Grenzwertige defensiv techniken


Big d

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Mir kommt es so vor als würden grenzwertige defensivtechniken, vor allem bei amerikanern, aber auch europäern zunehmend eingesetzt.

Neben dem klassischen klammern(was z.b leute wie wladi, Lennox, hopkins und co sehr erfolgreich und unanttraktiv eingesetzt haben) kommen immer häufiger besonders ekelige strategien hinzu.

Boxer wie Mayweather, Dirrel, Afolabi und auch Kevin johnson fallen immer wieder neben guten meidbewegungen durch grenzwertige moves wie extremes abdrehen beim schoulderroll und extrem tiefes und teilweise auch langes(also nicht direkt wieder hoch so das gar keine legalen treffer möglich sind) abducken auf.

Ich finde das man dem einhalt gebieten muss. Das zerstöt nicht nur den kampffluss sondern führt auch zu gefährlichen aktionen wie hinterkopf oder nierenpunches für die der täter dann ermahmt wird ohne groß was dafür zu können.(sonst kann man ja nirgendwo hinschlagen da ist es klar das man was auch den hinterkopf bekommt wie bei huck afolabi oder dirrel froch).

Gute defense ist ja was schönes(bin selber großer mayweather fan) und gekonntes abducken oder ein schöner shoulder roll ist schon klasse, aber es sollte doch im rahmen der regeln bleiben.

Wie seht ihr das? sollte diese unsitte die sich vor allem unter den jüngeren amerikaner(da werden aber bestimmt bald die euros nachziehen) von den refs mehr unterbunden werden?
 

agostino

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Definitiv !! :thumb:

Der Gegner wird automatisch zum Hinterkopf-Schläger.
Wegdrehn ist verboten, dann bitteschön auch Wegtauchen.
Habs schon in meinem Post in O-Scoring Thread geschrieben, der 3.oder 4. Fight in Folge, wo diese Unsitte ungestraft bleibt.
Abgesehen davon war Johnson gestern schon sehr nahe am Wegdrehn....

Entweder ich will nen Fight machen, oder ich mach Aerobic.
 

Pride

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Das ist ein nicht zu unterschätzender Trend der sich da entwickelt hat und den ich persönlich als unding erachte.
Finde das hat teilweise schon was damit zu tun den Kampf zu verweigern.

Allerdings war ich sowieso der meinung das z.B. das abdrehen mit disqualifikation geahndet wird.
Das abducken unter die Gürtellinie ist ebenso regelwidrig und MUSS eigentlich bestraft werden.


In erster linie dient das wohl dazu um den Gegner aus dem Rythmus zu bringen oder diesen erst garkeinen aufbauen zu lassen. Das es erheblich den Kampf beeinflusst und den Kampffluss behindert ist offensichtlich.
Ich glaube die meisten Refs. trauen sich einfach nicht da durchzugreifen, obwohl es mehr als angebracht wäre.
 

Big d

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das ding ist ja auch das z.b beim amateurboxen dieses tiefe abducken z.B gar nicht erlaubt ist. das könnte man doch bei den profis auch so einführen :wavey:

Ist bei den profis eigentlich auch so denke ich, wird nur kaum geahndet. Das regelwerk gibt das denke ich schon vor es muss nur konsequenter geahndet werden.
 

Snipes

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Das Thema ist durchaus interessant, weil dieser Trend schon eindeutig zu beobachten ist. Jedoch muss man auch hier differenzieren. Es gibt sicher einen kleinen und feinen Unterschied zwischen Pendeln und Abducken. Wenn es sich um eine sekundenschnelle Pendelbewegung handelt, find ich es noch im Rahmen der Regeln. Aber es gibt auch Beispiele, wo der Boxer sich ganz bewusst tief abduckt und quasi das Klammern dadurch ersetzt - oft wird das noch mit einem leichten Rausdrehen aus dem Gegner kombiniert. Ich finde das müsste Regeltechnisch was passieren... wenn der Boxer eine aktive Pendelbewegung macht ist das ok, aber wenn sich abduckt und passiv wird, sollte es auch Ermahnungen geben. Entscheidendes Kriterium sollte da meines Erachtens die Aktivität des Boxers sein - die Beweglichkeit eines Boxers zu bestrafen, ist halt auch nicht ganz einfach :skepsis:
 

Big d

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Das Thema ist durchaus interessant, weil dieser Trend schon eindeutig zu beobachten ist. Jedoch muss man auch hier differenzieren. Es gibt sicher einen kleinen und feinen Unterschied zwischen Pendeln und Abducken. Wenn es sich um eine sekundenschnelle Pendelbewegung handelt, find ich es noch im Rahmen der Regeln. Aber es gibt auch Beispiele, wo der Boxer sich ganz bewusst tief abduckt und quasi das Klammern dadurch ersetzt - oft wird das noch mit einem leichten Rausdrehen aus dem Gegner kombiniert. Ich finde das müsste Regeltechnisch was passieren... wenn der Boxer eine aktive Pendelbewegung macht ist das ok, aber wenn sich abduckt und passiv wird, sollte es auch Ermahnungen geben. Entscheidendes Kriterium sollte da meines Erachtens die Aktivität des Boxers sein - die Beweglichkeit eines Boxers zu bestrafen, ist halt auch nicht ganz einfach :skepsis:

Das stimmt. Abducken ist OK, aber bitte erstens nicht bis auf hüfthöhe und zum zweiten wie du geschrieben hast sofort wieder hochkommen und nicht noch ein wenig unten bleiben und auf kniwhöhe weiterpendeln(wie afolabi teilweise).
 

Povetkin

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guter Thread :thumb:

könntest ja auch noch ne Umfrage dranhängen, wobei das Ergebnis wohl ziemlich eindeutig ausfallen würde

Das stimmt. Abducken ist OK, aber bitte erstens nicht bis auf hüfthöhe und zum zweiten wie du geschrieben hast sofort wieder hochkommen und nicht noch ein wenig unten bleiben und auf kniwhöhe weiterpendeln(wie afolabi teilweise).

ja, so in etwa müsste man die Regel halt auslegen.
 

Ante

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das ding ist ja auch das z.b beim amateurboxen dieses tiefe abducken z.B gar nicht erlaubt ist. das könnte man doch bei den profis auch so einführen :wavey:

Beim Profiboxen ist das Abducken unter die Gürtellinie des Gegner auch untersagt.
Allerdings halt nur unter die Gürtellinie. Und das ist ja schon extrem tief. Ich glaube nicht, dass das oft vorkommt. Tiefes Abducken schon, aber halt nicht unter die Gürtellinie...
Bis zur Gürtellinie ist das Abducken regeltechnisch völlig legitim.
Was schon ein Problem ist, wo ich dir zustimme, ist, dass der Gegner teilweise ermahnt wird, wenn er den Hinterkopf des Gegners trifft, dies aber durch sein Abducken stark begünstigt wird. Es ist sicherlich nicht so, dass man Afolabi & Co in solchen Fällen NUR auf dem Hinterkopf treffen kann, aber die Wahrscheinlichkeit steigt halt schon deutlich.

Also, um die Frage zu beantworten: Ich würde nicht unbedingt sagen, dass die Referees das mehr unterbinden sollten. Die Boxer, die defensiv so agieren, sollten nur darauf aufmerksam gemacht werden und wissen, dass sie so Gefahr laufen Hinterkopfschläge etc. zu kassieren, ohne, dass ihr Gegner dafür die Schuld trägt. Dementsprechend sollten unabsichtliche Hinterkopfschläge in solchen Situation von den Ringrichtern nicht angemahnt werden.
 

KhaosaiGalaxy

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Mir kommt es so vor als würden grenzwertige defensivtechniken, vor allem bei amerikanern, aber auch europäern zunehmend eingesetzt.

Neben dem klassischen klammern(was z.b leute wie wladi, Lennox, hopkins und co sehr erfolgreich und unanttraktiv eingesetzt haben) kommen immer häufiger besonders ekelige strategien hinzu.

Boxer wie Mayweather, Dirrel, Afolabi und auch Kevin johnson fallen immer wieder neben guten meidbewegungen durch grenzwertige moves wie extremes abdrehen beim schoulderroll und extrem tiefes und teilweise auch langes(also nicht direkt wieder hoch so das gar keine legalen treffer möglich sind) abducken auf.

Ich finde das man dem einhalt gebieten muss. Das zerstöt nicht nur den kampffluss sondern führt auch zu gefährlichen aktionen wie hinterkopf oder nierenpunches für die der täter dann ermahmt wird ohne groß was dafür zu können.(sonst kann man ja nirgendwo hinschlagen da ist es klar das man was auch den hinterkopf bekommt wie bei huck afolabi oder dirrel froch).

Gute defense ist ja was schönes(bin selber großer mayweather fan) und gekonntes abducken oder ein schöner shoulder roll ist schon klasse, aber es sollte doch im rahmen der regeln bleiben.

Wie seht ihr das? sollte diese unsitte die sich vor allem unter den jüngeren amerikaner(da werden aber bestimmt bald die euros nachziehen) von den refs mehr unterbunden werden?

Endlich mal einer, der dieses Thema aufgreift. :thumb: Und ich frage mich, wie erfolgreich z. B. ein Mayweather noch wäre, wenn diese zumindest fragwürdigen Defensiv-Taktiken strenger nach dem VORHANDENEN REGELWERK ausgelegt bzw. eben mit negativen Konsequenzen geahndet würden. Er wäre sicher auch so immer noch einer der besten Boxer, aber ich behaupte mal, gaaaanz so klar würde er dann seine Gegner nicht mehr auspunkten (können :D). Was Kevin Johnson gemacht hat, war ja auch sehr grenzwertig teilweise. Da fragt man sich dann schon, was man da als Gegner (Vitali Klitschko in dem Fall) überhaupt noch machen kann.
 

Tony Jaa

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Das gleiche Thema habe ich doch auch schon vor ein paar Wochen angemahnt, aber ich werde hier im Forum immer geschnitten!!!!

@Ante
Es wird sich tiefer abgeduckt. Ein Kollege aus dem esb-forum hat sich mal die Mühe gemacht, und die Sachen beim Mayweather-Marquez Kampf ausgewertet. Es gab mind. 20 Bilder in denen Mayweather sich weit unter Gürtellinie abduckt. Zudem immer dieses Wegdrehen.
 
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romantic_death

Guest
Hm, schwierige Frage. Schaut Euch doch mal z.B. ein paar alte Videos von Tyson oder Nassem Hamed an. Die haben das auch praktiziert nur kam da eben noch ein attraktiver offensiver Kampfstil hinzu so dass Niemand das Gesamtpaket moniert hat. Beschränkt sich das im Ring gezeiget aber auf solch ein defensives Verhalten ist das zu Wenig um sportlich zu unterhalten.
 

Big d

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Das gleiche Thema habe ich doch auch schon vor ein paar Wochen angemahnt, aber ich werde hier im Forum immer geschnitten!!!!

@Ante
Es wird sich tiefer abgeduckt. Ein Kollege aus dem esb-forum hat sich mal die Mühe gemacht, und die Sachen beim Mayweather-Marquez Kampf ausgewertet. Es gab mind. 20 Bilder in denen Mayweather sich weit unter Gürtellinie abduckt. Zudem immer dieses Wegdrehen.

Das ist halt der Neid auf den undisputed tippspiel champion.:)
 

Günther_ P

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Das ist in der Tat ein wichtiges Thema das hier angesprochen wird. Boxer wie Afolabi und Johnson sind ein Paradebeispiel dafür wie man es NICHT machen soll. Wenn es jemand gibt der derartiges Defensivboxen beherrscht (hat) ist das James Toney. Der Mann verstand es hervorragend, gegnerische Attacken auszupendeln UND aus diesen Meidbewegungen heraus zu kontern. Oa. Boxer verdrehen sich wie Gummihühner und bleiben dabei solange stehen bis der Gegner entweder in sie hineinfällt und klammert oder die Offensivaktion abbrechen muß.

An sich so jeder so boxen wie es ihm liegt - wenn dabei aber nur noch zwangsweise ein Gewurschtel herauskommt ist das nicht OK.
 
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Generell stmme ich zu das Regeln im Sport eingehalten werden sollten und Zuwiederhandlungen auch geahndet werden.

Das Profiboxen aber kein Sport im eigentlichen Sinne ist, sollte klar sein.
Da richten sich die Regeln wohl mehr nach dem Veranstalter . :wall:

Ist ja dann klar das jeder versucht auszuloten, was machbar ist.
Das ganze folglich in einem Wrestlingmatch endet, und gelinde gesagt traurig ist.:wall::wall:
 
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es sind halt grenzen, die da ausgelotet werden. manche boxer verlassen sich darauf, dass die ringrichter nichts sagen. wenn permanentes wegdrehen und abtauchen zur "normalen" verteidigungsstrategie wird, dann hat das mit dem klassischen boxen bald nichts mehr zu tun. sieger ist, wer die besten verränkungen hinkriegt :confused: - das ist schon grenzwertig, wenn man dann auch noch das provozieren durch dämliche bewegungen und sprüche dazu nimmt, bewegt sich das ganze in richtung klamauk.
 

Roberts

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Da richten sich die Regeln wohl mehr nach dem Veranstalter . :wall:

Jetzt wo Du es schreibst. Klar. K2 Promotions, wohl möglich Vitali persönlich, haben Kenny Bayless vor dem Kampf zur Seite genommen und ihm gesagt: "Kenny, alter Kumpel! Lass dem Kevin mal alles durchgehen, damit ich so richtig Sch... aussehe, Bitte, Bitte - ich brauche das...Natürlich ein Scheck wie üblich..." :rolleyes: :crazy:

Roberts
 

Roberts

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Nö. Bis jetzt weiß ich weder wie Du es meinst, wenn Du es nicht so meinst, wie Du es schreibst, noch wie Du darauf kommst.

Roberts
 

Boomerang

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Generell stmme ich zu das Regeln im Sport eingehalten werden sollten und Zuwiederhandlungen auch geahndet werden.
...
Da richten sich die Regeln wohl mehr nach dem Veranstalter . :wall:
Ich finde dass die Ringrichter zum Teil zu viel durchgehen lassen und viel zu spät bis gar nicht, intervenieren. Und wenn doch wird der Aufrechtstehende für Aufstützen etc. in Sippenhaft genommen obwohl der Übeltäter von unten kommt.

Saubere Defense ist etwas ebenso feines wie saubere Schläge.

Ein Ringrichter muss von Anfang an eine klare Linie fahren und die Grenze für Unsauberes Boxen weiter oben ansetzen. Für gewöhnlich können die Boxer auch sauber kämpfen, aber Clevere loten halt ihre Grenzen aus, um sich ggf einen Vorteil dadurch zu schaffen.

P.S. Der unattraktivste Kampf des Wochenendes, bei dem auch dieser Thematik nicht Einhalt geboten wurde, fand wohl am Freitag zwischen Lee Haskins und Don Broadhurst statt. :mad:
 
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