@Aldis: Zu spät Deinen Beitrag gesehen... ich jedenfalls hatte es auf einem holländischen Sender (NOS) gesehen am TV, denn ich hatte keinen Bock auf am PC und über einen Stream.
Holland hat aber auch nur die ca. letzte halbe Stunde übertragen, denn vorher zeigten sie das lausige niederländische Pokalfinale im Herren-Basketball zwischen Leiden und Groningen in unendlicher Gänze.
Hatte bis dahin zwangsweise gezappt zu France 3 oder 2, die hatten das Criterium im Programm und dann mal zu Fußball oder zu Eurosport mit der Catalunya
.
Criterium war recht spannend, da gab es einen takischen Bergsprint um die nötigen (Bonus-) Sekunden zwischen Mathias Frank, Fränk Schleck, Rafa Majka und Peraud, um den Tages- bzw. evtl. gleichbedeutenden Rundfahrtsieg. Über dieses Geplänkel von Antritt und Hinterrrad und "wer fährt zu" kamen sogar die vorher abgehängten Sepulveda und Machado wieder heran, waren dadurch plötzlich wieder mit in der Verlosung, hatten dann aber keine Chance gegen Frank und Peraud, der sich den 2. Platz rechnerisch leisten und u.U. auch "gönnen" konnte.
Nach diesem Finale war auch das holländische TV bereit für
Gent-Wevelgem. Vorher gab es mal eine Zwischenschalte während der HZ-Pause des doofen Basketball-Spiels, um einen Endruck des Geschehens während einer Kemmel-Überfahrt zu geben.
Als das Rennen auf Sendung ging, behaupteten sich noch recht wacker 3 Ausreißer, die sich über einen Überraschungsmove 20 km vor dem Ziel abgesetzt hatten: Dillier (BMC), Amador (Movistar) und Devolder aus Cancellaras Tinkoff-Saxo-Trek-Team. Letzterer mit guten Zeitfahrqualitäten und richtig Druck auf dieser breiten Schneise zum Ziel, aber auch die beiden anderen fuhren Ablösungen mit voller Kraft.
Dahinter war man sich nicht wirklich einig, wer für die Nachführarbeit Verantwortung zu tragen hätte, so dass sogar einige an den letzten Hügeln verlustig gegangene Sprinter wieder aufschließen konnten, jedoch der Vorsprung der 3 gut arbeitenden Flüchtlinge sich konstant bei 30-40 Sekunden hielt.
Es dauerte 10 weitere Kilometer, bis die dahinter endlich alle begriffen hatten, dass sie in Gefahr gerieten, ein geplantes Sprintfinale noch zu vergeigen. Und als sie das dann endlich gecheckt hatten, gab es ein wildes Hallo mit Nach-vorne-bringen und Mannschaftsarbeit im Peloton auf eigentlich breiter Straße, aber zunehmend größerer Hektik. Ich habe dann mit ansehen können, dass während die Trasse einen leichten Linksknick (Kreuzung) vollführte, es ein paar ganz verwegene Kandidaten gab, die zwischen Ampeln durch über einen Bürgersteig hüpften, um Position oder sowas zu machen und daraufhin schepperte es.
Eine ganze Riege von aufgeschlossenen Sprintern, die noch auf dem Weg von abgehängt zum Zug waren, legte es dabei nieder: Farrar, Greipel, Schorn.
Wer an dem Chaos Schuld hatte, konnte ich nicht wirklich beurteilen. NOS zeigte zwar den Crash und die auf dem Boden liegenden Fahrer in Wiederholung, aber leider nicht diese bekloppte Bürgersteig-Jump-Aktion zuvor, die mglw. für den Crash der Garmins plus Kollateralschaden sorgte. Oder es waren die Garmins sogar selbst.
Jedenfalls nutzte dieses Tohuwabohu den 3 Ausreißern weiterhin und der letzte (Amador) wurde tatsächlich erst an der roten Fahne für den letzten Kilometer geschnappt.
Sprint dann also und auch dort gab es im vorderen (nicht vordersten) Feld noch ein paar Stürze (keine Ahnung, wen es da traf - sah aber auch recht übel aus). Degenkolb war dann der eindeutig Stärkste, Kristoff und danach Sagan zu früh im Wind, Demare sehr endschnell, reichte aber nicht.
Das mal so als meine Eindrücke der beiden Rennen in der Rückschau. Denn ich war ja froh, dass ich "Radsport im TV (Kabel)" gefunden hatte und wollte die Sicht auf den Fernseher nicht verlassen, um dann evtl. am PC etwas zu verpassen. Und davor und danach war ich arbeiten.
Und was das Mitfiebern und Mittippen angeht: Criterium war ein Griff ins Klo, weil ohne Plan was hingewürfelt (wenigstens kein Neuner-Stress mehr um die letzte Abgabe), Catalunya war okay mit etwas Glück - und Gent-Wevelgem lief aus meiner Sicht sogar ganz gut, weil es den von mir erhofften Mix aus den potentiell schnellsten Sprintern und den präsentesten Allroundern im Ergebnis gab und nicht das ein-oder-andere Extrem.