Good Old Times - Tennis-Diskussionen


Tuomas

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Super waren die Fights zwischen Connors und Boris, besonders jener in Queens 1987 :jubel:
 

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Lendl gegen Mecir. 1989 Endspiel Australien Open: 6:2 6:2 6:2. Das langweiligste Endspiel eines Grand Slam Finales, an das ich mich erinnern kann. Und ich war sogar vor Ort🙈🙈🙈🙈
 

Jones

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D.h. Tennis war schon früher als andere Sportarten komplett durchkommerzialisiert und hat die "Reichen" gefördert? Das ist ja dann noch schlimmer. :D
Aber deine Argumente entkräftigen natürlich meinen Eindruck, dass ein starker negativer Trend hinsichtlich der Kommerzialisierung im Tennis vorliegt. Wobei ich trotzdem immer noch der Meinung bin, dass Tennis (oder andere Sportarten) auch eine Stufe an Kommerzialisierung erreicht hat, die man ähnlich kritisch sehen könnte wie beim Fußball. Aber bezüglich des fairen Wettbewerbes gibt es natürlich Unterschiede zwischen Einzel- und Mannschaftssport.
Letztlich habe ich dieses Fall jedoch vielleicht an falscher Stelle aufgemacht und es führt wohl zu weit weg vom Corona Thema. Man könnte es an anderer Stelle evtl. weiter aufnehmen.

Man muss sehen wo die Sportarten herkommen. Tennis war vor der open Era in zwei Lager geteilt, Amateure und Profis. Die Profis tingelten in unterschiedlichen großen Gruppen durch die Welt und spielten dort wo es Geld gab. Geld von Zuschauern und Sponsoren. Wenn der Bedarf da war, wurde 30, 50 oder 70 mal hintereinander gegen den gleichen Gegner gespielt. Jeder wurde früher oder später oft mit Handgeld aus dem Amateurleben geholt. Entweder war man mehr oder weniger ehrlicher Amateur ohne Einnahmen und mit Ruhm und Ehre im Kampf für sein Land im Davis Cup oder im Profi Zirkus unterwegs. Man muss dazu sagen, die Regeln waren sehr streng und es dürfte auch kein Geld mit Trainerstunden verdient werden, wenn man als Amateur an GSs und Davis Cup teilnehmen wollte. Und da alle großen früher oder später zu den Profis wechselten, war natürlich auch das messen mit den besten ein Grund für den Wechsel ins Profilager. Also wir reden von fast 100 Jahren wo man Profi auf der Weltbühne sein konnte, aber zu jeder Zeit ein Leben aus dem Koffer führen musste. Viel mehr Kommerz ging doch kaum. TV Verträge hatten natürlich keine Bedeutung, aber noch mehr Reisen, noch mehr Verkauf der Spieler als damals war doch kaum möglich.

Man stelle sich vor, vor 10 Jahren hätten die big 4 oder meinetwegen verstärkt mit Delpo, Roddick, Söderling und Davydenko gesagt auf absehbare Zeit kann uns ohnehin keiner besiegen, wir machen unsere eigene Tour. Und wenn ein Scheich 10 mal 10 mio für Federer vs Nadal sehen will und die anderen 6 in lustigem Doppel mit Mikros an der Kleidung dann hätten wir den Kommerz der pre open Ära in die Neuzeit übertragen.

Ich bin wahrscheinlich einer der größten Systemkritiker im Tennis Bereich, aber der Sport hätte sich auch schlechter entwickeln können. Wenn wir ehrlich sind interessieren im Einzelsport nur die großen Namen und das die Nummer 50 oder 100 überhaupt so gutes Geld verdient liegt an den ganz großen und dem heutigen System.
 

chalao

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Ehrlich gesagt kenne ich mich im Detail mit dieser Zeit nicht aus. Ich verfolge Tennis seit Ende der 90er und habe mich mit der kompletten Geschichte nie komplett befasst. Nach den Schilderungen ist es aber natürlich richtig, dass sich der Tennis in eine gute Richtung entwickelt hat. Nichtsdestotrotz gibt es Aspekte, die durch den Kommerz getrieben sind und ein weiterer Weg sind, um auch noch mehr Geld rauszupressen. Das System war evtl. vor Jahren sogar schlimmer, aber das spielt für die jetzige Betrachtung eigentlich nur eine Nebenrolle. Und natürlich könnte es auch jetzt schon deutlich schlimmer sein und es gäbe Szenarien, in denen Spieler noch mehr Geld rausholen können. Dadurch sind aber gewisse kommerzielle Turniere nicht weniger kritikwürdig.

Wenn wir ehrlich sind interessieren im Einzelsport nur die großen Namen und das die Nummer 50 oder 100 überhaupt so gutes Geld verdient liegt an den ganz großen und dem heutigen System.

Gilt dies aber nicht für alle Sportarten? Sind die großen Namen/Vereine nicht immer die Zugpferde des jeweiligen Sports?
 

Jones

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Ehrlich gesagt kenne ich mich im Detail mit dieser Zeit nicht aus. Ich verfolge Tennis seit Ende der 90er und habe mich mit der kompletten Geschichte nie komplett befasst. Nach den Schilderungen ist es aber natürlich richtig, dass sich der Tennis in eine gute Richtung entwickelt hat. Nichtsdestotrotz gibt es Aspekte, die durch den Kommerz getrieben sind und ein weiterer Weg sind, um auch noch mehr Geld rauszupressen. Das System war evtl. vor Jahren sogar schlimmer, aber das spielt für die jetzige Betrachtung eigentlich nur eine Nebenrolle. Und natürlich könnte es auch jetzt schon deutlich schlimmer sein und es gäbe Szenarien, in denen Spieler noch mehr Geld rausholen können. Dadurch sind aber gewisse kommerzielle Turniere nicht weniger kritikwürdig.



Gilt dies aber nicht für alle Sportarten? Sind die großen Namen/Vereine nicht immer die Zugpferde des jeweiligen Sports?

Naja es ist schon ein Unterschied ob man ein bereits kommerzialisiertes System, sozialer macht. Was zum Teil ja passiert ist, wie zum Beispiel der massive Anstieg bei den Preisgeldern für die ersten beiden Runden und der Quali bei den Slams. Oder ob man ein funktionierendes System zerstört in dem die Schere von Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Und das ganze vor einem Drohszenario wie, entweder macht ihr die CL mehr für die großen Klubs oder wir machen unsere eigene Liga. Solch eine Diskussion gibt es im Fussball in regelmäßigen Abständen seit den 90ern.

Klar ziehen in allen Sportarten die großen Namen. Aber Mannschaftssport hat doch den Vorteil, dass Fan sein meist über das ganze Leben geht. Auch wenn Gladbach in der zweiten Liga gespielt hat war ich doch Fan und habe Geld für den Verein ausgegeben. So geht es aufgrund regionaler Verbundenheit auch vielen in der 3. Liga und noch tiefer. Sowas gibt es nicht im Einzelsport. Die Nummer 500 der Welt kennt kein Mensch und sie populär zu machen, dass sie von den Einnahmen leben kann eigentlich unmöglich. Würde nur durch maximale Solidarität funktionieren, in dem das Geld der großen noch mehr nach unten verteilt wird.
 

chalao

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Naja es ist schon ein Unterschied ob man ein bereits kommerzialisiertes System, sozialer macht. Was zum Teil ja passiert ist, wie zum Beispiel der massive Anstieg bei den Preisgeldern für die ersten beiden Runden und der Quali bei den Slams. Oder ob man ein funktionierendes System zerstört in dem die Schere von Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Und das ganze vor einem Drohszenario wie, entweder macht ihr die CL mehr für die großen Klubs oder wir machen unsere eigene Liga. Solch eine Diskussion gibt es im Fussball in regelmäßigen Abständen seit den 90ern.

Es ist aber auch immer eine Frage was man als sozialer verkauft. Man könnte ja genauso gut sagen, dass die Champions League, WM, EM sozialer wurde, weil mehr Mannschaften/Nationen dort mitspielen dürfen und somit mehr Teams an dem großen Geld-Topf teilhaben können.
Und auch im Fußball hat es immer mal wieder Entwicklungen gegeben, die auch kleineren Vereinen genutzt haben (Bspw. Zentralvermarktung).

Insgesamt sehe ich jedoch in den letzten Jahren in beiden Sportarten Tendenzen, in denen die "Reichen" noch mehr ausschöpfen wollen. Der Unterschied zum Fußball liegt natürlich darin, dass es weniger starke Auswirkungen hat, ob jetzt jemand in einem Turnier mit Tennis 10 Mio verdient und ein anderer nur 50.000 €. Es wirkt sich in Nuancen aus, weil man sich bessere Trainer, Trainingsgeräte, Regenerationsmethoden leisten kann. Der faire Wettbewerb wird aber dadurch eher weniger beeinflusst als im Fußball. Trotzdem müsste man doch genauso kritisieren, dass die Spieler im Tennis wie im Fußball deutlich zu viel Geld erhalten und die Reichen versuchen noch mehr Geld einzustecken.

Klar ziehen in allen Sportarten die großen Namen. Aber Mannschaftssport hat doch den Vorteil, dass Fan sein meist über das ganze Leben geht. Auch wenn Gladbach in der zweiten Liga gespielt hat war ich doch Fan und habe Geld für den Verein ausgegeben. So geht es aufgrund regionaler Verbundenheit auch vielen in der 3. Liga und noch tiefer. Sowas gibt es nicht im Einzelsport. Die Nummer 500 der Welt kennt kein Mensch und sie populär zu machen, dass sie von den Einnahmen leben kann eigentlich unmöglich. Würde nur durch maximale Solidarität funktionieren, in dem das Geld der großen noch mehr nach unten verteilt wird.

Das stimmt.
 

Jones

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Es ist aber auch immer eine Frage was man als sozialer verkauft. Man könnte ja genauso gut sagen, dass die Champions League, WM, EM sozialer wurde, weil mehr Mannschaften/Nationen dort mitspielen dürfen und somit mehr Teams an dem großen Geld-Topf teilhaben können.
Und auch im Fußball hat es immer mal wieder Entwicklungen gegeben, die auch kleineren Vereinen genutzt haben (Bspw. Zentralvermarktung).

Insgesamt sehe ich jedoch in den letzten Jahren in beiden Sportarten Tendenzen, in denen die "Reichen" noch mehr ausschöpfen wollen. Der Unterschied zum Fußball liegt natürlich darin, dass es weniger starke Auswirkungen hat, ob jetzt jemand in einem Turnier mit Tennis 10 Mio verdient und ein anderer nur 50.000 €. Es wirkt sich in Nuancen aus, weil man sich bessere Trainer, Trainingsgeräte, Regenerationsmethoden leisten kann. Der faire Wettbewerb wird aber dadurch eher weniger beeinflusst als im Fußball. Trotzdem müsste man doch genauso kritisieren, dass die Spieler im Tennis wie im Fußball deutlich zu viel Geld erhalten und die Reichen versuchen noch mehr Geld einzustecken.



Das stimmt.

Es dürfen nicht mehr Mannschaften an der Champions League teilnehmen, nur weniger Länder. Der alte Europapokal der Landesmeister bestand aus 32 Mannschaften in der ersten Runde, die Meister ihres Landes wurden und dann wurde im Ko System mit hin und Rückspiel gespielt. Bzw. gab es in den 90 zum eine Gruppenphase 2er 4er Gruppen und die beiden 1. Platzierten kamen ins Finale.

Ab 93/94 kamen die ersten beiden weiter und spielten entsprechend ein HF aus.

Ab 94/95 durften erstmals nicht alle Meister an diesen Wettbewerb starten, sondern mussten im Uefa Cup. Die Mannschaften aus mittelgroßen Ländern spielten eine Quali Runde und die großen Nationen waren die Runde der letzten 16 mit 4 4er Gruppen gesetzt. Der erste große Schritt zur Verdrängung der Kleinen und garantierte Mio. aus 6 garantierten Spielen.

Ab 97/98 durften wieder alle Meister an der Quali zu Champions League teilnehmen. Allerdings auch die 8 Vizemeister der großen Ligen, die duften auch direkt in Quali Runde 2 starten und die Meister der großen waren natürlich gesetzt für mittlerweile 6 4er Gruppen. Das Stadtrecht der Vizemeister war der 2. Große Schritt um mehr Geld und sichere Einnahmen zu generien, allerdings nachvollziehbar, da im Uefa Cup mehr große Mannschaften unterwegs waren und so zum Teil mehr Geld im Uefa Cup generiert wurde.

Ab 99/00 durften erstmals 4 Starter aus den 3 top Ligen kommen, 2 waren direkt gesetzt und 2 starteten in der 3 Quali Runde. Für die 4-6 platzierten galt 2 sichere Startplätze und ein Startplatz in der 3. Quali Runde. Na endlich rollte der Rubel richtig. Kleine Länder wurden größtenteils in der Quali aussortiert. Bis zu 4 Startplätze gab Planungssicherheit für die TV Einnahmen, die Schere zwischen Arm und Reich ging in den einzelnen so richtig auf, was noch mehr Sicherheit für das Startrecht an der Champions League gab usw. Hätte es diese Reform nicht gegeben, wollten die großen ihre eigene Super League spielen.

Naja damit war man lange relativ zufrieden, aber mittlerweile dürfen bekanntlich aus den großen Ländern 4 direkt starten und zur Sicherheit darf man als Gruppen Dritter im Uefa Cup weiter machen. Alles um sicherer an die großen Fleischtöpfe zu kommen, mehr Geld zu generieren und die Schere aus arm und reich weiter auseinander gehen zu lassen. Das hat nichts mit sozialer zu tun. Der Weg bis zur Gruppen Phase ist aus kleinen Ländern schon fast ein Marathon. Die Champions League wird mehr und mehr zur geschlossenen Gesellschaft. Alles unter dem Motto gib den großen mehr Geld oder sie machen die Drohung der Super League irgendwann wirklich wahr.

Nochmal theoretisch können auch im Tennis die großen mit einer Abspaltung drohen. Ein GS Turnier könnte auch aus 8 4er Gruppen bestehen, dann wären 3 Spiele der großen garantiert und es fallen doofe Spiele gegen die Nummer 1xx weg usw. Das wären doch in etwa die Ideen der Champions League auf Tennis übertragen, aber alle Turniere mit Weltrangliste Punkten sind zum Glück offen, abgesehen von den Finals, die es allerdings schon immer gab. OK jetzt der stark diskutierte ATP Cup, aber der bringt auch vor und Nachteile, da auch mal eine schlechter platzierte Nummer 2 eines Landes in den Mittelpunkt rücken kann.

Die Tatsache, dass es zu viel Geld ist, stört mich weniger. Es ist eher die Verteilung die mich stört und im Fussball hat man ein Ungleichgewicht zu großen Teilen erzwungen, während sich beim Tennis keine großen Änderungen ergeben haben.
 

Gordo

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Ein Match, an das @Gordo wahrscheinlich gerne zurückdenkt. ;)

das match wurde letzte woche komplett vom offiziellen account der US open hochgeladen, ich hatte es unter meinen empfehlungen gesehen. ein tolles match von nalby, mit dem er damals auf 5:0 gegen federer stellte. 2003 war er physisch fast am stärksten würde ich sagen, rein optisch wirkte er schon kurze zeit später nicht mehr voll austrainiert.

leider war das darauffolgende halbfinale gegen roddick eines der schlimmsten matches, das kommt mir direkt danach in den sinn.
 

Hans Meyer

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Ich finde es schön Spieler wie Haas, Hewitt und Nalbandian wiederzusehen. ich finde es auch verblüffend wie fit die alle noch sind. Bei Haas, Ferrer und Robredo ist das wenig überraschend, aber Hewitt hat vor 6,5 Jahren sein letztes Einzel gespielt. Bei Ferrer sieht man gefühlt keinen Unterschied zur aktiven Karriere, dementsprechend wenig Chancen hatte Nalbandian. Nalbandian hat aber auch schon seit fast 9,5 Jahren aufgehört

 
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