-Versuch "Dune" ist eben in jeder Hinsicht eher unglücklich gelaufen...
Die Coens sind im Vergleich dazu allgemein viel beliebter und auch bekannter, was gerade in so einer Umfrage natürlich nutzt. Ich würde sie am ehesten mit Billy Wilder vergleichen, sie verbindet ein ungeheures Talent für Komödien mit einem ganz eigenen Humor mit der Fähigkeit, immer wieder zu zeigen, auch andere Genres zu beherrschen, und diese dann noch mit dem jeweils unverwechselbaren Humor zu "würzen". Beste Beispiele meine jeweiligen Lieblingsfilme der Regisseure, "Sunset Blvd." und "Fargo". Und natürlich auch die Tatsache, dass sie ihre Drehbücher in der Regel selbst verfassen.
Dass Nolan durch "The Dark Knight" so weit oben steht, ist klar, wäre noch vor ein paar Monaten sicher nicht so gewesen. Gänzlich unverdient ist es sicher auch nicht, in einem derartigen Mainstream-Genre einen wirklich guten Film zu machen, ist schon eine Kunst. Außerdem sind "Memento" und mit Abstrichen "Prestige" natürlich auch gute Filme. Dass er zwischen Hitchcock und Scorsese steht, ist aber sicherlich (noch?) ein paar Nummer zu groß für ihn. Mag in 20 Jahren anders aussehen. In der Umfrage aber natürlich auch nicht entscheidend.