Nur was ist falsch daran, dass Haas auch Erfolge gegen Hewitt und Co hatte?
Selbst 2009 mit 31 hat er Federer bei den FO über 5 schwere Sätze ziehen können. 2 Wochen später hat er in Halle gewonnen und dabei Tsonga und Djokovic besiegt und nochmal 2 Wochen später hat er Djokovic in Wimbledon besiegt. Ist Haas eigentlich noch immer derjenige der zuletzt Djokovic auf langsam hartplatz besiegt hat? So was war Mitte 30 noch möglich wenn er an seine beste Form rankam aber Hewitt und Co waren schwach weil sie ab und an gegen Haas verloren haben? Da wird meiner Meinung eher umgedreht ein Schuh raus. Denn natürlich gehörte Haas auch zu den Contendern die an einem guten Tag jedem das Leben schwer machen konnten.
Er gehört nicht in die Aufzählung, da es da nur um die Spieler in Federers Alter ging. Natürlich gehört auch Kuerten noch zu den damaligen Konkurrenten, er stoppte Federer bei den FO 04. Federer hatte kurz zuvor Coria in 4 beim Masters in Hamburg besiegt. Natürlich gehört auch Agassi zu den 04er Rivalen man denke nur an die USO.
Nur ein Wort zu Nalbandian, der deiner Meinung nach seine größten Erfolge gefeiert hat als auf der Tour nix los war. Wir reden über die beiden Masters 2007 als er nach einer Verletzung umgesetzt war und in Madrid mal eben Berdych, Del Potro (sehr jung), Nadal, Djokovic und Federer besiegt. Danach in Paris Moya, Federer, Ferrer, Gasquet und Nadal. Wem soll ich heute so etwas zutrauen. 2007 waren Nadal und Federer übrigens noch in der prime und auch die anderen Herren noch sehr gut in Schuss.
Gut, vielleicht habe ich Haas und Nalbandian oben etwas unterschätzt, den Punkt gebe ich dir, aber ich komme dennoch zu einem anderen Schluss als du.
Federers Kontrahenten waren längere Zeit bei den Grand Slams in den Halbfinals und Finals trotzdessen viele verschiedene. Philippoussis, Roddick, Safin, Nalbandian, Haas, Kiefer, Gonzales, Bagdhatis, Söderling. Diese fehlende Konstanz bei einem Kontrahenten ist für mich ein Indikator dafür, dass es eine Lücke an Qualität gab.
Du sprichst hier die Masters-Titel von Nalbandian an, aber da muss man eben auch sagen, dass es später eher einzelne Aurreißer nach oben waren. Gerade Nalbandians Erfolge bei den Grand Slams spielten sich tendenziell mehr zwischen 2002 und 2005 ab. Hier stehen eine Finalteilnahme, zwei Halbfinalteilnahmen und vier Viertelfinalteilhnamen zu Buche. 2006 war dann noch gut, dann ging bei den Grand Slam Turnieren auch nicht mehr so viel. Das heißt, ab 25/26 ging die Kurve schon nach unten. 2008 war eher enttäuschend und 2009 kam die Hüftverletzung. Daher muss ich mich zum Teil korrigieren, aber am stärksten war Nalbandian dennoch, bevor Djokovic und Murray auf dem Plan getreten sind.
Das Feld war deiner Meinung nach insbesondere ab Platz 5-6 etwas stärker besetzt, aber es gibt heute immer noch einen Wawrinka, der zwei Grand Slam-Titel abgeräumt hat. Spieler wie Tsonga, Nishikori oder Cilic sehe ich in Bestform schon auch in der Nähe von Nalbandian, Haas und Co, wenn sie ihr bestes Tennis zeigen. Vielleicht sind sie sogar etwas stärker. Tsonga und Berdych fanden als Jahrgang 85 eine schwierige Konkurrenzsituation als Nalbandian vor und weisen dennoch eine ähnliche Grand Slam-Bilanz wie der Argentenier auf. Da kann ich einfach nicht sehen, dass es Federer schwerer als Djokovic hatte, auch weil Berdych und Tsonga mit 31 nun auch nicht völlig über den Berg sind und die letzten Jahre noch sehr stark spielten. Tsonga hat übrigens auch Cincinnati 2014 gewonnen, indem er u.a. Djokovic, Murray und Federer besiegt hat. Ihm könntest du es zutrauen, was Nalbandian geschafft hat. Weiter hat sich Nishikor sich ins US Open Finale mit einem Sieg über Djokovic gespielt. Cilic hat sie gewonnen, nachdem er Federer schlug. Daher sehe ich Djokovic mit einer mindestens gleichwertigen Konkurrenz ab Platz 4-5.
Agassi und Kuerten waren 2004 zwar noch Konkurrenten aber hatten in ihrem Alter längst nicht mehr die Konstanz früherer Jahre. Der Agassi von 2004 ist in Paris gegen Haehnel und in Wimbledon gegen Andreevrausgeflogen . Bei Kuerten waren die Erfolge zu dieser Zeit auch eher Ausreißer nach oben, weshalb beide die zweite Reihe von damals auch nicht so richtig aufwerten.
Vor allem aber in der allerersten Reihe hat und hatte Djokovic mit Murray, dem alten Federer und dem alten Nadal meiner Meinung nach immer noch die dickeren Bretter zu durchbohren. Murray, der wirklich Pech hatte, fast seine ganze Karriere mit Federer, Nadal und Djokovic zu spielen, hat mehr Karrieretitel als Roddick, der es Anfang der 2000er sicherlich einfacher hatte. Der Federer von 2014 und 2015 hat auf den noch etwas schnelleren Belägen immer noch unfassbares Tennis gezeigt, und diesen Andy Murray fast weggefidelt. Hier und da fehlte ein Stück zum Prime-Federer, aber das ist immer noch ein Niveau, das ich in den Jahren 2003 - 2005 bei Federers Gegnern nicht finde. Auch nicht bei Nalbandian oder Safin.
Ansonsten ist es aber auch wirklich nicht tragisch, wenn man mal auf keinen gemeinsamen Nenner kommt.