| 1. Sylvaine - Nova
Auf vergangenen Alben hat sich die norwegische Multiinstrumentalistin Katherine Shepard beim Songwriting noch von Alcest-Frontmann Neige unterstützen lassen, auf ihrem mittlerweile vierten Album hat Sylvaine diese Hilfe nicht mehr nötig. Stilistisch ist eine gewisse Nähe zu Alcest natürlich trotzdem nicht abzustreiten. Mit "Nova" ist ihr in jedem Fall ihr bislang bestes und spannendstes Werk gelungen, zwischen Blastbeats und ruhigen Momenten sowie zwischen sanften Klargesang und krachenden Screams bietet die Dame hier alles, was das Genre zu bieten hat und mehr. Sehr schönes Werk!
Mono No Aware, Nowhere, Still Somewhere, Fortapt, I Close My Eyes So I Can See |
| 2. Ghost - Impera
Zum fünften Werk von Mastermind Tobias Forge und seinen Nameless Ghouls hatte ich HIER schon einmal ausführlich etwas geschrieben. "Impera" ist bei Gott kein schlechtes Album geworden, aber Ghost haben mit den großartigen Vorgängern die Latte so hochgelegt, dass die ganz große Euphorie bei mir diesmal ausgeblieben ist. Dafür wars letztlich dann auch ein Stück zu viel Bombast für meinen Geschmack.
Kaiserion, Call Me Little Sunshine, Twenties, Respite on the Spitalfields |
| 3. Zeal & Ardor - Zeal & Ardor
Einst als Spaßprojekt begonnen, haben Zeal & Ardor schon mit ihrem Vorgänger "Stranger Fruit" für Aufsehen gesorgt und sich mit ihrem einzigartigen Mix aus Black Metal und Gospel seither fest im Business etabliert. Mit dem selbstbetitelten dritten Album legen die Schweizer rund um Bandkopf Manuel Gagneux ihr für mich bisher bestes Werk vor. Es ist ein erfrischender Genre-Mix, der mich einfach permanent zum Mitwippen und -swingen bringt. Dass Songs wie "Bow" und "Götterdämmerung" auf dem selben Album Platz haben, ohne dass das komisch wirkt, sagt alles. Abgerundet wird das Ganze mit teils wirklich großartigen Lyrics. Eine der spannendsten und innovativsten Bands derzeit!
Run, Death to the Holy, Bow, Götterdämmerung |
| 4. Coheed and Cambria - Vaxis II: A Window of the Waking Mind
Mittlerweile 10 Alben umfasst die Diskographie der New Yorker rund um Claudio Sanchez ... über die verworrene Science Fiction-Geschichte, die man rund um die Musik gezimmert hat, haben mittlerweile wahrscheinlich schon Fanboys den Überblick verloren. Aber "Vaxis II" hat mich tatsächlich so abgeholt, wie es seit "No World For Tomorrow" im Jahre 2007 kein Coheed-Album mehr geschafft hat. Es hat zwar auch Längen, aber die Hits sind ganz groß und hintenraus wird es noch erfrischend proggig. Schönes Album, mit dem ich in dieser Phase der Bandgeschichte nicht mehr richtig gerechnet habe.
Comatose, Shoulders, A Disappearing Act, The Liars Club |
| 5. Alter Bridge - Pawns & Kings
Nach zwei (aus meiner Sicht) recht schwachen Alben bin ich mit reduzierten Erwartungen an das neue Werk herangegangen. Das Album hat mich dann sehr positiv überrascht - die Höhen von "Blackbird" und "Fortress" erreicht man auf dem mittlerweile siebten Album zwar nicht mehr und es haben sich leider auch einige Längen eingeschlichen, aber ich hatte doch viel mehr Spaß an "Pawns & Kings", als ich erwartet hatte.
Silver Tongue, Sin After Sin, Fable of the Silent Son, Pawns & Kings |
| 6. Faetooth - Remnants of the Vessel
Es ist Spotify zu verdanken, dass ich auf das Debütalbum dieser jungen Band aufmerksam geworden bin. Faetooth beschreiben sich selbst als "Fairy Doom", wobei ich nicht weiß, welche Elfen das sein sollen ... das Quartett aus L.A. knipst auf "Remnants of the Vessel" nämlich jedes Licht aus. Gleich drei Bandmitglieder steuern Vocals bei, wobei das gesamte Spektrum zwischen zartem Klargesang und heftigem Gebrüll abgedeckt wird. Auf Albumlänge klappt noch nicht alles, aber die musikalische Klasse ist jederzeit erkennbar und ich finde es schön, dass es noch junge Bands gibt, die ihre Musik in ein gut durchdachtes Albumkonzept mit rotem Faden packen. Spannende Lyrics ebenfalls. Sehr nette Neuentdeckung und eine Band, die ich im Auge behalten werde!
Echolalia, La Sorcière, Remains, Saturn Devouring His Son |
| 7. The Halo Effect - The Days of the Lost
Fünf Ex-Mitglieder der schwedischen Metal-Größen von In Flames haben sich hier zusammengeschlossen und eine neue Band geformt. The Halo Effect greifen auf ihrem Debütalbum den altbekannten Göteborger Sound auf und liefern eine grundsolide Platte, die vor zwanzig Jahren so oder so ähnlich auch von In Flames hätte kommen können.
Shadowminds, Conditional, Feel What I Believe, Last of Our Kind (ft. Matt Heafy) |
| 8. Red Hot Chili Peppers - Unlimited Love
Die Frusciante-Rückkehr macht noch kein Meisterwerk, auch wenn ich beim Erscheinen der ersten Single "Black Summer" doch recht hohe Erwartungen hatte. Diese wurden nicht ganz erfüllt, "Unlimited Love" ist letztlich viel zu lange geworden und ist an manchen Stellen recht belanglos. Die Highlights möchte ich aber nicht missen.
Here Ever After, Not the One, The Great Apes, The Heavy Wing |
| 9. Soilwork - Övergivenheten
Schwedisch wirds auch hier, zumindest im Albumtitel. Nach dem doch eher schwächeren "Verkligheten" liefern Soilwork hier ein schönes Album ab, das aus meiner Sicht zwar klar zu lange geworden ist, aber viele Hits im Gepäck hat. Die Gatekeeper werden sich daran abarbeiten, dass Soilwork auf ihrem 12. Album so eingängig sind wie nie zuvor, aber das ist letztlich völlig egal, wenn die Qualität so gegeben ist wie auf "Övergivenheten".
Övergivenheten, Nous Sommes La Guerre, Electric Again, Dreams of Nowhere |
| 10. Månegarm - Ynglingaättens Öde
Eine meiner größten Überraschungen dieses Jahr, hatte ich mit dieser Pagan Metal-Band doch bisher eigentlich keine Berührungspunkte. Doch diese komplett in schwedisch gehaltene Umsetzung der Sage "Ynglingatal" hat mir sehr gut gefallen und mich klar besser unterhalten, als es zum Beispiel Amon Amarth auf den letzten Alben geschafft haben. Auch, weil Månegarm deutlich abwechslungsreicher zu Werke gehen, neben viel Klargesang auch weibliche Gesangsparts einbauen und zum Abschluss eine schöne Akustikballade raushauen.
Adils fall, En snara av guld, Vitta vetr, Hågkomst av ett liv (ft. Ellinor Videfors) |
| 11. Arch Enemy - Deceivers
Und noch einmal Schweden. Mittlerweile nicht nur das 11. Album insgesamt, auch schon das dritte mit der großartigen Alissa White-Gluz am Mikrofon - und für mich auch das beste mit ihr. Auch, weil man endlich auch ihren Klargesang vermehrt einbaut. Die ganz großen Überraschungen fehlen, aber es ist trotzdem nett geworden.
Deceiver, Deceiver, Sunset Over the Empire, House of Mirrors, One Last Time |
| 12. Messa - Close
Noch mal Doom, diesmal aus Italien ... hab ich dank @Savi vom GP auf dem Schirm. Messa ist mit "Close" eine spannende und abwechslungsreiche Platte gelungen, die ihre Wurzeln zwar weiter fest im Doom Metal hat, dabei aber auch gerne in Occult Rock abdriftet und orientalische Klänge einflechtet.
Dark Horse, Rubedo, Pilgrim, 0=2 |
| 13. Antimatter - A Profusion of Thought
Laut Bandkopf Mick Moss folgt das mittlerweile achte Antimatter-Album erstmals keinem eigenen Konzept, sondern beinhaltet Songs, die man aus Fragmenten und Ideen, die bei früheren Aufnahmen vom Tisch gefallen sind, gestrickt hat. "A Profusion of Thought" ist dementsprechend nicht ganz so aus einem Guss wie Vorgängeralben, hört sich aber auch nicht zusammengewürfelt an und an der musikalischen Qualität ändert sich erst recht nichts.
Paranoid Carbon, Templates, Fold, Entheogen |
| 14. Russian Circles - Gnosis
Meine einzige Übereinstimmung mit @Chac dieses Jahr. An Referenzwerke wie "Station" oder "Guidance" (das ich 2016 hier gar zu meinem Album des Jahres erkoren habe) kommt der Post-Rock-Dreier aus Chicago mit dem neuen Album zwar nicht ran, aber "Gnosis" gefällt mir persönlich um ein ganzes Stück besser als der Vorgänger "Blood Year".
Tupilak, Conduit, Gnosis, Bloom |
| 15. Cage Fight - Cage Fight
Ein neues Projekt rund um TesseracT-Gitarrist James Monteith und die frühere Eths-Sängerin Rachel Aspe. "Cage Fight" ist ein wütendes Hardcore-Album geworden, welches das Gaspedal fast von Anfang bis Ende durchdrückt und mitunter ziemlich viel Spaß macht. Hintenraus wirds ne Spur progressiver, was der Band gut zu Gesicht steht und auf zukünftigen Alben hoffentlich weiter erkundet wird.
Killer, Hope Castrated, Respect Ends, My Dreams |
| 16. Oceans of Slumber - Starlight and Ash
Die Texaner vollziehen auf ihrem fünften Album den aus meiner Sicht überfälligen Schritt weg von zwanghaften Extreme Metal-Einlagen und endgültig hin zu ruhigeren Klängen. Nur das macht mit einer Sängerin wie Cammie Gilbert Sinn, und die Operation ist in der Hinsicht auch ganz gut geglückt, zumal man weiter auf Blues-Einflüsse nicht verzichtet.
The Waters Rising, The Lighthouse, Red Forest Roads, The Hanging Tree |
| 17. Billy Howerdel - What Normal Was
Der Mastermind von A Perfect Circle mit einem durchaus überraschenden Soloausflug, hat der Sound mit jenem der Hauptband doch eher wenig zu tun. Howerdel driftet auf "What Normal Was" stattdessen eher in New Wave ab, flechtet elektronische Spielereien ein und scheut sich nicht vor Experimenten.
Free and Weightless, Ani, Beautiful Mistake, Poison Flowers |
| 18. Papa Roach - Ego Trip
Recht locker das beste Papa Roach-Album seit vielen, vielen Jahren. Nicht alles zündet und es ist auch ein ganzes Stück zu lange ausgefallen, aber es ist im Großen und Ganzen eine nette und vor allem abwechslungsreiche Platte geworden.
Kill the Noise, Swerve (ft. Fever 333 & Sueco), Bloodline, No Apologies |
| 19. Bad Omens - The Death of Peace and Mind
Wer nur ein schnelles Ohr riskiert, wird in Bad Omens nicht mehr als eine Kopie von Bands wie Bring Me The Horizon oder Architects sehen, was aus meiner Sicht zu kurz gedacht ist. Die Suche nach den Stadionrefrains ist immer gegenwärtig, der Metalcore der frühen Stunden ist fast Geschichte und es gibt auch ein paar Füller, aber die Highlights sind wirklich groß.
Nowhere to Go, Like a Villain, The Grey, Artificial Suicide |
| 20. Slipknot - The End, So Far
Ganz nett, aber hat mich nur noch phasenweise so richtig abgeholt. In jedem Fall weit weg von vergangenen Meisterstücken. Entweder liegts an mir, oder die Story ist dann eben langsam auserzählt ...
The Chapeltown Rag, Yen, Medicine for the Dead, Heirloom |
| 21. Architects - The Classic Symptoms of a Broken Spirit
Ich mag Architects ja eigentlich sehr ... leider führt das neue Album den Trend von "For Those That Wish to Exist" weiter. Auf beiden Alben finden sich ein paar sehr gute Songs, doch in Summe ist das im Vergleich zu "Holy Hell" und so weiter relativ belanglos. Schade, Sam Carter und Co. können es eigentlich besser.
Deep Fake, When We Were Young, Doomscrolling, A New Moral Low Ground |
| 22. Motionless in White - Scoring the End of the World
Irgendwo zwischen Mick Gordons "Doom"-Soundtrack und Breaking Benjamin-Kopie ... tue ich mir ein bisschen schwer damit, den roten Faden zu finden. Aber die Highlights sind gut.
Meltdown, Slaughterhouse (ft. Bryan Garris), Cyberhex, Scoring the End of the World (ft. Mick Gordon) |
| 23. Gaupa - Myriad
Eine GP-Neuentdeckung (besten Dank an @HamburgBuam ). @desl hat die Schweden eben dort als "Stoner Rock mit Björk" bezeichnet, und das passt aus meiner Sicht ziemlich gut. Auf Albumlänge zündet da bei mir nicht alles, aber der positive Eindruck überwiegt und spannend ist das allemal. Bonuspunkte noch für das geniale Albumcover
Exoskeleton, Ra, Elden, Mammon |
| 24. Northlane - Obsidian
Die Australier gehen auf ihrem sechsten Werk den eingeschlagenen Weg vom Vorgänger "Alien" konsequent weiter. Heißt mehr Experimente und mehr Elektro-Einflüsse, was insgesamt ein bisschen auf Kosten des roten Fadens geht und auch ein paar Längen hat, zwischendurch aber wirklich starke Songs an die Oberfläche schwemmt.
Clarity, Clockwork, Nova, Obsidian |
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: | 25. Soccer Mommy - Sometimes, Forever
Mir war die Dame bislang unbekannt, aber "Sometimes, Forever" ist bereits das dritte Album von der in der Schweiz geborenen Amerikanerin Sophia Regina Allison mit dem zugebenermaßen etwas dämlichen Künstlernamen. Von Post Grunge geküsster Indie-Rock ... ein bisschen Shoegaze, ein paar Elektrospielereien - das gefällt mir. An so manchen Stellen leider ein bisschen zu brav, aber das kann man durchaus hören.
Bones, Unholy Affliction, Shotgun, Darkness Forever |