@Grimm
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Ich bin da eigentlich ganz deiner Meinung, sehe aber n Unterschied zwischen Breiten- und Jugendsport und dem absoluten Spitzensport, wobei man da, is mir schon klar, wahrscheinlich keine klare Linie ziehen kann. Das Doping im Jugend- und Breitensport bekämpft werden muss kann ich absolut nachvollziehen und unterstüzte ich auch, aber wieso im Spitzensport? In der Regel sind sämtliche Athleten volljährig und demnach auch für die Konsequenzen ihres Dopingkonsums verantwortlich, desweiteren verdienen sie ein schweine Geld damit, dass sie natürlich ne gehörige Vorbildfunktion für die Jugend haben ist nicht zu leugnen und ne Trennung zwischen beidem wohl kaum zu vollziehen. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten dem Doping Herr zu werden, entweder man legalisiert es, zumindest im Spitzensport, oder man greift zu knallharten Bestrafungen, die dann aber wirklich den Athleten, sein Umfeld etc. bis ins Mark erschüttern müssten...soll aber keiner, bei Legalisierung, im Nachhinein, so er unter gravierenden Nebenwirkungen seines Dopinggebrauchs leidet, kommen und vom Sozialstaat seine gesundheitlichen Probleme finanzieren lassen.
Die Bestrafungen, die du für den Dopingmissbrauch aufgeführt hast, hab ich so in der Art und Weise schon in zig anderen Threads gefordert, das wäre imo die einzige Möglichkeit dem Dopingproblem überhaupt irgendwie "erfolgreich" zu begegnen, was derzeit abläuft ist nichts weiter als wischi waschi...um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass was getan wird und das Publikum weiterhin zu verscheißern, obwohl man natürlich in den Gremien etc. genau Bescheid weiß, was dopingmäßig so läuft.
Aber im Prinzip, von der Theorie her, würde ich dir absolut recht geben und zitiere mal kurz aus nem Artikel aus "SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT - März 2001":
"Als verantwortungsbewusste Gesellschaft müssen wir uns daher fragen, ob sportliche Höchstleistungen sich nicht darauf beschränken sollten, zu zeigen, was natürlicherweise in uns steckt."
Muss man klar mit JA beantworten!!
Bleibt halt nur die Frage ob das noch praktisch umzusetzen ist, oder ob man den Kampf nicht längst schon verloren hat...wäre es überhaupt möglich solche Gesetze zu veranlassen oder widersprächen die nicht dem Grundgesetz?? Und selbst, wenn man solche Gesetze erlässt, fänden sich doch sicher irgend ein paar skrupellose Mediziner die irgendwelche Atteste für Krankheiten und den damit verbundenen Konsum best. leistungsfördernder Medikamente ausstellen würden...gibt es ja heute anscheinend schon genug, wenn man so sieht, was die Sportler alles legal nehmen. Gegen Asthma, wundgesessene Hintern, Allergien etc...Ullrich z. B. leidet an einer Pinienpollen-Allergie und durfte daher Asthmaspray benutzen, das eigentlich auf der Dopingliste steht, naja, ich hab mal in nem Artikel gelesen, das Experten und auch die Literatur keinen weiteren Fall einer Pinienpollen-Allergie kennen, hab darauf hin auch mal einen meiner Profs. gefragt, auch dem war sowas nicht bekannt. Und selbst wenn man dann hinginge und festlegt, dass alle Sportler sich ihre Atteste von einem "unabhängigen" Verbandsarzt holen müssen, widerspräche das dann nicht wieder der freien Arztwahl??
Wenn ich aber nochmal drüber nachdenke, dann würd ich dir doch recht geben, da ne klare Trennung nicht möglich ist, muss man gegen Doping, von der Pike auf, mit aller Härte vorgehen, gerade im Breiten- und Jugendsport, den Spitzensport kann man dann natürlich nicht ausnehmen, dazu müsste man vermutlich aber erstmal den gesetzlichen Rahmen stecken, z. B. ist Blutdoping in Deutschland keine Straftat, es ist im AMG dazu überhaupt nichts zu finden...ähnlich dürfte es wohl in den europäischen Nachbarländern ausschauen. Bleibt natürlich die Frage ob Medikamentenmissbrauch überhaupt ne Straftat ist und wo fängt der dann an, is ja fast schon Volkssport (Ironie), auch wenn die Meisten gar keinen Sport treiben und dies nicht mit dem Ziel einer Leistungssteigerung vollziehen? Aber ich bin kein Jurist und hab von der Materie keinen Plan!! Fakt ist, es müsste wohl ein gesetzlicher Rahmen geschaffen werden, der sich über alle Bereiche erstreckt und das wäre wohl ziemlich schwierig...wenn man mal schaut wie schwer man sich hierzulande schon mit einem Nichtraucherschutz getan hat!! Weiterhin hat man natürlich auch wichtigere politische Projekte, als ein Anti-"Doping"-Gesetz anzugehen, zu managen...was wohl dazu führen wird, das Doping sich weiter ausbreiten wird und es in den nächsten Jahren, oder auch Jahrzehnten, möglicherweise auch nie, einen sauberen Sport geben wird...
CC