Mit Marbury als Playmaker wird es niemals einen passenden Spielstil für alle Spieler eines Teams geben. Nicht zu vergessen, dass auch noch Steve Francis (kaum jemand in der Liga dribbelt gerne länger alleine vor sich hin) und Jamal Crawford im Kader stehen: Alle drei halten gerne den Ball, haben - wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß - eine Me-First-Attitüde, sind anfällig für Turnovers und insgesamt vielleicht effektiv, aber nicht besonders effizient. Als Vergleich: Die Paradeteams für Run&Gun der letzten Jahre Suns und Mavs waren trotz schlechter Defense alleine dadurch erfolgreich, dass sie vergleichsweise wenig Ballverluste hatten und den Ball mit sehr hoher FG-Quote warfen (dass der Backcourt der Knicks lustig seine 34% an Dreiern ballern wird, wage ich mal zu prognostizieren). Und sie hatten wenig egoistische Spieler, die gerne den Ball teilten und wussten, wo ihre Mitspieler diesen in aussichtsreicher Position brauchten, vor allem angefangen beim Point Guard.
Von Defense braucht man eh nicht zu reden, denn diese wird bei den Knicks erst recht niemand spielen. Schon in der abgelaufenen Saison hatten gegnerische Teams ihren Spaß daran, kaum bei den Würfen gestört zu werden.
Unterm Strich wird man also wahrscheinlich ein Team sehen (sofern das Roster nicht noch sehr umgestellt wird - glaubt jemand daran? Die Spieler will derzeit sonst niemand haben...), das zwar in der Lage sein wird, 100-110 Punkte zu machen, das sich aber gleichzeitig mindestens eben diese 100-110 Punkte wieder einfängt. Ein klassisches Dead-End-Team: Zu gut zum Sterben/für den Rebuild (ein schneller Rebuild wäre bei der Vertragslage der meisten Spieler eh ziemlich aussichtslos) und zu schlecht, um in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle zu spielen. Hurra, noch ein paar Jahre, in denen die Knicks um die Plätze 5-10 im Osten mitspielen und wohl in der ersten PO-Runde rausfliegen.
Am Erschreckendsten dabei: Im Vergleich zur letzten Saison werden sich bestimmt auch wieder einige finden, die dann noch Isiahs Leistung loben, dass er dieses Team verbessert habe und einen guten Job mache.