Neuerscheinungen: Warnungen und Kaufempfehlungen


torben74

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Band Of Horses - Things are great

Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Album einer meiner inzwischen absoluten Lieblingsbands.
Ganze 6 Jahre gingen ins Land seit "Why Are You OK".
Eigentlich viel zu lange. Nun sind sie auch nur noch zu dritt, wobei Ben Bridwell weiterhin das Herz und Zentrum der Horses bleibt.

Und ja, die (bangen) Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Wieder ist ein zauberhaftes Album entstanden mit allem, was ich an dieser Band so mag.
Alles wirkt so leicht und fluffig, immer ein bisschen am Rand des Kitsches, aber trotzdem einfach saugut :)
Ok, sie werden auch diesmal nicht die Welt verändern und manche werden auch diesmal sagen, sie wären einfach zu poppig.
Aber mich begeistern sie auf ihre eigene Art auch diesmal wieder.
Gerade jetzt ein Album, bei dem man für rund 40 Minuten mal fliehen kann von dem ganzen Wahnsinn unserer Tage.

Band of Horses: Crutch | The Tonight Show Starring Jimmy Fallon

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torben74

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Placebo - Never let me go

Aus meiner Sicht ein doch recht gelungenes Comeback von Brain Molko und Stefan Olsdal!
Mit Placebo ist das ja so eine Sache, entweder man mag sie oder eben nicht.
Ich hab sie eigentlich immer gerne gehört, auch wenn sie bei weitem jetzt nicht eine meiner absoluten "all time favorits" sind.

Nach gefühlt einer halben Ewigkeit dann jetzt das neue Album.
Ja, und es hört sich doch ziemlich gut an.
Man erkennt alles, was man so von Placebo erwartet.
Ein bisschen Pomp und Pathos, ein bissel Krawall und gerade zum Ende hin viel Gefühl.
Das wird manche begeistern, andere werden auch jetzt nicht Placebo lieben lernen.

Ich finde es wie gesagt doch eine sehr ordentliche Leistung und hoffe, dass bis zum nächsten Album nicht wieder soviel Zeit vergeht.

Placebo feat. RTO Ehrenfeld - "Try Better Next Time" | ZDF Magazin Royale

Placebo - Surrounded by Spies


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torben74

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Calexico - El Mirador


Anders ist der Fall bei Calexico.
Ich liebe und verehre diese Band seit Jahren.
Da ist eigentlich nix mit kritischer Betrachtung, vor allem, wenn das erste reguläre Album seit 4 Jahren erscheint!

Um es kurz zu machen, "El Mirador" ist wieder großartig geworden.
Es ist alles drauf, was Calexico so unvergleichlich macht.
Songs zum Tanzen, Songs zum Schmusen, viel Trompeten und jede Menge Spaß an der Musik.
Das ganze erstrahlt im typischen Calexico Sound, bei dem es mir einfach immer wohlig warm wird ;)
Einziges Manko: das Ganze ist schon nach 40 Minuten vorbei.
Da hätte es ruhig weitaus mehr sein können!!!
Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau ;)

Calexico - Rancho Azul (Live at Silverbell Studio)

Calexico - "Constellation"

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torben74

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José González - Local valley

Noch ein Nachtrag vom letzten Jahr:
Dieser José González hat nix mit Tanzen zu tun ;)
Er ist ein schwedischer Musiker aus dem schier unendlichen Reservoir der Singer/Songwriter dieser Welt.
Aber er ist einer der Guten :)
Schöne Stimme, gutes Songwriting und ein Meister an der Gitarre.
Dazu ein Einschlag, ein leicht psychedelischer Einschlag und ein paar Ethno Elemente.
Eine schöne Mischung, die doch viel Abwechslung bietet.
Man sollte sich diesen jungen Mann auf alle Fälle merken in den nächsten Jahren!

José González - Full Performance (Live on KEXP)

...
 

sistahfan

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Das neue Album der Red Hot Chili Peppers "Unlimited Love" ist Nr.1 in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Australien und noch ein paar anderen Ländern.
 

Max Power

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apropos Charts - die Welt in Österreich war für eine Woche in Ordnung, bevor der Wahnsinn wieder übernommen hat :panik:

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;)

nun denn:

Ghost - Impera

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Ich hab auch wegen des neuen Albums in den letzten Tagen und Wochen wieder mehr Ghost gehört, und es ist durchaus interessant, sich im Vergleich zur aktuellen Ausgabe die alten Live-Auftritte der Frühphase anzusehen. Mit dem Auftreten von damals haben Ghost anno 2022 nicht mehr viel gemein - klar, Tobias Forge tritt wieder als Papa Emeritus auf und seine Begleit-Ghouls sind weiterhin maskiert. Aber gab es in der Frühphase in erste Linie noch augenzwinkernden Pseudo-Okkultismus, der mit Ohrwurm-Klecksen aufgehellt wurde, ist die Ghost-Welt auf Album 5 im Prinzip auf den Kopf gestellt: "Impera" ist grell, kitschig und komplett over the top. Hier werden die 80er nicht einfach nur zitiert, sondern regelrecht zelebriert. Diese Richtung hat der großartige Vorgänger "Prequelle" schon angedeutet, aber auf "Impera" gibt es keine Handbremse mehr. Papa Emeritus IV schwenkt keinen Weihrauch mehr, sondern sehnt sich nach Discolicht. Das ist ein bisschen befremdlich, gleichzeitig aber auch irgendwo eine logische Entwicklung, wenn man sich die Bandgeschichte ansieht.

Thematisch widmet sich "Impera" ganz dem Aufstieg und Fall von Imperien. Und weil sich Geschichte immer wiederholt, haben die Songs auch immer wieder einen doppelten Boden: im eröffnenden "Kaisarion", das die Ermordung der griechischen Mathematikerin Hypatia durch christliche Fanaten als Ausgangspunkt nimmt, sieht Forge Parallelen zum Sturm des Kapitols. Im überragenden "Twenties", das sich der Gier widmet, geht es um die 1920er genauso wie um die 2020er (Trump-Anspielung inklusive). Altbekannte Ghost-Trademarks rund um Kirche, Religion und so weiter bleiben angesichts dieses thematischen Hauptbogens weitestgehend auf der Strecke.

Musikalisch ist "Impera" extrem gitarrenlastig geworden. Schon "Kaisarion" kniedelt in einer Art und Weise los, wie man es von Ghost bisher nicht gehört hat. "Spillways" könnte auch von Toto sein, dazu aber noch ABBA-Piano on top, zur Sicherheit. Auf anderen Songs findet man auch noch weitere Querverweise, von Ozzy über Alice Cooper bishin zu Rush und Bon Jovi. 80s, baby - bis an die Schmerzgrenzen, musikalisch wie textlich ("I'll be your rock, baby" ...). Da wirken die Vorabsingles "Call Me Little Sunshine", das als kleiner Bruder von "Cirice" auch auf "Meliora" super gepasst hätte, und "Twenties", von dessen Abgedrehtheit man gerne mehr aufs Album hätte packen können, fast schon ein bisschen deplatziert. Schade, denn es sind neben dem Rausschmeißer "Respite On The Spitalfields" (über Jack the Ripper) die stärksten Songs auf dem Album.

"Impera" lässt mich mitunter ein bisschen ratlos zurück. Auf der einen Seite ist es catchy as ****, auf der anderen Seite ist es mir teilweise einfach schon ein bisschen zu sehr over the top. Da hat mich der Vorgänger "Prequelle" damals doch ganz anders aus den Socken gehauen - dieses hier ist halt erst mal "nur" sehr gut. Mal sehen, wie es sich auf lange Zeit hält ... die vier verlinkten Songs finde ich allerdings wirklich überragend.

Kaisarion, Call Me Little Sunshine, Twenties, Respite On The Spitalfields
 

theGegen

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Ich packe die Antwort hierzu besser mal hier hinein.... :)

Fontaines D.C. - ín ár groíthe go deo
Fontaines D.C. - Roman Holiday
Fontaines D.C. - How Cold Love Is
Fontaines D.C. - Nabokov

Neues Album gefällt mir nach dem ersten Durchlauf ganz gut. Es gibt noch einige Songs die den Sound ihrer Vorgänger Alben tragen aber sie wagen auch neue Experimente mit elektronischen düsteren Einflüssen. Die zünden zwar nicht sofort wie Jacky Down The Line aber aber Skinty Fia gefällt mir sogar mittlerweile besser. Beim Titel vom ersten Track dachte ich schon sie singen tatsächlich mal auf Gälisch aber ist dann doch nur am Anfang.

Ich bin jetzt auch zum 1. Mal komplett durch und es ist in Gänze ein verdammt gutes Album.
Bin noch etwas unentschieden, ob und wie ich das mit den beiden Vorgängern vergleichen soll und wo das hinführt.

Es ist das "verflixte" 3. Album und viele "interessante" Newcomer scheitern anschließend daran, den Spagat zwischen den einstigen Wurzeln und einer notwendigen Abwechslung zu vollführen.

Die 3 Vorab-Singles holten mich nicht so ab, wie die ganzen Kracher der beiden ersten Alben. Im Kontext des gesamten Albums kommen sie aber ganz gut.
Es gab mMn ein paar Längen aufgrund zuviel oder zuwenig Abwechslung.

Von den Vorabsinges gefällt mir "I love you" am besten; doch mein absoluter Favorit ist:

Fontaines D.C. - How cold Love is
 

theGegen

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Stereophonics - Oochya!

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Schon letztes Jahr gab es ein paar Vorabsingles zum 12. Studioalbum der walisischen Supergroup. Diese Singles waren gewohnt verlässlich okay bis gut, aber auf diesem Album hat es nur eigentlich nur Singles.

Das ganze Superstar-Talent auf den Punkt gebracht und allen Zeitgenossen eine lange Nase gezeigt.

Abwechlsungsreich zwischen Schweinerock und Rock-Balladen, kein einziger Filler.

War im März auf Platz 1 in den UK Album-Charts. Mit Recht.

10/10
 
Zuletzt bearbeitet:

torben74

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Red Hot Chili Peppers - Unlimited love

Ok, was soll ich dazu sagen?
Ihr hab's inzwischen wahrscheinlich eh alle schon mal durchgehört.
Ich wollte es auch hier nur noch mal kurz erwähnen, damit man es sich auch noch mal für eine Jahresendliste merkt :)

Ich find das "Comeback" sehr gelungen.
Ok, man merkt aus meiner Sicht schon, dass wohl ganz bewusst John Frusciante sehr viel Raum nach seiner Rückkehr bekommt.
Aber...das schlechteste muss das ja nicht sein.
So richtig was zu meckern gibt es eigentlich nicht.
Klar ist aber, dass die Chili Peppers hier sich und den Rock n Roll nicht neu erfinden.
Aber man merkt, dass die Jungs viel Arbeit und Schweiß in dieses Album gesteckt haben.
Es ist nicht nur ein Vehikel, um dann mit einer "Best of" Show auf Tour zu gehen.

Ich bin sehr zufrieden mit "Unlimited love" und es bleibt zu hoffen, dass nicht wieder 6 Jahre bis zum nächsten Album vergehen!!!


Red Hot Chili Peppers: Black Summer | The Tonight Show Starring Jimmy Fallon

Red Hot Chili Peppers – These Are The Ways/ on Jimmy Kimmel Live
 

torben74

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Archive - Call to arms & angels

Da hat es wieder zugeschlagen, das kunterbunte Musikerkollektiv aus London...
...und vor allem wie!!!

Archive waren ja immer schon eine höchst interessante Band.
Irgendwann mal angefangen im Dunstkreis der Kunstform TripHop und im Schatten von massive attack und U.N.K.L.E., haben sie sich inzwischen zu etwas völlig Eigenständigem entwickelt.
dabei sind sie längst hinaus, nur dem wohligen Genre TripHop zu dienen.
PostPunk, Indie Rock/Pop, Prog Anleihe, Düsterkram...das alles haben sie in den letzten 20 Jahren geboten.

Und nun kommt mit Call to arms & angels ihr Opus Maximus.
Hier hauen sie das alles raus in mehr als 100 Minuten (!!!!).
Eine Tour de Force sondergleichen, eine Reise in Musik durch alle Gefühlswelten!!!
Man kanns kaum beschreiben, kaum alles beim ersten hören erfassen.
Kurze Titel, lange Songs, Songs von fast 15 Minuten.....Leute das ist echt Weltklasse!!!!
Und wirklich....es wird nie langweilig......naja....fast nie ;)

Für mich ganz klar DER neue Favorit auf "AotY" :), weil mehr geht eigentlich nicht (y)

Archive - Enemy (Official Audio)

Archive - Freedom (Official Audio)


.....
 

le freaque

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Red Hot Chili Peppers - Unlimited love



Ich bin sehr zufrieden mit "Unlimited love" und es bleibt zu hoffen, dass nicht wieder 6 Jahre bis zum nächsten Album vergehen!!!
Ich leider gar nicht.
Pros:
Produktion: Rubin und RHCP passt einfach. Der Sound ist 1 A

Instrumentalität: alles groovt wie in den alten Zeiten, die Band ist tight und eben diese Nuance tighter als ohne Frusicante. Nichts gegen Klinghoffer, aber mit Frusicante ist der Bandsound einfach besser, alles ist den kleinen Tick mehr auf den Punkt.

Cons:

Kiedis war nie ein Top-Sänger. Mittlerweile ist es aber für jeden Songwriter schwer, gute Melodien für eine Minimum Range zu schreiben.

Songwriting: das ist einfach nur RHCP-Regalware. Kein einziger Song hat Groove UND Hook. Das ist ein Sicherheitsalbum im Sound der RHCP der vorigen RHCP Ära, aber nicht in deren Geist. Verglichen mit Stadium oder By the way ist drittlklassig und es ist kompositorisch auch schwächer als das letzte Album mit Klinghoffer. Die Platte ist für mich einfach nur gut auif den Frusciante-Bedarf hin produziert. Kreativ ist sie eine echte Enttäuschung und nicht mehr als 7/10.

Müsste ich eine RHCP Best of zusammenstellen, wäre von diesem Album mit Sicherheit kein einziges Stück dabei. Das ist Wohlfühlsound für die Generation der letzten Frusciante-Besetzung ohne gute Songs und ohne neue Ideen. Profeesionell, clever, gut gespielt, aber komplett öde.
 

torben74

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Arcade Fire - WE

Tja, was soll ich euch sagen?
Arcade Fire habe ich in den letzten Jahren eigentlich ziemlich aus den Augen verloren.
Nach der Großtat "The suburbs" kamen zwei Alben, die mich so gar nicht mitgenommen haben.
Für mich waren sie eigentlich in den letzten Jahren eine dieser übermäßig gehypten Bands, die mehr von ihrem guten Ruf lebten als von tatsächlicher musikalischer Qualität.

Das alles haben sie aber jetzt korrigiert!
"WE" ist nämlich ein richtig gutes Album geworden, ein verdammt gutes!
Okay, es wurde ja als eine Art Konzeptalbum angekündigt.
Dieses Konzept habe ich noch immer nicht ganz begriffen :LOL:.
Aber was zählt ist ja die Musik und die ist richtig gelungen.
Gerade weil sie wieder mehr die elektronischen Spielereien in den Hintergrund treten lassen und wieder auf "echte" Instrumentierung setzen und vor allem auf die Stimme von Win Butler, der hier meiner Meinung nach fast das beste bietet, was man bisher von ihm gehört hat.
Das ganze wirkt so stimmig und erzeugt eine sehr angenehme Atmosphäre beim hören.

Ihr merkt, ich bin schwer beeindruckt und schwer begeistert von der Geschichte.
Mit "WE" hab ich mich auch mit Arcade Fire wieder versöhnt und ich bin jetzt schon gespannt, ob sie dieses hohe Niveau dann auch bei den nächsten Veröffentlichungen halten können.

Ein besonderes Lob auch, weil sie sich bei der Vinyl Veröffentlichung richtig Mühe gegeben haben (y)
Ich hab mich natürlich fangen lassen und die weiße 180 Gramm Ausgabe erstanden.
Die ist richtig schick und qualitativ sehr hochwertig, was heutzutage ja nicht selbstverständlich ist bei großen Namen.

Arcade Fire - Unconditional I (Lookout Kid) (Live at the 2022 JUNO Awards)

Arcade Fire - The Lightning I, II on 6 Music

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torben74

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Stars - From Capelton Hill

Ich bin ganz ehrlich, zu den Stars bin ich erst gekommen durch die Mitwirkung von Amy Millan beim hervorragendem "Hug of Thunder" Album des Projektes Broken Social Scene.
Seitdem höre ich sie sehr gern, wenn auch nicht jeden Tag und wenn auch nicht ganz so intensiv wie andere Sachen.

Aber natürlich hab ich mich jetzt über ihr neues Album sehr gefreut.
Und meine Fresse....was für ein starkes Album (y)
Genauso so, wie ich es (manchmal) mag und auch brauche!
Glocken klarer, zuckersüßer Indie-Pop der Extraklasse.
Flockig und beschwingt, zum Tanzen und mitwippen und mitsummen.
Es muss nicht immer alles kopflastig und schwermütig sein. Nein, in dieser irren Zeit braucht es einfach auch mal etwas leichtgängige Kost.
Dabei ist alles auf sehr hohem musikalischem Niveau und auch hier kommt nie Langeweile auf, weil die Songs von der Sache her an sich sehr abwechslungsreich sind.
Eine Platte, in die man sich nur verlieben kann (y)

Stars - Capelton Hill (Live from Mount Zoomer)

Stars - Snowy Owl (Live from Mount Zoomer)


......
 

theGegen

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@torben74
Das wäre theoretisch eigentlich mein Part gewesen, auf diese Neuerscheinung aufmerksam zu machen. ;)
Ich habe alle Stars-Alben und auch "Capelton Hill" werde ich natürlich haben wollen.
Konnte erst jetzt das Album komplett durchhören und bin doch etwas enttäuscht.
Die Vorab-Auskopplungen kannte ich bereits, davon gefielen mir zwei sehr gut ("Pretenders" und der Titeltrack) und die anderen drei waren okay.

Jedoch plätschert das gesamte Album ziemlich dahin in oft ziemlich seichtem Sound. Zuviele Balladen, zuwenig Temposongs.
Der manchmal krawallige Sound mit Krachsequenzen von früher (2003 - 2007) ist ganz im Brei verschwunden.

Ich habe die Band auch bereits dreimal live gesehen und diese schnelleren Nummern plus die krawalligen Klassiker machten da den Großteil des Programms aus. Die Torquil / Amy Balladen mussten aber auch sein - vor allem die bösen Dramen.
Die Texte sind nämlich keineswegs "leichtgängige Kost", sondern mitunter harter Tobak.

Weiterhin hatten die Stars immer das Talent für ein opulentes Song-Ende oder mit Brüchen und Steigerung zum Krachfinale.
Auf "Capelton Hill" ist alles in einen gelackten süßlichen Soundteppich gepudert.
Bei den Disco-Nummern mag das von mir aus taugen, aber für den Rest ist mir der Sound zu oberflächlich und seicht.

Den besten Song "Pretenders" kann ich mir gut live vorstellen und da klingt er wahrscheinlich sogar besser als in der gelackten Studioversion.
Die Band kann schließlich rocken und Party machen.... von der Setlist des Albums ist von dieser Warte aus kaum etwas zu gebrauchen.

Es ist ganz gewiss kein schlechtes Album, aber gemessen am Gesamtwerk hätte ich besseres erwartet.
Ein paar mehr Kracher, nicht dieser Schmeichelsound....

Ich gebe dem Album noch etwas mehr Zeit, aber zunächst überwiegt die leichte Enttäuschung. Einzig das hier ist großartig:

Stars - Pretenders
 

maberlinho

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Amorphis - Halo

Ich habe mich schon lange auf das neue Album gefreut, liefert die Band doch seit Jahrzehnten schon ein überzeugendes Album nach dem anderen ab. Es ist eben auch eine meiner absoluten Lieblingsbands. Nun ist es aber leider soweit, ich bin das erste Mal richtig enttäuscht von einem neuen Album :(.
Klar gab es in der Vergangenheit schon Alben, die ich nur gut fand, oder Alben die ich am Anfang auch nicht so überzeugend fand (Circle). Hier habe ich nach einigen Durchläufen aber die Hoffnung aufgegeben, dass ich dem Album doch noch etwas abgewinnen kann.

Insgesamt finde ich das Album sehr eindimensional und ein Abklatsch vergangener Alben. Bis auf zwei Lieder sind alle gleich aufgebaut. Eine meist mit E-Gitarre gespielte Eingangsmelodie, Growls in den Strophen, Klargesang im Refrain, zwischendurch weitere Instrumentalparts. Es fehlt komplett die Abwechslung, sprich Lieder nur mit Klargesang, nur Growls, Growls nur in der Bridge oder mal im Refrain. Auch im Tempo und der Art des Arrangements unterscheiden die Lieder sich kaum. Der Klargesang von Tomi Joutsen ist irgendwann auch nicht mehr interessant, zumal die Melodien alle irgendwie vorhersehbar sind und sich wie schon woanders mal gehört anhören. Auch die Instrumental Parts erinnern stark an bekannte ältere Lieder.
Es sind auch auf diesem Album eingängige Lieder enthalten und schöne (meist Instrumental) Parts vertreten. Es fehlt aber eine Stilistische Abgrenzung, die sich nun schon seit Eclipse (immerhin schon 7 Alben) kaum verändert hat. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass alles nicht mehr neu und interessant klingt. Von den typischen Amorphis Liedern in diesem Stil gefallen mir
Northwards und
The Moon
noch ganz gut. Dazu sind die beiden stilistisch etwas anderen Lieder ganz gut
Halo
bzw sehr gut
My Name is Night (Das einzige Lied vom Album welches mir wirklich sehr gefällt.)

Ich gebe dem Album eine 5/10
 

Chac

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Pure Reason Revolution - Above Cirrus

Als 2006 mit The Dark Third die Engländer Pure Reason Revolution auf den Plan treten, werden sie für ihren modernen Prog gefeiert. Auf den nachfolgenden Alben werden die Erwartungen nicht gehalten, die Band driftet ihn zunehmend elektronische Klangwelten ab. Dann ist es 10 Jahre still um die Gruppe bis 2020 Chloe Alper und Jon Courtney mit Eupnea das Comeback einläuten. Mit diesem Album knüpfen sie wieder am Sound vom Debütalbum an - spannende Arrangements, dezent eingesetzte Synthies und der Duettgesang von Alper und Courtney, dem Markenzeichen von PRR. Hatte das Album noch ein paar Songs die ein wenig uninspiriert vor sich hinplätscherten, bügelt der Nachfolger Above Cirrus diese Schwachstelle jetzt aus. Gründungsmitglied und Gitarrist Greg Jong ist dafür auch wieder an Bord.

Schon der Opener gibt die Marschrichtung vor: es wird wütend, die Riffs sind härter und trotzdem gibt es schöne Melodien. New Kind Of Evil z.B. beginnt melodisch und ruhig aber man merkt schon im Verlauf des Songs, das sich hier was aufbaut. Und als man denkt der Song läuft dem Ende zu, entlädt sich diese Spannung. Genau mit diesem Spannungsbogen spielen alle Songs auf dem Album. Phantoms lädt erst zum Tanzen ein und Cruel Deliverance beginnt wie eine Ballade bevor die Stimmung kippt. Die B-Seite beginnt dann mit dem schweren Brocken Scream Sideways dessen verschachtelter Songaufbau mich ein wenig an Luminol von Steven Wilson erinnert. Mit Dead Butterfly und Lucid gibt es wieder etwas eingängigere Songs zum Abschluss (wobei diese auch nicht unbedingt kurz geraten sind mit ca. 7min Länge).

Fazit: Der Sound ist roher und es fehlt ein Ohrwurm wie New Obsession vom Vorgänger aber dafür ist das Album in der Gänze abwechslungsreicher und unberechenbarer. Der Gesang ist das I-Tüpfelchen auf den stark arrangierten Songs und in diesem Genre auch eher eine Seltenheit.
Kandidat für Album des Jahres. ;)

New Kind Of Evil
Cruel Deliverance
Dead Butterfly
 

torben74

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Andrew Bird - Inside problems

Andrew Bird ist in den letzten Jahren zu einer meiner großen "Lieblinge" geworden.
Ich höre diesen unsagbar kreativen Multi-Instrumentalist inzwischen soooooooo gern und halte ihn für einen der bersten Musiker unserer Zeit.
Umso gespannter war ich nun auf sein neues Album.
Und...natürlich hat er mich nicht enttäuscht.

Ok, von der Sache her ist es nicht viel Neues oder revolutionäres, was wir da in den knapp 49 Minuten hören.
Aber diesmal klingt es wieder etwas roher, etwas weniger lockig und flockig als noch bei "My finest work yet".
Das mag auch daran liegen, dass das Album fast komplett "live" eingespielt wurde.
Das schafft eine ganz eigene Atmosphäre.
Auch geht es etwas bedächtiger zu als zuletzt und die Songs sind teilweise sehr verschachtelt, sogar eher "jazzig".
Aber das zeigt, was Bird für ein großes musikalisches Spektrum abrufen kann und im Endeffekt macht er eh, was er will.

Vielleicht ist "Inside Problems" nicht sein allergrößtes Meisterwerk, aber auf alle Fälle ein bemerkenswert gutes Album des Jahrganges 2022.

Andrew Bird - Lone Didion (Official Audio)

Andrew Bird - Eight (Official Audio)


..
 

torben74

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So, heute Nachmittag ist mir "CLOSURE/CONTINUATION" pünktlich geliefert wurden (y)
Irgendwann um Weihnachten rum bei JPC bestellt und sie ist wirklich punktgenau angekommen.
Zumindest das funktioniert noch.
Ich hab mich diesmal auch beherrscht und die ganz normale 180 gr. Ausgabe erstanden.
Also kein Firlefanz mit "farbige Vinyl Special Edition Sonderausgabe" ;)
Angehört hab ich's natürlich noch nicht.
Das werd ich nächste Woche nachholen, wenn ich 2-3 Tage (hoffentlich) mal frei habe.
Hochwertig sieht es zumindest mal schon aus, allerdings zu meckern hab ich schon etwas.
Da werden auch hier 48 Minuten auf 2 Vinyl gestreckt!!!
Eine furchtbare Unsitte ist dies zur Zeit.
Aber gut....das Wichtigste bleibt ja eh die Musik darauf.
 

Chac

#66
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Und wenn man die Platte im offiziellen Store bestellt, ist sie nicht pünktlich da 😭. Ich hatte über diesen Store auch Steven Wilson (The Future Bites) und Arctic Monkeys (Live at Royal Albert Hall) bestellt und beide Platten waren sogar wenige Tage vor Release bei mir. Hatte gehofft, dass würde diesmal wieder so laufen aber es wurde wirklich erst einen Tag vor Release verschickt.
 
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