Könnte ein Autist Boxer werden?


jisi

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Gladiator schrieb:
Dazu noch eine Frage: Könnte ein Pazifist, der keinem anderen Menschen weh tun will, Boxer werden?


:confused:

Ein Pazifist lehnt Kriege ab, da es sich beim Boxen um Sport handelt, kann auch ein Boxer Pazifist sein und umgekehrt.
 
F

Francois

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@ DAM

Vergiss es :( Gegen den Schnellkurs in Autismus per zweimaligen Raiman schauen kommen wir nicht an.

Ich muß sagen bei so einem Thema kotzt mich die Ignoranz von Jisi
wirklich an mit der sie ihren Stuß verbreitet. Muß wirklich ne frustrierte
Hausfrau mit Rotzgören als Kindern sein.

Ich habe schon mehrmals mit Autisten gearbeitet und Betreuungspersonal
in Kommunikationsmöglichkeiten ausgebildet.

Wäre wirklich klasse wenn einer von denen hier auch was posten würde.
Selbst das können sie Jisi. Ne also man kann sein Späßchen damit haben. Die Welt ist ja kein Friedhof, aber diese selbstgerechten Experten mit wirklich null Hintergrund nerven einfach nur.
 

jisi

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Francois schrieb:
@ DAM

Vergiss es :( Gegen den Schnellkurs in Autismus per zweimaligen Raiman schauen kommen wir nicht an.

Ich muß sagen bei so einem Thema kotzt mich die Ignoranz von Jisi
wirklich an mit der sie ihren Stuß verbreitet. Muß wirklich ne frustrierte
Hausfrau mit Rotzgören als Kindern sein.

Ich habe schon mehrmals mit Autisten gearbeitet und Betreuungspersonal
in Kommunikationsmöglichkeiten ausgebildet.

Wäre wirklich klasse wenn einer von denen hier auch was posten würde.
Selbst das können sie Jisi. Ne also man kann sein Späßchen damit haben. Die Welt ist ja kein Friedhof, aber diese selbstgerechten Experten mit wirklich null Hintergrund nerven einfach nur.

Was ich über Autisten geschrieben habe, war vielleicht zu pauschal, ich mache mich jedenfalls nicht über Menschen lustig und es ging auch nicht darum, ob sie kommunizieren oder Spaß haben können. Mit Sicherheit können sie das, vielleicht mehr als andere. Hier ging es aber eher um die Frage, ob Autisten Profi-Boxer werden können und alleine diese Frage finde ich eigentlich mehr als absurd.
 

theGegen

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Dass Autisten keine Gewalt ausüben können, ist absoluter Quatsch.

Das können sie sehr wohl - kommt eben auf die Ausprägung des Autismus an - zum Beispiel, wenn sie in ihren Zwängen eingeschränkt werden oder irgendetwas als Bedrohung wahrnehmen.

Ich hab' mal etwas über Mike Tyson gelesen - schon länger her - da hieß es sinngemäß, dass er deshalb so unberechenbar im Ring ist, weil er von panischer Angst ergriffen ist. Das sagte einer aus seinem engsten Umfeld.
 

theGegen

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Francois schrieb:
@ DAM

Vergiss es :( Gegen den Schnellkurs in Autismus per zweimaligen Raiman schauen kommen wir nicht an.

:thumb:

Francois schrieb:
Ich habe schon mehrmals mit Autisten gearbeitet und Betreuungspersonal
in Kommunikationsmöglichkeiten ausgebildet.
....

Ich arbeite seit 17 Jahren mit autististischen Menschen. Kenn mich "etwas" aus.
Welche Kommunikationsmöglichkeiten? Auch gestützte Kommunikation (faciliated communication)?
 
F

Francois

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@ Gegen

Nur facilitated communication.

Da bekommt man eben ein "etwas" anderes Bild vermittelt. Schon schlimm wenn sich dann gewisse User aus anschauen eines Hollywoodschmalzfilms als Experten aufführen, der nun wirklich wenig bis nichts mit der Realität zu tun hat und nur wieder das klassische Stereotyp vom genialischen Behindi wiedergibt.

Mache es allerdings nicht mehr, was aber persönliche Gründe hat.

PS: Geile Sig:Fassbinder ist imho wirklich *******e!!! Nur Werner Herzog ist noch beschissener. Das beste ist sein selbstverliebter Kommentar aus dem Off zu Kinski in seiner Dokuschnulze "Mein liebster FeinD" (oder so ähnlich. :D
 
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Devil

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theGegen schrieb:
Dass Autisten keine Gewalt ausüben können, ist absoluter Quatsch.


Asperger-Autisten können schon verletzen , allerdings nur verbal. Zu körperlicher Gewalt sind sie -glaube ich- nicht "fähig".
 

theGegen

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Devil schrieb:
Asperger-Autisten können schon verletzen , allerdings nur verbal. Zu körperlicher Gewalt sind sie -glaube ich- nicht "fähig".

Es ist sicher nicht "üblich", dass Asperger-Autisten körperlicher Gewalt ausüben, aber auch nicht komplett ausgeschlossen.

@Francois: Ich bin gewissermassen auch Experte im Gebiet "faciliated communication". Sehr interessante Methode - leider wissenschaftlich nicht überall anerkannt.
Ich habe Fortbildungen bei Ludo van de Kerckhove und Rosemary Crossley (die das (mit) erfunden hat) besucht und arbeite seit Jahren mit dieser Methode in der Praxis.
 

Gorgonzola

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Mal wieder viel Halbwissen hier. Ich bin kein Experte, aber ich betreue seit fast 2 Jahren einen Autisten und einen Menschen mit autistischen Zügen. Und ich verstehe nicht, warum sollten Autisten Boxsport betreiben?

Ebenso gab es hier mal das Thema Schizophrenie, das ähnlich einfältig ausdiskutiert wurde.
 

Devil

Bankspieler
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Gorgonzola schrieb:
Mal wieder viel Halbwissen hier. Ich bin kein Experte, aber ich betreue seit fast 2 Jahren einen Autisten und einen Menschen mit autistischen Zügen. Und ich verstehe nicht, warum sollten Autisten Boxsport betreiben?

Warum nicht? :confused:
 

Gorgonzola

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Devil schrieb:
Warum nicht? :confused:

Die Wahrnehmung eines Autisten ist nicht vergleichbar mit der Wahrnehmung eines Nicht-Autisten. Pauschal ist es sehr schwierig, Aussagen zu treffen, da der Autismus individuell unterschiedlich auftritt. Jedoch ist es z.B ein allgemeintypisches Merkmal, dass Autisten ein starkes Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten haben, sprich den Kontakt zur Außenwelt scheuen. Unser gewöhnliches Leben ist für sie schrill, laut, reizüberflutet und zumeist die reinste Qual. Durch Kommunikationshilfen ist es inzwischen möglich, den Autismus besser nachzuvollziehen, unter anderem gibt es Autisten, die gelernt haben, sich über Literatur mitzuteilen. Ein Teilnehmen am Lebensalltag wie die breite Bevölkerung ihn lebt, ist allerdings nur schwer realisierbar. Immer bleibt, trotz alles Bemühungen, eine befremdliches Gefühl gegenüber allem, was wir als normal empfinden, zurück. Der Begriff der "eigenen Welt", der fast phrasenartig wiederkehrt sobald Autismus zum Thema wird, ist natürlich nicht unberechtig. Die Schwelle, die Autisten überschreiten müssten, um einen Boxkampf zu führen, wäre vergleichbar mit dem Versuch, ein anderer Mensch zu werden, nicht sprichwörtlich, sondern wortgetreu einen anderen Körper zu übernehmen.

Es gibt unzählige Einzelfaktoren, die ich im Moment weder weiß noch breittreten möchte. Ich sehe jedenfalls keinen Grund warum ein Autist anfangen sollte zu boxen.
 

His Royness1

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jisi schrieb:
, da Autisten überhaupt nicht in der Lage sind, ihre Umwelt wahrzunehmen und darauf zu reagieren...


jisi schrieb:
und es ging auch nicht darum, ob sie kommunizieren oder Spaß haben können. Mit Sicherheit können sie das, vielleicht mehr als andere...



hihi.gif
 
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Francois

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@ thegegen

Ich bin kein Experte! Zumindest nicht mehr. Die Arbeit in dem Bereich ist schon einige Jahre her und erstens hat sich in dem Bereich sicher wieder einiges getan, zum Anderen vergesse ich auch viel.

Das was Jisi als "nicht wahrnehmen der Umwelt" bezeichnet ist eben oftmals
eine verzerrte Form der Wahrnehmung, sowie auch eine andere (uns fremde) Reaktion darauf.

Wenn ein Autist mit dem Kopf gegen die Wand rennt kann das ebenfalls sehr rationale Beweggründe haben und muß nicht bedeuten das er einfach behindert (="blöde") ist. Es kann ebenso sein, das er unter extremen Wahrnehmungsverzerrungen leidet, ähnlich der Einnahme halluzinogener Drogen und dies "abstellen" will. zumindest habe ich dies so mal von einem Autisten mitgeteilt bekommen. Er war dabei absolut klar im Kopf und wußte eben einfach keinen Ausweg mehr.


Für mich war eigentlich dass beeindruckendste
das sich hinter der autistischen Maske auch ganz normale Menschen befinden, mit ganz normalen Ängsten und Sehnsüchten, die aber meißtens nicht kommuniziert werden können. Es sind weder alles Genies noch Idioten.

So, ich lasse es jetzt auch. Ist ein interessantes Thema.
 

jisi

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Francois schrieb:
@ thegegen

Ich bin kein Experte! Zumindest nicht mehr. Die Arbeit in dem Bereich ist schon einige Jahre her und erstens hat sich in dem Bereich sicher wieder einiges getan, zum Anderen vergesse ich auch viel.

Das was Jisi als "nicht wahrnehmen der Umwelt" bezeichnet ist eben oftmals
eine verzerrte Form der Wahrnehmung, sowie auch eine andere (uns fremde) Reaktion darauf.

Wenn ein Autist mit dem Kopf gegen die Wand rennt kann das ebenfalls sehr rationale Beweggründe haben und muß nicht bedeuten das er einfach behindert (="blöde") ist. Es kann ebenso sein, das er unter extremen Wahrnehmungsverzerrungen leidet, ähnlich der Einnahme halluzinogener Drogen und dies "abstellen" will. zumindest habe ich dies so mal von einem Autisten mitgeteilt bekommen. Er war dabei absolut klar im Kopf und wußte eben einfach keinen Ausweg mehr.


Für mich war eigentlich dass beeindruckendste
das sich hinter der autistischen Maske auch ganz normale Menschen befinden, mit ganz normalen Ängsten und Sehnsüchten, die aber meißtens nicht kommuniziert werden können. Es sind weder alles Genies noch Idioten.

So, ich lasse es jetzt auch. Ist ein interessantes Thema.

His Royness hat zwei Zitate von mir reingesetzt, die sich eigentlich widersprechen. So ähnlich, wie du oben schreibst, hatte ich es eigentlich gemeint. Und Autisten und Profiboxsport ist meiner Meinung nach unmöglich, da z.B. ein Ringrichter den Zustand des Boxers gar nicht beurteilen könnte.

Aber eines möchte ich betonen, du hast es zwar in " gesetzt, aber behinderte Menschen, egal in welcher Form, sind keineswegs "blöd", "Idioten". Sie haben andere Wahrnehmungsformen etc., sind jedoch Mitmenschen wie jeder andere auch. Und allzu schnell kann jeder selbst zum Behinderten werden, sei es körperlich oder geistig.
 
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Francois

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@ Jisi

In unserem gesell. Kontext ist behindert sehr oft das Synonym für blöde.
Mehr wollte ich damit nicht sagen. Ich ertappe mich doch selbst ab und zu dabei, dass ich anfangs so einschätze. Hatte erst vor 2 Tagen ein sehr interessantes Gespräch mit einem Schwerbehinderten in der Straßenbahn, der wg. eines Unfalls vor 20 Jahren nur sehr langsam und verzerrt sprechen konnte und auch körperlich/mimisch sehr stark eingeschränkt war. Habe ihn im ersten Moment nicht für voll genommen, was mir im Nachhinein auch sehr leid getan hat,obwohl sich im Gespräch herausgestellt hat, dass er ganz "normal" ist.
 

Gorgonzola

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Francois schrieb:
Wenn ein Autist mit dem Kopf gegen die Wand rennt kann das ebenfalls sehr rationale Beweggründe haben und muß nicht bedeuten das er einfach behindert (="blöde") ist. Es kann ebenso sein, das er unter extremen Wahrnehmungsverzerrungen leidet, ähnlich der Einnahme halluzinogener Drogen und dies "abstellen" will. zumindest habe ich dies so mal von einem Autisten mitgeteilt bekommen. Er war dabei absolut klar im Kopf und wußte eben einfach keinen Ausweg mehr.

Leider gehört das von dir geschilderte Beispiel in dieser oder ähnlicher Form zum Alltag vieler Autisten. Bleibt die Frage: wie groß könnte das Bedürfnis eines solchen Menschen sein, sich im Boxring zu messen?

@Jisi: Tut mir leid, du hast nichts verstanden. Deine Begründung, warum Autisten und Boxsport - du nennst sogar gleich den Profiboxsport, warum auch immer - nicht vereinbar sind ("Und Autisten und Profiboxsport ist meiner Meinung nach unmöglich, da z.B. ein Ringrichter den Zustand des Boxers gar nicht beurteilen könnte.") , ist völlig unbrauchbar, da es keinen Ringrichter braucht, auch keinen Boxring und keinen Gegner, schlichtweg nichts davon, weil Autisten ein derart problemüberfülltes und schmerzvolles Leben führen, das zudem nicht in unseren bekannten Bahnen verläuft, sondern fast eine eigene Lebenform darstellt, dass sie an eine etwaige Ausübung des Boxsports nicht mal den kleinsten Gedanken verschwenden.

Du hast noch nie gesehen, wie ein Menschen sein Haus trägt? Nein. Warum wohl, würde er es jemals auf einen Versuch ankommen lassen? :licht:
 
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