Ohne jetzt mal detailliert auf die unsinnigen Tiraden des geiffernden Threaderöffners einzugehen:
Schauen wir erst mal auf das, was den Uli so schlimmes gesagt hat:
http://www.merkur-online.de/sport/fc-bayern/2010-hoeness-greift-blatter-merkur-606028.html
Ich war nie ein großer Freund von einer WM in Südafrika oder überhaupt in Afrika, solange Sicherheitsaspekte nicht zu 100 Prozent geklärt sind
.
Herr Blatter hat seinen Willen haben müssen, ich habe es immer für falsch gehalten. Jetzt hat es keinen Sinn mehr zu lamentieren. Man muss versuchen, das Beste daraus zu machen – ich bin mir sicher, dass Herr Blatter im stillen Kämmerlein längst begriffen hat, dass die WM-Vergabe an Südafrika eine der größten Fehlentscheidungen war, die er jemals getroffen hat
Uli bedient er sich der Mittel des Populismus und der Polemik, aber in diesem Fall muss man dies als legitimes Mittel ansehen. Wobei sich eigentlich alles im Rahmen hält. Ich glaube, Uli wollte nicht so sehr gegen Südafrika wettern, wenn man seine Aussagen so durchgeht, dann liest sich das eher wie ein Affront gegen Blatter.
Denn Blatter versteckt sich viel perfider hinter sozialen, politischen und moralischen Erwägungen. Blatters durchsichtige Afrika Kampagne konnte doch nur unter dem Deckmantel der Political Correctness Erfolg haben.
Mit Parolen wie "die Menschen in Afrika haben sich die WM verdient", "Afrika braucht die WM" usw. wurde jeder Kritiker an der WM sofort in die Ecke eines europäischen Altimperialisten gedrängt (sieht man ja auch ganz gut an den Zeile des Threaderöffners und von Unkreativ). Wir Deutschen waren sowieso zum Schweigen verurteilt, da wir nach Blatter’scher Lesart mit der WM 2006 unseren Anspruch auf Diskussionsteilnahme aufgegeben haben.
Ist die WM in Südafrika gefährlicher als in Europa?
Ja natürlich. Die Kriminalitätsrate ist in Südafrika unbestritten höher als in Europa, selbst höher als in vielen anderen afrikanischen Staaten, jedoch kamen diese aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen für eine Afrika WM ohnhin nicht in Betracht. Und was sagt das auswärtige Amt eigentlich dazu?
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Suedafrika/Sicherheitshinweise.html
Zu Blatter und warum die WM in Südafrika stattfindet:
Der wohl einzige Grund warum Blatter die WM in Afrika haben wollte sind die
54 Stimmen des afrikanischen Regionalverbandes CAF auf dem FIFA Kongress, der den FIFA-Präsidenten wählt.
Zusammen mit den 47 Stimmen der Asian Football Confederation und den 11 Stimmen der Oceania Football Confederation hat Blatter eine Mehrheit von 112der 208 Gesamtstimmen auf dem FIFA Kongress. Die den Fußball prägenden und die Stadien füllenden Regionalverbände UEFA und CONMEBOL (Südamerika) werden damit in ihren insgesamt 63 Stimmen einfach überstimmt.
Der Verdacht liegt nahe (und das ist noch eine ganz vorsichtige Formulierung), dass es Blatter nicht um Afrika ging sondern um die Erhaltung seines Postens. Um nochmal aufzuzeigen, was Blatter eigentlich so treibt, schweife ich mal ganz kurz ab in Richtung "Berufung des FIFA Generalsekretärs Valckes":
Ich zitiere hier mal wikipedia:
Die Berufung Valckes zum neuen Generalsekretär der FIFA überraschte einige Fachleute, da FIFA-Präsident Blatter Valcke im Dezember 2006 von seiner Tätigkeit als Marketing-Direktor freigestellt hatte, nachdem ein New Yorker Gericht ihn für schuldig befunden hatte, in seiner Funktion als Marketing-Direktor ab Sommer 2004 trotz des bestehenden Vertrages der FIFA mit dem langjährigen Partner Mastercard Sponsorenverhandlungen mit dem Konkurrent Visa geführt und das Erstverhandlungsrecht von Mastercard somit verletzt zu haben. Die FIFA wurde daraufhin zu Strafzahlungen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar verurteilt. FIFA-Präsident Blatter äußerte sich dazu: „Starke Leute holt man zurück. Als er vor viereinhalb Jahren seine Tätigkeit als Direktor Marketing und TV in der FIFA aufnahm, steckten wir in roten Zahlen. Jetzt verfügen wir über ein Vermögen von 752 Millionen Schweizer Franken. Und Urs Linsi verließ uns freiwillig.“ Laut Blatter sei Valcke im Dezember freigestellt und nicht entlassen worden. Valcke reagierte auf seiner Beförderung am 27. Juni 2007 in Zürich mit folgender Aussage: „Es ist wie ein Traum für mich.“
Man kann nur hoffen, dass die Kritik von Uli der Auftakt für die Kampagne zur Ablösung Blatters und für die FIFA Präsidentschaft eine Demokraten ist (muss ja nun nicht unbedingt Beckenbauer sein). Auch wenn Ulis Aussagen gegenüber den Südafrikanern für den ein oder anderen verständlicherweise despektierlich sind, so sind sie wohl der nächste Versuch, Blatter endlich zu verdrängen, zumal die Aussagen ja nun nicht völlig an den Haaren herbeigezogen sind.. Südafrika ist nun zum Spielball der Interessen geworden und dabei wollen wir Fans eigentlich eine schöne WM, nicht mehr und nicht weniger. Aber es wird Zeit, dass sich Europa und Südamerika nochmals erheben und Blatters Regime auf den Mond schiessen. Man kann getrost davon ausgehen, dass Uli nicht einfach ohne Hintergedanken gegen Blatter schiesst. Die Kamagne ist eröffnet und Blatter wird sich warm anziehen müssen.
@Plissken: alleine das erste Posting in diesem Thread ist geradezu eine Aufforderung dagegen was zu schreiben. Hier geht es einem user unter dem Deckmantel des "Interesses für Afrika" um eine ganz miese Abrechnung und Diffamierung mit einer ihm ungeliebten Person. Das kann man natürlich in der Anonymität des Internets ganz locker mal machen, aber über Gegenwind muss man sich dann nicht wundern. Zumal es genügend Hoeneß-Threads, sogar einen relativ aktuellen hier im Forum gibt. Da muss man sich nicht hinter einem geheuchelten Interesse wie "weil es mir ja um Afrika geht" verstecken, Würde es um Afrika gehen, hätte man die Diskussion auch ohne Uli lostreten können. Aber nein, da gehts um Bashing. Macht ja auch viel mehr Spaß...