Football Leaks


xEr

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Zur Zeit ist Football Leaks ja häufiger in den Medien und ich denke ein eigener Thread ist angebracht.

Wer es nicht kennt: Es handelt sich um eine Plattform, die Verträge rund um den Fußball veröffentlicht. Man hat dort also als Fan die Chance tatsächlich Fakten zu bekommen und nicht nur die die spekulativen Zahlen aus den Medien. Ist vielleicht auch mal ganz interessant was für Klauseln sich so in den Verträgen finden.

Also wenn jemand mehr oder weniger interessante Vertragsinhalte liest oder einfach nur Zahlen nennen will oder diskutieren will, kann er gerne reinschreiben.



Ich fang mal an: Habe grade den Vertrag vom Özil Transfer zu Arsenal gelesen:

- Özil ist für eine Ablöse von 44 Mio Euro gewechselt
- zuzüglich: Für jedes von 6 aufeinanderfolgenden Jahren, in denen sich Arsenal für die CL Gruppenphase qualifiziert, bekommt Real nochmal 1 Mio Euro. Also insgesamt bis zu 6 Mio Euro zusätzlich
- Falls Arsenal vor hat Özil an ein spanisches Team zu verkaufen und Einigkeit erzielt hat, müssen sie Real rechtzeitig informieren. Real kann dann entscheiden ob sie das Angebot mitgehen und sie bekommen den Spieler.
- Falls Arsenal Özil an ein anderes spanisches Team für mehr als 50 Mio Euro Ablöse verkauft, müssen sie an Real 33% des Mehrwerts überweisen
 

le freaque

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Davon halte ich rein gar nichts. Wenn Vereine und/oder Spieler entscheiden, keine Details zu Arbeitsverträgen an die Öffentlichkeit zu geben, so ist das zu akzeptieren. Das sind keine "Leaks" im Dienste der Öffentlichkeit, das sind einfach nur schwerwiegende Verletzungen von Persönlichkeitsrechten und in meinen Augen schändlich und kriminell. Das sind keine "Whistleblower" oder Informanten im Dienste einer guten Sache, das sind auch keine "Enthüllungsjournalisten", somdern schlichtweg W*chser.
 

MadFerIt

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nun ja, ich sehe das ein bisschen differenzierter. ich verstehe natürlich das argument, dass die verträge privatsache sind etc., aber der fußball lebt nun mal vom geld der fans. die kaufen eintrittskarten, merchandise-zeugs und zahlen tv-gebühren. und in deutschland ist es momentan aufgrund der gebühren-struktur so, dass jeder, der gez zahlt, auch die millionen mitfinanziert, die in der bundesliga an die spieler gezahlt werden. ein bisschen einblicke in die abgedrehte parallelwelt des fußballs finde ich daher mal ganz interessant, auch wenn das rechtlich nicht ganz astrein sein mag.
 

Rashid

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Es geht doch nicht darum die reine Sensationsgier zu befriedigen.

Ihr Hauptthema scheint die Beteiligung von Investoren an Transferrechten zu sein, also das Third-Party Ownership. Warum?
Unserer Meinung nach ist zu wenig über diese Investmentfonds bekannt. Ihre Existenz im Fußball wirft große Fragen auf, etwa jene nach möglichen Interessenskonflikten und Spielmanipulationen. Natürlich besteht auch das Risiko der Geldwäsche oder anderer krimineller Machenschaften. Diese Fonds haben nur finanzielle Absichten, das führt zu einer schiefen Vertragslage zwischen Vereinen und Spielern.

Haben Sie Beweise für Geldwäsche im Fußball?
Wir wollen niemanden ohne genügend Beweise beschuldigen, doch – nur als Beispiel – scheint die Struktur von Doyen Sports Group sehr anfällig für Geldwäsche.

Sie wurden erstmals bekannt, als Sie die Verträge zwischen der Doyen Sports Group und Twente Enschede aufdeckten. Doyen wurde Investor bei dem Verein und sicherte sich dafür Transferrechte der Spieler. Ist der Vorgang in Enschede ein typischer Fall für einen Regelbruch?
Ja. Er zeigt den unheilvollen Zusammenhang des Third-Party-Ownership in der Vereinspolitik mit kriminellem Management und einem unverantwortlichen Präsidenten. Was Doyen macht, ist kriminell und schädlich für die Vereine. Nicht nur bei Twente, sondern auch bei anderen Klubs. Sie benutzen finanziell angeschlagene Vereine und stülpen ihnen unfaire Bedingungen über. Deshalb nennen wir sie Kredithaie. Außerdem verstößt das Vorgehen wohl gegen Fifa-Regeln. Viele dieser Vereine werden Probleme bekommen und wahrscheinlich bestraft werden.

Ein Dokument besagt, dass Twente bei einem abgelehnten Angebot 50 Prozent an den Fonds zahlen musste. Doch wie hätte Doyen davon wissen sollen?
Weil sie für gewöhnlich diejenigen sind, die Angebote heraus suchen. Der Verein hat dann keine andere Wahl, als die Spieler dafür zu verkaufen. Doyens Verträge beinhalten in der Regel sehr aggressive Klauseln.

Demnach könnte der Investor den Verein dazu drängen, die Spieler so schnell wie möglich zu verkaufen.
Richtig, das ist gängige Praxis und geschieht hinter den Kulissen. Die Investoren platzieren die Spieler in bestimmten Vereinen mit dem Versprechen, sie ein oder zwei Jahre später weiter zu verkaufen. Das rentiert sich für den Investmentfonds und deren befreundete Berater.

http://www.11freunde.de/interview/exklusiv-football-leaks-im-interview



somdern schlichtweg W*chser.

:mensch:
 

Talib

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Davon halte ich rein gar nichts. Wenn Vereine und/oder Spieler entscheiden, keine Details zu Arbeitsverträgen an die Öffentlichkeit zu geben, so ist das zu akzeptieren. Das sind keine "Leaks" im Dienste der Öffentlichkeit, das sind einfach nur schwerwiegende Verletzungen von Persönlichkeitsrechten und in meinen Augen schändlich und kriminell. Das sind keine "Whistleblower" oder Informanten im Dienste einer guten Sache, das sind auch keine "Enthüllungsjournalisten", somdern schlichtweg W*chser.

Lass dir deinen Beitrag nochmal durch den Kopf gehen...
 

Bombe

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Ich kann Freaque schon verstehen. Alleine das "leaks" ist ja nun durch eine vermeintlich gute Sache besetzt. Hier geht es doch einzig und allein darum, die Sensationsgier zu befriedigen.
Andererseits - auch Ferrit kann ich verstehen. Wir investieren jede Menge Kohle in den Fußball, da interessiert es mich natürlich auch, wofür sie das Geld in diesem inzwischen perversen Geschäft raushauen.

Dass Rashid jetzt plötzlich Geldwäsche im Profifußball verhindern will, ist natürlich lachhaft. Der wusste bis zum 11 Freunde Artikel nicht mal, dass es diesen Zusammenhang überhaupt gibt...

Trotzdem - im Grunde gehen uns solche Verträge nichts an. Und damit meine ich vor allem die Gehälter und Vertragsinhalte der einzelnen Spieler. Ablösesummen und sonstige Modalitäten sehe ich jetzt nicht so eng...
 

nbatibo

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Nach Özil, jetzt Kroos...

Brisant ist die erste Zusatz-Klausel („Primera“): Sollte Kroos gegen den Willen von Real gehen, muss er 300 Mio Euro an Real Madrid zahlen. Eine geheime Ausstiegsklausel!

Klar ist: Die 300 Mio würden nicht von Kroos selbst gezahlt, sondern seinem neuen Verein. Solche extrem hohen Summen sind in den Verträgen von Top-Stars in Spanien üblich. Als Abschreckung gegen Abwerbungsversuche! Cristiano Ronaldo hat mit einer Milliarde Euro die höchste festgelegte Ablöse.
In der Kroos-Klausel steht aber auch drin: Wenn Real Madrid ihn seinerseits verkaufen will, kann der Klub die Ablöse frei verhandeln.

► Kurios: Offiziell erhält der deutsche Weltmeister „nur“ ein Monatsgehalt von 6000 Euro. Das Gehalt wird übrigens mit den Prämien verrechnet.

► Dafür gibt‘s satte Prämien: Im ersten Jahr nach dem Wechsel 2014 von Bayern München zu den Königlichen 11 320 755 Euro. Für jedes der fünf folgenden Jahre seines Vertrages bis 2020 10 909 091 Euro.

Ausgezahlt wird das Geld in zwei Raten am 10. Januar und am 10. Juli.
 

Big d

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ich finde die leaks auch zweifelhaft, aber die Information mit diesen Investoren ist natürlich schon eine brisante geschichte, die auch eine Einflussnahme dieser Investoren denkbar macht.
 

MadFerIt

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Nach Özil, jetzt Kroos...

dass um die vertraglich festgeschriebenen ablösesummen in spanien immer noch so ein wind gemacht wird, obwohl mittlerweile jeder wissen sollte, dass die in allen verträgen stehen müssen, ist doch leicht paranoid.

interessant aber, wie kroos' gehaltszahlungens strukturiert sind. im grunde also alles "bonuszahlungen". hat mit sicherheit steuerliche gründe.
 

L-X

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Ich bin auch eher bei LeFreaque.

Das Argument, dass Fans den Profifußball direkt oder indirekt finanzieren, ist letztlich doch nur vorgeschoben und taugt kaum als Legitimation der eigenen Neugier. Ob nun Fanartikel oder Eintrittskarten - alles freiwillige Zahlungen, aus denen man meines Erachtens kein Recht ableiten kann, gläserne Vereine präsentiert zu bekommen. Die Umsätze meines Bäckers oder Friseurs gehen mich ja schließlich auch nichts an.

Auch der Umweg über die Finanzierung des Fußballs durch eine nicht freiwillige Haushaltsabgabe scheint mir arg konstruiert. Natürlich sollten öffentlich-rechtliche Sendeanstalten Rechenschaft über grundsätzliche Finanzströme ablegen müssen. Hier reden wir aber von Third-Party-Mitarbeitern und ihren Gehältern. Die Inhalte von Özils Arbeitsvertrag haben den Konsumenten ebenso wenig zu interessieren wie die Gehaltsabrechnung eines Nachbarn, der zufälligerweise Tontechniker bei einer vom ZDF beauftragten Produktionsfirma ist.
 

Big d

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dieses "über Geld spricht man nicht" ist aber glaube ich auch was europäisches. in den USA werden die gehälter der spieler (und auch von top Managern) veröffentlicht.
 

Giko

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Ein Minimum Gehalt von 6k€ in La Liga scheint der Grund zu sein, wieso das bei Kroos so ist und auch DeGea, dessen Vertrag bei Real ebenfalls geleakt wurde.


It's a special collective bargaining agreement, some jobs have it. It's exactly 5,375€/month + 2 special payments (Summer and Christmas) in La Liga and 3,335€/month + 2 special payments in Segunda. It isn't relevant for the big teams but for smaller teams it sets a minimum of what a footballer should be paid.

The collective bargaining agreement also regulates the maximum length of the working day (7 hours), rest days (1,5 days per week) and a minimum of 30 calendar days of paid holiday per year.
 

RoyalChallenger

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dieses "über Geld spricht man nicht" ist aber glaube ich auch was europäisches. in den USA werden die gehälter der spieler (und auch von top Managern) veröffentlicht.

In Norwegen werden auch alle Gehälter veröffentlicht. Das ist eher ein deutsches Ding, dass man da so tut als wären das hochsensible Informationen. Abgesehen davon ist es doch ganz normal, dass Profifußballer damit Leben müssen, dass ein gewisses öffentliches Interesse besteht. Meine Verletzungsgeschichte ist natürlich Privatsache, bei Fußballern hingegen werden Art der Verletzung und Ausfalldauer per Pressemitteilung bekannt gegeben. Da jetzt bei Football Leaks den meinungsstarken Schützer der Privatssphäre zu geben (und sich mal wieder im Vokabular zu vergreifen), scheint mir etwas seltsam.
 

Rashid

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Dass Rashid jetzt plötzlich Geldwäsche im Profifußball verhindern will, ist natürlich lachhaft. Der wusste bis zum 11 Freunde Artikel nicht mal, dass es diesen Zusammenhang überhaupt gibt...

Ich habe schon immer für einen sauberen Fußball gekämpft, dass man es als Bayern-Fan mit den kriminellen Verstrickungen des Fußballs nicht so genau nimmt, kann ich allerdings verstehen.
 

Bombe

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@Rashid: Du bist zwar der größte Troll hier im Forum, aber der war echt gut. :laugh::laugh::laugh::thumb:
 
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