Giro d'Italia 2011


theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
63.209
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Komischerweise hatte ich heute vor keiner Abfahrt richtig Angst beim Zusehen. Sowas ist wünschenswert bzgl. der Balance "eindrucksvolles Spektakel bergan" versus "nicht lebensbedrohlich" bergab.
Das waren schon tolle Bilder und ein gut gewähltes Szenario für eine Königsetappe und in diesem speziellen Fall auch entsprechend lang und kräftezehrend.
Migels warf halt berechtigterweise die Frage auf, ob wirklich jede Etappe gespickt mit Schwierigkeiten sein muss, wenn es zum Ende sowieso so brutal zugeht, dass man da nicht noch überflüssige Strapazen einbauen muss, die letztendlich nur auf Kosten der Gesundheit der Fahrer gehen. Sei es sportlich, beim gewünschten Verzicht auf irreguläre Stimulanzien oder körperlich, bei der Abwägung zwischen Risiko und Gesundheit bei den Abfahrten.

Wobei es eben gerade heute den für mich beruhigenden Zuseh-Aspekt hatte, bei gut zu fahrenden Schneisen guten Abfahrern (Sammy, Cance oder Nibali) zuzusehen, anstatt eines z.B. JM Soler den Col de Portet-d’Aspet hinunter.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
Migels hat halt keine Ahnung. Wer nicht sieht, dass die heutige Etappe eine ganz andere Qualität hatte als die ganzen Etappen, die nur aus Anlauf zum letzten Berg plus Bergsprint bestehen, sollte lieber Wettstricken kommentieren oder Bingo.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
63.209
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Moment... nicht missverstehen. Der ohne Ahnung war wie immer Leini :wall: :rolleyes:, während die Migels-Frage bezüglich der gestrigen Etappe durchaus berechtigt war.

Die heutige Etappe stand auf einem ganz anderen Blatt, was das Spektakel anging.

Nur sei die Frage erlaubt, ob man die ganzen Strapazen in Folge - ungedopt, wie inzwischen allgemein erwünscht, aber natürlich selbstverständlich vorne dabei, die Erwartungen betreffend - haben muss, des reinen Spektakel willens?

So eine Etappe wie heute soll und muss sportlich notwendig sein, um einen Unterschied zu machen, aber sowas wie den Crostis hinunter kann man sich auch schenken, weil es sportlich auf dasselbe hinauslaufen würde, wenn dahinter noch der Zoncolan droht, aber kein weiterer Radprofi muss fürchten, unterwegs und dabei um's Leben zu kommen.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
Es geht nicht um Spektakel, sondern um Sport. Um die Spreu vom Weizen zu trennen sind drei Bergetappen in Folge genau das richtige.
 

Stibolino

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.117
Punkte
0
Ort
Nähe Stuttgart
Ja die länge der Etappe war halt schon extremst 7,5 h Fahrzeit für den Sieger und Gruppetto bestimmt noch mal mindestens ne halbe stunde wenn nicht sogar mehr dahinter... so ne etappe an sich ist schon interessant weil da das Ausscheidungssfahren eigentlich immer schon frühzeitig gegeben ist, aber nach 2 schweren bergetappen davor sowas zu machen das ist halt die sache.

schön war wenigstens heut zu sehen dass jedem fahrer die strapazen im gesicht und am körper anzusehen waren
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
63.209
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Es geht nicht um Spektakel, sondern um Sport. Um die Spreu vom Weizen zu trennen sind drei Bergetappen in Folge genau das richtige.

ja und? Das ist immer noch kein Grund, den Crostis rauf (und vor allem wieder runter) zu fahren, wenn dahinter sowieso noch der Zoncolan kommt.
Das dient dann nämlich nur dem Spektakel, während es sportlich auf dasselbe hinausläuft.
 

tal

Nachwuchsspieler
Beiträge
6.180
Punkte
0
Eben nicht!!! Das Rennen wäre ein völlig anderes gewesen, es hätte ungleich mehr Möglichkeiten gegeben, die Anforderungen wären andere gewesen. Wenn man die Dinge sieht wie du, dann braucht man nur noch einen Berg pro Etappe und vorher zehn Kilometer Anlauf zum warmwerden. Mit dem Radsport, den ich liebe, hätte das nicht mehr viel zu tun.
 

Sevillano

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.214
Punkte
48
Ort
Hannover
Für die Tour wären Bergankünfte mit nur einem Berg ziemlich gut. Keine gefährlichen Abfahrten und tal's Argument zieht auch nicht. Da passiert vor dem letzten Berg ja eigentlich eh nie was.;)
 

TT#18

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.647
Punkte
0
Ort
North Rhine-Westphalia
Für die Tour wären Bergankünfte mit nur einem Berg ziemlich gut. Keine gefährlichen Abfahrten und tal's Argument zieht auch nicht. Da passiert vor dem letzten Berg ja eigentlich eh nie was.;)

Wieso eigentlich nicht? Klar, größte Bühne, Prestige, bla bla. Aber manchmal ist das schon ein bissl dreist, die belauern sich 200 km lang und dann kommt kurz vorm Ziel der Contador- bzw. Schleck-Hammer :skepsis:. Dann sollten sie bei der Tour ne Schleife um den Ventoux oder den Galibier fahren, rauf, runter und nochmal rauf :D. Aber angesichts der Vorkommnisse beim Giro mit Horrillo und Weylandt sollte man langsam mal wirklich vom Gas steigen. Eins allerdings kann man den Organisatoren nicht vorwerfen: Es zwingt die Sportler ja keiner, da mit 80-90 Sachen runterzurauschen. Vielleicht sollten die mal aus Protest so eine Abfahrt wie vom Crostis geschlossen und im Bummeltempo runterfahren, auch wenns das GC etwas verfälscht. Dann merken Zomegnan und Co. u.U. mal, was sie denen da zumuten.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
63.209
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Eben nicht!!! Das Rennen wäre ein völlig anderes gewesen, es hätte ungleich mehr Möglichkeiten gegeben, die Anforderungen wären andere gewesen. Wenn man die Dinge sieht wie du, dann braucht man nur noch einen Berg pro Etappe und vorher zehn Kilometer Anlauf zum warmwerden. Mit dem Radsport, den ich liebe, hätte das nicht mehr viel zu tun.

Das ist doch Quatsch. Es hätte insofern etwas geändert, weil evtl. einige Fahrer die Abfahrt nicht gesund überstanden hätten. Ansonsten hat diese Etappe mit Zielankunft auf dem Zoncolan einen sportlich durchaus denkbaren Ausgang genommen.

Außerdem sehe ich das gar nicht so schwarz-weiß, wie Du mir das unterstellst.
An der gestrigen Etappe hatte ich nichts auszusetzen: die war extrem hart, aber nicht lebensgefährlich. Ist halt lediglich die Frage, ob so eine Etappe gleich im Anschluss an Etappen mit Großglockner und Zoncolan sein muss, aber okay - solange eben der gefährliche Crostis außen vor bleiben musste.

Beim Radsport, den wir alle lieben, gab es früher epische Schlachten bergan von einer Handvoll Fahrer, die aber randvoll mit Substanzen aller Art waren.
Jetzt sollen die Profis möglichst ähnlich hochknallen und Tag für Tag auf fieseste Rampen klettern - 4 oder 5 am Stück - und sich dabei vertikal die haarigsten Abfahrten runterstürzen, aber bitteschön natürlich nur mit Wasser und Leberwurstbroten genährt. Müde werden gilt nicht, weil man dabei sogar um's Leben kommen kann.

Das ist widersinnig und bevorzugt sowieso nur die, die sämtliche Grenzwerte möglichst haarscharf streifen. Vielleicht bekommen wir sogar wieder spannendere Rennen zu sehen, wenn sich die Scarponi, Nibali oder Anton nicht schon vorher 'nen Wolf gefahren haben und sie gegen einen Contador länger mithalten können.

Bei der Tour sind die ganz langen Rauf-und-Runter-Etappen allerdings nötig, um sportliche Unterschiede zu machen (die sonst nur über Zeitfahren rausgeholt werden), weil die ganze Härte hauptsächlich durch die langen Kanten mit Anstiegen über 20 km und dem Tempo rührt, mit der sie gefahren werden und weniger durch die reine Steilheit.
Und geographisch gesehen bringt es die Landkarte einfach mit, dass da je 3 aufeinanderfolgende Heftig-Etappen kommen, weil die Franzosen ja nicht wild hin und her transferieren, sondern nur entweder linksrum oder rechtsrum fahren.
 

TT#18

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.647
Punkte
0
Ort
North Rhine-Westphalia
Noch Fragen? Irgendwer? Ich nicht mehr.

Wie der da die letzten 500 Meter hochfliegt, mal ehrlich.
Stark von Pinotti, Samoilau, Scarponi, Nibali, Kreuziger und auch Menchov wieder mehr als solide. Dazu der obligatorische Garzelli. Sivtsov auch ok, genauso wie Kruijswijk. Für Gadret waren selbst das zu viele flache Kilometer :D

Arroyo schwach, Anton wohl keine Lust mehr, wer weiß...
 

GiroTourVuelta

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.300
Punkte
0
Contadors Mechaniker wurde vom Giro ausgeschlossen, nachdem er einem Zuschauer die Autotür vor den Latz gehauen hat.
Der Zuschauer wollte offenbar Contador einen Faustschlag versetzen, nachdem Rodriguez zuvor das selbe passiert war.
Die Stimmung gegen Contador soll wohl extrem aggressiv bei den Italienischen Fans sein. Contador soll ihrer Meinung nach der Hauptverantwortliche für die Rausnahme des Crostis sein. Zumal er sich durch seine Fahrweise am Zoncolan sehr viele Pfiffe eingehandelt hat.
 

Stibolino

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.117
Punkte
0
Ort
Nähe Stuttgart
das hab ich mich gestern auch schon gefragt, dass er doch eigentlich bei so nem bergzeitfahren leichte Beute für die Zuschauer ist, vielleicht ist das die Taktik der Tifosi ihn dazu zu bewegen aus dem Rennen zu steigen, da er sich selbst seiner eigenen sicherheit nicht mehr sicher ist....
ja die stimmung gegen contador scheint extremst gereizt und wie gestern einer der kommentatoren gesagt hat sollte contador schuldig sein, wird er nie wieder einen fuß auf italienischen boden setzen können ohne gelyncht zu werden
 

Cânhamo

Von uns geschieden im Jahr 2015
Beiträge
9.384
Punkte
0
Ben Gastauer ist in der Ausreissergruppe dabei.:jubel:
Irgendwie hatte er es ja heute im Zeitungsinterview http://www.tageblatt.lu/sport/story/Note-gut-bis-sehr-gut-11464297 angedeutet: "Nur eines stört Ben Gastauer: „Leider konnte ich mich noch nicht in einer 'échappée' zeigen. Aber es bleiben noch vier Etappen, wo ich es versuchen kann." (Der Journalist hätte nichtsdestoweniger anstelle des Französischen "échappée" (sagt man auch auf Luxemburgisch) das deutsche Wort "Ausreissversuch" anwenden können. Aber das nur am Rande).
 

TT#18

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.647
Punkte
0
Ort
North Rhine-Westphalia
Hmm, mit Visconti und Lastras lag ich ja mal ganz gut.

Auch wenn das, was Visconti da macht, Schwachsinn ist. Ulissi fährt einen geraden und sauberen Sprint, wo keine Lücke ist da kann man nicht durchfahren. Zurecht distanziert. Sivtsov wieder couragiert :thumb:
Ich hoffe er hält die Top 10, ist ja ganz schön eng hinter ihm, bis Platz 11 oder 12 alles offen. Anton hatte ich im BZF ganz übersehen, 13. ist natürlich nicht lustlos. Aber Le Mevel scheint richtig enttäuscht zu sein, hat gar nichts mehr drauf...:confused:
 

Stibolino

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.117
Punkte
0
Ort
Nähe Stuttgart
Hab mal ne Frage: warum fährt eigentlich Visconti der ja mittlerweile schon zu den besten italienischen Klassikjägern zählt immer noch für dieses zweitklassige Team,das seinen Radius ja nur auf den Stiefel hat ?
Klar hat die Protour an Reiz und Bedeutung verloren und bildet eigentlich keine Barriere mehr für den Teamstatus, oder liegt dass immer noch daran das er bei Milram damals eher ein Flop war ?
 

TT#18

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.647
Punkte
0
Ort
North Rhine-Westphalia
Uha, Pinotti und Lewis hauts hin. Lewis muss ins Krankenhaus, Pinotti hat scheinbar auch aufgegeben. Da kann sich Sivtsov ja auf morgen freuen, mit den drei Bergziegen Bak, Rasmussen und Gretsch als einzige Helfer :rolleyes:

Das wird ganz schwer, die Top 10 zu halten. Muss er dann u.U. im Zeitfahren richten...
 
Oben