Formel 1 Saison 2011 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


desl

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Die werden vielleicht bei HRT einen Platz finden ... da ist immer ein Fahrer mit Geld gefragt ... oder ein Spanier.
 

Mr. Orange

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Die Meldung ist zwar schon ein paar Tage alt, aber trotzdem: Paul Di Resta wurde als "Rookie of the Year" geehrt. Die Auszeichnung ist von den Ergebnissen her sicherlich berechtigt, aber gewissermaßen auch eine mit Ansage. Di Resta wurde aufgrund seiner Formel 3- und DTM-Ergebnisse bereits vorher hoch eingeschätzt, war bei Force India bereits Freitagstestfahrer und wurde auch vorher schon von Mercedes gefördert. Von den Neulingen der letzten Saison war er eindeutig der erfahrenste und hat die Erwartungen sicher auch erfüllt.

Dabei gehen die doch sehr bemerkenswerten Leistungen von Sergio Pérez und Pastor Maldonado ein wenig unter. Vorallem Pérez ist für mich die eigentliche Entdeckung der Saison. Mit 21 war er der jüngste und unerfahrenste Neuling (auch Jerome D'Ambrosio hatte mehr GP2-Erfahrung), dabei GP2-Vizemeister.
Im ersten Rennen, als fast alle 3-4 Mal gestoppt haben, ist er mit nur einem Stopp durchgefahren und hätte in seinem ersten Rennen einen satten siebten Platz geholt, wenn die Saubers nicht wegen einiger mm beim Heckflügel disqualifiziert worden wären. In den Folgerennen hat er immer wieder gezeigt, dass er mit den Reifen sehr, sehr gut umgehen kann, auch wenn das Quali nicht immer so gut war. Und sicher, der Sauber war am Anfang das Reifenschoner-Auto schlechthin, aber bei Pérez eben deutlich mehr.

Beim Monaco-Quali war er bis zu seinem Unfall sensationell unterwegs. Es gilt immer als gutes Zeichen, wenn ein Fahrer in Monaco auf Anhieb schnell ist. Der Unfall mit einer schweren Gehirnerschütterung hat ihn dann das Rennen und auch den Kanada-GP gekostet, und ihn wohl auch danach ein wenig gehemmt. Aber im letzten Saison-Drittel hatte er Komayashi recht deutlich in Griff. Alles in allem sicher noch kein ganz runder Fahrer, aber man sieht sehr viel Potenzial. Und ich glaube, dass ihn mittlerweile auch einige größere Teams auf der Watchlist haben, vorallem Ferrari, die ja mit Sauber zusammenarbeiten.

Was ich über Monaco gesagt habe, gilt natürlich auch für Maldonado, der dort im Rennen gut gepunktet hätte, wenn er nicht von Hamilton abgeschossen worden wäre. Insgesamt war Maldonado von Anfang an sehr nah an Barrichello dran, und in dieser Hinsicht auch auf Anhieb besser als Hülkenberg im Vorjahr. Nur ist das im Williams-Chaos ein wenig untergegangen.


Und BTW: den blöden Begriff vom Pay-Driver sollte man grundsätzlich aus dem Vokabular streichen. Irgendjemand zahlt immer, damit ein junger Fahrer die Nachwuchsformeln durchläuft und vielleicht in die Formel 1 aufsteigt.
Wenn die europäischen Firmen und Sponsoren ein wenig geiziger werden, dann bekommen auch die jungen Fahrer aus Südamerika mit einheimischem Sponsoren-Geld wieder etwas öfter die Möglichkeit, ihr Talent zu beweisen (wie schon in den Siebzigern), und das gar nicht schlecht, wie man sieht.
 

Eichelkäsebrot

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Einige News:

Toro Rosso hat am Mittwoch sein komplett neues Fahrerteam für 2012 präsentiert. Der 22-jährige Australier Daniel Ricciardo und der 21-jährige Franzose Jean-Eric Vergne fahren statt des Schweizers Sebastien Buemi und des Spaniers Jaime Alguersuari künftig für das Red-Bull-Schwesternteam. Beide Youngsters sind Teil des Junior-Programms des österreichischen Weltmeisterteams Red Bull Racing.

Der Formel-1-Rennstall HRT trennt sich von seinem Teamchef Colin Kolles. Das spanische Team einigte sich mit dem Rumänen auf ein Ende der Zusammenarbeit. Die Entscheidung beruhe auf der neuen Ausrichtung des Teams, mit dem Hauptquartier nach Spanien zu wechseln.

Sebastian Vettel muss sich einen neuen Physiotherapeuten suchen. Tommi Parmakoski, der mit dem zweifachen Formel-1-Weltmeister seit drei Jahren arbeitet, hat einem Bericht von „auto, motor und sport“ zufolge ein Angebot im Trainerteam der Eishockey-Frauen von Oriflame in Finnland angenommen.

Vettel, der zurzeit Urlaub macht, verliert damit eine seiner wichtigsten Bezugspersonen der vergangenen höchst erfolgreichen drei Jahre. „Herausheben möchte ich die Person, mit der ich in diesem Jahr die meiste Zeit verbracht habe - meinen Trainer Tommi Parmakoski“, hatte Red-Bull-Pilot Vettel heuer in Japan nach seinem zweiten WM-Triumph betont.

Parmakoski, ein ehemaliger Eishockey-Tormann, habe ihn immer wieder auf den Boden zurückgeholt, damit er nicht abhebe. „Er ist derjenige, mit dem ich mehr Zeit verbringe als mit irgendjemand sonst“, so Vettel.

Quelle: sport.orf.at
 

Max Power

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Die Besetzung von Toro Rosso hat sich abgezeichnet, wobei ich eher damit gerechnet hatte, dass Alguersuari noch eine Saison mit Ricciardo fahren darf und man Vergne bei HRT "parkt". Aber so lässt man wohl Ricciardo und Vergne gleich die Nachfolge von Webber direkt ausrittern ... Bin gespannt, wie es mit Buemi und Alguersuari jetzt weitergeht. Wäre schade für Alguersuari, ich finde, der hat gute Ansätze.
 

desl

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Wie es mit Buemi und Alguersuari weitergeht? Naja ... die werden irgendwo anders aufgefangen. Mit etwas Glück in der WTCC, wahrscheinlicher eher die AutoGP oder die FIA-GT1-Meisterschaft.
Mit RedBull werden die nichts mehr zu tun haben ... ebenso wenig wie Scott Speed oder Christian Klien.

Überraschend kommt die Nummer nicht. Gerüchte Riccardio bei Lotus unterzubringen oder bei HRT zu belassen, wollten sich nie durchsetzen.

Ebensowenig wollte sich von der Buemi/Alguersuari-Kombi keiner durchsetzen.
Bei Buemi wartete man auf den Durchbruch, nachdem er 2009 gegen Bourdais nicht schlecht aussah ... der aber nie so recht gekommen ist.
Auf der anderen Seite war Alguersuari, der 2009 das Auto kaum beherrschen konnte und auch 2 Jahre später nicht gerade konstant fährt.

Wenn man sich nicht entscheiden kann, wen von beiden man rausschmeißt und durch Riccardio ersetzt ... dann wirft man halt beide raus. Vergne wird es gegen den etablierteren Riccardio schwer haben. Eine praktische Situation für den Australier, wenn es irgendwann darum gehen sollte im großen RedBull-Team die Nachfolge seines Landsmannes anzutreten.

Obgleich Buemi und Alguersuari 2011 ihre jeweils erfolgreichste Saison hatten, vermochten sie nie das gewisse etwas zu präsentieren.
Ob das an den Fahrern oder an ihren Mitteln (Dienstwagen) liegt, wird dann nächste Saison abgewägt ... je nach dem wie sich die Nachfolger anstellen.



Kolles' Entlassung ... tjoa. Thesan Capital muss wohl gut Geld investieren wollen. Zum einen können die es sich leisten einen Pedro de la Rosa ins Auto zu setzen (bringt keine Sponsor-Millionen und ist nicht besonders schnell ... er ist einfach nur Spanier) und zum anderen zieht man nun vergleichsweise kurz vorbereitet nach Valencia.
Bin mal gespannt, ob die den Wechsel ordentlich hinkriegen. Keine Entwicklung mehr in München, kein Aufbau der Wägen in Greding. Die einstiegen Pläne, dass die HRT schon bei den Test in Jerez mitmachen wollen, werden dadurch schwerer umzusetzen sein.

Vielleicht übernimmt man sich mit den Plänen.
Aber immerhin übernimmt man den Rennbetrieb eines Rennstalles, der in einem anderen Zustand ist als der Scherbenhaufen, den Kolles kurz vor Beginn der 2010-Saison vorgefunden hat.

Dass man nun spanischer auftreten möchte als bisher (und nicht als insgeheimes deutsches Kolles-Team) könnte die Chancen für Alguersuari auf ein F1-Cockpit in der nächsten Saison erhöhen.
 
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Emperor

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Die Besetzung von Toro Rosso hat sich abgezeichnet, wobei ich eher damit gerechnet hatte, dass Alguersuari noch eine Saison mit Ricciardo fahren darf und man Vergne bei HRT "parkt".

Ich hab eigentlich auch genau mit einem solche Szenario gerechnet, daher tut es mir für Alguesuari ein wenig leid. Er hatte eine starke zweite Saisonhälfte.
 

Eichelkäsebrot

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Jetzt wo die Saison vorbei ist, wäre es eigentlich an der Zeit für einen kleinen Jahresrückblick.


Fahrer des Jahres:

Platz 1: Sebastian Vettel

Perfekte Saison des nunmehrigen Doppelweltmeisters. Konnte vor allem auf Grund seines Autos von Beginn an dominieren und leistete sich im Gegensatz zum letzten Jahr keine nennenswerten Fehler.

Platz 2: Fernando Alonso

Der Spanier hatte über die ganze Saison gesehen nur das drittbeste Auto im Feld und schaffte es dennoch fast regelmäßig auf das Podium und lag in der Fahrer-WM am Ende nicht weit hinter Button und Webber zurück.

Platz 3: Jenson Button

Der Weltmeister von 2009 konnte sich im Vergleich zur Vorsaison steigern und sicherte sich mit dem Vizeweltmeistertitel die Rolle der Nummer 1 bei McLaren für die kommende Saison.


Enttäuschungen des Jahres (auf die Fahrer bezogen):

Platz 1: Felipe Massa

Massa hat es natürlich nicht leicht, da er mit Alonso den wahrscheinlich derzeit besten Fahrer als Teamkollegen hat, aber seine Leistungen in dieser Saison entschuldigt das nicht. Wer das drittbeste Auto im Feld hat und trotzdem in 19 Rennen kein einziges Mal unter die Top 4 kommt, der ist schlicht und einfach nicht würdig, für so ein Top-Team zu fahren.

Platz 2: Mark Webber

Sah in diesem Jahr gegen Vettel ganz schlecht aus. Vor allem die Startprobleme waren sehr ärgerlich. Während Vettel vorne wegfuhr und das Rennen kontrollierte, wurde Webber am Start oft durchgereicht und musste sich dann durch das halbe Feld pflügen. Selbst wenn es nächstes Jahr wieder bessen laufen sollte, wird 2012 wahrscheinlich das letzte Jahr für ihn bei Red Bull Racing sein.

Platz 3: Lewis Hamilton

Überharte Fahrweise die zahlreiche Strafen nach sich zog, Rassismusanschuldigungen, vorläufiges (?) Beziehungsaus mit Nicole Scherzinger, Streit mit seinem Vater, Burnout-Gerede und die Tatsache, dass sein Teamkollege Button ihm in dieser Saison den Rang abgelaufen hat. Was für ein Seuchenjahr für Hamilton! Warum dann nur Platz 3 in dieser Liste? Weil er sich im Gegensatz zu Massa und Webber trotz dieser Probleme noch halbwegs gut verkauft hat.


Rookie des Jahres: Paul di Resta

Machte von allen F1-Neulingen den besten Eindruck. Vor allem in der 1. Saisonhälfte setzte er seinen erfahrenen Teamkollegen Sutil ganz schön unter Druck, bekam von diesem in Saisonhälfte 2 allerdings die Grenzen aufgezeigt.


Team des Jahres: Red Bull Racing

Braucht man glaub ich nicht viel dazu sagen. Man hat das Auto nochmals verbessert: Die Standfestigkeit war diesmal von Beginn an kein Problem, zudem hatte man heuer auch auf Highspeedstrecken wie Monza das beste Auto. Mit Vettel hat man außerdem einen Fahrer der die Qualitäten des Autos voll ausnutzen konnte und nahezu fehlerlos agierte.


Enttäuschung des Jahres (aus Teamsicht): Williams

Schlechtestes Jahr in der Teamgeschichte. Da kann es nächstes Jahr nur aufwärts gehen. Ich hoffe, dass sie Barrichello durch Sutil ersetzen.


Nervensäge des Jahres: Dr. Helmut Marko

Seine Vettel-Lobeshymnen waren einfach unerträglich. Seine Einschätzungen und Analysen waren zudem vollkommener Schwachsinn. Wie ist der eigentlich zu seinem Dr.-Titel gekommen? Mit der Guttenberg-Methode?
 
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