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Von den seltsamen Punkturteilen hat die Halmich zwar profitiert, allerdings ist es nicht ihre eigene Leistung und daher kann man ihr diese Urteile nur bedingt ankreiden. ... Das Produkt "Halmich" hat sich ja nicht allein geschaffen.
Du hast Recht. Es ist unwahrscheinlich, dass Regina im Vorfeld jeden Kampfes sich mit dem Verband zusammengesetzt hat und gesagt hat: "Ich will in jedem Kampf mindestens einen deutschen Punktrichter und der hat den Kampf immer für mich zu werten, egal wie es tatsächlich läuft". Sie ist sicherlich vor den jeweiligen Kämpfen auch nicht konspirativ mit dem Punktrichtern zusammengetroffen und hat diese dazu persönlich gebracht, seltsame Urteile zu fällen. Sie hat wahrscheinlich auch nicht zu ihrem Förderer Jürgen Lutz gesagt: "Ich will professionelle Boxerin werden und um den Erfolg zu garantieren, muss ich Weltmeisterin werden und gründe meinen eigenen Boxverband." Wahrscheinlich läuft sie auch nicht vor jeder Gegnerwahl mit einer persönlichen Liste zu ihrem Promoter und sagt "Diese Boxerin möchte ich boxen, jene möchte ich vermeiden und die hier geht gar nicht."
Nein, m.E. hat sie Dritte, die das für Sie erledigen. An erster Stelle steht für mich Jürgen Lutz, ihr Entdecker, Förderer und was-weiss-ich-nicht-alles, der mit seiner ebenso unseriösen wie geldbringenen WIBF/GBU-Maschinerie (inkl. Schein-Präsidentin) ohne Probleme die Titel ausgelobt hat, die sie brauchte und an zweiter Stelle UBP, die die Gegnerwahl so gestaltete, dass es nach einem ersten Reinfall dann meist reibungslos klappte. Den Rest machte man dann halt über die Punktrichter.
Für mich bleibt von allem alleine der gehypte Legenden-Witz rund um eine schon mehrfach objektiv geschlagene Weltmeisterin Regina Halmich, die angeblich so viel für das Frauenboxen getan hat, die aber unter Hilfe der Medien, Ihres Boxstalls, Ihres Intimus und auch teils fragwürdiger Kämpfe und Entscheidungen zu etwas gemacht wurde, an das die naive Öffentlichkeit gerne glauben möchte. Das kann man bewundern, weil sie damit erstaunlich viel aus sich und ihren Möglichkeiten gemacht hat. Sie hat viel Geld verdient und kann ein finanziell sorgenfreies Leben führen. Auch ihr Umfeld hat gut verdient und einige Boxerinnen sind durch diese Sogwirkung nach oben gekommen und bekommen jetzt auch ihre Stücke von Kuchen.
Insofern hast Du Recht, es ist nicht ihre Leistung, die zu diesen Fragwürdigkeiten geführt hat. Aber sie hat mitgemacht. Wäre es ihr auch um den Boxsport gegangen, hätte sie sich anders verhalten, hätte andere Interviews gegeben, sich gegen einige Vorschläge und Handlungen gewehrt und wäre ein höheres sportliches Risiko gegangen.
Sie hat das Boxen m.E. nie mit sportlicher Leidenschaft betrieben und hat auch ausschließlich aus eigennützigen Gründen versucht, dass Frauenboxen popuär zu machen. Mit allerlei medienwirksame Aktionen hat sie auf sich aufmerksam gemacht und so ein "Gesamtkunstwerk" geschaffen und damit erfolgreich ihren Marktwert gesteigert. Die vorgeblichen Verdienste fürs Frauenboxen waren ein Abfallprodukt bei der Verfolgung eigener Interessen und die genannten Dritten haben ebenfalls aus Eigeninteresse dafür gesorgt, dass dies auch weitestgehend reibungslos funktioniert hat.
Für mich trägt Regina Halmich eine gehörige Mitverantwortung für den Aufbau des ganzen Blendwerks, das vor allen Dingen die Unkundigen und die unkritischen Medien in ihren Bann gezogen hat.
Roberts