Giro d'Italia 2016


Angliru

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Hier dann auch schon der Thread zur ersten großen Rundfahrt 2016, welche vor vor zwei Wochen präsentiert wurde. Und warum ich mich auf einige Etappe selber sehr freue, erfahrt ihr auch direkt ;)

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Der Startschuss fällt, wie schon länger bekannt, in den Niederlanden, wo es neben einem ersten, kurzen Zeitfahren zwei Flachetappen geben wird. Mit dem Transfer in den Süden Italiens gibt es den ersten Ruhetag. Nun geht es streng nach Norden, nach zwei weiteren Sprinteretappen folgt auf dem sechsten Teilstück die erste bergigere Etappe mit einem Schlussanstieg in Roccaraso, welcher aber nicht so besonders schwer ist. Hier wird es aber ein erstes Kräftemessen der Favoriten geben. Spannung dürfte auch die 8.Etappe nach Arezzo bringen. Nicht nur, dass 17km eine Bergwertung positioniert ist, der Anstieg zur Alpe di Poti wird auf einer unbefestigten Straße gefahren. Vor dem zweiten Ruhetag gibt es das lange Zeitfahren in Chianti, welches auf einem sehr welligen Kurs durchgeführt wird.

Mit Beginn der zweiten Woche erwartet die Fahrer eine zweite Bergankunft, welche aber eher der leichteren Sorte zuzuordnen ist (7,4km mit 5%). Die nächsten beiden Etappe sind wieder was für die Sprinter, wobei das Finale nach Asolo nicht einfach ist. Ab Etappe 13 beginnt dann der große Kampf um den Gesamtsieg. Ein sehr interessantes Streckenprofil zeigt die Etappe nach Cividale del Friuli mit zwei knackigen Anstiegen auf den letzten Kilometern, welche nicht so lang, aber jeweils über 8% Anstieg im Schnitt haben. Die große Dolomitenrundfahrt gibt es dann auf der folgenden Etappe, wo es über Pordoi, Sella, Gardena, Campolongo, Giau und Valparola schlussendlich nach Corvara geht. Kumuliert 4660 Höhenmeter warten an diesem Tag auf die Fahrer. Vor dem letzten Ruhetag gibt es dann noch ein Bergzeitfahren auf die Seiser Alm, welches ebenfalls sehr schwierig ist. Besonders auf diese beiden Etappen freue ich mich sehr, da ich in diesen Sommer mit dem Rucksack durch die Dolomiten gewandert bin - ausgehend von der Seiser Alm bin dort auch über den Sella-, Pordoi- und Campolongopass gestiefelt. Wird sicherlich sehr schön sein, diese Pässe dann wieder zu sehen. :)

Nun wartet noch 6 Etappen auf die Teilnehmer. Hinauf nach Andalo sind wieder die Klassementfahrer gefragt, hier geht es gut 10km vor dem Ziel auf den Fai della Paganella hoch (10km mit 7,4%), bevor es nach einer Abfahrt nochmal kurz hochgeht in den Zielort. Nach der vorletzten Flachetappe schiebt sich der Tross weiter Richtung französische Grenze und beendet die 18.Etappe in Pinerolo, wo gut 17km vor den Ziel noch der Anstieg zum Pramartino wartet. Diesen Verlauf gab es neben dem Giro (2009) auch schon mal bei der Tour de France (2011) - besonders die Abfahrt ist heikel. Das große Finale wartet nun auf den beiden folgenden Etappen. Von Pinerolo geht über den Col d'Agnel nach Risoul, wo 2014 schon eine Tour-Etappe endete. Und einen Tag vor Schluss wird nochmal der große Hammer herausgeholt. Über Col de Vars (1000hm) geht es hinauf zum Bonette (1500hm) und dann wieder nach Italien über den Lombarda (1500hm). Hier gibt es dann eine Abfahrt bis kurz vor dem Ziel, ehe eine kurze Schlusssteigung die Etappe in Sant'Anna die Vinadio beendet. Auf 134km packt man eben 64km Anstieg. Man darf gespannt sein, ob die Etappen so stattfinden können - Ende Mai ist auf 2700m Höhe nicht unbedingt sichergestellt, dass das so klappt. Die finale Runde nach Turin ist dann komplett flach und den Sprintern vorenthalten.

Wie immer ein sehr anspruchsvoller Kurs, die letzten Tage sind äußerst hart, besonders die 5 großen Bergetappen stechen heraus. Desweiteren gibt es aber wieder spannende Etappen, wo so einiges passieren kann. Eine nette Mischung aus Flachetappen, schweren Bergetappen und interessanten Profilen, wo vieles passieren kann. Hoffen wir, dass das Wetter am Ende mitspielt.
 
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campos

Moderator Radsport
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Die Wildcards gehen an:

Bardiani
Southeast
Nippo
Gazprom-RusVelo

Money makes the world go round. Erinnert an NetApp 2012. Vielleicht kann Firsanov den Barta/Huzarski geben.
 

Angliru

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Kannst du eventuell etwas zu den Teams schreiben? Bardiani und Nippo sagen mir etwas, wobei ich jetzt auch von den Teams bzw. den Fahrern nichts weiter wüsste.

Bardiani hat mit Colbrelli einen schnellen Sprinter, der beim dritten Giro-Anlauf endlich mal was zeigen will. Dazu Pirazzi und den letztjährigen Etappenzweiter Bongiorno.

Southeast geht auf Neri-Sottoli bzw. Vino-Fantini zurück. Mit Mareczko einen ganz jungen italienischen Sprinter (21 Jahre), der letztes Jahr schon einige Erfolge in außereuropäischen Rennen feierte. Dazu mit Belletti noch einen erfahrenen Sprinter. Interessant könnte da auch der aktuell noch 19-Jährige Kolumbianer Martinez Poveda sein, der vergangenes Jahr bei der Tour of Utah schon für Aufsehen sorgte.

Nippo ist das Team von Cunego, dazu mit Bole und Colli zwei erfahrene Leute dabei und paar Talente wie Grosu und Marini.

Gazprom rein russisches Team. Wie von campos schon geschrieben mit Firsanov einen erfahrenen und guten Mann, den man für mittelschwere Etappen auf den Plan haben sollte. Interessantes Mann wohl der 24-Jährige Shalunov, der letztes Jahr die Vuelta Comunidad de Madrid und die Trofeo Matteotti gewinnen konnte. Guter Bergfahrer.
 

campos

Moderator Radsport
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Bei Southeast wäre noch Pozzato erwähnenswert. Wenn vielleicht auch nur aus nostalgischen Gründen. :D

Bei Shalunov frag ich mich nur, wie seine Ergebnisse mit dem Körper zusammenpassen:
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Angliru

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Wie die Zeit vergeht - vor kurzem kämpften sich die Klassikerspezialisten noch über die Kopfsteinpflaster und steilen Rampen in den Ardennen, nun beginnt die Zeit der großen Rundfahrten.

Passend dazu mein Teamcheck für den Giro.

AG2R La Mondiale
Kapitän der französischen Equipe ist der Italiener Domenico Pozzovivo, der bereits 4x den Giro in den Top10 beendete, zuletzt 2014 mit seiner besten Platzierung als Gesamtfünfter. Der kleine Bergfloh war beim Giro del Trentino immer unter den Topleuten platziert und wurde am Ende Siebter. Anfang des Jahres überzeugte er als 7. der Tour Down Under und 8. der Tour of Oman. Nachdem er vergangenes Jahr den Giro bereits auf der dritten Etappe beenden musste, nimmt er nun einen erneuten Anlauf in Richtung Podium. An seiner Seite steht der fast 39-Jährige Giro-Debütant Peraud, Tour-Zweiter 2014. An diese Form konnte er daran nicht mehr ganz anknüpfen, dennoch steht er weiterhin in den Bergen seinen Mann. Seine Form im Trentino als Gesamt-Neunter lässt hoffen. Mit Hubert Dupont, der schon viermal in den Top20 beim Giro landete, steht noch ein zweiter erfahrener Berghelfer zur Verfügung. Auch er bewies im Trentino als Zehnter seine gute Verfassung. Der Rest des Teams besteht aus zuverlässigen Helfern, u.a. mit Patrick Gretsch ein Deutscher, der sich bei den Zeitfahren beweisen will. Mit Montaguti hat man noch einen Fahrer dabei, der auf mittelschweren Etappen sein Können zeigen kann.

Kapitän: Domenico Pozzovivo
Rider to watch: Matteo Montaguti


Astana Pro Team
Das erste Mal seit seinem souveränen Triumph von 2013 steht Vincenzo Nibali wieder am Start der Italien-Rundfahrt. Nachdem er in der internen Hierarchie plötzlich nur noch zweite Wahl hinter Vuelta-Sieger Fabio Aru ist, will Nibali mit seinem zweiten Giro-Sieg die Fronten wieder klären. Der Einstieg ins Jahr war sehr gut, im Februar gewann er die Königsetappe in Oman und die gesamte Rundfahrt. Tirreno-Adriatico beendete er als 6., doch kam dann ein Knick. Im Trentino wurde er nur 21. und konnte an keinem Tag mit der Spitze mithalten, die sicherlich nicht absolut hochkarätig besetzt war. Auch in Lüttich war er als 51. weit weg vom Geschehen. Nibali ist natürlich einer der absoluten Topfavoriten, hinter seiner Form steht allerdings ein kleines Fragezeichen. Die Helferriege ist aber über alle Zweifel erhaben. In erster Linie sind da Fuglsang und Kangert zu nennen. Der Däne wurde Dritter beim Giro del Trentino und könnte bei seinem Giro-Debüt direkt in die Top10 fahren. Der Este Tanel Kangert gewann zwei Etappen im Trentino, wurde nur hauchdünn Gesamtzweiter hinter Landa und legte dann direkt mit einem 11.Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich ein weiteres Topergebnis nach. Im Vorjahr bereits 13. als Helfer für Aru ist Kangert auch ein Kandidat für die Top10. Dazu kommt noch ein Scarponi, der am Berg immer noch ein wichtiger Helfer ist, sowie mit Agnoli, Capecchi, Malacarne und Zeits weitere starke Helfer.

Kapitän: Vincenzo Nibali
Rider to watch: Tanel Kangert


Bardiani – CSF
Nach seinem überragenden Frühjahr dürstet es Sonny Colbrelli nun nach seinem ersten Giro-Etappensieg. Mit dem Sieg beim GP di Lugano, dem dritten Platz beim Amstel Gold Race, einen 6.Platz beim Pfeil von Brabant und als Neunter bei Mailand-San Remo bewies Colbrelli, dass er über Monate hinweg seine Topform konservieren kann. Auch beim Giro wird er einige Etappen finden, bei denen er seine Sprintfähigkeiten auf anspruchsvollem Terrain ausspielen kann. Erster Mann für das Gesamtklassement wird Stefano Pirazzi sein, der im Vorjahr als 22. die Rundfahrt beendete. Der Sieger der Bergwertung von 2013 wird aber wahrscheinlich wieder verstärkt auf Etappensiege schauen und möglicherweise wieder einen Blick auf das Bergklassement werfen. Seine gute Form bewiese er mit dem 4.Platz bei der Settimana Coppi e Bartali sowie den 12.Gesamtrang beim Giro del Trentino. Mit Nicola Boem, der im Vorjahr eine Etappe gewinnen konnte, und Bongiorno hat man noch zwei Leute, die bei Ausreißversuchen beachtet werden sollte. Einen Blick kann man auch auf den 21-jährigen Italiener Giulio Ciccone werfen. Der Profi-Debütant konnte schon bei den Amateuren in anspruchsvollen Rennen auf sich aufmerksam machen (6. Tour de l’Avenir 2015) und zeigte im Frühjahr direkt einige starke Ergebnisse als 6. bei der Settimana Coppi e Bartali oder als Vierter bei der zweiten Etappe des Giro del Trentino.

Kapitäne: Sonny Colbrelli, Stefano Pirazzi
Rider to watch: Giulio Ciccone


BMC Racing Team

Die großen Namen des BMC-Teams fehlen komplett im Giro-Aufgebot, so dass die zweite und dritte Reihe des Teams hier seine Chance bekommt. Für das Gesamtklassement ist der Kolumbianer Darwin Atapuma das heißeste Eisen, war er im Vorjahr bereits 16. und fühlt sich in den Bergen pudelwohl. Herausragende Ergebnisse waren dieses Jahr noch nicht dabei (33. Katalonien-Rundfahrt, 34.Baskenland-Rundfahrt), aber für die Top15 sollte er ein guter Tipp sein. Ansonsten dürfte bei BMC das Motto „Feuer frei“ heißen. Die Truppe um Quinziato, Oss, De Marchi, Küng und Dillier kann ohne Ende attackieren. Insbesondere De Marchi ist als Ausreißer bei Bergetappen ein sehr gefährlicher Mann und konnte so auch schon zwei Etappen bei der Vuelta gewinnen. Ein Etappenerfolg und/oder das Bergtrikot wären sicherlich eine schöne Trophäe für ihn. Rick Zabel dürfte sich Außenseiterchancen bei den Sprintankünften ausrechnen.

Kapitän: Darwin Atapuma
Rider to watch: Silvan Dillier


Cannondale Pro Cycling Team
Angeführt vom zweimaligen Gesamt-Zweiten Rigoberto Uran schickt Cannondale eine starke Truppe nach Italien. Der Kolumbianer dürfte wieder auf das Podium am Ende der Rundfahrt schauen, zuletzt präsentierte er sich bei der Tour de Romandie am Berg in guter Verfassung, sparte sich dann die letzte Etappe auf. Uran ist in Topform einer der stärksten Allrounder, der insbesondere im Zeitfahren die Konkurrenz richtig ärgern kann (siehe Etappensieg 2014 im Zeitfahren mit riesigen Vorsprung). Er zählt sicherlich zu den heißesten Anwärtern auf das Maglia Rosa. Zu seiner Unterstützung dabei ist der starke Portugiese Cardoso, der in den vergangenen beiden Jahren als 20. und 21. schon gut platziert war. Der 23-jährige Davide Formolo ist einer der Favoriten auf den Gewinn der Nachwuchswertung. Letztes Jahr bereits als 31. platziert und mit einem Etappensieg veredelt, machte er bei der Katalonien-Rundfahrt einen starken Eindruck am Berg. Dazu kommen mit Dombrowski und Brown noch zwei junge Amerikaner, die ebenfalls als Helfer im anspruchsvollen Gelände eingeplant sind. Mit Moser, Navardauskas und Clarke hat man noch drei hochkarätige Etappenjäger im Aufgebot, die das starke Team abrunden.

Kapitän: Rigoberto Uran
Rider to watch: Davide Formolo


Dimension Data
Ausgestattet mit fünf afrikanischen Fahrern, geht die südafrikanische Mannschaft an den Start. Offiziell wird der Spanier Igor Anton als Kapitän aufgeführt, wobei ich bezweifle, dass er am Ende der Bestplatzierte sein wird. Die Form von vor einigen Jahren ist doch schon weit weg und dieses Jahr fuhr er teilweise ganz ordentlich, aber zumeist unter ferner liefen. Ein Etappensieg oder die Bergwertung dürften eher das Ziel sein als ein Angriff auf die Top10. Auch der einstige Giro-10. Siutsou konnte die ehemals großen Hoffnungen nicht erfüllen. Den besten Eindruck macht der 22-jährige Eritreer Merhawi Kudus, der als 9. bei der Tour of Oman, 21. der Volta a Catalunya und 17. der Tour de Romandie schon sehr starke Ergebnisse einfuhr und insbesondere in den Anstiegen sich sehr gut präsentierte. Auch wenn ihn für die dreiwöchigen Rundfahrten noch die Konstanz fehlt, sollte man unbedingt ein Auge auf ihn werfen. Ebenfalls als Ausreißer sollte der Spanier Omar Fraile beachtet werden, der letztes Jahr die Bergwertung der Vuelta gewann. Mit Kristian Sbaragli hat man noch einen sehr endschnellen Mann dabei, der vergangenes Jahr eine Etappe bei der Vuelta im Sprint vor Degenkolb gewann.

Kapitän: Igor Anton
Rider to watch: Merhawi Kudus, Kristian Sbaragli


Etixx – Quick Step
Der erste ganz große Test für den Sprintzug von Marcel Kittel bei Etixx steht bevor. Der Sprinter konnte dieses Jahr schon 7 Rennen gewinnen und dürfte bei den wenigen richtigen Flachetappen der Topfavorit sein. Neben seinem Anfahrer Sabatini schickt Etixx dazu eine interessante Truppe in den Giro, welche auch abseits der Sprintetappen für Erfolge sorgen kann. Brambilla war 2012 schonmal Gesamt-13. und zeigte sich im Frühjahr in äußerst starker Verfassung, u.a. wurde er Dritter bei der Strade Bianche. Der Luxemburger Jungels kann auf die Nachwuchswertung schielen. Letztes Jahr wurde er 27. bei der Tour und zeigte sich insbesondere in der letzten Woche als Ausreißer immer wieder vorn. Auch sein Frühjahr war richtig gut, zuletzt kam er beim Zeitfahren in der Romandie als Dritter ins Ziel. Trentin ist ja sowieso immer für einen Etappensieg gut. Die Spanier Carlos Verona und David de la Cruz fühlen sich in den Bergen wohl und könnten dort auch für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen.

Kapitän: Marcel Kittel
Rider to watch: Bob Jungels, Carlos Verona


FDJ
Der neben Kittel und Greipel schnellste Mann im Peloton ist der San Remo-Sieger Arnaud Demare. Nach dem (etwas umstrittenen) Triumph bei einem großen Klassiker will er sich nun den ersten Sieg bei einer Grand Tour holen. Dafür stellt man ihn eine Vielzahl von Helfern an die Seite, um bei den seltenen Sprintetappen die Ausreißergruppen einzuholen. Abseits der Demare-Helfer wird Alexandre Geniez wieder auf die Gesamtwertung schauen. Letztes Jahr holte er einen sehr starken 9.Platz. Bei der Tour de Romandie war er im Zeitfahren zwar gut platziert, konnte aber am Berg nicht mithalten und hatte am Ende 23 Minuten Rückstand auf Quintana. Falls Demare frühzeitig den Giro verlassen sollte, könnte der 22-jährige Marc Sarreau in die Bresche springen, ein talentierter und endschneller Mann.

Kapitän: Arnaud Demare, Alexandre Geniez
Rider to watch: Marc Sarreau


Gazprom – RusVelo
Überraschung machte sich breit, als bei der Zuteilung der Wildcards für den Giro das Team von Gianni Savio leer ausging und stattdessen das rein russische Gazprom-Team die Starterlaubnis erhielt. In der Riege der recht unbekannten Truppe sticht ein Name heraus – der ehemalige WM-Zweite und überführte Dopingsünder Kolobnev, der mit 35 Jahren das erste Mal seit 2007 wieder beim Giro an den Start geht. Viel sollte man nicht mehr erwarten, aber besonders von seiner Erfahrung sollte die junge Mannschaft profitieren. Und für den endschnellen Russen könnte die ein oder andere Etappe noch verlockend sein. Der Mann mit den größten Erfolgsaussichten dürfte Sergey Firsanov sein, der Ende März die Settimana Coppi e Bartali gewann, gefolgt vom Giro dell’Appennino und bei der Trentino-Rundfahrt Vierter wurde. Ob es für einen guten Platz im Gesamtklassement reicht, hängt davon ab, ob der 33-Jährige bei seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt auch konstant starke Leistungen zeigen kann. Beachten sollte man noch den jungen Russen Ivan Savitsky, der vergangenes Jahr bei kleineren Rennen in Osteuropa einige Erfolge feiern konnte und in China bei der Tour of Qinghai Lake Etappensieger wurde.

Kapitän: Sergey Firsanov
Rider to watch: Ivan Savitsky
 

Angliru

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IAM Cycling
Angeführt vom Deutsch-Australier Heinrich Haussler geht IAM mit drei sehr schnellen Leuten in die Spur. Neben Haussler, der mit dem 7.Platz in San Remo und als 6. bei Paris-Roubaix ein starkes Frühjahr hatte, stehen mit Leigh Howard und Matteo Pelucchi drei Sprinter im Aufgebot. Die Alpenfraktion um Denifl und Wyss wird sich in Ausreißergruppen beweisen wollen, während Matthias Brändle auf den Prolog und das Einzelzeitfahren schaut. In der Gesamtwertung hat man eigentlich keine Ambitionen, Wyss war vor einigen Jahren mal 34. und 38., mehr sollte auch diesmal nicht drin sein. Möglicherweise könnte hier der Amerikaner Larry Warbasse eine Rolle spielen, der vergangenes Jahr 38. bei der Vuelta wurde und sich einige Male in den Bergen präsentieren konnte.

Kapitän: Heinrich Haussler, Matteo Pelucchi
Rider to Watch: Larry Warbasse


Lampre – Merida
Bereits 4 Etappensiege konnte der erst 26-Jährige Diego Ulissi beim Giro feiern, dieses Jahr sollen weitere folgen. Mit Platz 7 beim Amstel Gold Race und Platz 8 beim Fleche Wallonne präsentierte er zuletzt wiederrum seine starke Form. Für das Gesamtklassement dürfte ihm die Konstanz fehlen, aber auf anspruchsvollen Terrain gibt es kaum einen besseren Etappenjäger wie den Mann aus der Toskana. Mit Modolo und Ferrari hat man zudem noch zwei Leute im Aufgebot, die bereits beim Giro gewonnen haben. Modolo gewann zuletzt zwei Etappen bei der Türkei-Rundfahrt und wird sich mit Kittel, Greipel und Demare bei den Sprints auseinandersetzen, unterstützt von eben jenen Ferrari, der 2012 einen Massensprint in Montecatini Terme gewinnen konnte. Daneben sind mit Mori und Niemiec zwei sehr erfahrene Leute dabei, der Pole war schon mal Gesamt-6. und gewann in der Türkei zuletzt eine Bergetappe, seine Zeit als Klassementfahrer dürfte aber auch vorbei sein. Von den jungen Fahrer erwarte ich mir am meisten von Simone Petilli. Der 23-Jährige zeigte bei den Amateuren starke Leistungen und war bis dato in diesem Jahr nicht so schlecht unterwegs.

Kapitän: Diego Ulissi, Sascha Modolo
Rider to watch: Simone Petilli


Lotto – Soudal
Star der Truppe ist natürlich ganz klar Adam Hansen, der nun versucht, im fünften Jahr hintereinander alle drei großen Rundfahrten im Jahr zu fahren. 2013 konnte er hier schon eine Etappe gewinnen, in der Türkei zeigte er sich als Gesamtfünfter wieder einmal von seiner starken Seite. Des weiteren hat Lotto mehrere Eisen im Feuer. Greipel wird sich bei den Sprints dem innerdeutschen Duell gegen Kittel stellen und bringt mit Roelandts, De Bie und Ligthart die ganz schnellen Leute für seinen Sprintzugmit. Tim Wellens war 2014 bereits zweimal Etappen-Zweiter und dürfte mit Vanendert bei hügeligen Etappen freie Fahrt für Etappenerfolge bekommen. Der Mann für das Gesamtklassement ist Maxime Monfort, der 2014 13. und im Vorjahr 11. wurde. In diese Region dürfte es sicherlich auch wiedergeben.

Kapitän: Andre Greipel, Maxime Monfort
Rider to Watch: Tim Wellens


Movistar Team

Mit 36 Jahren feiert Alejandro Valverde seine Giro-Premiere. Angesichts der Tatsache, dass er die Tour nicht mehr gewinnen wird und mit Quintana ein stärkerer Mann im Team ist, dürfte der Giro-Sieg neben seinem Vuelta-Triumph von 2009 das größtmöglichste Ziel für ihn darstellen. Valverde ist am Berg immer noch zu den stärksten zu zählen, dazu kann er mit seinem Spurt auch weiterhin eine Vielzahl von Rennen entscheiden. Ob es zum Giro-Triumph reichen wird? Die Form ist gut – Sieger der Vuelta a Castilla y Leon mit zwei Etappenerfolgen, Triumph an der Mur de Huy. Und dazu kommt noch ein ganz starkes Team. Neben dem Überraschungs-Vierten des Vorjahres, Andrey Amador, steht auch ein widererstarkter Carlos Betancur am Start, der im vergangenen Jahr trotz Übergewicht auf Rang 20 landete. Zuletzt holte er zwei Siege in Spanien und war auch in Lüttich als Angreifer aktiv. Mit Rojas und Visconti hat man noch zwei erstklassige Helfer und Etappenjäger dabei.

Kapitän: Alejandro Valverde
Rider to watch: Carlos Betancur


Nippo – Vini Fantini
12 Jahre sind schon vergangen, als ein junger Gipfelstürmer völlig überraschend den eigenen Kapitän Gilberto Simoni in die Schranken verwies und mit 22 Jahren Giro-Sieger wurde. Seitdem ist viel passiert, Cunego ist weiterhin im Peloton, zählt aber mit Sicherheit nicht mehr zu den Favoriten. Der Mann aus Verona wird sicherlich seine Chancen im ansteigenden Gelände suchen und ein Etappensieg ist ihm definitiv zuzutrauen. Neben Cunego dürfte Grega Bole der Fahrer sein, von dem man sich am meisten erwartet. Mit seiner Spurtfähigkeit kann er sich in kleineren Gruppen durchsetzen, Anfang des Jahres bewies der Slowene dies beim GP Costa degli Etruschi, den er vor Gavazzi und Ulissi gewann. Mit Bisolti steht noch ein erfahrener Mann im Aufgebot, ansonsten setzt man vermehrt auf die Jugend. Ganz interessant hierbei der 23-Jährige Rumäne Eduard Grosu, der im vergangenen Herbst einige gute Ergebnisse bei den Klassikern rausfuhr und beim vergangenen Giro auch schon einmal Etappenfünfter wurde.

Kapitän: Damiano Cunego, Grega Bole
Rider to watch: Eduard Grosu


Orica – GreenEDGE
Zwei Etappensiege, Gesamtfünfter – der Kolumbianer Chaves fuhr im vergangenen Spätsommer eine ganz starke Spanien-Rundfahrt. Angesichts dessen sind die Erwartungen hoch, die Ergebnisse in diesem Jahr weisen aber noch nicht auf eine Wiederholung hin. 30.Platz bei Tirreno-Adriatico, 48.Platz in Katalonien und seitdem kein Rennen mehr gefahren. Chaves ist das großes Fragezeichen beim Giro. Hat er die Vuelta-Form dürfte er ein Kandidat für das Podium sein. An seiner Seite steht Ruben Plaza, der 2015 eine Etappe bei der Tour und bei der Vuelta gewann, nun kann er seinen Hattrick feiern und bei drei herauffolgenden Grand Tours Etappensieger werden. Neben den erfahrenen Tuft und Txurruka dürfte auch der ehemalige U23-Zeitfahrweltmeister Damien Howson eine Rolle spielen. Der junge Australier fuhr zuletzt auf einen starken 16.Rang in der Romandie. Mit Caleb Ewan und Luka Mezgec nimmt man noch zwei Sprinter mit. Der erst 21 Jahre alte Ewan gewann letztes Jahr schon eine Etappe bei der Vuelta, Mezgec konnte 2014 die Schlussetappe des Giro gewinnen.

Kapitän: Jhoan Esteban Chaves, Caleb Ewan
Rider to watch: Damian Howson
 

Angliru

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Team Giant – Alpecin
Der große Traum von Tom Dumoulin sind die Olympischen Spiele in Rio, die Frage lautet also, ob er beim Giro wirklich alles gibt. Die beiden Zeitfahren dürften das vorrangige Ziel sein, doch in der Romandie zeigte er auch, dass er am Berg, ähnlich wie bei der Vuelta, mithalten kann. Der Niederländer dürfte, insbesondere aufgrund der Krankheit von Cancellara, der große Favorit beim Prolog sein, alles andere wird man dann im Laufe der Rundfahrt sehen. Neben Dumoulin könnte sich der Österreicher Preidler in den Bergen zeigen, der 2014 schon einmal 27. wurde. Daneben stehen hauptsächlich Fahrer im Aufgebot, die entweder Helferaufgaben oder als Ausreißer tätig sein werden. Sollte Dumoulin nicht aufs Klassement fahren, dürfte Giant immer und überall attackieren. In den Sprints sollte man als Einheimischer nicht nur Greipel und Kittel schauen, sondern auch auf Nikias Arndt. Mit etwas Glück ist da vielleicht ein Podestplatz drin.

Kapitän: Tom Dumoulin
Rider to watch: Nikias Arndt


Team Katusha
Letztes Jahr war er beim Debüt nur 44. (und gewann eine Etappe), doch dieses Jahr zählt Ilnur Zakarin zu den Mitfavoriten auf den Giro-Triumph. Das Jahr läuft bisher äußerst gut – 7.Algarve-Rundfahrt, 4.Paris-Nizza, 7.Katalonien-Rundfahrt, 5.Lüttich-Bastogne-Lüttich und zuletzt 4. bei der Tour de Romandie, wo er neben Quintana der stärkste am Berg war. Der Russe ist angriffslustig, kann auch bei längeren Anstiegen das Tempo hochhalten und verbesserte sich enorm im Zeitfahren. Einzig und allein seine Unerfahrenheit bei einer 3-Wochen-Rundfahrt steht auf der Negativseite. Zur Seite steht ihm der Este Rein Taaramäe, der in der Schweiz auch gut unterwegs war. Bis auf den Esten ist es eine rein russische Truppe, wobei Porsev der Mann für die Sprints ist (letztes Jahr zweimal 4.). Bei seiner ersten dreiwöchigen Rundfahrt sollte man auch Alexei Tsatevich beachten, der ein sehr gutes Jahr bis dato hat, u.a. mit Etappensieg in Katalonien.

Kapitän: Ilnur Zakarin
Rider to watch: Alexei Tsatevich


Team LottoNL – Jumbo
Steven Kruijswijk hatte einen herausragenden Giro 2015, 7x unter die Top6 und am Ende auf Gesamtrang 7. In diese Region soll es nun wieder gehen, zuletzt war bei der Tour de Yorkshire wieder ansteigende Form zu bemerken. Der Niederländer begeistert mit seiner aggressiven und angriffslustigen Fahrweise und nach zwei zweiten Plätzen im Vorjahr springt 2016 nun hoffentlich endlich der erste Sieg beim Giro heraus. Als wichtigste Helfer sind der zweifache Giro-Etappensieger Battaglin, der 37-Jährige Routinier Tankink und der noch unerfahrene Slowene Primoz Roglic im Aufgebot. Letzterer fährt sein erstes Jahr in der ProTour, nachdem er vergangenes Jahr die Slowenien- und Aserbaidschan-Rundfahrt gewonnen hat. 2016 konnte er bei der Algarve-Rundfahrt als Gesamtfünfter und bei der Katalonien-Rundfahrten als Etappenzweiter in Barcelona auf sich aufmerksam machen. Dazu stehen mit Keizer und Van Emden zwei Zeitfahrspezialisten und mit Moreno Hofland ein sehr schneller Sprinter im Aufgebot, die für Überraschungen sorgen können.

Kapitän: Steven Kruijswijk
Rider to watch: Primoz Roglic


Team Sky
Der Vorjahres-Dritte Mikel Landa ist neben Nibali der absolute Topfavorit auf den Giro-Sieg. Hätte er letztes Jahr von Beginn an auf eigene Kappe fahren können, wäre er wohl schon Sieger der Italien-Rundfahrt, so stark war er am Berg. Dieses Jahr gewann er eine Etappe im Baskenland und konnte er sich der Astana-Übermacht im Trentino erwehren und die Rundfahrt gewinnen. Knackpunkt dürften die Zeitfahren werden. Letztes Jahr verlor er 4 Minuten auf Contador, mit so einer Packung wird es auch gegen Nibali und Valverde schwer werden. An seiner Seite steht mit Landsmann Mikel Nieve der wohl stärkste Helfer im Feld, der Bergfloh kann selbst locker in Richtung Top10 fahren. Ansonsten sind mit Roche, Lopez Garcia, Deignan und Knees erfahrene Helfer im Aufgebot, die wissen, wie man einen Kapitän zum Rundfahrtsieg trägt. Viviani gewann letztes Jahr seine erste Giroetappe im Sprint und wird dort auch seine Freiheiten bekommen. Nach der Sperre für seinen älteren Namensvetter könnte der junge Henao seinen Durchbruch beim Giro feiern. Der Kolumbianer zeigte im Frühjahr schon seine gute Form und dürfte bei seiner dritten Italien-Rundfahrt wichtige Arbeit in den Anstiegen für Landa tätigen.

Kapitän: Mikel Landa
Rider to watch: Sebastian Henao


Tinkoff
2013 – Platz 7. 2014 – Platz 6. 2016 - ?. Nach seinem dritten Platz bei der Vuelta im letzten Jahr schielt Rafal Majka nun auf den ganz großen Triumph. Der Pole zählt zu den besten Kletterern im Peloton, zeigte sich zuletzt in der Schweiz in guter Form und dürfte topmotiviert an den Start gehen. Mit Alterspräsident Tosatto, Petrov, Brutt und Hernandez bringt Tinkoff viel Erfahrung mit, wobei im Hochgebirge kaum jemand da ist, der Majka lange unterstützen kann. Das könnte eventuell sein Landsmann Poljanski unternehmen, der schon bei der Vuelta oftmals der letzte Helfer war, aber nicht auf den Niveau eines Nieve, Kangert & Co. ist. Für einen Etappensieg als Ausreißer könnte noch der junge Australier McCarthy gut sein, der im Januar eine Etappe in Down Under gewann und seine gute Form über das Frühjahr hielt.

Kapitän: Rafal Majka
Rider to watch: Jay McCarthy


Trek Factory Racing
Einer der herausragendsten Persönlichkeiten im Peloton fährt seinen letzten Giro mit dem Ziel, das Maglia Rosa einmal überzustreifen. Doch ob der angeschlagene Schweizer sich den Traum verwirklichen kann? Der Prolog wäre eigentlich perfekt für Cancellara. Daneben steht mit Ryder Hesjedal einer der geilsten Fahrer im Aufgebot. Nach seinem legendären Girosieg 2012 bewies er im vergangenen Jahr mit dem 5.Gesamtrang, dass er noch lange nicht zu den Auslaufmodellen zählt. Hinter der Form steht aber ein großes Fragezeichen. Bei der Bergetappe in der Romandie hatte er 4:27min Rückstand auf Quintana/Zakarin, aber der 39.Platz war sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Meine Sympathie liegt ganz klar beim Kanadier. Neben den beiden Haudegen wird mit Nizzolo noch einer der schnellsten Sprinter aufgeboten. Der letztjährige Sieger der Punktewertung landete schon 9x auf dem Giro-Treppchen, konnte aber noch keinen Sieg feiern – dieser soll nun endlich folgen. Vor kurzem gewann er zwei Etappen in Kroatien, u.a. gegen Cavendish. Gute Form bewies zuletzt auch der Österreicher Zoidl, der die Königsetappe der Kroatien-Rundfahrt gewann.

Kapitän: Ryder Hesjedal, Fabian Cancellara
Rider to watch: Riccardo Zoidl


Wilier Triestina – Southeast
Die mit einer Wildcard ausgestatte Mannschaft wird angeführt von Filippo Pozzato. Der Routinier gewann 2010 schon eine Etappe und dürfte nach seinem guten Frühjahr (8. Mailand – San Remo, 4. Dwars door Vlaanderen) eine Wiederholung dieses Erfolgs im Blick haben. Mit Manuel Belletti hat man noch einen ehemaligen Giro-Etappensieger im Aufgebot, der Sprinter zeigte zuletzt in der Türkei gute Leistungen. Matteo Busato war im Trentino gut in den Bergen unterwegs und scheiterte letztes Jahr in Forli schon knapp an einem Etappenerfolg. Ansonsten schickt man eine teilweise sehr junge Truppe ins Rennen, u.a. mit dem gerade eben erst 20 Jahre alt gewordenen Kolumbianer Daniel Martinez Poveda. Der ist – wie die meisten seiner Landsleute – stark am Berg und fuhr im Trentino auch schon vorn mit rein. Spannendster Fahrer ist aber Jakub Mareczko, ein 22-jähriger Sprinter, der in der Türkei mal eben zwei Etappen gewann und insgesamt schon 5 Etappenerfolge in diesem Jahr aufweist.

Kapitän: Filippo Pozzato
Rider to watch: Jakub Mareczko, Daniel Martinez Poveda
 

Onkel

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Auf die Form von Nibali bin ich sehr gespannt. Wenn er tatsächlich rechtzeitig in Form kommt, ist er für mich der große Favorit. Ansonsten könnte es an der Spitze der Gesamtwertung sehr eng zugehen. Da gibt es tatsächlich ein paar Kandidaten, die am Ende Rosa tragen könnten.
Bei Chaves hoffe ich, dass er wieder ähnlich viel Spaß bereitet wie bei der Vuelta.
 

theGegen

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Ort
Randbelgien
Was 'ne schrille Etappe.... :laugh:

Vom Ergebnis gesehen und weil es bei diesem kurzen flachen Stück weniger auf das Gesamtklassement ankam, sonderm um Etappensieg / sofortige oder baldige Chance auf Rosa. Auf so einer Distanz mit erwartbar marginalen Abständen sind viele Profis aber auch ähnlich gut, wenn sie es krachen lassen oder so ambitioniert sind wie die Holländer als Co-Gastgeber.
Das Resultat war dann eine wirre Mischung aus Fahrern, die man dort hätte erwarten können oder solchen, die ihre Chance witterten.

Aus Sicht eines Wetters (mache ich nicht) oder Tippers (das schon) konnte man eventuell komplett daneben liegen oder die richtige Nase haben.
Lustigerweise habe ich bspw. meinen Sportforen-Tipp zwar nicht in den Sand gesetzt, aber dennoch einigermaßen verhauen.
Dafür habe ich bei covadonga auf 'ne Variante gesetzt, die richtig gut gewesen wäre, wenn sich nicht Küng auf die Nase gelegt hätte.
Tageswertung 9.
Wie vorher schon Jos van Emden.
Die waren ebenfalls unterwegs auf Mission "da alles reinhauen".

Bei covadonga sprang leider "nur" der 9. Tagesrang heraus. Mit Küng hätte das noch besser ausgesehen.
 

theGegen

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Was anderes:

Ich hätte zwar auch NOS gucken können (und hatte es in Werbungspausen auch getan), aber im Anschluss nach Nachtbereitschaft und Schlafbedürfnis konnte ich mich nicht so gut auf das Holländisch einlassen und daher eher auf Eurosport gesetzt.

Dabei stieß mir zum wiederholten Male negativ auf, dass Migels und JCL jedesmal denselben Mist über Valverdes Zeitfahrqualitäten dozierten. Nämlich, dass er unberechenbar und schwankend in seinen Leistungen wäre. Das ist doch Quatsch, wenn sie gleichzeitig Nibali oder Contador als komplette Rennfahrer bezeichnen, und so tun, als ob die auch im EZF mit der Weltspitze mithalten könnten.
Valverde ist selbstredend dann besser, wenn es zumindest ein hügliges Zeitfahren vorsieht bzw. wenn dieses keine brettebenen 40 - 50 km hat.
Doch ist er im Vergleich zu anderen GT-Aspiranten ein sogar recht zuverlässiger Zeitfahrer, der sich stets im vorderen Drittel des Klassements platziert, egal wie die Strecke aussieht.
Gegenüber Dumoulin oder Nibali verliert er zwar vielleicht etwas Zeit, wenn der Parcours nicht passt, aber die macht er wiederum gegenüber so Kandidaten wie Landa und Co. gut.
Zeitfahren ist jedenfalls nicht die große Schwäche, wie gerne von Eurosport getan wird.
 
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campos

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Zeitfahren ist jedenfalls nicht die große Schwäche, wie gerne von Eurosport getan wird.

Haha... 30s nachdem ich deinen Post gelesen habe, höre ich im Recon Ride Podcast genau das: Valverde = underrated time trialist.

Davon ab fand ich den Tag heute leider nicht zum lachen. Zu hoffnungsvoll war ich für Jos van Emden und dann legt der sich hin.

Obwohl... der 12. Platz von Haga war klasse! Und Kittel ... wenn er den Druck aufm Pedal in den Sprints umsetzen kann, gibt's da für die Konkurrenz nichts zu lachen.
 

Angliru

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Und schon im Prolog zeigt er das ;). Schade, dass neben Van Emden auch Küng rausflog, der war ja ebenfalls auf Kurs der Dumoulin-Zeit und kam trotz des Ausrutschers gerade mal mit 30 Sekunden Rückstand rein.

Eurosport wieder naja... die Valverde-Story fiel mir auch auf, ansonsten haben sie etliche Zwischenzeiten komplett verpasst, u.a. die von Cancellara, weil JCL mal wieder eine seiner ewig langen Stories erzählen musste und die auch nicht unterbrochen hat, obwohl der (eigentliche) Topfavorit gerade mit 8 Sekunden Rückstand zur Zwischenzeit kommt. Dazu hat man viele Klassementfahrer quasi nicht beachtet, sei es Atapuma, Zakarin, Monfort. Bin gar nicht mal so unglücklich, dass ich die nächsten Wochen wieder hauptsächlich via englischen Stream gucken muss.

Kittel war für mich gar nicht mal so überraschend, daher auch im Tippspiel-Neuner drin. Da geht es ja um jede Sekunde, wenn er Rosa will und bei diversen Prologen hat er schon gezeigt, dass er ganz vorn mit reinfahren kann. Wenn dann noch mehrere Topleute angeschlagen sind bzw. sich in die Absperrung drücken, steht dann eben Platz 5. Giant mit 4 Mann in den Top13, Kluge auf 11 :thumb:


Kleiner Favoritencheck nach dem Prolog:

Dumoulin
Amador + 0:06
Nibali + 0:19
Geniez + 0:21
Kangert + 0:21
Kruijswijk + 0:22
Valverde + 0:24
Fuglsang + 0:28
Chaves + 0:30
Zakarin + 0:32
Hesjedal + 0:33
Uran + 0:33
Majka + 0:38
Peraud + 0:38
Monfort + 0:38
Landa + 0:40
Pozzovivo + 0:47
Firsanov + 0:50
Atapuma + 1:14
 

Onkel

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Ganz starker Zielsprint heute von Kittel. Der (Sprint-) Konkurenz regelrecht davon geschossen.:thumb:
 

theGegen

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Erneut überlegener Sieg von Marcel Kittel, gegen dessen Punch keiner eine Chance hat. Dazu perfekt angefahren vom Team.
Kittel übernimmt mit der Zeitgutschrift als 1. Deutscher seit 2006 das rosa Trikot.

Durch Stürze bedingt gab es ein paar Rückstände von GW-Fahrern und die Aufgaben von Silvain Dillier und JC Peraud. :(
FdJeux auch ständig am Lücken zufahren oder auf dem Boden. Demare daher ganz alleine im Sprint und Geniez kassierte 1:37 Minuten. Roglic, Keizer, Nikias Arndt gestürzt, Feld ein paar mal geteilt.
Von den großen Favoriten niemand durch Abstände betroffen. Neben Geniez noch u.a. Niemiec, Igor Anton, Petrov und Txurruka mit 1:37, Cunego 6:03.

Für die Tipper der Nachwuchswertung vielleicht interessant, dass etliche Kandidaten 6 bis 8 Minuten kassiert haben. Das ist für so eine Etappe natürlich happig.
Von meinen 6 Kandidaten war immerhin keiner dabei, wobei 6-8 Minuten natürlich in dieser Wertung noch nix definitives bedeutet.
 
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Angliru

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Spannedes Finish heute, kurz vorm Ziel gibt es einen sehr steilen Zacken, an dem das Feld zerbrechen wird. Entweder Ausreißer oder Sprint aus kleinerer Gruppe. Dürfte für Kittel sehr werden, heute Rosa zu verteidigen.
 

theGegen

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Oha, heute hat es ein paar Begradigungen in der Gesamtwertung gegeben: die vorher gut platzierten Sprinter haben sich daraus verabschiedet.
So auch Alexandre Geniez ganz aus dem Giro nach erneutem Sturz.
Aus dem erweiterten Kreis der Kandidaten für eine Platzierung innerhalb der Top 20 büßte Ryder Hesjedal 43 Sekunden ein, als er beim Zug an der letzten Rampe nicht mit kam. Vielleicht zu weit hinten herumgeturnt, als vorne Tempo gemacht wurde. Monfort bekommt 1:11 und Niemec fährt sicher nicht auf einen guten Rang im GW-Klassement für Lampre (heute 8 Minuten).
Bei einigen Teams kristallieren sich die wichtigsten Helfer für ihre Kapitäne heraus, zumindest in Bezug als zweite oder dritte Kraft für Wechselattacken. Mikel Nieve dürfte für Sky (unter diesem Aspekt) nicht in Frage kommen, bei 4 Minuten Rückstand heute.
Astana zielt auf das Nebenprodukt Teamwertung. Für die Bergwertung interessieren sich Pazzi Pirazzi natürlich und der kleine Prinz. Da werden aber sicher noch ein paar mehr mitmischen wollen.

Was meint ihr? Wäre die morgige Etappe für Marcel Kittel machbar? Wenn es das Fahrerfeld im welligen Teil krachen lässt, dann dürfte er (dem heutigen Eindruck nach) zu oft irgendwelche Lücken zufahren (lassen) müssen. Allerdings geht es zu Ende hin 30 km abwärts, die Zielgerade ist dann wieder leicht ansteigend.
Möglich, dass er sich auf andere Etappen konzentriert und diese sausen lässt oder sieht er morgen eine Chance zum Sprinten?
 
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Drahtbeen

Von uns geschieden im Jahr 2018
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Bin gespannt, was Kittel macht. Gestern hat er ja 8,x verloren. Am Ende leicht ansteigend, wäre dieses Jahr auch kein Problem für Kittel.
 
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