Gegnerauswahl der "Talente"


Clay

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Ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht wisst, warum die Gegner der Talente, die ja angeblich auf den Titel schielen in den letzten Jahren immer schlechter werden. Teilweise mehr als Fallobst sind und das obwohl man in den TOP 10 der Rangliste steht und evtl bald ein klitschko wartet. Gute Vorbereitung kann das ja nicht sein....
Chagaev hat nach den Kämpfen gegen Valuev und Ruiz gegen die derzeitige Nummer 113 und 125 geboxt. Danach kam mit klitschko endlich mal ein gegner und schwups, war Chagaev weg vom Fenster. (die Umstände des haye Kampfes kenne ich, aber der Sprung ist einfach zu groß finde ich von der Nummer 125 zum klitschko!)

Ich bereite mich ja auch nicht gegen die SpVgg. Unterhürtingen oder Vorwärts tasmania Hördel vor, wenn ich gegen real Madrid spielen muss und einen gegner suche, der mich verbessert und mich herausfordert.

Beispiel Schwergewicht:

Boytsov nun gegen die Nr. 186 der Welt. Vorher die 270.

Chagaev erst 69, dann 180.

Povetkin: erst 59 dann 313 (!)

Helenius: Nach Brewster 70, dann 94, nun bald 161.

Solis: 125 dann vorher 52, 294, 84, 353

Pianeta: Orlov 217, 113

Ustinov: 337,162,

Dimitrnko: 77

Ich verstehe das nicht. Ali z.B. hat nach seiner Niederlage gegen Frazier fast jeden Monat geboxt um ihm zu zeigen" Es gibt keinen gegner außer mich, kämpfe gegen mich"
Und das waren keine Gurken: Patterson, Bugner, Chuvalo, Quarry, Foster, Ellis.

Wenn ich doch richtung Weltspitze gehen möchte, dann versuche ich mich auch an immer stärker werdenden Leuten zu messen.

So braucht man sich nicht wundern, das immer weniger leute sich für das Boxen interessieren.

Erst wenn di besten wieder gegeneinander boxen ist es interessant. Aber Duelle der Anwäter wie z.b.:
Chagaev-Povetkin
Dimitrenko-Adamek
Solis-Chambers
Pianeta-Tarver etc....
wird es anscheinend kaum noch geben. Aber warum????

(Wie schön waren die Zeiten als Bowe-Holyfield nichtmals eine WM war) :thumb:
 

Ossi87

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Ich finde es sehr gut das du diesen Threat aufgemacht hast! :thumb:
Genau diese Sache ist mir auch schon mehrmals durch den Kopf gegangen und mit anderen Leuten habe ich auch schon öfters darüber diskutiert.

Man kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen:

1) Die Geldfrage: schlechtere Gegner boxen für weniger Geld und der Promoter ist einfach nicht bereit für einen Aufbaukamof mehr Geld auszugeben

2) Die Statistik: Der Promoter hat eben Angst das sein Kämpfer mal ein Unentschieden holt oder sogar verliert und das wirkt sich später schlechter bei der Vermarktung aus. Klingt doch besser " Der ungeschlagene ..."
 

Der alte Mann

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Ali hat "jeden Monat" geboxt, weil er nichts zu fressen hatte. :belehr:

Das Schwergewicht ist im Moment so im Arsch, dass richtiges Geld nur gegen Klitschko und Haye zu verdienen ist (und selbst da gibt es für die Gegner überschaubare Börsen). Somit bewacht jeder seine Ranglistenposition so lange es geht und er entweder einen Titelkampf od. einen Ausscheidungskampf verordnet bekommt. Außerdem will niemand für die "kleine" Kohle seinen Veranstaltervorteil aufgeben.
 

Jones

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Das Problem ist das es 4 Titel gibt die von 3 verschiedenen Leuten getragen werden und die Klitschkos die Gegner des Bruders nicht boxen wenn es nicht sein muss.
Das alleine führt dazu, dass jeder der eine halbwegs gute Position hat früher oder später drankommt.
Ausserdem will der ein oder andere garnicht gegen einen Klitschko antreten und wartet nur bis Vitali in Rente ist und solange darf man nicht verlieren um oben im Ranking zu bleiben.
 

jack blackburn

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Ali hat wirklich sagen wollen "Frazier, du musst mir die Revanche geben, Ich habe alle deine möglichen gegner geschlagen".

Geld war sicherlich nicht Problem für Ali...

Ali hatte durch den Entzug seiner Boxlizenz ,von 1967-1970,schon erhebliche Geldprobleme ,er hielt Vorträge an Unis und tingelte durch die USA ,genug Geld kam aber nicht bei rum und die Nation of Islam hatte auch die Hand offen gehalten.Während Alis unfreiwilliger Pause wurde er sogar von Joe Frazier persönlich finanziell unterstützt .
Nach der Erteilung der Boxlizenz musste Ali auch aus finanziellen Gründen sofort gegen gut gerankte Leute ran wie Quarry oder Bonavena ran um sich den WM zu erkämpfen .Klar hatte Ali den Ehrgeiz sich mit diesen Kämpfern zu messen,ohne Frage ,aber er hatte seine Hofschranzen ,den Hofstaat,sich und seine familie zu versorgen und noch PR für die Black Muslims zu machen .

Sicherlich hatte er einen hohen Anspruch an sich selbst ,aber es wurden auch hohe Ansprüche an seinen Geldbeutel gestellt .Dies ist mit ein Grund für häufige Kämpfe ,nicht nur ,aber es spielt eine Rolle
 

Lord Krachah

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Das Problem ist das es 4 Titel gibt

Das ist es. Keiner muss sich mehr einen Shot "erkämpfen". Deswegen finde ich es auch sehr traurig, wenn in einem Fachforum wie unserem hier, dann gefordert wird, dass z.B. Solis nun unbedingt drankommen müsse. Womit hat der sich einen großen Kampf verdient? Damit wird diese Risikovermeidungsstrategie auch noch legitimiert.
 

Big d

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Auch wenn vielen meine rechtschreibung nicht passt, hatte ich schonmal was dazu geschrieben:D

http://www.figosport.de/index.php/h...n/warum-steckt-das-schwergewicht-in-der-krise


Das problem ist, dass die meisten nur nach dem kampfrekord gehen und es deshalb, da es 4 titel gibt macht es finanziell keinen sinn ein risiko einzugehen, da man ja irgendwann sowieso drankommt wenn man nicht verliert. shannon briggs hat das immer praktiziert. einen bum nach dem anderen ausgeknockt, bis es irgendwann zum titelshot kam (hat immerhin 4 mal geklappt). so holt man mit nem minimum das maximum raus.

Aber wie du schon gesagt hast, wird man so nicht weltklasse. da kann man noch so talentiert und technisch gut sein, boxen ist ne kontaktsportart und man wird nur besser durch kontakt mit guten leuten:D.

Ein federer trainiert ja auch nicht mit bezirksligaspielern und genauso kann ein boxer der keine weltklasseleute boxt nicht weltklasse werden. für nen paper titel ala zbik oder sylvester reicht es vllt. noch, aber für mehr auch nicht.

Ist ja kein zufall, dass ein alexeev gegen bums wie ne mischung aus tyson und ali aussieht, aber dann plötzlich wie ein mädchen boxt wenn der gegner zurück schlägt. das sollte jeder bedenken, wenn er ein prospect hyped und glaubt aus seinen bewegungsabläufen gegen bums was rauszulesen.

Natürlich kann man da schon viel erkennen(sagen wir man kann erkennen was jemand nicht drauf hat und ob generelles talent da ist), aber im prinzip ist alles was vor dem ersten ernsthaften test passiert noch relativ nichtsagend.

daher bin ich dafür boxer relativ früh zu testen(so nach 15 fights, bei mangelnder amateur erfahrung und technischen defiziten oder sehr jungem alter natürlich mehr).
 

Karl-Erwin

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boxen ist ne kontaktsportart und man wird nur besser durch kontakt mit guten leuten:D.

Ein federer trainiert ja auch nicht mit bezirksligaspielern und genauso kann ein boxer der keine weltklasseleute boxt nicht weltklasse werden. für nen paper titel ala zbik oder sylvester reicht es vllt. noch, aber für mehr auch nicht.

Das Boxen erlernt haben fast alle starken Leute in ihrer Amateurkarriere. Im Profibereich geht es nur noch darum, zu zeigen, was man gelernt hat und sich taktisch zu verbessern, ohne Substanz zu verlieren. Boxerische Steigerungen der größeren Art gibt es nicht mehr.
 

Big d

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Das Boxen erlernt haben fast alle starken Leute in ihrer Amateurkarriere. Im Profibereich geht es nur noch darum, zu zeigen, was man gelernt hat und sich taktisch zu verbessern, ohne Substanz zu verlieren. Boxerische Steigerungen der größeren Art gibt es nicht mehr.

Ja trotzdem muss man zumindest "scharf" bleiben. und da kann jahrelanges taxifahrerklatschen schon negativ wirken.

Und es gibt nat. auch boxer, die noch boxerisch große defizite hatten (huck z.b).

Deshalb denke ich das ringpraxis gegen gute leute auf jeden fall wichtig ist.
 

LeZ

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Ist ja kein zufall, dass ein alexeev gegen bums wie ne mischung aus tyson und ali aussieht, aber dann plötzlich wie ein mädchen boxt wenn der gegner zurück schlägt.

Das lag aber nicht (nur) am Gegner. Der sah schon bei der "Herausforderung" im Video komisch aus, langsam, fahrig, ganz anders als bei seinen Kämpfen vor Ramirez. Den hat er durch Dummheit verloren (Traden statt Sicherheit), und das hat ihm offenbar das Genick gebrochen.
 

VR2

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Wenn einer als Profi nichts mehr dazulernt sieht er eben aus wie Zbik :D
Wlad oder Ward z.B. haben am Anfang auch ihr Lehrgeld gezahlt. Ein Bute konnte als Amateur kaum geradeaus schlagen, Vitali konnte überhaupt nicht boxen usw.

Für HW Kämpfe mit Leuten aus der Zweiten Reihe gibts zur Zeit einfach nicht den entsprechenden Markt mMn.
 

Tobi.G

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Den perfekten Aufbau gibts halt nicht, jeder Boxer hat wohl seinen eigenen perfekten Aufbau. Die Kunst ist es für den Manager und vor allem für den Trainer diesen Aufbau zu finden, was leider oft nicht gelingt, was meist am Manager liegt. Die meisten werden zu vorsichtig aufgebaut, einige zu schnell und nur wenige richtig. So ein Chisora z.B. wird jetzt sehr früh ins kalte Wasser geworfen, in richtig kaltes Polarwasser! Entweder er geht gestärkt daraus hervor oder er friert für immer ein. Da es um einen WM Kampf geht und auch für seine Verhältnisse eine riesige Summe abzusahnen gibt, ist es nachvollziehbar und auch toll, dass man diese chance wahrnimmt, auch wenn sie vielleicht zu früh kommt. Aber Chisora ist jung und kann sich die Niederlage rein rechnerisch leisten. Dass er aber bei seiner Bilanz in den Top15 der Welt ist, nun das mag traurig sein, ist aber nicht seine Schuld. Es liegt A am dürftig besetzten Schwergewicht und B an den Idioten welche die Ranglisten machen.
 

Jones

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Dass er aber bei seiner Bilanz in den Top15 der Welt ist, nun das mag traurig sein, ist aber nicht seine Schuld. Es liegt A am dürftig besetzten Schwergewicht und B an den Idioten welche die Ranglisten machen.

Wenn man die in den 4 top 15 platzierten Namen mal alle zusammen zählt, kommt man ca. auf 40, natürlich ist Chisora einer davon. Selbst wenn es eine vernünftige top 15 geben würde gehört Chisora dazu, denn es gibt keine 18 Leute die eine bessere Bilanz haben.
Das keine 18 Leute die mehr zu bieten als einen Sieg über Williams und 2 über Sexton liegt an dem Thema das hier diskutiert wird, die Leute aus der 2. und 3. Reihe treten nicht gegeneinander an.
 

Ossi87

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Mir kommt in diesem Threat irgendwie das Thema Geld zu kurz.
Das ist doch ein Hauptgrund: schlechtere Gegner kosten weniger Geld.
So einfach ist das.
Von dem Geld was der Promoter nun mehr in der Tasche hat, werden dann die Punktrichter bestochen oder einfach selbst in die Tasche gesteckt.
 

jack blackburn

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Ra’anana (Israel)
Mir kommt in diesem Threat irgendwie das Thema Geld zu kurz.
Das ist doch ein Hauptgrund: schlechtere Gegner kosten weniger Geld.
So einfach ist das.
Von dem Geld was der Promoter nun mehr in der Tasche hat, werden dann die Punktrichter bestochen oder einfach selbst in die Tasche gesteckt.

geld mag einer gründe sein ,weshalb man schlechtere Boxer für das matchmaking verpflichtet . Aber die geringere gage eines Kämpfers sagt nicht zwangsläufig etwas über seine Qualität aus .

der gute Gbenga Oloukun z.B. ,der nach der Niederlage gegen Charr ausgemustert wurde bei Universum ,muss sich jetzt auch als Aufbaugegener /Journeyman verdingen ,Oloukun ist kein schlechter gegner ,er sorgt für Überraschungen wie gegen Brewster oder gewinnt wie gegen Airich ,der gute Gbenga wird auch nicht viel Kasse machen,sonst müsste er auch nicht so häufig ran ,aber er ist kein schlechter Boxer .
Ebenso Zack Page ,Michael Simms und einige andere ,diese Athleten bekommen für ihre Leistungen nicht viel ,aber sie sind keine schlechten Boxer ,
das beweisen auch unter anderem Pages Sieg über Köber oder Simms Sieg gegen Kempf ,frenkel hat er auch das leben schwer gemacht .
Ich glaube man kann nicht pauschal davon ausgehen,dass weniger Kosten mit schlechter Leistung abzuliefern gleichzusetzten ist .
 
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