Krasniqi: Schmeling und Ali die beiden Grössten


Kali

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Super-Grimm schrieb:
Bevor man ihn da kritisiert, sollte sich jeder fragen, ob er selbst damals den eigenen moralischen Ansprüchen gerecht geworden wäre.

Darauf wäre ich natürlich nie gekommen. :rolleyes:

Schmeling war ein Opportunist - ohne ihn dafür verurteilen zu wollen, denn wie war das mit der Sünde und dem Stein?
Doch u. a. deshalb wäre er für mich nie und nimmer ein menschliches Vorbild - da schon eher Marlene Dietrich.
 
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Super-Grimm

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Lavender schrieb:
Darauf wäre ich natürlich nie gekommen. :rolleyes:

Schmeling war ein Opportunist - ohne ihn dafür verurteilen zu wollen, denn wie war das mit der Sünde und dem Stein?
Doch u. a. deshalb wäre er für mich nie und nimmer ein menschliches Vorbild - da schon eher Marlene Dietrich.

OK, wollte Dich eigentlich damit auch nicht direkt angreifen. Ist ja auch gut, wenn Du Dir Deine eigenen Gedanken machst und nicht einfach den allgemeingültigen Sermon nachbrabbelst. Ich selbst halte ihn allerdings für weniger opportunistisch geprägt.
Inwiefern war Marlene ein Vorbild? Ich weiß da nur, daß sie, ich glaube Sternberg und Deutschland hinter sich gelassen hat, um eine internationale Karriere anzustreben. Interessiert mich wirklich.
 

Kali

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Super-Grimm schrieb:
Inwiefern war Marlene ein Vorbild? Ich weiß da nur, daß sie, ich glaube Sternberg und Deutschland hinter sich gelassen hat, um eine internationale Karriere anzustreben. Interessiert mich wirklich.

Na ja, Vorbild ist wohl übertreiben. Doch finde ich gut, dass sie allen lukrativen finananziellen Angeboten von Goebbels trozte und den Mut hatte, das Land zu verlassen, obwohl ihr viele Leute Verrat vorwarfen. Dietrich interessierte sich offenbar nicht für die öffentliche Meinung.
 

Friedie

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Lavender schrieb:
Darauf wäre ich natürlich nie gekommen. :rolleyes:

Schmeling war ein Opportunist - ohne ihn dafür verurteilen zu wollen, denn wie war das mit der Sünde und dem Stein?
Doch u. a. deshalb wäre er für mich nie und nimmer ein menschliches Vorbild - da schon eher Marlene Dietrich.

Schmeling hat zwei jüdische Teenager während der Kristallnacht versteckt... hätte man ihn dabei erwischt, dann wäre er sicher selbst "fällig" gewesen. auch während des Krieges hat er sich immer für Verfolgte und Kriegsgefangene eingesetzt. Er war nie in der Partei, lehnte den SA-Ehrendolch ab und weigerte sich, die von den Nazis geforderte Trennung von seinem jüdischen Manager zu vollziehen.
Aber als bekanntester Deutscher Sportler war es ihm unmöglich, sich Kontakten zur Staatsführung völlig zu entziehen. Auf der anderen nutzte er gerade diese Kontakte um gegen das Regime zu agieren.

So sieht für mich kein Opportunismus aus.

Wenn Du ihn trotzdem nicht magst und Dir gerne den Baer-Kampf ansiehst...bitte...Deine Sache.

Ich sehe dagegen immer wieder gerne die Fights gegen Stribling, Walker oder Joe Louis (1936).
:wavey:
 
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Der alte Mann

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Also Schmeling hat sicher nicht gegen das Regime agiert. Soweit hat der gute Max gar nicht gedacht. Des SA-Ehrendolch hat er auch erst abgelehnt, als er sich rückversichert hat und dabei dachte er an seine US-Karriere, die mit so einem Dolch wohl einen Knick bekommen hätte. Gleiches gilt auch für eine NSDAP-Mitgliedschaft und einer Trennung von seinem Manager.

Schmeling war in meinen Augen völlig unpolitisch. Er hat gemacht was er machen mußte und damit hatte es sich. Als die Zeiten gut waren, traf er sich mit Hitler und Co., als die Zeiten schlecht waren, ging er an die Front. Ließ sich alles nicht vermeiden und kann man ihm auch nicht vorwerfen. Er war sicher kein Nazi, aber sicher auch kein (aktiver) Gegner der Nazis.
 

Friedie

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Der alte Mann schrieb:
als die Zeiten schlecht waren, ging er an die Front.

...oder wurde von den Nazis dort hingeschickt um ihn aus dem Weg zu haben.... Die Überlebensquote deutscher Fallschirmjäger über Kreta war nicht sehr hoch.

und ich bleibe bei meiner Meinung: Wer damals Juden versteckt hat war für mich schon irgendwo aktiv gegen das Regime tätig. Hätten das mehr Menschen damals getan, dann hätten viel mehr Leben gerettet werden können.

Das Max weitestgehend unpolitisch war stimmt natürlich, er war in erster Linie Profisportler...
 

TheGreatest

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in welcher aussage hat das krasniqi gesagt?
wenn er sagte: för michsind schmeling und ali die grössten

ok
völlig in ordnung

wenn aber gesagt hat:
schmeling und ali waren die besten, dann sagte er sicher etwas falsches
 

TheGreatest

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mal eine frage

gibt es hier auch einige krasniqi fans? (ausser einer der ziemlich unobjektiv ist ;) )
irgendwie fühle ich mich so einsam:D
 

speedclem

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Nach seinem Tod erschien im englischen Boxing Monthly ein Artikel mit der vielsagenden Überschrift THE GOOD GERMAN, in dem seine boxerischen und (Ja) auch menschlichen Seiten sehr positiv hervorgehoben wurden. Das ganze garniert mit Zeitzeugenaussagen, u.a. der beiden jüdischen Kindern. Am Ende des Artikel stand "Auf Wiedersehen, Herr Max". Und das alles in einem englischen Magazin, das hat mich schon sehr gerührt. Dennoch versuche ich ihn auch kritisch zu sehen, wenn er z.Bsp. mit seiner Frau nach Amerika gegangen wäre und sich öffentlich gg Hitler gestellt hätte, was wäre das für ein Zeichen gewesen (dann wäre er Hundertpro wieder Weltmeister geworden). Das waren jetzt jede Menge "Wäre" und "Hätte", aber das muss manchmal sein.
Andererseits kann ich verstehen, dass er nicht für immer aus diesem seinem Land wegwollte und das auch nicht konnte (ich meine mental).
Im Ring war er einer der fairsten Sportsleute, die das letzte Jahrhundert gesehen hat. Und deshalb und wegen seiner sportlichen Leistung und letztendlich auch wegen seines VERSUCHS aus seiner Situation in Nazideutschland das Beste zu machen (und nicht nur für sich selbst!!): Hut ab, Herr Max.
 

Friedie

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speedclem schrieb:
Aber Hamas war trotzdem nicht Weltklasse, der war ein physisch guter ex College Footballspieler und der Win über Schmeling war damals ein Riesen Upset.

also im Jahr 1933, also vor dem Kampf mit Max belegte Hamas bereits Rang 9 der Weltrangliste des Ring-Magazine ...nach seinem Sieg war er sogar 1.

http://www.boxrec.com/media/index.php/The_Ring_Magazine's_Annual_Ratings:_Heavyweight--1930s


Interessant Schmelings Platzierungen über die Jahre:

1929: 2.
1930: Champion
1931: Champion
1932: 1.
1933: 4.
1934: 4.
1935: 2.
1936: 1.
1937: 1.
1938: -
1939: 5.

Über 10 Jahre gehöhrte er also zur absoluten Weltklasse. Dazu passt auch dass er es in dieser Zeit 20 Mal auf das Cover dieses wichtigsten (monatl. erscheinende) Box-Magazins schaffte...
 
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speedclem

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Hamas war kein Schlechter, aber mM nicht gleich Weltklasse. Dass er nach seinem Sieg über die No4 gleich No1 wurde, ist schon bissle seltsam. Vierlleicht war Nat Fleischer sein Fan.
Und auch über den "Schläger" Stribling und dessen KO Quote gibt es ja die unglaublichsten Geschichten, dennoch ein guter und sehr unbequem zu boxender Mann.
In Hamas Rekord fand ich eine Serie gg Tommy Loughran, in der er, glaub ich, nur einen Kampf verlor.
Man darf auch nicht vergessen, dass für viele gute farbige Kämpfer der Weg in die Rankings damals sehr schwer war.
Freue mich, dass man immer wieder mal über den guten Max plaudern kann. :)
 
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