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Wie im Vorjahr geht die Formel 1 nur eine Woche nach dem vorletzten Rennen in ihr Saisonfinale. Der Unterschied dieses Jahr ist, dass diesmal ein paar Kilometer mehr bei der Anreise zurück zu legen waren.
Geradezu ungewohnt ist auch, dass diesmal nicht an einem Adventswochenende gefahren wird ... sondern die Show (wie auch das Fußball-WM-Eröffnungsspiel) am Totensonntag über die Bühne geht.
Wie seit mehreren Jahren gewohnt, findet das Saisonfinale auch dieses Mal in Abu Dabhi statt. Die Vereinigten Arabischen Emirate lassen es sich ja auch durchaus etwas kosten und überweisen der FOM eine hohe Gebühr für die Ausrichtung des Rennens.
Für die Scheichs ist das Rennen nunmal PR ... das Geld kommt anderweitig ins Land. Streckenbetreiber die ihr Rennen komplett durch Ticketverkäufe refinanzieren kalkulieren so nicht.
Man darf durchaus überlegen, wie sich z.B. der Tourismus in den letzten 20-30 Jahren in Vorderasien entwickelt hat ... und wieviele Influencer herangekarrt werden. Die Sportswashing-Events sind da ein willkommener PR-Boost.
Wie dem auch sei. Die Spannung vor dem WM-Finale ist diesmal nicht ganz so groß, wie z.B. 2016 und 2021, als die Weltmeisterschaft im letzten Rennen entschieden wurde. Über das Saisonfinale '21 ist wahrscheinlich schon alles mehrfach gesagt worden.
Freilich gibt es noch mehrere Positionen in der Fahrer- und Konstrukteurs-Wertung, um die noch gestritten wird.
Red Bull hofft auf das erste 1-2-Wertung in einer Fahrer-Wertung, was auch zu Zeiten von Vettels dominantesten Jahren nie gelang (Button und Alonso wurden Vize-Weltmeister).
Perez und Leclerc gehen punktgleich in das Wochenende, wobei Leclerc mit mehr Rennsiegen den zweiten Platz hält.
Sollte Russell erneut siegen und zum vierten Mal in Folge die schnellste Rennrunde holen, dann könnte er theoretisch auch noch Vizeweltmeister werden. Seine Chance darauf ist jedoch recht klein.
Hamilton und Sainz streiten auch noch um die Plätze und bei Ocon und Alonso ist das Teamduell auch noch recht knapp.
Durchaus eng geht es in der Konstrukteurs-Wertung zu.
Ferrari (524 Punkte) und Mercedes (505) wollen beide den Vizekonstrukteurs-Titel. Mercedes hat in der ganzen Hybrid-Ära immer den Platz an der Sonne gehabt ... ein dritter Platz wäre eine große Enttäuschung.
Für Ferrari ihrerseits freilich auch, wenn man bedenkt, wie gut man in die Saison gestartet war.
Alpine (167) und McLaren (148) tanzen seit längerem in der Konstrukteurs-Wertung umeinander. McLaren hatte den besseren Saisonstart, Alpine holte zur Saisonmitte auf.
Ähnliches gilt dahinter, wo Alfa Romeo/Sauber (55) deutlich besser in die Saison startete, als Aston Martin (50), die mit der B-Version ihres Boliden später in der Saison häufiger im Q3 zu sehen waren.
Auch Haas (37) und Alpha Tauri (35) hoffen noch auf Punkte ... auch wenn sie diese zumeist eher selten erzielen. Beide Team sind dabei mit sehr unterschiedlichen Erwartungen in die Saison gegangen, wenn man auf ihre jeweilige 2021-Saison schaut.
Nur Red Bull und Williams scheinen ihre Position sicher zu haben. Gewiss, Williams könnte theoretisch noch 3 Plätze gut machen ... aber man rechnet da nicht unbedingt mit.
Und obgleich die Stimmung im Paddock etwas lockerer zu sein scheint als im vergangenen Jahr und die größte Spannung wohl eher zwischen Verstappen und Perez besteht (zumindest wenn es nach dem geht, was die Medien gerne berichten mögen ... Netflix hofft auf gutes Bildmaterial), so gibt es dennoch ein paar Positionskämpfe, die gerade bei der Geldverteilung der FOM-Einnahmen relevant werden können.
Letzte Saison sah man das (höchstwahrscheinlich dauerhafte) F1-Karriereende von Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi, die damals beide im letzten Rennen ausschieden ... so dass auch keine Donuts drin waren. 2018 hatten davon ja Hamilton, Vettel, Alonso und Grosjean welche gezeigt.
Da wünscht man sich doch glatt, dass Vettel diesmal welche machen kann ... und ein besseres Karriereende erwischt als z.B. David Coulthhard.
Ebenfalls ohne Cockpit im nächsten Jahr sind auch Daniel Ricciardo, Nicolas Latifi und (höchstwahrscheinlich) Mick Schumacher. Von denen hat aber keiner vor, die F1-Karriere endgültig zu beenden (obgleich dies bei Latifi wahrscheinlich der Fall sein wird).
Vielleicht gucken sie sich die beiden Formel-2-Rennen an, denn diese entscheiden, ob Logan Sargeant nächstes Jahr im Williams sitzen wird oder nicht. Jedenfalls hat Williams noch keinen Alternativplan präsentiert, falls Sargeant den Erwerb der Superlizenz verpassen sollte.
Das sowas schonmal schief gehen kann weiß z.B. sein Vorgänger bei Williams, Dan Ticktum, der einst (bei Toro Rosso) Brendon Hartley ersetzen sollte.
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