Was wieder mal zeigt, wie wichtig gerade bei der sensiblen Torwartposition das Gesamtsetting inkl der psychologischen Komponente mit Vertrauensbonus, Standing in Verein und Team etc ist. Sommer war auch bei Bayern nicht schlecht, aber auch nicht mehr als solider BL-Schnitt. Jeder, der sich halbwegs mit Torhütern befasst, wusste, dass er auch auf höherem Niveau als Gladbach viel mehr kann. Jeder erkannte aber auch schnell, dass die Kombination Sommer-FCB irgendwie nicht so wirklich rund wirkte. Und das blieb ja auch bis zum Ende so.
Siehe z.B. auch Ulreich, der bei Bayern, wenn er spielt, ja durchweg Leistungen auf gutem BL-Niveau abliefert. Nicht internationale Klasse, aber allemal gut genug für Teams zwischen Platz 6 und 10. Bei seinem Intermezzo beim HSV wirkte er wie er ein Zweitligakeeper aus dem Tabellenkeller a la Sandhausen.
In einem Nationalteam ist es zudem ja nunmal so, dass die Gunst der Stunde eine große Rolle spielt. Wenn die Position vakant ist, musst du da sein, eine tolle Vereinsform haben und in der NM überzeugen. Sommer hatte damals, als Bengalioaufhörte, bei Basel eine Topsaison hinter sich, überzeuget auch sofort bei Gladbach und spätestens nach Bürkis Wechsel zum BVB (wo er nie vollständig glücklich wurde) war der Konkurrenzkampf doch entschieden. Und ab dann zählen nunmal nur noch die Leistungen in der NM selbst. Für einen Wechsel da muss schon viel passieren, da reicht es nicht, dass Kobel im Verein vielleicht sogar noch ein bisschen besser hält. So lange Sommer nichts passiert, würde ich da als Nati-Trainer auch nichts ändern.