@ Kaki
Theoretisch wäre dein Vorschlag mit der ausgesetzten Vorqualifizierung umsetzbar, aber die Tourneespringen bleiben ja ansich auch normale Weltcups. Daher gilt die Regelung mit den Vorqualifizierten, und das kann man auch so stehen lassen.
Und was das Thema Fairness betrifft, so ist das eigentlich auch alles im Rahmen.
Punkt 1: Beide Athleten springen gegeneinander. Der bessere gewinnt, nach Weite, und/oder Punkten. Dabei kann es eben dazu kommen, dass durch ein Duell auf niedrigem Niveau eben einer mit einer Weite weiterkommt, die normalerweise nicht reichen würde, um sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Dann war es in diesem Fall aber sein Glück bzw. trotzdem seine Leistung.
Beispiel Richard Freitag: Er hat in der Qualifikation einen so guten Sprung gehabt, dass er mit einen eher schwachen Gegner rechnen durfte. Das ist auch so eingetreten. Er hat sich wie erwartet durchgesetzt, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Theoretisch hätte Greiderer ihn aber auch schlagen können, denn selbst für Greiderer wären 119,5 m bzw. eben 120 oder 121 m durchaus auch denkbar gewesen.
Ergo: Eine ganz faire Angelgenheit, die vielleicht nicht für Begeisterung sorgt, aber dann eben so war.
Punkt 2: Die Vorqualifizierten können auslassen, wie bei einem anderen Weltcup auch. Die Folge ist grundsätzlich erst einmal die, dass sie einen starken Gegner bekommen. Zumindest wenn alles normal läuft. Eine faire Geschichte letztentlich.
Bleibt nur die Geschichte mit der dann theoretisch - automatischen Belegung eines LL-Platzes, was auch in den meissten Fällen zutrifft. Sie waren aber dann auch faktisch in dem Fall der LL. Sie erschleichen sich also diesen Platz nicht, weil sie trotzdem Leistung gebracht haben. Theoretisch, könnten sie es aber auch nicht über diese Liste schaffen, wenn sie richtig Pech haben.
Fazit: Eigentlich ist der größte Feind dieses Systems wie so oft die Bedingungen. Da diese aber eh oft genug über Wohl und Wehe während eines Wettkampfes entscheiden, ist das letztendlich zu verschmerzen. Die Athleten selber, haben aber alle genügend Chancen, über dieses System zum Erfolg zu kommen. Und das alleine zählt.